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Böhmfeld und die Lokale Agenda 21

Arbeitskreis Dorf und Landschaft

Die Magerrasen-Mäh-er sind da !

Seit Ostern 2000 ist Böhmfeld um zwanzig
"Mähmaschinen im Wollkleid" reicher

 

Eine Initiative von fünf Böhmfelder Bund-Naturschutz-Mitgliedern und einem Nebenerwerbslandwirt zündet die zweite Stufe der örtlichen Magerrasenpflege

 Nachdem einige aktive der örtlichen Gruppe des Bund Naturschutz in Bayern in den vergangenen Jahren mühsam einige Magerrasenhänge von Hand entbuscht und gesäubert hatten, kamen sie nach einer Informationsveranstaltung über das Altmühltaler Lamm auf die Idee, die weitere Pflege von Vierbeinern durchführen zu lassen.

 
Nach dem Einholen von einschlägigen Informationen über die Auswahl geeigneter Tiere und deren richtiger Haltung unterbreiteten Johann Dieling, Gerhard Dörfler, Martin Haberl, Gerhard Halsner, Ludwig Spreßler und Werner Weyer der Gemeinde einen Vorschlag: Mit einer kleinen Herde von Schafen und Ziegen wollten sie für die Beweidung der gemeindlichen, außerörtlichen Grünflächen und die Pflege der Magerrasenhänge sorgen. Im Gegenzug sollte die Gemeinde ein Grundstück für den Bau eines Schafstalls zur Verfügung stellen.
 
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Der Schafstall entsteht

Der Gemeinderat und das Landratsamt stimmte den Plänen zu und so machten sich die Schäfer in spe daran, auf einer Wiese neben dem gemeindlichen Bauhof und der Kläranlage einen Stall zur Unterbringung der Tiere und von Winterfuttervorräten zu errichten. Das Material stellte die Gemeinde, die Schäfergemeinschaft erstellte vorwiegend in Eigenhilfe das Gebäude.


Die ersten Böhmfelder:
echte Osterlämmer
 Im April 2000 war es dann endlich so weit: 19 Coburger Fuchs- und Merinoschafe, darunter auch ein Bock, und sechs Burenziegen zogen in das neue Domizil ein. Schon wenige Tage später erblickten am Ostersonntag die ersten beiden Böhmfelder Lämmer das Licht der Welt.
Coburger Füchse mit ihren
 prägnanten braunen Köpfen
Schafe als Landschaftspfleger

Inzwischen kann der Klärwärter den Motormäher in der Garage lassen und auch die Enzianwiese ist bereits in die Beweidung einbezogen. Als nächstes soll eine Versuchshutung in der Nähe des Wasserhauses durchgeführt werden. Hierbei soll unter der wissenschaftlichen Begleitung der Landschaftsarchitektin Inge Dunkel-Littel durch eine vorherige und nachfolgende Pflanzenkartierung untersucht werden, ob sich die Flora durch die Beweidung unerwünscht verändert. Erst nach dieser Testphase ist daran gedacht, das Projekt auf weitere Magerrasenhänge auszudehnen.

 

Kaum naht der Sommer, gehen sie einem schon an die Wolle ! In der Betreuung der Tiere wechseln sich die Freizeitschäfer-Familien ab, wohl demnächst auch unterstützt durch drei Border-Collies, die das Hütegeschäft allerdings erst noch lernen müssen.  

Lokale Agenda 21 konkret

Diese Beweidungsinitiative stellt beeindruckend das drei-säulige Agenda-Prinzip dar:

  • unter ökologischen Aspekten zählt die Freihaltung von wertvollen Magerrasenflächen
  • ökonomisch ist sie ein gutes Beispiel für die örtlichen Kreislaufwirtschaft durch die Erzeugung und den Konsum von Nahrungsmitteln in Böhmfeld
  • und unter sozialen Gesichtspunkten trägt sie zu einem Miteinander zumindest der direkt beteiligten Familien bei

 

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© 2000; AdamO
Stand: 03. November 2003