Böhmfeld online

"Kunst im Kotterhof 2003"

*

 

Ausstellung im Kotterhof Böhmfeld
Hofstetter Straße 3

29.6. bis 20.7.2003
 

Auswahl:

 


 

Wenn's rote Rosen regnet: "Kunst im Kotterhof lässt Träume in Erfüllung gehen"

Fünf renommierte Künstler standen im Mittelpunkt der Vernissage im Kotterhof

Alois Reiter, Musiker und Literat, umrahmt die Veranstaltung musikalisch mit seinem virtuos gespielten Akkordeon.

Böhmfeld (sdr) "Heute ist so ein Tag, an dem Träume keine Schäume bleiben, sondern in Erfüllung gehen", schwärmte Bürgermeister Alfred Ostermeier bei der Eröffnung der Ausstellung "Kunst im Kotterhof 2003" in Böhmfeld. Außergewöhnlich für ein Dorf seien sowohl Quantität als auch Qualität des Dargebotenen. Zu einem Fest nicht nur der Kunst, sondern auch der Musik und der Literatur machte die Vernissage der Österreicher Alois Reiter, der über sein Heimatland hinaus geschätzt ist als hervorragender Musiker und Literat mit Buchveröffentlichungen.

Fünf renommierte Künstlerinnen und Künstler präsentierten ihre Werke im Kotterhof einem großen Publikum: Der Maler Helmut Baumann (Breitenfurt), seit 1955 aktives Mitglied im Künstlerring Eichstätt, künstlerisches Multitalent und umschrieben als "allseitig begabter Musensohn", das Gründungsmitglied der Ingolstädter Gruppe "Brückenkopf", Albert Mittermaier (Gerolfing), dessen künstlerische Ausbildung sich in Sommerakademien, Seminaren und Kursen vollzog, Brigitte Menne (Linz), Absolventin der Meisterklasse für Metall an der Hochschule für Angewandte Kunst und Stipendiatin des italienischen Staates in der Accademia in Rom, der Böhmfelder Künstler Albert Fersch, bekannt durch zahlreiche Ausstellungen in der Region und darüber hinaus sowie seine Ehefrau Erna Fersch, die als freischaffende Künstlerin mit ihren hochklassigen textilen Arbeiten in vieler Munde ist.

Helmut Baumann zeigt im Ausstellungsraum und im Sitzungssaal des Kotterhofs farbenschwere Winter- und Steinbruchbilder in Acryl. "Er rückt der Leinwand mit unbandiger Energie und atemberaubendem Tempo zu Leibe und wuchtet die Farbe mit expressiver Gewalt dorthin, wo sie hingehört", rühmte sein Künstlerkollege Albert Fersch in seiner Vorstellungsrede. Ebenfalls im Ausstellungsraum sowie im Sitzungssaal spielen Albert Mittermaiers "Spiegelbilder seiner Empfindungen aus der Natur und aus dem von Menschen Geschaffenen" mit allen Sinnen der Besucher. Seien es seine "taufrisch geschaffenen Eindrücke einer Ostseereise" in zartem Pastell oder seine farbwogenden Bilder in Acryl wie "Verlöschende Glut", "Eisenküste Korsikas", "Rotation im All" oder "Mit schnellem Pinsel", mit denen der Verfechter eher traditioneller naturalistischer Malerei erfolgreich neue Wege beschreitet. "Perspektiven der Sehnsucht" sieht Brigitte Menne, die als gelernte Lehrerin und diplomierte Soziologin zurzeit als Bewährungshelferin "aus dem Nest Gefallene" betreut, in ihren ebenso ideenreich wie kunstvoll und feinsinnig arrangierten Nester-Installationen im Kreuzgratgewölberaum. Eine Aufforderung zur Kommunikation in allen Lebenslagen ist der "Verhandlungstisch", der ein Nest aus bespielten Tonbändern des ORF birgt.

Im Kotterhof-Stadel hebt Albert Fersch als scharfsinniger Beobachter und Hinterfrager, Erinnerer, Mahner und Aufrüttler den Zeigefinger und weist mit hohem Einfühlungsvermögen auf wunde Punkte hin, ohne auf die Betrachter aufdringlich oder gar fordernd zu wirken. Er bediente sich dabei seines außergewöhnlichen Talentes als Federzeichner. "Eiserne Sanierung" "Böhmfelder Horizonte" und "In memorium Jurahaus" gehören zu den Themen, die Fersch vor der Haustür aufgegriffen hat. Mutig steigt er ins Geschirr mit seinen Objekten "Ergebt euch ...!", "Janus" und "Leit, halt's zamm!", in denen auch eine Hommage auf die letzten noch verbliebenen alten Jurahäuser und markanten Gebäude versteckt ist. Seine "liebliche Seite" offenbart der wandlungsbereite Böhmfelder Künstler mit seinen Aquarellen "Korsische Bergdörfer I - VII".

"Ich bin ja immer hautnah dabei. Da steckt so viel Arbeit, Zeit und Hirnschmalz drin. Ich würde mir das nicht zutrauen", gab Albert Fersch zu verstehen, als er auf die textilen Mischtechniken, Applikationen und Quilts seiner Ehefrau Erna Fersch verwies. Die Fachlehrerin für textile Arbeiten versetzt mit hohem Anspruch und Aufwand vor allem die Betrachterinnen immer wieder von neuem in Erstaunen. Ob ihrer Farbharmonie, ihrer Ausstrahlungskraft und ihrer Monumentalität bestechen im Kotterhof-Stadel die Banner "Frühling" und "Sommer" sowie der Quilt "Umbrüche". Eine Flut roter Rosen in ihrer Pracht, aber auch in ihrer Vergänglichkeit ergießt sich im Sitzungssaal aus der Applikation "Für mich soll's rote Rosen regnen" und aus dem Quilt "Rosenspuren".

(Text: A. Siebendritt)


Weitere Fersch-Ausstellungen:
 

"Flora"

"Kunst im Kotterhof 2004"

"Kunst im Kotterhof 2006"

  * Logo-Grafik "Kunst im Kotterhof 2003" © Albert Fersch
 

zur Homepage
von Böhmfeld

 

Böhmfeld-online
        © 2003; adamo
Stand: 24. September 2006