Bürgermeister
Ostermeier: Dorferneuerung nur in Zusammenarbeit mit Landwirten möglich Neugewählte Feldgeschworene verpflichtet - Landschaftsplan und integriertes ländliches Entwicklungskonzept im Mittelpunkt der Sitzung DK 30.06.98 (sdr) Zu Beginn der Gemeinderatssitzung in Böhmfeld vereidigte Bürgermeister Alfred Ostermeier die neugewählten Feldgeschworenen Michael Escher und Johann Spreng sen. Zwei detailgenaue Fachvorträge spannten anschließend den Bogen vom Landschaftsplan zum integrierten ländlichen Entwicklungskonzept in der Gemeinde Böhmfeld: Landschaftsarchitektin Inge Dunkel-Littel stellte anhand von umfangreichen Kartierungen den überarbeiteten Vorentwurf des Landschaftsplans vor. Sie wies eingangs darauf hin, daß die Festlegungen im Landschaftsplan nur für die Gemeinde und die Behörden verbindlich seien. Breitgefächerte Bezuschussungsmöglichkeiten aus 5b-Mitteln der EU stünden für Landwirte, die den Umsetzungsmaßnahmen zustimmen, offen. Der Gemeinderat hatte im September 1996 den Auftrag für einen Landschaftsplan erteilt. Einer Bestandsaufnahme seitens der Expertin folgten speziell auf Böhmfeld zugeschnittene Vorschläge zur dauerhaften Steigerung der ländlichen Lebensqualität. Sie konzentrieren sich vor allem auf den Trinkwasserschutz, den Erhalt und die Ausweitung der überregional bedeutsamen Trockenrasenflora- und -faunastandorte und die Renaturierung belangvoller Wirtschaftswälder. Anregungen zur Biotopvernetzung, zur Gliederung der erosionsgefährdeten landwirtschaftlichen Bereiche und zur naturnahen Ortsrandbegrünung sollen nicht nur ökologische Effekte bringen, sondern das Umland des Dorfes attraktiver machen. Eine Idee der Landschaftsarchitektin ist ein Natur-Lehrpfad im nordwestlichen Flurbereich, einer zwar reizvollen, jedoch nicht streng schützenswerten Region. Dank ihres markanten und seltenen Bewuchses und der beispielhaften Pflege seien einige Hanggrundstücke im Katzental fast umweltmedaillenwürdig, stellte Dunkel-Littel fest. Die im letzten Spätwinter begonnenen Entbuschungsmaßnahmen auf Magerrasenarealen sollen im Herbst fortgesetzt werden. Dazu findet am 17. Juli eine naturkundliche Wanderung und Waldbegehung statt. Fachleute aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie Natur- und Artenschutz werden den Teilnehmern, insbesondere den Land- und Forstwirten, Nutz- und Naturschutzaspekte erläutern. Nach der Beschlußfassung im Gemeinderat wird die vorgezogene Bürgerbeteiligung durchgeführt. Mit "Sagt Eure Meinung dazu" wandte sich Bürgermeister Ostermeier vor allem an die Landwirte. Er hoffe auf eine regere Beteiligung der Bauern als bisher. Die Gemeinde könne die Landwirte nur zur Mitarbeit einladen, "zwangsbeglücken" wolle man niemanden! Dieser Meinung ist auch Diplom-Agraringenieur Siegfried Pschibul-Markgraf vom Büro Landwerk in Erding bezüglich des von ihm dargelegten Konzepts zur integrierten ländlichen Entwicklung in Böhmfeld. Ihm und seiner Kollegin Petra Sandjohann obliegt die Qualifizierung der landwirtschaftlichen Betriebsleiterfamilien in Böhmfeld und in Nachbarortschaften, soweit sie Pächter von Böhmfelder Grundstücken sind, und die Erläuterung staatlicher Programme. Das Konzept sieht vor, die Kriterien Trinkwasser- und Naturschutz, Naherholung und Direkt- bzw. Regionalvermarktung in der örtlichen Landwirtschaft stärker zu verankern und damit auch eine Basis für die dauerhafte Existenz einheimischer Gewerbebetriebe und für den Fortbestand des dörflichen Charakters von Böhmfeld zu schaffen. Naturschutz nur des Geldes wegen? Die auch mit Blickrichtung auf die Umsetzung der lokalen Agenda 21 und des Landschaftsplans geführten Beratungsgespräche mit örtlichen Landwirten hätten, so der Agraringenieur, lediglich verhaltenen Widerhall gefunden. Abstand nehmen wolle man auch seitens der Bauern von der gemeinschaftlichen Anschaffung eines jüngst vorgeführten, digitalen Stickstoffmeßgerätes für den Feldfruchtanbau, war zu vernehmen. Ob dieser Resultate machte sich im Gemeinderat Resignation breit: "Wir strampeln uns ab, um Vorteile - auch finanzielle - für andere zu erreichen und werden dabei ausgebremst! Sind Natur- und Umweltschutzgedanken nur noch mit viel Geld zu verwirklichen?" Gehegtem Zweifel standen Lichtblicke gegenüber, wie die Ansicht aufgrund eigener Erfahrung, daß der örtliche Markt für landwirtschaftliche Erzeugnisse ausbaufähig sei und die Nachfrage heute schon das momentane Angebot weit überflügle. Laut Bürgermeister Ostermeier "wächst aus der Krise Kraft"; für ihn sind das ländliche Entwicklungskonzept und die Umsetzung des Landschaftsplans längerfristige Prozesse. Er setzt nun auf die Gründung eines bäuerlichen Arbeitskreises: "Die Bauern müssen sich endlich selbst organisieren und ihre Interessen formulieren. Nur mit den Landwirten können wir wichtige Ziele der Dorferneuerung erreichen." Vereinsvorschläge fürs Ferienprogramm stehen noch aus Einige Böhmfelder Ortsvereine haben ihre Beitragsvorschläge zum diesjährigen Ferienprogramm der Gemeinde noch nicht abgegeben. Um Schwierigkeiten bei der Koordination zu vermeiden, sollten sie demnächst bei der Gemeinde eingereicht werden. Der Fahrplan der INVG-Bus-Linie 55 soll in der Zeit bis Mai 2000 unverändert bleiben. Jährlich entstehen dafür Kosten in Höhe von etwa 87.000 Mark, denen nur ca. 33.000 Mark Erlöse gegenüberstehen. Das Defizit wird durch die Gemeinde und durch staatliche Zuschüsse gedeckt. Nicht stattgegeben werden konnte dem Wunsch des Jugendforums nach einer zusätzlichen Fahrt der Bus-Linie 55 für Böhmfelder Jugendliche am Samstagabend vom zentralen Omnibusbahnhof in Ingolstadt nach Böhmfeld. Um Geisterfahrten zu vermeiden - der Bus würde nur sporadisch von wenigen Jugendlichen frequentiert - verwies der Gemeinderat auf die letzte Fahrt der Linie 50 von Ingolstadt nach Lippertshofen um 21:23 Uhr. Eltern könnten die Abholung ab der Haltestelle Reisberg gemeinschaftlich organisieren, war die einhellige Meinung. Der Gemeinderat stimmte den Bauanträgen von Thomas Franke, Schelldorfer Straße 25, und von Ernst Siebendritt, Östliche Ringstraße 13, auf Wohnhausumbau mit Zwerchgiebel bzw. Dachgeschoßausbau mit Zwerchgiebel zu. Am Wertstoffhof wurden das Dach, die Dachrinnen und der Außenputz erneuert. |
Gemeinde
Böhmfeld greift heimischen Bauern mit neuen Impulsen unter die Arme Doktorandin recherchierte in Böhmfeld über LA 21 - Integriertes ländliches Entwicklungsprogramm im Agenda 21-Arbeitskreis vorgestellt DK (sdr) Kompetenten Besuch hatte der Böhmfelder Agenda 21-Arbeitskreis "Dorf und Landschaft" bei seinem jüngsten Treffen: Beeindruckt von den Aktivitäten im Dorf, hatte sich Diplom-Agraringenieurin Sabine Kolloge von der Humboldt-Universität Berlin auf den Weg nach Böhmfeld gemacht, um Fakten und Eindrücke in den hiesigen Arbeitskreisen für ihre Dissertation über Lokale Agenda 21-Prozesse im ländlichen Raum Großbritanniens und Deutschlands zu sammeln. Die Gemeinde Böhmfeld ist eines von den drei deutschen Beispielen, die sie für die Anfertigung ihrer Doktorarbeit ausgewählt hat. Diplom-Agraringenieur Siegfried Pschibul-Markgraf vom Büro Landwerk in Erding erläuterte ein integriertes ländliches Entwicklungskonzept für Böhmfeld. Mit dessen tragenden Säulen "Trinkwasserschutz", "Naturschutz", "Naherholung" und "Vermarktung" soll die dörfliche Umwelt verbessert und vor allem der für den Ort unverzichtbaren heimischen Landwirtschaft mit neuen Impulsen unter die Arme gegriffen werden. Da Böhmfeld in der sogenannten 5b-Kulisse der EU liegt, könnten teilnehmende Landwirte mit vielfältigen Bezuschussungsmöglichkeiten rechnen, hob der Agrarexperte hervor. Zum Schutze des Trinkwassers sollen die bereits erzielten Erfolge bezüglich der Nitratbelastung gesichert und durch flächendeckende grundwasserschonendere Bewirtschaftungsweisen verstärkt werden.. Wie Bürgermeister Alfred Ostermeier feststellte, sei das Düngeverhalten der meisten Landwirte recht diszipliniert: "Drei Viertel der Bauern haben seit der Einführung der Bodenbeprobung nachweislich weniger gedüngt." Leider seien aber auch einige "Ausreißer" bekannt. Da behördliche Sanktionen nicht greifbar seien, müsse der Wasserzweckverband Böhmfelder Gruppe mit finanziellen Anreizen für die Einhaltung der Düngevorschriften zur Selbsthilfe übergehen. Arbeitskreissprecher Werner Weyer forderte die Landwirte auf, eine Arbeitsgruppe zu gründen, sich gegenseitig mehr auf die Finger zu schauen und auf Uneinsichtige einzuwirken. Umweltschonender heimischer Erzeugung und Vermarktung gehört die Zukunft Das bayerische Vertragsnaturschutzprogramm und das Kulturlandschaftsprogramm böten bei gezielter naturschutzfachlicher Bewirtschaftung von landwirtschaftlichen Grundstücken zusätzliche Einkommensquellen, machte der Agraringenieur klar. Gedacht sei dabei u. a. an den kontrollierten Landbau bis hin zur extensiven Nutzung, an Schaf- und Angusrinderhaltung, an die Umwandlung von Ackerflächen im Wasserschutzgebiet in Grünland, falls sich ein viehhaltender Pächter findet, und an die Schaffung von Streuobstanlagen. Bei dem Projekt "Naherholung" denkt das Büro Landwerk an einen Natur-Lehrpfad in der Böhmfelder Flur. Damit könne das eigentliche Altmühltal touristisch entlastet werden, und den Seitentälern eröffneten sich Entwicklungschancen, meinte Pschibul-Markgraf. Trinkwasserschutz, Naturschutz und Naherholung bündeln sich in der Vermarktung. Darin sieht der Experte eine steigende Wertschöpfung, nicht nur für die Gemeinde, sondern vor allem für die landwirtschaftlichen und die verarbeitenden Betriebe, sprich Gastwirtschaft, Metzgerei und Bäckerei. Regional erzeugte Produkte, wie Weidefleisch und -erzeugnisse, Apfelsaft aus Streuobst und Gebäck aus einheimischem Getreide, seien nicht nur für die Dorfbewohner attraktiv. Angeregt wurde die Anschaffung einer Obstentsaftungsanlage durch einen engagierten Landwirt, den Verein für Gartenbau und Landschaftspflege oder die Ortsgruppe Bund Naturschutz. In der Diskussion wurden Bedenken geäußert:" Wer soll denn in einem Nebenerwerbsbetrieb Aufgaben solchen Stils übernehmen? Die Jungen haben keine Ambitionen mehr, wenn es um die Landwirtschaft geht, wo doch Großunternehmen so nahe sind und mit bequemeren Verdienstmöglichkeiten locken!" Bürgermeister Ostermeier widersprach diesem generellen Pessimismus anhand von Beispielen dynamischer und zukunftsorientierter Landwirte. Sie hätten die Gunst der Stunde schon früher erkannt und setzten nicht allein auf die Sicherheit industrieller Arbeitsplätze! Bereits abgefahren sei der Zug wahrscheinlich, wenn man erst in 10 oder 15 Jahren das Rad zurückdrehen und doch noch einsteigen möchte. Beraten und unterstützt werden interessierte Böhmfelder Landwirte weiterhin von der Fachleuten des Büros Landwerk. Garten-Check stieß bisher auf wenig Gegenliebe Bilanz zog der Sprecher des Böhmfelder Agenda 21-Arbeitskreises "Dorf und Landschaft", Albert Fersch, aus dem Projekt "Naturnaher Garten". Anfang Mai hatte man im Dorf sogenannte Garten-Checklisten verteilt, um zu ermitteln, wie naturnah die Gärten gestaltet sind. Ziel der Maßnahme ist neben einem Überblick über die derzeitige Gartensituation in Böhmfeld mittelfristig ein behutsames Hinführen zu mehr Naturnähe. Nicht recht zufrieden ist der Arbeitskreis mit dem bisherigen Rücklauf der Fragebögen. Albert Fersch stellte deshalb klar: "Die Teilnahme ist völlig freiwillig. Wer will, kann seine Check-Liste auch anonym abgeben. Wir machen lediglich eine Bestandsaufnahme und keine Bewertung." Bei der Verlosung während des 50jährigen Jubiläums des Gartenbauvereins können deshalb alle Teilnehmer der Aktion Sachpreise gewinnen. Fragebögen können noch bis Ende Juni in den Briefkasten an der Gemeindekanzlei eingeworfen werden. Ein positives Bild vermittelten, so der Sprecher, die bereits vorliegenden Checklisten: Kompost und Wasser im Garten, Kletterpflanzen, Obstbäume und -spaliere, einheimische Wildsträucher und - Hecken, Trockenmauern und Steinhaufen, nicht versiegelte Einfahrten und Wege, Vogel-Nistkästen und Igel seien hier zu finden. Schlecht bestellt sei es allerdings erwartungsgemäß mit der Ansiedelung von Schwalben. Als erfreuliches Echo wertet man auch den Wunsch der Kindergartenleitung nach einem kleinen Gemüsegarten, einer Trockenmauer und einem Steinhaufen auf dem Gelände des kirchlichen Kindergartens Sankt Marien. Jedenfalls will man das Projekt mit einer Plakat- und Fotoaktion und einem Diavortrag wachhalten. |
Böhmfelder
Wasser präsentiert sich der Öffentlichkeit (sdr) Der Böhmfelder Agenda 21-Arbeitskreis "Wasser und Abwasser" veranstaltet am Sonntag, 28. 6. 1998, ab 14.00 Uhr einen Tag der offenen Tür des Wasserzweckverbandes Böhmfelder Gruppe. Eingeladen dazu sind alle Konsumenten des Böhmfelder Trinkwassers. Willkommen sind aber auch Interessenten außerhalb des Wasserzweckverbands-Bereiches. Für spezielle Fragen zu Hygiene und Gesundheit steht Dr. Hanspeter Kubin, Leiter des Gesundheitsamtes Eichstätt, zur Verfügung. Karl-Heinz Bittl (Landershofen) führt am Hochbehälter ein neuartiges, mobiles Bodenprobenentnahmegerät für Wasserschutzgebiete vor. Wasserwart Georg Lindner und Mitglieder des Arbeitskreises vermitteln Einblicke ins Wasserhaus, in den Wasserhochbehälter und ins Drucksteigerungs-Pumpwerk und informieren über den geologischen Aufbau des Jurakarsts, über die Befunde der Trinkwasseruntersuchungen und über Nitrat im Wasser und in Lebensmitteln. Videofilme rund ums Wasser und ein Luftballon-Wettbewerb mit pfundigen Preisen warten auf die kleinen Besucher. Für's leibliche Wohl sorgt Biolandwirt Hans Mayer (Preith). Er bietet darüber hinaus die Möglichkeit, Bioland-Produkte zu kaufen und zu bestellen. Da am Wasserhaus keine Parkmöglichkeit für PKW's vorhanden ist und der Hochbehälter mit motorisierten Fahrzeugen nicht angefahren werden darf, ist die Besichtigungstour nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bewältigen. Der Weg ist ab dem Ausgangspunkt "Dorfplatz" an der Hauptstraße deutlich beschildert (sh. Einladung mit Plan). |
"Unendliche
Geschichte" der Böhmfelder Friedhofsordnung kurz vor dem Happy End Zuschuß für evangelische Kirche einstimmig genehmigt - Gemeinde schließt Patenschaft mit Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt DK, 19.05.98 (sdr) Jüngst beherrschte der stillste Ort in der Gemeinde Böhmfeld die Tagesordnung der Gemeinderatssitzung: der Friedhof. Während im kirchlichen Friedhof seit den 50er Jahren besondere Gestaltungsvorschriften gelten, bleiben die Vorschriften für den gemeindlichen Kirchhof bislang im üblichen Rahmen. Die Folgen sind unübersehbar: Der kirchliche Gottesacker erscheint durch seine überwiegend aus heimischem Material gefertigten, schlanken Grabsteine und durch viel Grün hell und freundlich; im gemeindlichen Friedhof dagegen dominieren breite Grabbeete mit ausladenden, dunklen Denkmälern aus fremdem Stein. Diesen Zustand wird der Gemeinderat bei der bevorstehenden Belegung des nördlichen Friedhofsteiles verbessern und damit die mittlerweile schon "unendliche Geschichte" der Friedhofssatzung beenden. Für Gemeinderat Michael Bauer ist der Eichstätter Gottesacker ein nachahmenswertes Beispiel für eine pietätvolle und persönliche Friedhofs- und Grabmalgestaltung. Ihm gefallen vor allem helle, schlichte und phantasievolle Natursteinstelen aus Bildhauerhänden und unauffällig eingefaßte, schmale Grabbeete. Genauso soll nach den Vorstellungen seiner Ratskollegen und des Bürgermeisters die überwiegende Mehrheit der zukünftigen Böhmfelder Ruhestätten aussehen. Einig ist man sich darin, daß Prestige- und Konkurrenzdenken bei der Grabgestaltung und -pflege fehl am Platze seien, vielmehr sei, so Bürgermeister Alfred Ostermeier, der natürliche Kreislauf des Werdens und Vergehens auch und vor allem im Friedhof zu tolerieren. Ostermeier forderte den Pfarrgemeinderat zu gemeinsamen Anstrengungen auf, um zu einer tieferen christlichen Friedhofskultur zu gelangen. Die 186 evangelischen Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Böhmfeld gehören zum Bereich der evang.-luth. Kirchengemeinde Gaimersheim. Für deren Kirchenneubau genehmigte der Gemeinderat einen Zuschuß von 18.600 Mark. Seit Jahren pflegt die Böhmfelder Reservistenkameradschaft gute Kontakte zur Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt. Besuche am Volkstrauertag und gemeinsame Feiern sind mittlerweile obligatorisch. Vor geraumer Zeit äußerte die Spezialkompanie den Wunsch, mit der Gemeinde Böhmfeld eine Patenschaft eingehen zu wollen. Zweite Bürgermeisterin Seraphina Regensburg und Gemeinderat und Verbindungsmann Karl-Heinz Nieberle machten sich daraufhin über die diesbezüglichen Erwartungen dieser 180 Mann starken Truppe, deren Hauptaufgabe der Katastropheneinsatz ist, kundig. Das Ergebnis war zufriedenstellend: Man denke an gelegentliche, locker gehandhabte gegenseitige Begegnungen. Das überzeugte das Ratsgremium, und man befürwortete die Partnerschaft. Verkehrsbehinderung mit Vernunft und Einsicht vermeiden Parken in der Bonifatiusstraße, vor allem im Kindergarten- und Friedhofsbereich, kann für andere Verkehrsteilnehmer, besonders wenn sie sperrige Fahrzeuge chauffieren, zum Problem werden. Die Zulieferer der Böhmfelder Firma für landwirtschaftliche Anlagen und Stalleinrichtungen (LST) wissen von unliebsamen Begegnungen ein Lied zu singen. Deshalb beantragte LST bei der Gemeinde Böhmfeld ein absolutes Halteverbot für den Straßenabschnitt vor dem Kindergarten. Zwar befürworte man die Notwendigkeit einer Abhilfe, doch sei dies mit dem Aufstellen von Verbotsschildern allein nicht zu bewerkstelligen, da mit amtlichen Kontrollen nicht zu rechnen sei, machte Bürgermeister Alfred Ostermeier deutlich. Gegen ein kurzzeitiges Anhalten zum Ein- und Aussteigen sei auch weiterhin nichts einzuwenden: "Am besten ist es aber, die Eltern bringen ihre Kinder nach Möglichkeit zu Fuß oder mit dem Fahrrad in den Kindergarten und holen sie auch so wieder ab!" Der Erlaß eines absoluten Halteverbotes wurde deshalb von den Gemeinderäten abgelehnt. Durch den Ausbau der Kreisstraße von Böhmfeld nach Hofstetten ist es zu einer Verschiebung der Gemarkungsgrenzen zwischen Böhmfeld und Hitzhofen gekommen. Eine Fläche von insgesamt 311 Quadratmetern wechselte aus der Gemarkung Böhmfeld hinüber in die Gemarkung Hitzhofen. An den Eigentumsverhältnissen ändert sich jedoch nichts. Böhmfeld für alternative Energiequellen offen DK, 20.05.98 (sdr) Auf Betreiben des Agenda-21-Arbeitskreises "Energie" besichtigte am 26. April ein auswärtiger Fachmann, der sich mit Windenergie beschäftigt und zum Zwecke der Stromeinspeisung ins öffentliche Netz ein Windrad errichten möchte, den dafür geeigneten Ort am Wassererdbehälter in Böhmfeld (sh. Bildbericht). Im Gespräch ist eine 500 kW- oder eine 750 kW-Anlage mit einem Platzbedarf von 400 bzw. 900 Quadratmetern. Ob Böhmfeld der richtige Ort für die Stromerzeugung mit Windkraft ist, soll eine sechsmonatige Windmessung zeigen. Vor diesbezüglichen Entscheidungen wollen sich die Gemeinde und der Arbeitskreis jedoch noch eingehender in diese Thematik vertiefen. Zu den Themen "Lokale Agenda 21", "Kotterhof und Alte Schule", "Friedhofssatzung", "Ehrungen" und "Ferienprogramm" findet am 22. Mai um 19:30 Uhr im Gasthaus Beck die dritte Dorfrunde statt. |
Zum
kulinarischen Lenzauftakt würzige Lammschmankerl serviert Böhmfelder Metzgerei präsentierte bunte Altmühltallamm-Produkt-Palette EI-Anz. 16.04.98 (sdr) Am letzten Märzwochenende bot sich der Metzgereikundschaft in Böhmfeld vor dem Laden der Firma Josef Pauleser an der Gaimersheimer Straße ein ungewohntes Szenarium: ein kleiner strohgepolsterter Pferch mit Ziegen und Schafen samt Nachwuchs und gleich nebenan ein Verkaufs- und Info-Stand "Produkte vom und ums Altmühltallamm", fein bestückt mit lecker aussehenden Würsten und Würstchen, sorgfältig drapierten Aufschnittportionen und Hirtenbrotweckerln, Hirtenschnapsflaschen in Reih und Glied, Lammfellen, Schafwollsocken, Felljacken und -hausschuhen und - mittendrin - als quirliger Verkäufer und Berater: der Metzgermeister und Geschäftsinhaber persönlich! Neugierde und Interesse nahmen zu; das Geschäft florierte! Die Gratis-Kostenproben von verschiedenen Lammwurstprodukten, dem "Schlager" der Präsentation, fanden regen Zuspruch und viel Lob. Josef Pauleser erzählte, und man spürte Überzeugung und Engagement: "Da für uns die Verarbeitung und die Vermarktung regionaler Erzeugnisse seit jeher Priorität haben, schlossen wir unseren Betrieb im Dezember 1997 dem von Schäfern, Gastwirten, Metzgern und Behörden getragenen Projekt "Altmühltaler Lamm" an. Mit ausschlaggebend war dabei die Durchführung einer lokalen Agenda 21 in Böhmfeld, deren Ziel es u. a. ist, die für Natur und Landschaft unverzichtbaren Magerrasenareale im Dorfbereich mit Hilfe der Hüteschäferei zu erhalten und zu erweitern. Damals waren wir die erste Metzgerei im Landkreis Eichstätt, die diesen Schritt wagte; ein Novum sind unsere diversen Lammwurstsorten aus eigener Schlachtung und Herstellung." Gewiß hätten diese hochwertigen Nahrungsmittel ihren Preis, dafür könnten sie dem Verbraucher wegen ihrer Überschaubarkeit von der Aufzucht bis zur Ladentheke - im Gegensatz zur Importware - größte Qualitätssicherheit bieten. Ein Indiz für die Akzeptanz der regelmäßig an den Wochenenden angebotenen Altmühltal-Lammspezialitäten sei der wachsende Feinschmecker-Kundenstamm, gab Pauleser zu verstehen. Insgesamt sechs Hüteschäfereien in der Region beteiligen sich am Projekt "Altmühltaler-Lamm". Vor allem die Schäferei von Detlev Müller in der Nachbarortschaft Hitzhofen beliefert Josef Paulesers Metzgerei-Hauptbetrieb in Böhmfeld mit artgerecht aufgezogenen Tieren, die hauptsächlich die für die Landwirtschaft nutzlosen, ökologisch jedoch äußerst wertvollen, von Dünge- und Spritzmitteln völlig unbelasteten Jurahänge im Naturpark Altmühltal beweiden und damit die prächtige Trockenrasenflora und -fauna am Leben erhalten. |
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