Landschaftspfleger schaffen Raum für wertvolle Magerrasenraritäten

DK 26.03.98 (sdr)

In der Gemeinde Böhmfeld läuft mittlerweile die Umsetzung des Landschaftsplanes, die mit Mitteln der EU gefördert wird. Neben der zur Zeit durchgeführten Beratung der einzelnen Landwirte werden auch Biotoppflegemaßnahmen, aktuell Entbuschungsmaßnahmen in den Magerrasenarealen im Katzental durchgeführt.

Die meisten Trockenrasen sind erst durch die menschliche Nutzung entstanden. Somit sind sie ein wichtiger und typischer Bestandteil unserer Kulturlandschaft und für das Landschaftsbild um Böhmfeld von unschätzbarem Wert. Bei ausbleibender Nutzung verschwindet der blütenreiche und bunte Bodenbewuchs. Gehölze, wie die Kiefer oder die Schlehe, verdrängen die lichtliebenden Blumen. Kleintiere, insbesondere rare und prächtige Schmetterlingsarten, die auf ganz bestimmte Magerrasenpflanzen angewiesen sind, verlieren ihre Lebensgrundlage.

Eine überregional bedeutsame Flora und Fauna weisen die Magerrasenbereiche im Katzental auf. Sie beherbergen eine ganze Reihe von gefährdeten, stark gefährdeten und sogar vom Aussterben bedrohten Arten. Berühmt ist das Katzental auch wegen seiner artenreichen und wertvollen Schmetterlingsfauna.

Ziel der Pflegemaßnahmen im Katzental ist der Erhalt der seltenen und typischen Tier- und Pflanzenwelt, die in diesem Bereich durch die allmähliche Verbuschung bedroht sind. Die einzelnen Flächen, die durch langsames Zuwachsen auch immer mehr voneinander isoliert werden, sollen wieder miteinander verbunden werden, damit Tiere und Pflanzen wandern und sich austauschen können. Sie tragen damit zum bayernweiten Biotopverbundsystem bei.

Die Maßnahmen werden unter fachlicher Anleitung der Landschaftsarchitektin Inge Dunkel-Littel von engagierten Böhmfelder Landwirten und BN-Mitgliedern durchgeführt.

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Moderate Finanzplanung sichert zukünftige Vorhaben

Hauhaltsentwurf 1998 in Beratung - Wegebau und Jagdverpachtungskriterien Sache der Jagdgenossenschaft

DK 10.03.98 (sdr)

Die Beratung des Haushaltes 1998 stand im Mittelpunkt der jüngsten Gemeinderatssitzung in Böhmfeld.

Nachdem die großen Investitionen der Haushaltsjahre 1992 mit 1996 bewältigt seien, sei nunmehr finanzielle Konsolidierung angesagt, legte Bürgermeister Alfred Ostermeier eingangs klar. Während der Verwaltungshaushalt bei 2 Mio. Mark stagniert, sinkt der Vermögenshaushalt auf 1 Mio. Mark ab. Da 1998 nur kleinere Investitionen anstehen, kann die Verschuldung auf etwa 0,6 Mio. Mark zurückgeführt werden.

Der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Eitensheim, Roland Erlenbach, erläuterte die Ansätze. Rückläufigen Einnahmen bei der Gewerbesteuer und dem Anteil an der Einkommenssteuer stehen erhöhte Ausgaben durch das Plangutachten "Kotterhof/Alte Schule", die Erstellung und Umsetzung des Landschaftsplanes sowie durch die Aufstellung des Bebauungsplanes "Ortskern" gegenüber. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt sinkt daher auf magere 68.000 Mark ab.

Die Gemeinderatsmitglieder zeigten sich mit den Ausführungen einverstanden und stimmten der Einschätzung von Bürgermeister Ostermeier zu, daß weiterhin das Sparen im konsumtiven Bereich oberstes Gebot sei. Der Haushalt soll in der nächsten Sitzung endgültig beschlossen werden.

Zu einem Ortstermin treffen sich demnächst die Räte; eine Begehung der gemeindlichen Forstgrundstücke soll dem Gremium einen Eindruck von der Lage und den örtlichen Gegebenheiten vermitteln. Auslöser hierfür ist eine Eingabe der Jagdgenossenschaft Böhmfeld über anstehende Wegebaumaßnahmen im Katzental und im Wurmgarten. Bürgermeister und Gemeinderäte waren sich dahingehend einig, daß die Entscheidungen über den Wegebau vereinbarungsgemäß von der Jagdgenossenschaft als unabhängiger Körperschaft des öffentlichen Rechts im Einvernehmen mit den beteiligten Grundstückseignern zu treffen seien. Die Finanzierung sei mit dem alljährlichen Zuschuß der Gemeinde in Höhe von 7.000 Mark an die Jagdgenossenschaft abgegolten.

Die Festlegung der Kriterien zur Neuverpachtung der Böhmfelder Jagd, die aufgrund des kürzlichen Ablebens des jahrzehntelangen Pächters Heinz Brunnquell vacant geworden ist, an einen oder mehrere einheimische Bewerber läge ebenfalls im Souveränitätsbereich der Jagdgenossenschaft, stellte das Ratskollegium fest. Ein Vertreter der Gemeinde, die infolge ihres Waldbesitzes ebenfalls Jagdgenosse ist, wird an der Abstimmung bei der Vergabe am 14. März teilnehmen.

Durch eine Änderung des bayerischen Waldgesetzes können sich Waldbesitzer entscheiden, ob sie die Betriebsleitung dem Forstamt überlassen oder einen privaten Sachverständigen damit beauftragen. Die betriebliche Anleitung des Böhmfelder Gemeindewaldes bleibt in Händen des Forstamtes Kipfenberg. Für die Ausführung sei weiterhin Michael Hackner zuständig, unter dessen langjähriger ehrenamtlicher Betreuung der kommunale Forst zu einer bedeutsamen wirtschaftlichen Komponente gediehen sei, war zu vernehmen.

Befreiung von der Einhaltung der Bebauungsgrenze erteilte man Maximilian Meyer, Östliche Ringstraße 8, für die Errichtung einer Einfachgarage mit Stauraum. Thomas Gratzers geplanter Wohnhausneubau in den Lehenäckern 7 wurde in puncto Dachform und Dachneigung von den Richtlinien des Bebauungsplans Nr. 6 entbunden.



Gemeinde und Eltern stärken Bürgernachwuchs den Rücken

DK 10.03.98 (sdr)

Recht vielversprechend klang der Bericht des Bürgermeisters über das erste Jugendforum vom 6. Februar: Das Forum sei nicht nur eine Plattform, um Ansprüche an die Gemeinde zu richten, sondern auch ein Mittel, um die Jugendlichen zur Eigenverantwortung zu erziehen. "Selber Gedanken machen, wie Wünsche möglichst ohne großen finanziellen Aufwand und unter Rücksichtnahme auf die Allgemeinheit realisierbar sind!", laute das Motto. Konkrete Vorhaben seien bereits in Arbeit: So werden die Pläne für die zukünftige Nutzung der Alten Schule und des Kotterhofes begutachtet, um einen optimalen Jugendraum zu finden. Um die ersehnte Basketballmannschaft kümmert sich der örtliche Sportverein. Ob eine zusätzliche Busfahrt am Samstagabend zwischen Böhmfeld und Ingolstadt machbar sei, werde geprüft. "Geisterfahrten" und zusätzliche Leerkilometerkosten im Rahmen der Linie 55 seien allerdings nicht akzeptabel.

Unzufrieden sind Böhmfelder und Hofstettener Schüler und Eltern über die Tatsache, daß die Buslinie 88 nicht wie früher die kurze Strecke über Pfünz nach Eichstätt fährt, sondern den Umweg über Hitzhofen, Eitensheim und Pietenfeld nimmt. Bei einem runden Tisch im Landratsamt Eichstätt unterbreitete die Betreiberfirma Oswald Buchberger (Denkendorf) einen akzeptablen Verbesserungsvorschlag, der allerdings noch der Zustimmung aller Beteiligten und der Genehmigung durch die Regierung von Oberbayern bedarf.

Im Zuge des diesjährigen Ferienprogramms will sich die Gemeinde wieder um den Spielbus des Kreisjugendrings Eichstätt bemühen, ferner Film-, Theater-, Zauberer- und Clown-Aufführungen bewerkstelligen und die Ortsvereine und das Jugendforum zum Mitmachen ermuntern.

Der Informationsabend über die Bevölkerungsentwicklung in Böhmfeld bis zum Jahre 2010 zeigt im Kindergartenbereich bereits erste Auswirkungen. Eine Vorbesprechung zwischen dem Team des Kindergartens Sankt Marien, Pfarrer Rudolf Meyer, dem Bürgermeister Alfred Ostermeier, und der Kindergartenreferentin der Caritas konkretisierte vorab ein breitgefächertes Gruppenangebot mit gestaffelten Elternbeiträgen, das bei einem Elternabend am 11. März vorgestellt werden soll. Anschließend werden mittels eines Fragebogens die Elternwünsche ermittelt, bevor dann die katholische Kirchenstiftung als Trägerin des Kindergartens die endgültige Gruppenbildung vornimmt.

Wie in den Vorjahren wird das katholische Bildungswerk von der Gemeinde mit einem Zuschuß von 250 Mark unterstützt.



Gutachten prophezeit für Böhmfeld sinkende Kinderzahlen nach Jahrtausendwende

Bürgermeister Ostermeier: Optimale Förderung der Kindergartenkinder erfordert allseitige Kompromißbereitschaft

26.02.98 (sdr)

Braucht Böhmfeld dauerhaft eine dritte Kindergartengruppe? Unter diese Frage stellte Bürgermeister Alfred Ostermeier einen Informationsabend, an dem die Mitglieder des Gemeinderates, des Pfarrgemeinderates, der Kirchenverwaltung, des Elternbeirates und des Kindergartenteams und der Schulleiter der Grundschule Böhmfeld-Hitzhofen teilnahmen.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde Böhmfeld ein Gutachten in Auftrag gegeben, um dem Träger des kirchlichen Kindergartens Sankt Marien, der katholischen Kirchenstiftung Böhmfeld, verläßliche Daten für derzeitige und zukünftige Gruppen- und Personalplanungen zur Verfügung zu stellen. Seit August 1997 liegt es der Kirche, dem Kindergarten und der Gemeinde vor.

Die Aussage des Kindertagesstättenbedarfsplans der Gemeinde Böhmfeld bis zum Jahre 2010, erstellt vom Institut für soziale Planungen und Analysen in Unterhaching (ISPLAN), ist unmißverständlich: die künftig rückläufige Zahl der Geburten bewirkt eine deutliche Senkung des Bedarfs an Kindergartenplätzen; eine Ausweitung der bestehenden Kapazität von 50 Ganztagesplätzen würde deshalb eine mittelfristige Vergeudung von Resourcen bedeuten.

Auf der Grundlage der momentanen Bevölkerungstruktur, der Geburts- und Sterberate und der zu erwartenden Zu- und Wegzüge prognostiziert der Verfasser des Gutachtens, Dr. Herbert Tekles, einen rapiden Geburtenrückgang ab dem Jahr 2001. Statt gegenwärtig etwa 75 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren sei nur noch mit deutlich weniger als 50 Kindergartenkindern zu rechnen. Der sogenannte Pillenknick und die seit längerem bundesweit stagnierende durchschnittliche Kinderzahl von 1,4 Kindern pro Familie machten sich mittel- und längerfristig auch in der Böhmfelder Bevölkerungsentwicklung bemerkbar.

Die anschließende Diskussion offenbarte zunächst die widerstreitenden Interessen, führte aber mit zunehmender Dauer zu tragbaren Kompromißvorschlägen. Solange in den nächsten Jahren mehr als 70 Kinder zu betreuen sind, soll die derzeitige Regelung mit zwei dauerhaften und einer provisorischen Gruppe fortgeführt werden. Allerdings hält man die großzügige Handhabung der Bring- und Abholzeiten in den drei verlängerten Vormittagsgruppen weder für bedarfsgerecht noch für wirtschaftlich vertretbar. Bei einem Elternabend am 11. März im Pfarrheim sollen die möglichen Varianten der Gruppeneinteilung erläutert werden. Die anschließende Elternbefragung bildet die Basis für die Entscheidung der Kirchenverwaltung, ob die provisorische dritte Gruppe im Einvernehmen mit der Gemeinde zunächst beibehalten wird. Die dann gefundene Gruppeneinteilung soll in den nächsten Jahren unverändert bleiben, bis der Geburtenrückgang die dritte Gruppe überflüssig macht.

Die Anregung, eine dritte Gruppe dauerhaft einzurichten und die überzähligen Plätze mit Krippen- und Hortkindern aufzufüllen, stieß beim Träger und bei der Gemeinde auf keine Gegenliebe. Diese Lösung sei wegen fehlender staatlicher Zuschüsse nicht finanzierbar; auf die Eltern kämen somit enorme Kosten zu, so daß ein echter Bedarf an Hortplätzen nicht zu erwarten sei.

Bürgermeister Alfred Ostermeier zog das Fazit: "Wir brauchen eine flexible Lösung, die unseren Kindern die optimale Förderung zukommen läßt, ohne den Staat, die Gemeinde und die Eltern finanziell zu überfordern. Dazu ist Kompromißbereitschaft auf allen Seiten erforderlich."



Mit Böhmfelds KIMBA ist Schule pfundig

Grundschule bietet Mittagsbeaufsichtigung weiter an

DK 21.02.98 (sdr)

Da macht Lernen (und auch Lehren) Spaß, selbst wenn nicht immer ein "Traumzeugnis" rausspringt: blitzsauber saniert das Schulgebäude, nach neuesten Erkenntnissen ausstaffiert die sechs Unterrichtsräume, nagelneu und weitläuftig das "Schulsport-Center" mit Turnhalle und Außenanlagen!

Ganz besonders schüler- und elternfreundlich an Böhmfelds Grundschule aber ist KIMBA, ein stattlicher Löwenmann, der gemessenen Schrittes über das Türschild des Gruppenraumes in der Mehrzweckhalle trottet. Er verkörpert die im Vorjahr aufgrund des Wunsches berufstätiger Eltern vom Elternbeirat und der Gemeinde ins Leben gerufene Kindermittagsbeaufsichtigung (KIMBA) für Erst- und Zweitkläßler. Gleichzeitig wacht er über das muntere Treiben in dem hellen, gefällig ausgestatteten Raum. Alle sind sich einig: "Pfundig ist's beim Spielen, Basteln, Sporteln und Scherzen an den Schultagen, an denen der Unterricht bereits um 11.15 Uhr endet!" Bis 13.00 Uhr bleiben die Kinder in guter Obhut. Anita Grad und Barbara Wild, deren Kinder ebenfalls die Grundschule in Böhmfeld besuchen, betreuen im laufenden Schuljahr insgesamt 12 Mädchen und Buben, ersparen ihnen damit ein Schlüsselkinder-Dasein und geben den Eltern Sicherheit. Hausaufgaben werden allerdings während der Zeit der Beaufsichtigung nicht in Angriff genommen; die Kinder sollen auf lockere Art und Weise Abstand von Unterricht und Stillsitzen gewinnen. Essen wird ebenfalls nicht gereicht; dafür hätte die lustige Schar auch gar keine Zeit! Ein Kostenbeitrag, gemessen am Aufwand und an der Teilnehmerzahl, wird jedoch erhoben; im Schuljahr 1997/98 sind es 50 Mark pro Kind und Schulmonat.

Trägerin der Einrichtung "KIMBA" ist die politische Gemeinde Böhmfeld. Im Einvernehmen mit Bürgermeister Alfred Ostermeier und Schulleiter Herbert F. Mayer liegt die Organisation in den Händen des Elternbeirates.

Aufgrund der bisherigen positiven Erfahrungen soll KIMBA auch im Schuljahr 1998/99 fortgeführt werden. Eltern, die ab Herbst 1998 KIMBA in Anspruch nehmen wollen, melden sich umgehend bei Angela Dieling, Östliche Römerstraße 14, Böhmfeld! Informationen über die Kindermittagsbeaufsichtigung erteilen Anita Grad und Barbara Wild.



Ein Rohling, an dem viele schleifen müssen

Viele Jugendliche am Jugendforum interessiert - Bürgermeister ist optimistisch

DK 10.02.98 (sdr)

"Toll, so ein Forum für junge Leute: man kann Wünsche äußern, Kritik üben und den Erwachsenen die Meinung sagen!" Wer sich allein in dieser Erwartung zum ersten Jugendforum im Böhmfeld ins Gasthaus Beckerwirt locken ließ, merkte schnell, daß er etwas daneben lag.

Anita Dieling, Daniela Schimmer, Susanne Schödl und Tobias Schuster, die das Projekt im Einvernehmen mit Bürgermeister Alfred Ostermeier initiierten, wurden für ihren Fleiß und ihren Idealismus mit einer guten Resonanz belohnt: fast 50 Jugendliche zeigten reges Interesse.

Zur "Premiere" waren auch Erwachsene als "Zaungäste" eingeladen: Bürgermeister Alfred Ostermeier, Pfarrer Rudolf Meyer, der Jugendbeauftragte der Gemeinde, Martin Nadler jun., Jugendwart Günter Brunner und die das Forum als Kontrollorgan beaufsichtigenden Eltern Johann Dieling, Johann Schimmer, Susanne Schipper und Michael Schödl.

Eingangs erinnerte Tobias Schuster an die Geburtsstunde des Jugendforum-Gedankens im November 1997 beim Dorfseminar im Kloster Plankstetten; zu einer Plattform für die Interessen und Anliegen der Jugend solle sich dieses Vorhaben der Gemeinde in Zusammenarbeit mit Kirche und Vereinen entwickeln.

Prompt stieg man ein und nutzte die Anwesenheit der Dorfprominenz, um die Wünsche an die richtige Adresse zu richten. Der "Renner" bei Mädchen wie Burschen war eine Halfpipe oder gar ein Skaterpark, gefolgt von einer Musikbar mit Jugenddisco, einer Eislauffläche und einer Kicker- und Billard-Anlage. Mehr für den "alltäglichen Gebrauch" waren wohl die uneingeschränkte Benutzung des Allwetterplatzes an der Schulturnhalle, eine Basketball-Mannschaft, mehr Platz im Schulbus nach Eichstätt und "jugendgerechte" zusätzliche Fahrten der Buslinie 55 zwischen Böhmfeld und Ingolstadt. Brandaktuell, weil u. a. auch Jugendräume zur Debatte stehen, sind die Pläne für die zukünftige Nutzung der Alten Schule und des Kotterhofes.

Bürgermeister Alfred Ostermeier blockte die jugendlichen Wünsche in seiner Stellungnahme nicht ab, sondern verwies auf die Zuständigkeit des Landratsamtes für den Schulbusverkehr nach Eichstätt und auf die Unfinanzierbarkeit einer künstlichen Eislauffläche. Hinsichtlich der anderen Wünsche forderte er die Jugendlichen auf, Lösungsvorschläge zu erarbeiten und mit der Gemeinde zu besprechen. In diesem Sinne wollen die jungen Böhmfelderinnen und Böhmfelder in den nächsten Wochen beispielsweise eine praktikable Ordnung für den Allwetterplatz erstellen.

Auch die Erwachsenen durften ihre Erwartungen an die Jugendlichen artikulieren: Man wünschte sich Toleranz gegenüber Gleichaltrigen und Älteren, Engagement und Mitverantwortung für die Allgemeinheit, Interesse und Aufgeschlossenheit für den Heimatort und das gemeindliche Geschehen, selbständiges Handeln und schließlich Respekt vor Erwachsenen.

Vieles kann man ja lernen, und das Jugendforum wird dabei behilflich sein! Die Jugendpflegerin des Landkreises Eichstätt steht allen Mitwirkenden jedenfalls mit Rat und Tat zur Seite.

Jetzt wird erst mal kräftig gefeiert: Am 20. Februar steigt eine fetzige Faschingsdisco! Die frischgewählten Jahrgangssprecher Caroline Hürdler, Miriam Schlegl, Michael Spreßler und Josef Bauer helfen bei den Vorbereitungen mit.

Recht optimistisch gab sich der Gemeindechef und spornte die Jugendlichen an, bei der Stange zu bleiben, auch wenn nicht alles auf Anhieb glatt läuft. Er ermunterte sie, zum Einstieg u. a. eigene Vorstellungen in das diesjährige Ferienprogramm einzubringen und dafür vorgesehene Freiflächen im Ort farblich zu gestalten. In Anlehnung an einen bekannten Satz von J. F. Kennedy beschloß der Bürgermeister das erste Jugendforum: "Fragt nicht nur, was die Gemeinde für Euch tun kann, fragt Euch auch, was Ihr für die Dorfgemeinschaft leisten könnt."

Als Termin für das zweite Jugendforum wurde Freitag, 17. April 1998, vereinbart.



Ostermeier: Nachhaltige Gemeindeentwicklung oberstes Ziel

Ernennung eines Agenda 21-Beirates - Prinzip der Sparsamkeit für Gemeinde und Kirche

DK 07.02.98 (sdr)

"Ökonomisch tragfähiges, ökologisch verantwortliches und sozial verträgliches Handeln soll die natürlichen örtlichen Lebensgrundlagen langfristig sichern und verbessern." Bürgermeister Alfred Ostermeier verwies in seinem Zwischenbericht über die Entwicklung der lokalen Agenda 21 in Böhmfeld während der ersten Gemeinderatssitzung im neuen Jahr auf die rege und selbständige Tätigkeit der Agenda-Arbeitskreise "Dorf und Landschaft", "Wasser und Abwasser" und "Energie". Aktionen wie die Ausarbeitung einer Info-Schrift über das Dorf, Anregungen zur naturnahen Gartengestaltung, das Kennenlernen der Vorzüge aber auch der wunden Punkte des örtlichen Trinkwassers und deren genaue Analyse, Anleitung zur Sorgfalt im Umgang mit Trink- und Abwasser, Anstöße für Energiesparmaßnahmen und die Nutzung alternativer Energiequellen, sollen die Bevölkerung im Laufe dieses Jahres mit einbeziehen.

Zur Koordinierung der Agenda 21-Maßnahmen schlug der Bürgermeister die Einberufung eines Agenda-Beirates vor, der sich aus drei Mitgliedern des Gemeinderates und den Sprechern der Arbeitskreise zusammensetzt.

Maximal 20.000 Mark will man für den gesamten Agenda-Prozeß aufbringen. Dieser Betrag deckt u. a. die Kosten für Info-Material für die Bürger, für das Dorfseminar im Kloster Plankstetten im vergangenen November sowie für ein geplantes eintägiges Agenda 21-Seminar am Ort, das die voraussichtliche Dorfentwicklung über die Jahrtausendwende hinaus aufzeigen wird.

Dem Antrag der katholischen Kirchenstiftung, die Personalkostenzuschüsse der Gemeinde für den Kindergarten Sankt Marien früher als zu den vom Landratsamt Eichstätt vorgegebenen Terminen auszubezahlen, um rote Zahlen in der Kirchenkasse in Grenzen zu halten, entsprach Bürgermeister Ostermeier in Übereinstimmung mit den Räten. Die Gemeinde wird die Auszahlung jeweils um einen Monat vorverlegen. Ein zusätzlich verbleibendes Defizit der Kindergartenjahresrechnung könne jedoch, so Ostermeier, nicht von der Gemeinde ausgeglichen werden: "Angesichts steigender Ausgaben und sinkender Einnahmen im Gemeindehaushalt ist das Ende der Fahnenstange bei den freiwilligen Leistungen erreicht."

Gefordert ist die katholische Kirchenstiftung in der Frage, ob Böhmfeld dauerhaft eine dritte Kindergartengruppe benötigt oder ob bei geänderter Gruppeneinteilung die beiden vorhandenen Gruppenräume ausreichend sind. Der Bürgermeister wird deshalb ein Gespräch mit dem Verfasser des Gutachtens über den Bedarf an Kindergartenplätzen bis zum Jahre 2010 organisieren und dazu die Vertreter der Pfarrgemeinde und der politischen Gemeinde sowie der Erzieherinnen und der Eltern einladen: "Erst wenn wir Klarheit haben, was die Kirche will, kann die Gemeinde die Planung für den Kotterhof und die Alte Schule vorantreiben", stellte der Bürgermeister fest.

Die Ausstellung der Pläne "Kotterhof/Alte Schule" läuft offiziell noch bis zum 8. Februar. Alle Pläne sind jedoch weiterhin während der Bürgermeister-Sprechstunden und nach Terminvereinbarung einsehbar. Bis Mitte März haben Vereine und Gruppen die Möglichkeit, ihre Wünsche und Vorstellungen zur zukünftigen Nutzung der Räumlichkeiten in der Alten Schule und im Kotterhof schriftlich mitzuteilen. Vor der Bürgerversammlung im April kann die gesamte Bevölkerung beide Gebäude besichtigen; der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben. Der Bürgermeister stellte klar, daß das Pfarrheim mit Zustimmung des Ortspfarrers in die Plangutachten einbezogen worden war; diese Zustimmung sei niemals widerrufen worden. Der Vorwurf, die Gemeinde habe Beschlüsse kirchlicher Gremien mißachtet, gehe deshalb ins Leere.



Innerörtliche Grundstücksteilung auch künftig nur mit gemeindlicher Billigung

Bürgermeister Ostermeier erläuterte Novum Jugendforum - Heuer gemeindliche Ehrung für langjährige Verdienste

DK 07.02.98 (sdr)

"Die Gemeinde Böhmfeld stellt jungen Bürgerinnen und Bürgern zwischen 13 und 18, evtl. bis zu 21 Jahren mit dem Jugendforum eine Plattform zur Verfügung, auf der sie allein agieren, politisches Verhalten, gesellschaftliche Mitverantwortung und soziales Engagement erlernen und umsetzen können." Mit diesen Worten umriß Bürgermeister Ostermeier während der Gemeinderatssitzung die Ziele des vom Gemeinderat gebilligten Jugendforums. Zur Sprache kämen grundsätzlich alle Themen, die das Lebensumfeld der Jugendlichen beinhaltet. Landes-, bundes- und parteipolitische Belange zählten nicht zu den Inhalten. Der Gemeindechef steht bei Bedarf als Berater zur Verfügung. Die Jugendpflegerin des Landratsamtes Eichstätt soll das Projekt pädagogisch begleiten. Es war beim Dorfseminar im Kloster Plankstetten vor zwei Monaten ins Leben gerufen worden und wird von den Jugendlichen Anita Dieling, Daniela Schimmer, Susanne Schödl und Tobias Schuster umgesetzt.

Etwas ältere Bürgerinnen und Bürger werden es wohl sein, die aufgrund ihres langjährigen Engagements in der Gemeinde die Kriterien für die im Vorjahr beschlossenen Ehrungsrichtlinien der Gemeinde erfüllt haben. Ihnen gebührt heuer die gemeindliche Ehrung. Ein Stichtag wird nicht vorgegeben. Sie können von den Vereinen noch bis Ende März zur Ehrung vorgeschlagen werden. Ab 1999 wird es nur noch aktuelle Ehrungen geben. Alle Gemeinderäte waren mit diesen Vorgaben einverstanden.

Die Zahl der Feldgeschworenen setzte der Gemeinderat auf fünf fest. Die vorhandenen Feldgeschworenen Heinrich Knöferl, Karl Stark und Karl Wild haben nunmehr zwei Kollegen zu ihrer Verstärkung zu benennen und sodann aus ihrer Mitte den Obmann und dessen Stellvertreter zu wählen. Damit jeder Geschworene gleichwertig zum Zuge kommt, sollen die anfallenden Tätigkeiten künftig aufgeteilt werden. Der Gemeinderat sprach seine Billigung aus.

Gemäß Baugesetzbuch kann die Teilung von Grundstücken im Außenbereich und im unbeplanten Innenbereich von Ortschaften ohne Genehmigung der Gemeinde vorgenommen werden. Im beplanten Innenbereich können jedoch die Gemeinden durch Satzung bestimmen, daß eine Teilung zu ihrer Wirksamkeit der gemeindlichen Zustimmung bedarf. Laut Paragraph 20 BGB ist die Zustimmung zu versagen, wenn die Teilung oder die dadurch bezweckte Nutzung mit den Festsetzungen des Bebauungsplans nicht vereinbart werden können. Die Gemeinde Böhmfeld erläßt mit einhelliger Zustimmung des Gemeinderates eine Satzung zur Einführung der Teilungsgenehmigung für die Bebauungspläne 2 mit 7; sie ist befristet gültig bis zum 31. 12. 2000.

Im Baugebiet "Lehenäcker" wurden bisher 30 gemeindeeigene Baugrundstücke verkauft. Elf Plätze mit einer Gesamtfläche von 7500 Quadratmetern sind noch vorhanden. Sie stehen weiterhin ausschließlich einheimischen Bewerbern zum Kauf zur Verfügung. Der Preis beträgt 195 Mark plus Erschließung.

Eine Befreiung von den Auflagen für Kniestockhöhe und Dachform erteilte der Gemeinderat einer Anfrage auf Vorbescheid zur Errichtung eines Jura-Doppelhauses am Stammhamer Weg und einem Bauantrag für den Neubau eines Einfamilienhauses in den Lehenäckern.

Im Einvernehmen mit der Landschaftsarchitektin Inge Dunkel-Littel und der Unteren Naturschutzbehörde im LRA Eichstätt haben die Entbuschungsmaßnahmen im Rahmen der Umsetzung des Landschaftsplans auf gemeindlichen Magerrasenflächen vor kurzem begonnen. Die Einzelgespräche der Landschaftsplan-Experten mit den Eigentümern privater Grundstücke, die für Umsetzungsmaßnahmen prädestiniert sind, führten zu erfreulich vielen positiven Entscheidungen. Der Vertragsnaturschutz und das Kulturlandschaftsprogramm eröffnen dafür vielfältige Bezuschussungsmöglichkeiten.



Wissen für den Kopf und Matsch für die Füße

SPD und FW wanderten - Böhmfelder Lehm, ein Eiszeitrelikt

DK 21.01.98 (sdr)

Gespickt mit Informationen aus Geschichte, Geologie und jüngstem Gemeindegeschehen, gelang die Winterwanderung des SPD-Ortsvereins und der Freien Wähler Böhmfelds, die eher einem Osterspaziergang glich, zu einer für Initiatoren und Teilnehmer rundum zufriedenstellenden Veranstaltung. Über 50 lauffreudige Dorfbewohner zwischen 4 und 70 Jahren konnte SPD-Ortsvorsitzender Josef Sterzl auch im Namen des Bürgermeisters Alfred Ostermeier, der nicht anwesend sein konnte, am Treffpunkt "Gemeindekanzlei" willkommen heißen und in die frühlingshaft anmutende Gemeindeflur führen.

Von Wetterunbilden verschont, jedoch mit matscheingedecktem Schuhwerk, stapfte man in östlicher Richtung über die sog. "Saustraße" hinunter zum Lehmabbaugebiet Ost. Unterwegs unterrichtete FW-Sprecher und Gemeinderat Martin Bast über markante Flurabschnitte und deren urwüchsige Bezeichnungen. Beim Stop am Lehmabbaugebiet bot die Gattin des Bürgermeisters Jutta Ostermeier anhand einer geologischen Kartierung Einblicke in die ortstypische Bodenbeschaffenheit. Wenig bekannt bei den Zuhörern war dabei wohl die Tatsache, daß die ungewöhnlich mächtigen, für Jurakalk-Regionen eher untypischen, punktuellen Lehmvorkommen im Ortsbereich windverfrachtete Überbleibsel der letzten Eiszeitgletscher sind. Unweit der Lehmgrube erläuterte Martin Bast die Bedeutung einer uralten Granitsäule als Zeitzeuge und Grenzstein zwischen kirchlichem und weltlichem Terrain. Mittlerweile im Norden der Gemarkung angelangt, bewegte sich die Schar zum ehemaligen Skigebiet, das vor etlichen Jahren von den Besitzern aufgeforstet worden ist. Im Bereich der Feuchtbiotope verwies Bast auf deren unverzichtbare Funktion bei der örtlichen Abwasserreinigung. BN-Ortsgruppen-Vorsitzender Gerhard Halsner und Ludwig Spreßler informierten im Katzental über die unmittelbar bevorstehenden Entbuschungsmaßnahmen auf Trockenrasenarealen im Rahmen der Umsetzung des Landschaftsplans zum Erhalt der äußerst wertvollen Magerrasenflora- und -faunagesellschaften. Ein Beispiel falsch verstandener privater "Landschaftspflege" am Wegesrand und dessen Hintergründe gaben nicht nur den Naturschützern zu denken. Nach einem Schwenk nach Süden ging's zur gemeindlichen Streuobstanlage und schließlich zum Zielpunkt Sportheim.

Alle teilnehmenden Kinder durften in Josef Sterzls "Weihnachtsrätsel-Zettelkasten" greifen und je einen richtig ausgefüllten Lösungsabschnitt ziehen. Auch diesmal konnte der Vorsitzende auf eine deutlich höhere Anzahl der Rätsel-Teilnehmer gegenüber dem Vorjahr hinweisen. Über den Hauptpreis, einen Gutschein für ein Festtagsmenue im Wert von 60 Mark im Gasthaus Beckerwirt, kann sich Harry Siebendritt freuen. Alle übrigen Gewinnerinnen und Gewinner erhielten Getränkegutscheine für die Sportgaststätte.



Böhmfelder Landschaftspfleger stehen in den Startlöchern

Trockenrasenflächen im Visier - Landschaftsarchitektin wies ein

20.01.98 (sdr)

Dank des schneefreien und milden Winterabschnittes können die Entbuschungsmaßnahmen im Rahmen der Umsetzung des Landschaftsplans in Böhmfeld auf zwei gemeindeeigenen Trockenrasenarealen nördlich des Dorfes am kommenden Wochenende beginnen. Den zum Teil recht seltenen und äußerst lichtbedürftigen Kleinpflanzen soll damit mehr Raum zum Gedeihen und zur weiteren Verbreitung geschaffen und vor allem den standortgebundenen raren Schmetterlingsarten die Lebensgrundlage gesichert werden. Wie wichtig dieses Vorhaben der Gemeinde Böhmfeld ist, belegt die Tatsache, daß sich zwei Drittel der ingesamt 120 Schmetterlingsarten der Juraregion auf den im Laufe der letzten Jahrzehnte arg dezimierten Magerrasenterritorien im näheren Umkreis des Ortes tummeln.

14 Bürgerinnen und Bürger haben sich bereits im Vorjahr freiwillig dazu bereit erklärt, bei den von der Landschaftsarchitektin Inge Dunkel-Littel vorgeschlagenen und im Gemeinderat beschlossenen Landschaftsplan-Umsetzungsmaßnahmen zur Landschaftsbildung, zur Biotopvernetzung und zum Erhalt bzw. zur Erweiterung der ortstypischen, ökologisch hochwertigen Trockenrasenflächen Hand anzulegen. Ins Visier genommen werden zunächst die dafür geeigneten Grundstücke der Gemeinde. 70.000 bis 80.000 Mark werden bis Ende 1998 an Lohnkosten dafür anfallen, die bis zu 75 % aus Mitteln des 5b-Programms der EU bezuschußt werden.

Die Landschaftsarchitektin wies die Helferinnen und Helfer im Beisein des Betreuers der gemeindlichen Flurbereiche Michael Hackner und des BN-Ortsgruppenvorsitzenden Gerhard Halsner jetzt an Ort und Stelle in ihre Aufgaben ein. Markierungsmaßnahmen der Expertin, die in Kürze vorgenommen werden, sollen den Landschaftspflegern Orientierungshilfen sein.

Eile ist angesagt, denn sobald der wertvolle Bodenbewuchs im Frühling zu sprießen beginnt, dürfen die empfindlichen Hänge und Kuppen - laut Dunkel-Littel - für Pflegearbeiten nicht mehr betreten werden.


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Stand: 20. Februar 2000