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Wasserzweckverband Böhmfeld zeigte bei Gesamtsanierung glückliches Händchen: Dank guter Zuschüsse geringere Belastung der Wasserabnehmer Haushalt 2000 einstimmig verabschiedet: Schulden gleich Null / Gebühren werden neu kalkuliert und alte Wasserzähler ausgetauscht DK, 06.06.00 (sdr) Der Verbandsausschuss des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Böhmfelder Gruppe beschäftigte sich in seiner jüngsten Sitzung mit vier Schwerpunkten: der Jahresrechnung 1999, dem Haushalt 2000, dem Gesamtüberblick über die abgeschlossene Generalsanierung und der 50-Jahr-Feier des Wasserzweckverbandes. Vorsitzender Alfred Ostermeier zeigte die Jahresrechnung 1999 auf: Sie schließt mit einer Gesamtsumme von 1.531.934,75 Mark ab; davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 809.246,01 Mark und auf den Vermögenshaushalt 722.688,74 Mark. Als Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt wurden dem Vermögenshaushalt 244.000 Mark zugeführt. Die Rücklagen konnten um 78.248 Mark aus dem Vermögenshaushalt aufgestockt werden. Zufrieden äußerte sich Reiner Sedlmaier, Geschäftsführer des Wasserzweckverbandes, zu Beginn der Erläuterung des Haushalts 2000, der nach Beendigung der Sanierung der Wasserversorgungsanlagen ein "Routine-Haushalt" sei: "Die Gesamtsituation des Zweckverbandes ist gut. Die Finanzen sind gut. Wir haben keine nennenswerten Schulden und benötigen keine neuen Kredite." Der Verwaltungshaushalt weist in Einnahmen und Ausgaben ein Gesamtvolumen von 727.659 Mark, der Vermögenshaushalt 1.364.844 Mark aus. Dabei bringen die Wassergebühren (1,80 Mark pro Kubikmeter) 510.000 Mark in die Kasse. Dazu bemerkte Vorsitzender Ostermeier, dass nach einer betriebswirtschaftlichen Bestandsaufnahme eine Neukalkulation der Grund- und Verbrauchsgebühren bevorstehe. Auf der Ausgabenseite schlagen die Personalkosten mit 166.900 Mark und die Energiekosten mit 45.000 Mark zu Buche. Aufgrund eines neuen Vertrages mit dem Fränkischen Überlandwerk, so Ostermeier, wird der Wasserzweckverband künftig mit einem billigeren Tarif rechnen können. Bodenbeprobungen und Düngeempfehlungen in der Schutzzone sowie die Trinkwasseruntersuchungen kosten 30.000 Mark. Für den Grunderwerb zugunsten des Wasserschutzgebietes sind 200.000 Mark, für Anschaffungen und die Versorgung neuer Baugebiete 364.000 Mark und für Reparaturarbeiten innerhalb der Ortschaften 40.000 Mark vorgesehen. Aktualisiert werden soll die EDV-Anlage mit rund 10.000 Mark, und für den Austausch älterer Wasserzähler sind 5.000 Mark eingeplant. Restliche Kreditzinsen und -tilgung beziffern sich auf 14.600 Mark. Laut Sedlmaier ist der Zweckverband in drei Jahren vollkommen schuldenfrei. Voraussichtlich können im Verwaltungshaushalt 187.844 Mark Überschuss erwirtschaftet und in den Vermögenshaushalt überführt werden. Eine ansehnliche Zuführung zu den Rücklagen ist deshalb wichtig, weil in Zukunft nicht mehr auf nennenswerte staatliche Zuschüsse zu hoffen sei und die Bürger so wenig wie möglich mit Beiträgen belastet werden sollen. Den Haushalt 2000 verabschiedeten alle anwesenden Verbandsräte aus den Abnehmergemeinden Böhmfeld, Hitzhofen, Hofstetten und Lippertshofen einstimmig. Großes Lob für Planer, Behörden und Bürger Nach Beendigung der Gesamtsanierung der Wasserversorgungsanlagen mit insgesamt sechs Bauabschnitten und einem Gesamtvolumen von 15 Millionen Mark zog Vorsitzender Alfred Ostermeier eine positive Bilanz: "Goldrichtig war im Jahre 1984 die Entscheidung des Verbandsrates für eine umfassende Sanierung!" Weil zur damaligen Zeit die staatlichen Zuschüsse rasch und reichlich geflossen seien - bis 1992 waren es 6,3 Millionen Mark - habe man bei der Finanzierung der Bauabschnitte I bis IV nur selten auf Zwischenkredite zurückgreifen müssen. Vorteilhaft sei auch die umgehende Erhebung der Ergänzungsbeiträge gewesen. Verzögerungen habe es bei BA V und VI, so Ostermeier weiter, gegeben, als ab 1992 die Folgekosten der Deutschen Einheit den Staatshaushalt belasteten. Die Gesamtsanierung umfasste die Erneuerung und Erweiterung der Trinkwassererdbehälter, die Regenerierung der alten Brunnen und die Bohrung eines neuen Brunnens, die Erneuerung sämtlicher Zubringerleitungen zu den Ortschaften sowie der alten Ortsnetze, einen Notverbund mit der Eitensheimer Wasserversorgung, den Neubau eines Maschinenhauses mit Schaltwarte und die Renovierung des Wohnhauses für die Familie des Wasserwartes. Die Maßnahme wurde über staatliche Zuschüsse (47 Prozent), Eigenmittel des Zweckverbandes (8 Prozent) sowie Ergänzungsbeiträge der Anschlussnehmer (45 Prozent) finanziert. Vor kurzem erhielten die Haushalte die endgültigen Beitragsbescheide. Zweckverbandschef Ostermeier lobte die "Einsicht und das große Verständnis der Bürger für die Notwendigkeit der Sanierung": "Bei 2.000 ausgegebenen Beitragsbescheiden an die Haushalte in den vier Abnehmergemeinden haben wir nur einen einzigen Widerspruch bekommen." Und er wusste auch den Grund dafür: "Das verdanken wir hauptsächlich der fachkundigen persönlichen und telefonischen Beratungsarbeit unserer Mitarbeiterinnen Wally Halsner und Sabine Schneider". Anerkennung seitens des Chefs erhielt auch der Verbandsausschuss für sein "mutiges und geschlossenes Ja" zu dem umfangreichen und kostenaufwendigen Sanierungsprojekt. Alfred Ostermeier dankte dem ausführenden Ingenieurbüro Riedrich, dem Geschäftsführer des Zweckverbandes, Reiner Sedlmaier, und den beteiligten Behörden wie dem Landratsamt Eichstätt und dem Wasserwirtschaftamt Ingolstadt für ihre "gute fachliche Beratung und Betreuung", den Wasserwarten Anton Zeller und Georg Lindner für die "zuverlässige Beaufsichtigung und Mitarbeit", der Bayerischen Staatsregierung für deren "wohlwollende Unterstützung bei der Finanzierung", vor allem aber den Bürgerinnen und Bürgern für die gezeigte "Sorgfalt beim Begleichen der Ergänzungsbeiträge". Im Herbst 50-Jahr-Feier Vom Landratsamt Eichstätt im Jahre 1950 auch zur Arbeitsbeschaffung für die zahlreichen Nachkriegsarbeitslosen ins Leben gerufen und kurzzeitig geführt, feiert der "Wasserzweckverband Böhmfelder Gruppe" im kommenden Herbst sein 50-jähriges Bestehen. Unter der Federführung insbesondere des Böhmfelder Agenda-Arbeitskreises "Wasser und Abwasser" finden am 16. September ein Festabend mit geladenen Gästen und am 17. September eine Ausstellung für die Bürgerinnen und Bürger der Abnehmergemeinden jeweils im Gasthaus "Böhmfelder Hof" statt. Vorsitzender Ostermeier gab einen Einblick in die geplante Gestaltung der Festschrift, die an alle Wasserabnehmer der Böhmfelder Gruppe kostenlos verteilt wird.
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"Wer unterwegs ist, braucht Orientierung" Dorfseminar "Böhmfeld 2020" in Kloster Plankstetten: Aktive Bürger erarbeiteten einen Katalog von Leitzielen DK, (sdr) "Böhmfeld 2020" - unter diesem Motto trafen sich Bürgermeister Alfred Ostermeier und 18 aktive Böhmfelder Bürgerinnen und Bürger zu einem Tagesseminar im Kloster Plankstetten und widmeten sich der Frage: "Wohin geht die Reise unseres Dorfes in den beiden nächsten Jahrzehnten?" Unter den Teilnehmern waren fast alle gesellschaftlichen Gruppen sowie die politische Gemeinde und die Pfarrgemeinde vertreten. Die Arbeitskreise der lokalen Ageda 21 hatten schon wesentliche Vorarbeit geleistet, so dass es unter der Moderation von Willi Perzl und Karl Spindler schnell zu einem Konsens kam, welche wesentlichen Zielsetzungen in Böhmfeld zukünftig gemeinsam angestrebt werden sollen. Einige seien hier exemplarisch genannt: Erhalt der eigenen Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung sowie der Schule und des Kindergartens, Direktvermarktung landwirtschaftlicher Produkte, überschaubares Wachstum, landschaftstypische Bauweise, Nutzung erneuerbarer Energien, Naturnahe Gärten, Vernetzung von Biotopen, frühzeitige Umwelterziehung, bessere Versorgung durch Einzelhandel und Dienstleistungen, Förderung von Seniorenaktivitäten, Schaffung einer Kinderkrippe und Nachmittagsbetreuung von Schulkindern. Die Rolle der Kirche im Dorf sieht man in der Wertevermittlung, in der Verantwortung für die Schöpfung, der Einbeziehung von Randgruppen, der Belebung der Ökumene sowie im bedarfsgerechten Ausbau kirchlicher Einrichtungen. "Über den eigenen Kirchturm hinaus" soll das Dorf weiterhin die Missionsarbeit von Pater Gerhard in Chile unterstützen, Bürgerkriegsopfern auf dem Balkan helfen und den Handel mit fair erzeugten Produkten ausbauen. Damit die Sammlung lobenswerter Ziele kein unverbindlicher Wunschkatalog bleibt, verpflichteten sich alle Teilnehmer mit ihrer Unterschrift auf den erarbeiteten Leitbildentwurf "Böhmfeld 2020". "Tue Gutes und rede darüber!" - nach diesem Motto wollen die Agenda-Aktiven in den nächsten Monaten die Öffentlichkeit umfassend informieren und zur aktiven Teilnahme bewegen. Sie erarbeiten dazu eine Broschüre, in der die bisherige Tätigkeit sowie der Entwurf des Leitbildes präsentiert werden. Bei einem Aktionstag sollen alle Gruppen des Dorfes zum Mitmachen animiert werden. Und bei einem Leitbildfest - eventuell im neuen Dorfzentrum "Kotterhof" - steht das Feiern im Vordergrund. Die Seminarteilnehmer fuhren am Ende eines arbeitsreichen Tages mit der Gewissheit nach Böhmfeld zurück, dass die Zukunft nicht verplanbar, aber beeinflussbar ist entsprechend den Bedürfnissen der heutigen und künftigen Generationen: "Unser Handeln soll enkelverträglich sein. Wer unterwegs ist, braucht Orientierung." Übrigens: Wer am Projekt "Böhmfeld 2020" mitarbeiten will, kann unverbindlich am Agenda-Stammtisch jeden ersten Freitag im Monat im Gasthaus "Beckerwirt" teilnehmen. Beginn ist jeweils um 20.00 Uhr.
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Strahlendes Maiwetter lockte 400 Kriegerkameraden zur Marienwallfahrt nach Böhmfeld Erstmals nach 19 Jahren wieder Kreiskriegerwallfahrt im Dorf - Kreisvorsitzender Peter Hecker lobte Organisation und Gestaltung DK, 24.05.00 (sdr) Strahlendes Maiwetter, 21 stolz präsentierte, prächtig bunte Vereinsfahnen, adrette Festtagsuniformen in kaum übersehbaren Reihen in fahnengeschmückten Straßen, feierliche Blasmusik im Wechsel mit liturgischen Gesängen und Fürbitten, bewegende Ansprachen: Die 32. Marienwallfahrt der Kreiskriegervereinigung Eichstätt-Land am vergangenen Sonntag war für die Teilnehmer ein denkwürdiges, für die - leider etwas spärlich - anwesende Böhmfelder Bevölkerung dazu noch ein außergewöhnliches und seltenes Ereignis. Ist es doch bereits 19 Jahre her, dass sich die Kriegervereine des Landkreises Eichstätt in Böhmfeld letztmals zu einer Friedenswallfahrt einfanden. Erschienen waren auf Einladung des Krieger-, Kameraden- und Reservistenvereins Böhmfeld und der Kreiskriegervereinigung Eichstätt-Land die Kriegervereine aus Adelschlag, Biesenhard, Buxheim, Dollnstein, Egweil, Hitzhofen-Oberzell, Hofstetten, Lippertshofen, Meilenhofen, Möckenlohe, Nassenfels, Ochsenfeld, Pietenfeld, Ruppertsbuch, Tauberfeld und Wolkertshofen mit insgesamt rund 400 Mitgliedern. Empfangen wurden die auswärtigen Kriegerkameraden am frühen Morgen auf dem Böhmfelder Festplatz von den Böhmfelder Kameraden und Reservisten, den Ortsvereinen und den Böhmfelder Bergbläsern. Mit Domkapitular Klaus Schimmöller (Eichstätt), den Böhmfelder Ministranten und den Honoratioren aus Ortskirche und politischer Gemeinde an der Spitze, formierte sich eine lange festliche Prozession. Sie bewegte sich durch die Hofstettener- und die Hauptstraße zum Kriegerdenkmal am Kirchbuck, wo Adolf Schneider, Vorsitzender des Krieger-, Kameraden- und Reservistenvereins Böhmfeld, Begrüßungsworte sprach und gleichzeitig allen Helfern für ihr Engagement dankte. "Die aus der Not geborene Kameradschaft ist mehr als Freundschaft", sagte Peter Hecker (Nassenfels), Vorsitzender der Kreiskriegervereinigung Eichstätt-Land, bei der Totenehrung und Kranzniederlegung. Sie fördere - selbst über den Tod hinaus - den Beginn neuen Lebens in Freiheit, Frieden und Liebe. Anschließend marschierte der Kirchenzug über die Bonifatiusstraße weiter zur Grundschule, wo der Dankgottesdienst auf grüner Wiese stattfand. Vor einem reich mit Blumen geschmückten Altar mit schlichtem Birkenholzkreuz zelebrierte Domkapitular Schimmöller den festlichen Gottesdienst mit Eucharistiefeier. Ihm gefiel "der wunderschöne Platz vor der Schule zum Innehalten nach vielem Unterwegssein, nach dem Scharen um die Fahnen und dem Einfügen in den Zug unter dem Kreuz Christi". In seiner, so die Gottesdienstbesucher einmütig, "sehr beieindruckenden" Predigt verwies er auf den Lebensweg Mariens, der Leitlinien zu einem erfüllten Leben auch der modernen Menschen aufzeige: Ja zum Dienen, das im Verschenken von Zeit, Kraft und Liebe zum Schatz für das eigene Leben werde. Ja zum Kreuz, das nicht dumpfes Erdulden, sondern die Erkenntnis eines tieferen Sinnes erfordere. Wenn der Opfertod der Soldaten für Frieden und Gerechtigkeit erlitten worden sein, so die Meinung des Geistlichen, sei er nicht als sinnlos anzusehen. Das Ja zur wahren Freude, die aus Kreuz und Leid herausgeleite, benannte Schimmöller als weiteres "Lebenssignal". Musikalisch umrahmten die Böhmfelder Bergbläser unter Leitung von Klaus Koller den Festgottesdienst mit der Schubert-Messe. Als Vertreter der Gemeinde Böhmfeld fragte Bürgermeister Alfred Ostermeier - anknüpfend an die vorausgegangene Predigt: "Haben wir nicht allen Grund, dankbar und glücklich zu sein für unser Leben in Freiheit und Frieden - trotz eigener kleiner und großer Sorgen? Wer könne das besser nachvollziehen als die Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges?" Dort, wo in der Gegenwart Menschenrecht und -würde mit Füßen getreten werden und Not herrsche, so der Bürgermeister, sei unsere Hilfe unerlässlich. Frieden zu schließen mit sich selbst, ihn zu stiften und zu erhalten in Dorf und Land, im Vereinten Europa und in der Welt habe oberste Priorität. Peter Hecker, Kreiskriegervereinigungsvorsitzender und Altbürgermeister von Nassenfels, hieß Nassenfels' ersten Bürgermeister Andreas Husterer und insbesondere die Ehrenvorsitzenden bzw. Ehrenmitglieder der Kriegervereine, Max Dengler (Ochsenfeld), Hans Miehling (Hofstetten), Franz Ostermeier (Böhmfeld) und Xaver Rehm (Wolkertshofen), willkommen. An die Schrecken von Krieg und Gewalt zu erinnern, die Toten zu ehren und für Frieden einzutreten, sei Hauptaufgabe der Kriegervereine, gab Hecker zu verstehen. Gegenwärtig sei die düstere Vergangenheit noch in einem Drittel der heutigen Bevölkerung - bei Zeitzeugen und bei denen, die der Kriegsgeneration angehören. Mit seinem "Warum kommen Menschen nicht zur Besinnung und entfachen weiterhin Bürgerkriege und bedrohliche Situationen?" redete der Kreisvorsitzende wohl nicht nur seinen Alters- und Erfahrungsgenossen aus der Seele. "Gerade die Kriegervereine haben allen Grund, die Gottesmutter Maria um Beistand zu bitten", ist Kriegsteilnehmer Hecker überzeugt. Habe die Friedenskönigin doch bei ihrem Erscheinen im Jahr 1917 in Fatima versprochen, bei der Bewältigung der Probleme der Menschheit mitzuwirken. Auch deshalb veranstalte die Kreiskriegervereinigung alljährlich im Mai an wechselnden Orten eine Friedenswallfahrt zu Ehren der Schutzpatronin der Bayern. Abschließend sprach Peter Hecker dem Vorsitzenden der Böhmfelder Kriegerkameraden, Adolf Schneider, Domkapitular Klaus Schimmöller, Bürgermeister Alfred Ostermeier, den Ortsvereinen und den Böhmfelder Bergbläsern seine vollste Zufriedenheit im Hinblick auf die Organisation und Ausgestaltung des Festes aus. Frühschoppen und große gemütliche Runde im Gasthaus "Böhmfelder Hof" ließen die Kreiskriegerwallfahrt ausklingen.
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Befangenheit bremst Böhmfelder Bebauungsplan "Ortskern" DK, 20.05.00 (sdr) Seit drei Jahren versucht der Böhmfelder Gemeinderat, für den alten Ortskern einen Bebauungsplan aufzustellen und dabei das gemeindliche Ziel einer künftigen dörflichen Bebauung mit den Interessen der Grundstückseigentümer abzugleichen. Mehrere Entwürfe wurden beraten, geändert und wieder verworfen; der große Wurf wollte bisher nicht gelingen, und das Aufstellungsverfahren blieb deshalb in den ersten Schritten hängen. Nun aber verbreitete sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung wieder Zuversicht, nachdem Bürgermeister Alfred Ostermeier Vorschläge erläutert hatte, die darauf abzielen, das Plangebiet zu verkleinern und die Festsetzungen zu entschärfen: "Wir beschließen nur einen sogenannten einfachen Bebauungsplan und lassen die strittige Frage offen, bis zu welcher Tiefe überlange Grundstücke bebaubar sind. Das entscheiden wir im Einzelfall bei jedem Bauantrag gesondert." Um eine übermäßig verdichtete Bauweise zu verhindern und im Strukturwandel den dörflichen Charakter zu bewahren, sollen aber wie bisher Grund- und Geschoßflächenzahl, anteilige Grundstücksgröße je Wohneinheit und die höchstzulässige Zahl von Wohneinheiten festgesetzt werden. "Dieser Vorschlag deckt sich voll mit unseren Überlegungen und wird die Bereitschaft der Grundbesitzer zur Mitarbeit wesentlich erhöhen", pflichtete CSU-Fraktionssprecher Michael Bauer dem Bürgermeister bei. Weiterhin regte der Gemeindechef an, den Geltungsbereich des Bebauungsplanes "Ortskern" zu verkleinern und aufzuteilen. Hintergrund ist die Meinung der Kommunalaufsicht beim Landratsamt Eichstätt, dass auch in diesem Bebauungsplanverfahren Artikel 49 der Gemeindedordnung greift; demnach sind alle Gemeinderatsmitglieder nicht stimmberechtigt, die selbst oder deren Verwandte bis zum dritten Grad Grundstücke im Plangebiet besitzen. Würde die Gemeinde wie bislang den gesamten alten Ort überplanen wollen, wären der Bürgermeister und 10 von 12 Gemeinderatsmitglieder von der Beratung und Beschlussfassung ausgeschlossen; der Gemeinderat wäre somit beschlussunfähig. Der Bürgermeister skizzierte den Ausweg: "Wir nehmen Gebiete ohne akuten Handlungsbedarf wie die Hofstettener Siedlung heraus und behandeln die verbleibende Fläche in zwei räumlich getrennten Verfahren." Auf diese Weise entstünden die Bebauungspläne Nr. 7 "Ortskern West" und Nr. 8 "Ortskern Süd-Ost", in denen 8 bzw. 9 Gemeinderäte stimmberechtigt sind, übrigens jeweils mehrheitlich CSU/UW-Gemeinderäte. Architekt Dietmar Lüling von der Architektengruppe 4 Ingolstadt werde, wie er sagte, die neuen Absichten in den bisherigen Planvorentwurf einarbeiten ohne dabei "die anfangs gesteckten Ziele aus den Augen zu verlieren". Schon im übernächsten Monat soll die frühzeitige Bürgerbeteiligung folgen, so dass die Bebauungspläne im Herbst die Planreife erlangen. Ludwig Herzog erhielt Zustimmung zu seinem Bauantrag für eine Remise auf Flur Nr. 1268/2, Hofstettener Straße 3 a, da keine Verletzung künftiger Festsetzungen des Bebauungsplans "Ortskern" ersichtlich ist. Mit Wohlwollen behandelte das Gremium auch die Bauvoranfrage von Albert Kalischko für die Anlage eines Biergartens an der Gaststätte "Böhmfelder Hof". Wenn die Regeln der Bayerischen Biergartenverordnung eingehalten und die Auflagen für die Stellplätze beachtet werden, darf die 64 Quadratmeter umfassende Anlage errichtet werden. Besonders begrüßt wurde die beabsichtigte Wiederbelebung des Hofbrunnens. Vor weiteren Umbau- und Renovierungsplänen empfahl Ostermeier jedoch ein klärendes Gespräch mit der Gemeinde und dem Landratsamt. Voll im Zeitplan bewege sich die Sanierung des Kotterhofes, berichtete der Bürgermeister. Erfolgt ist die Submission für die Leistungen "Schlosser/Metallbau" und "Trockenbau". Zur Zufriedenheit des mit der Ausführung betrauten Architekten Leonhard Schlagenhaufer arbeite die Baufirma Böck aus Gaimersheim. Da nun auch das Baugerüst steht, schlagen momentan die rüstigen Rentner, die die Eigenleistungen der Gemeinde erbringen, den restlichen Außenputz ab. Architekt Peter Braun (Ingolstadt) veranschaulichte mit Handskizzen die mögliche farbliche Gestaltung der Außenfassade des künftigen Dorfzentrums, über die in der nächsten Sitzung zu entscheiden sein wird. Zwei gemeindliche Photovoltaikanlagen geplant Als "sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll" erachtet Bürgermeister Ostermeier die Einrichtung je einer Photovoltaikanlage am Kotterhof und auf dem Dach des Schafstalls an der Schelldorfer Straße. Zuvor seien allerdings die Zuschussmodalitäten genau abzuklären. Für das Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Verfahren hat der Bund Naturschutz Eichstätt den Ausläufer des Schambachtales nachgemeldet. Die in der Böhmfelder Gemarkung liegenden Feuchtwiesen gehören größtenteils auswärtigen Besitzern, die von der Gemeinde benachrichtigt wurden. Da die Wiesen auch jetzt schon einem Schutzstatus unterlägen, also nicht aufgeforstet werden dürfen, könnten die Eigentümer nur profitieren, gab Ostermeier zu verstehen. Das FFH-Verfahren innerhalb "Natura 2000" werde wohl Grundlage für künftige Zuschussprogramme. Von einer Fachfirma wieder hergerichtet wurde der Festplatz gegenüber dem Sportheim. Im Rahmen des gemeindlichen Sommerferienprogramms kommt der Spielbus des Kreisjugendrings Eichstätt heuer in der letzten Ferienwoche nach Böhmfeld. Diejenigen Veranstaltungen, die bisher im katholischen Pfarrheim stattfanden, werden wegen Umbauarbeiten im Gasthof "Böhmfelder Hof" durchgeführt. Moniert wurde in der Sitzung das gedankenlose Verhalten einzelner Dorfbewohner, die am Altkleiderbehälter und an den Wertstoffsammelstellen leere Kartons, Kisten und Säcke zurücklassen. |
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Böhmfelds Grünlandpfleger blöken und meckern DK, 19.05.00 (sdr) Der Schafstall der Gemeinde Böhmfeld am Ortsausgang an der Schelldorfer Straße, für den die Kommune Grundstück und Baumaterial zur Verfügung gestellt hat, ist "bezugsfertig". Seit einigen Monaten in jeder freien Stunde als Holzwerker an dem Tier-, Vorrats- und Geräteunterstand beschäftigt, haben sich just mit Einzug des idealen Weidewetters Gerhard Dörfler, Martin Haberl, Gerhard Halsner, Ludwig Spreßler jun. und Werner Weyer zu frisch gebackenen Schafhaltern gemausert. Johann Dieling jun., der sechste im Bunde, kann seine jahrelange Erfahrung mit den Weidetieren einbringen. Und eine kleine Herde von Coburger Fuchs- und Merinoschafen sowie fünf Ziegen, für die die sechs Böhmfelder Hobby-Schäfer allein verantwortlich sind, hat ihr nagelneues Schlechtwetter- und Winter-Domizil bereits in Augenschein genommen. Die neue Heimat behagt den vierbeinigen Magerrasen- und Grünlandpflegern offensichtlich, hat sich doch bei den Merinoschafen schon Zwillingsnachwuchs eingestellt. Zur Zeit grasen die Tiere die saftigen Wiesen des Kläranlagengeländes ab. Dass man hier ob der vielgestaltigen Gewässer ganz schön auf der Hut sein muss, haben die Neulinge - Weidetiere, Hütehunde und Schäfer - mittlerweile gelernt. Wenn Trockenrasen, Streuobstanlagen, Enzianwiese und sonstige gemeindliche Grünflächen "mähreif" sind, zieht die Herde weiter. Mit Hilfe der wolligen Feinschmecker und der flinken Schösslingsvertilger will die Gemeinde vor allem wertvollen Bodenbewuchs und die davon abhängige seltene und zum Teil schon bedrohte Fauna erhalten oder sogar vermehren. Ein willkommener Nebeneffekt ist die Einsparung der Kosten für Mäh- und Entbuschungsarbeiten sowie Schnittgutentsorgung.
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BN-Ortsgruppe Böhmfeld jetzt mit eigener Jugendgruppe und Vereinsfahne DK, 18.05.00 (sdr) Aktionen, Veranstaltungen, Termine. Die Aktiven der 65 Mitglieder zählenden Ortsgruppe Bund Naturschutz Böhmfeld haben wieder ein umfangreiches und vielfältiges Jahresprogramm gemeistert und stehen schon in den Startlöchern für das neue Vereinsjahr. Viele Tätigkeiten Einzelner und kleiner Gruppen zum Wohle des Dorfes und der Natur geschehen im Stillen und fallen Außenstehenden gar nicht auf, sind aber nicht minder wichtig als größere, in der Öffentlichkeit stehende Maßnahmen. Vorsitzender Gerhard Halsner erinnerte in der Jahreshauptversammlung an die markantesten Geschehnisse des Vorjahres: Der BN-Landesvorsitzende Hubert Weinzierl im Frühjahr 1999 zu Besuch bei der Ortsgruppe, eine Wanderung mit ihm durch die Dorfflur und ein Vortragsabend vor großem örtlichen und auswärtigen Publikum, darüber habe man sich besonders gefreut. Halsner erinnerte: "Es war die Anerkennung des Landesvorsitzenden für das beste Ergebnis im Landkreis Eichstätt bei der Unterschriftenaktion zum Volksbegehren "Gentechnikfrei aus Bayern" vor zwei Jahren, in Böhmfeld erreicht durch die Mithilfe des SPD-Ortsvereins und des katholischen Frauenbundes." Stolz sei man auf den Nachwuchs, der sich jetzt als eigene Jugendgruppe einbringe. Als Leiterin fungiert Claudia Weyer. Sehr gut organisiert habe sie eine Waldrallye mit Waldspielen zum Kennenlernen von Baum- und Pflanzenarten, lobte der Vorsitzende. Unter Anleitung von Gerhard Dörfler hätten die Kinder und Jugendlichen verschiedenartige Nistkästen gebaut und sie im Dorf in die Straßenbäume gehängt. Mit 25 kleinen "Indianern" habe man eine lustige Zeit im Rahmen des gemeindlichen Sommerferienprogramms im Camp "White Eagle" in Beilngries verbracht. Neben dem Vogelschutz, der von Böhmfelder Naturschützern seit Jahrzehnten mit Leidenschaft und Erfolg betrieben wird, widmet sich die Ortsgruppe besonders dem Erhalt des Kröten- und Molchbestandes in der näheren Umgebung. Auf- und Abbau der Krötenzäune und tägliches Einsammeln der Tiere bei der Krötenwanderung im Frühjahr, Alt und Jung hätten wieder alle Hände voll zu tun gehabt, berichtete Halsner. Wie in den Vorjahren, habe man zusammen mit dem Verein für Gartenbau und Landschaftsspflege im Rahmen der Aktion "Saubere Landschaft" Bäume und Sträucher auf gemeindlichen Grünanlagen im Dorf gestutzt und ausgelichtet. Schriftführerin Susanne Schipper hat sich als geschickte Fahnenstickerin entpuppt und für die BN-Ortsgruppe eine kleine Vereinsfahne gefertigt. Ehemann Franz Schipper beabsichtigt, eine Internet-Homepage für die Böhmfelder Naturschützer auf die Beine zu stellen. Ein interessanter Beitrag zum Ferienprogramm 2000 der Gemeinde ist in Planung. Beim Bürgerschießen im Sommer, angeboten vom Schützenverein "Eichenlaub" anlässlich seines Vereinsjubiläums, wollen die Naturfreunde dabei sein. Mehr Beteiligung am Stammtisch mit den Agenda 21-Arbeitskreisen an jedem ersten Freitag im Monat wünscht sich der Vorsitzende. Zeitmangel sei wohl oftmals die Ursache den Fernbleibens, vermutet Halsner, seien doch einige BN-Mitglieder, so auch er, seit geraumer Zeit als neue Böhmfelder Schäfer voll im Einsatz. "Allerdings", wurde ausdrücklich betont, "stehen der Bau des gemeindlichen Schafstalls an der Schelldorfer Straße und die private Schaf- und Ziegenhaltung zum Zwecke der Pflege von Magerrasen, Streuobstanlagen, der Enzianwiese und sonstigen Grünflächen der Gemeinde nicht im Zusammenhang mit der Ortsgruppe Bund Naturschutz."
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Am 21. Mai Kreiskriegerwallfahrt in Böhmfeld (sdr) Am Sonntag, 21. Mai, findet in Böhmfeld die traditionelle Marienwallfahrt der Kreiskriegervereinigung Eichstätt-Land statt. Die Kreiskriegervereinigung Eichstätt-Land und der Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein Böhmfeld laden dazu die Dorfbevölkerung und Interessierte aus der Umgebung ein. Bei der Feier werden 17 Kriegervereine aus dem Landkreis Eichstätt zugegen sein. Auch alle Böhmfelder Ortsvereine mit Fahnenabordnungen beteiligen sich an der Prozession. Folgender Festablauf ist vorgesehen: Um 8.30 Uhr empfangen der örtliche Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein und die übrigen Ortsvereine und Gruppen die Vereine aus dem Landkreis Eichstätt auf dem Festplatz an der Hofstettener Straße. Gegen 8.45 Uhr stellen sie sich zum Kirchenzug auf und marschieren zum Kriegerdenkmal, wo Totenehrung und Kranzniederlegung stattfinden. Anschließend bewegt sich die Prozession bei schönem Wetter zum Pausenhof der Grundschule und bei schlechter Witterung zur katholischen Pfarrkirche Sankt Bonifatius zum Dankgottesdienst um 9.30 Uhr. Es folgen das Grußwort von Bürgermeister Alfred Ostermeier und die Ansprache des Vorsitzenden der Kreiskriegervereinigung Eichstätt-Land, Peter Hecker, Nassenfels. Danach geht's zum Frühschoppen und gemütlichen Beisammensein zum Gasthaus Böhmfelder Hof. Die Böhmfelder Bevölkerung wird gebeten, Straßen und Häuser mit Fahnen zu schmücken. |
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Kindergartenknirpse malen Obst und pflanzen Kürbisse (sdr) "So viele verschiedene leckere Früchte gedeihen in Böhmfelder Gärten und in der Flur!" Da staunte Groß und Klein im letzten Herbst bei der ersten Ausstellung heimischer Obstsorten in Böhmfeld. Im Einklang mit der lokalen Agenda 21 hatte der Verein für Gartenbau und Landschaftspflege Böhmfeld Heimat- und Naturverbundenheit sowie Ideenreichtum unter Beweis gestellt. Extra eingeladen von der Vereinsvorstandschaft waren damals auch die Kinder des katholischen Kindergartens Sankt Marien. Anschauen, Anfassen, in knackig saftige Äpfel und Birnen hineinbeißen und nebenher noch süße Apfelküchle verdrücken, die Mädchen und Buben erinnern sich noch genau daran. "Nutzen wir die Begeisterung der Kinder für das einheimische Obst für einen Malwettbewerb", entschieden deshalb Kindergartenleiterin Rosemarie Laco und die Erzieherinnen Sandra Gerlieb, Karin Kröpfl, Elisabeth Meier, Manuela Nerb und Olga Strewinski. Und prompt zauberten viele kleine Künstler zu Hause mit Pinsel, Wachsmalkreiden und Farbstiften fantasievolle bunte Bilder von heimischen Äpfeln und Birnen. Weil "sich alle so viel Mühe gegeben haben und die Zeichnungen ausnahmslos schön geworden sind", gab es zur Belohnung im Böhmfelder Pfarrheim eine kurze, aber fröhliche Feier, die die Kindergartenkinder mit ihren frisch geträllerten Liedern selbst ausschmückten. Rosa Laco, stellvertretende Vorsitzende des Vereins für Gartenbau und Landschaftspflege, und Angelika Dieling, Gattin des Vereinsvorsitzenden Xaver Dieling, überraschten alle Kinder mit Blumentöpfchen, Pflanzerde und Kürbissamen. Interessiert lauschte der Gartlernachwuchs den Erklärungen Lacos über die Hege und Pflege der mächtigen Gemüsepflanzen. "Lichtköpfe, Suppe, Kompott" und was man aus den dicken Kürbissen sonst noch alles machen kann, wussten die pfiffigen Knirpse schon weitgehend selbst. "Wenn die Kürbisse im Herbst groß und reif sind, feiern wir vielleicht zusammen ein lustiges Kürbisfest", stellte ihnen Rosa Laco zum Schluss in Aussicht. |
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Böhmfelder Gemeinderäte geben Bebauungsplan "Ortskern" Vorschub Zu dichte Bebauung und unerwünschte Ansiedlung soll verhindert werden - Nochmalige Bürgerbeteiligung ist vorgesehen (sdr) "Wir wollen nachfolgenden Generationen die Vorzüge des dörflichen Lebens und Wohnens sichern." Dieser einmütige Vorsatz des Böhmfelder Gemeinderates war vor drei Jahren die Geburtsstunde des Bebauungsplans "Ortskern". Er soll im bis dahin unbeplanten alten Dorf künftige bauliche Veränderungen im Interesse der einzelnen Grundstückseigentümer und der Allgemeinheit lenken. Vorhandenes Baurecht bleibt unangetastet. Bis zum Inkrafttreten des endgültigen Bebauungsplans schützt eine Veränderungssperre den Ortskern vor nicht ortsverträglichen Baumaßnahmen. Erstellt wurde der Planvorentwurf von Ingenieur Dietmar Lüling von der Architektengruppe 4 Ingolstadt. Die Bürgerbeteiligung erbrachte insgesamt 17 Anregungen und Bedenken. Auch die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange liegen bereits vor. Bevor nun das Verfahren beschleunigt wird, um Bauwilligen im alten Dorf unnötig lange Wartezeiten zu ersparen, ermunterte Bürgermeister Alfred Ostermeier die Räte in der letzten Gemeinderatssitzung, eventuell vorhandene oder zwischenzeitlich aufgetauchte Vorbehalte gegen das Planvorhaben zu äußern: "Ihr müsst dahinter stehen. Gegen den Widerstand der Gemeinderäte wird es keinen Bebauungsplan Ortskern geben." Fast alle Räte waren der Meinung, dass es nicht genüge, künftige Bauanträge innerhalb des alten Dorfes wie bisher von Fall zu Fall zu prüfen. Damit könne man geballte städtische Bauweise auf Dauer nur schwer unterbinden. "Wir brauchen einen Bebauungsplan für den Ortskern. Und er muss bald spruchreif sein, damit angesichts anstehender Bauvoranfragen aus dem alten Dorf kein Präzedenzfall geschaffen wird", preschten die CSU-Ratskollegen vor. Vernünftig und einleuchtend auch ihr Argument, dass selbst eine für den Eigenbedarf bis zum letzten Quadratmeter ausgereizte Bebauung weitläufiger Grundstücke Konflikte vorprogrammiere. Spätestens dann träten Probleme auf, wenn sich durch Einheirat verwandtschaftliche Bande lockerten und die traute Tuchfühlung lästig werde. "In anderen Gemeinden gibt es Ansiedlungen im Ortskern, die den Anwohnern gar nicht gefallen, die aber wegen des fehlenden Bebauungsplans nicht zu verhindern waren. Die holen nun ihr Versäumnis rasch nach", wusste ein Freier Wähler. Auch die SPD-Räte befürworteten planerische Vorgaben. Bedenken, so mancher Bauherr im alten Dorf werde erst durch den Bebauungsplan dazu animiert, die baulichen Möglichkeiten seines Grundstückes voll auszuschöpfen, konnten entkräftet werden. Damit die Bebauung in der zweiten Reihe noch genügend Freiräume und Gartenflächen übrig lasse und trotzdem niemand benachteiligt werde, gab Bürgermeister Ostermeier zu verstehen, müssten die letztgültigen Kriterien mit Bedacht gesetzt werden. Obwohl durch die Beplanung des Dorfkerns Bauland im Außenbereich des Ortes eingespart werde, könne man auf die Bereitstellung von Bauplätzen am Dorfrand auch für ortsansässige Bauwillige, die nicht auf Grund und Boden im alten Dorf zurückgreifen können, in Zukunft nicht ganz verzichten, war die einhellige Ansicht. Nach sorgfältiger Durchsicht der Bedenken und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger, nach Prüfung der Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange sowie nach Abstimmung mit dem Landratsamt Eichstätt wird sich der Gemeinderat in zwei Wochen in einer gesonderten Sitzung ausführlich mit dem Bebauungsplan "Ortskern" befassen. Soweit es möglich sei, so der Bürgermeister, werde man Anregungen der Grundstückseigentümer in der neuerlichen Fassung des Planvorentwurfs berücksichtigen. Anschließend seien alle betroffenen Bürger wiederum zur Beteiligung aufgerufen. Jetzt, da der Gemeinderat dem Bebauungsplan "Ortskern" geschlossen grünes Licht signalisiert hat, bestimmt er auch das Tempo für die Fortführung. Eile gebieten schwebende Bauanträge im alten Dorf: Unter Bezugnahme auf die noch bis August 2002 gültige Veränderungssperre für das alte Dorf wurde der Antrag auf Vorbescheid von Konrad und Martina Neumayer, Gaimersheimer Straße 17, für das Bauvorhaben auf Flur-Nummer 540 , zurückgestellt. Ebenso verfahren wurde mit dem Antrag auf Vorbescheid für das Bauvorhaben von Bernhard Ostermeier auf Flur-Nummer 1271 an der Hofstettener Straße. Zustimmung fand der Bauantrag von Brigitte Pollich für ein Doppelhaus mit Garagen im Bühel im Baugebiet "Stammhamer Weg". Befreiung erteilte man für die Situierung einer Garage und die Anlage von Pkw-Stellplätzen im Vorgartenbereich, jedoch mit der Auflage, dass die verbleibende Fläche bepflanzt wird. Abgeändert und den örtlichen Vorschriften angepasst werden müssen die Garagenbedachungen. Einzuhalten ist der ortsübliche Stauraum. Waldwiesen sind wichtige und in der Gemarkung schon seltene Biotope. Deshalb sollten sie möglichst nicht aufgeforstet werden. Da der Landschaftplan aber nicht rechtsverbindlich ist, musste der Gemeinderat dem Erstaufforstungsantrag für Flur-Nummer 1996 und 1996/6 von Irmgard und Michael Zech, Schelldorfer Straße 15, zustimmen.
Gemeindliche Baumaßnahmen machen Fortschritte Nach dem vorläufigen Abschluss der Eigenleistungen durch Rentner aus dem Dorf - jüngst wurden noch Fenster, Haustüre und Scheunentor ausgebaut - haben Mitte April im Kotterhof, dem künftigen Dorfzentrum, die Baumeisterarbeiten begonnen. Zur Zeit werden die Außenwände unterfangen und die Leibungen der Fenster und Türen hergerichtet. Ausgeschrieben sind die Gewerke "Schlosser/Metallbau" und "Trockenbau". Die Parkplatzgestaltung für rund 10 Pkws sowie für Mopeds und Fahrräder steht demnächst zur Entscheidung an. Getüftelt wird außerdem an der Innenhofgestaltung mit Brunnen und Ruhebänken. Wenn das Außengerüst steht, werden die freiwilligen Helfer den Fassadenputz vollends abschlagen. Demnächst wollen die Bürgervertreter der Einladung von Architekt Peter Braun (Ingolstadt) folgen und von ihm sanierte Gebäude in Ingolstadt besichtigen, um Anregungen für bauliche Details zu sammeln. Der Bürgermeister würdigte das bisher zu Tage getretene künstlerische und technische Engagement von Archiekt Peter Braun und Ingenieur Leonhard Schlagenhaufer. Voran geht es auch mit dem Ausbau des Speichers der Gemeindekanzlei zu einem offenen Jugendtreff: Gemeinderat und Bauzeichner Martin Bast hat die Aufmaße erstellt, und Architekt Braun arbeitet an einer Planskizze. Gerüstet für die erste Gelöbnisfeier in Böhmfeld am 30. Juni 2000 wird die künftige Festhalle der Vereine, der Wertstoffhof an der Gaimersheimer Straße. Bis dahin ist die Bühne für die Böhmfelder Bergbläser fertig. Gemeinderat und Reservist Karl-Heinz Nieberle, der dem Organisationsteam angehört, informierte über den Ablauf des Festes, zu dem 50 Rekruten und ihre Angehörigen, 140 Soldaten sowie viele Gäste aus dem Dorf und der Umgebung erwartet werden. Pünktlich zur Feier sollen der Römerstein und das Pfliegermarterl an der Gaimersheimer Straße in neuem Glanz erstrahlen, informierte Ostermeier. Ein besonderes Lob ernteten die Freiwillige Ortsfeuerwehr und ihre Helfer. Mit Pferdegespann, Blasmusik und Essen für die Gäste gaben sie dem traditionellen Maibaum-Aufstellen heuer einen außergewöhnlich feierlichen Rahmen. Die Anmeldung für die Grundschule Böhmfeld-Hitzhofen hat ergeben, dass im kommenden September 32 Kinder aus Böhmfeld und 7 Kinder aus Hofstetten für das Schuljahr 2000/01 an der Grundschule Böhmfeld eingeschult werden; daraus resultieren zwei erste Klassen. In Hitzhofen bilden 22 Kinder die erste Klasse. Seit langer Zeit gewährt die politische Gemeinde Böhmfeld der "gut genutzten" katholischen Pfarrbücherei einen jährlichen Zuschuss in Höhe von 400 Mark. In den letzten Jahren wurde zusätzlich für die Neuanschaffung von Büchern und Medien eine Zuwendung von 800 Mark pro Jahr befürwortet. Der Betrag von insgesamt 1.200 Mark kommt der Bücherei auch in diesem Jahr wieder zugute.
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"Mit Zukunftswerkstatt innovative Ideen für künftige Dorfgesellschaft sammeln" Bürgermeister Ostermeier sieht großes Kreativitätspotential in allen Altersgruppen - Böhmfelder Sozialdemokraten und Freie Wähler zeigten sich bei Treffen recht engagiert DK, 14.04.00 (sdr) Runde vier Stunden geballte Gemeindepolitik, lebhafte, teils heftige Diskussionen in großer Runde und Zukunftsvisionen: Die Böhmfelder Sozialdemokraten und die Freien Wähler - sie bilden seit 16 Jahren eine lockere Gemeinschaft im Gemeindegremium mit Bürgermeister Alfred Ostermeier (SPD) an der Spitze - beeindruckten bei ihrer ersten Zusammenkunft im Jahr 2000. Der Auftakt war ungewöhnlich, denn Josef Sterzl, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, kommentierte den aktuellen Kassenstand mit den Worten: "Unser Verein kennt keine Geldsorgen." Für den Wahlkampf 1996 und sonstige Veranstaltungen bis Ende 1999 wurden 5.667 Mark ausgegeben. Gleichzeitig spendeten allein Bürgermeister Alfred Ostermeier und die SPD- und FW-Gemeinderäte in den letzten vier Jahren zusammen 7.330 Mark, was zu einem Überschuss von 1.663 Mark führte. "Solide Finanzpolitik ohne Luftnummern" bescheinigte FW-Gemeinderat und Finanzexperte Martin Nadler jun. auch der Gemeinde. Detailliert ging er auf den Gemeindehaushalt 2000 ein. Obwohl von eher geringer Finanzkraft, verfüge die Kommune zur Zeit über 1,2 Millionen Mark Rücklagen. Die während der 16-jährigen Amtszeit von Bürgermeister Ostermeier aufgenommenen Kredite für das Millionenprojekt Dorferneuerung sowie für den Turnhallenneubau und die Generalsanierung der Grundschule in 1995 und 1996 mit Gesamtkosten von 5 Millionen Mark seien, so Nadler, bereits bis zur letzten Mark getilgt. Eine noch vorhandene Restverbindlichkeit von 149.000 Mark entstamme langfristigen zinsverbilligten Krediten. Die richtige Baulandpolitik, von der sowohl die Grundstückseigentümer als auch die Bauplatzerwerber und die Gemeinde profitierten, die Nutzung günstiger Zuschüsse, rechtzeitige Beitragserhebung sowie sparsames, vorausschauendes Wirtschaften seien seine Prinzipien, ließ Ostermeier wissen: "Jetzt sagt keiner mehr, dass die Roten mit Geld nicht umgehen können!" Besonders interessierte die Genossen und die Freien Wähler die in wenigen Tagen mit Fachfirmen beginnende Sanierung des Kotterhofes, der geplante offene Jugendtreff und der Bebauungsplan "Ortskern". Eindruck machte vor allem die hohe staatliche Bezuschussung der Kotterhofsanierung mit fast einer Million Mark bei Gesamtkosten von rund 2 Millionen Mark. Gemäß dem Motto "Besser die Taube auf dem Dach, als der Spatz in der Hand", habe man nach anfänglicher "Zitterpartie" dank des "vorbildlichen örtlichen Agenda 21-Prozesses und der hohen Eigenleistungen" den passenden Fördertopf für das künftige Dorfzentrum gefunden, erklärte der Gemeindechef. Im Zuge des 100.000-Dächer-Programms der Bundesregierung sollen der Kotterhof, der im nächsten Jahr bezugsfertig sein werde, und eventuell auch der neue Schafstall an der Schelldorfer Straße je eine Photovoltaikanlage erhalten. "Wenn die Jugendlichen so flott und fleißig sind wie die rüstigen Rentner im Kotterhof", machte er deutlich, "dann geht es mit der Einrichtung des offenen Jugendtreffs im Dachboden der Gemeindekanzlei - Kostenpunkt 70.000 Mark - nach der Planungsphase rasch voran." Mitspracherecht habe der Bürgernachwuchs in fast allen Bereichen. Was die jungen Leute bei der Gestaltung selbst bewerkstelligen können, werde ihnen die Gemeinde nicht abnehmen. Auch sei man zuversichtlich, dass das Projekt mit den festen Regeln, die sich die Jugendlichen selbst erarbeiten, zu aller Zufriedenheit gelinge. Für die Skateranlage sei leider immer noch kein geeigneter Standort gefunden, bedauerte der gemeindliche Jugendbeauftragte Martin Nadler jun., aus den Augen verliere man sie jedoch nicht, zumal auch im laufenden Vermögenshaushalt 50.000 Mark dafür eingeplant seien. Befürworter und Skeptiker hat der Bebauungsplan "Ortskern", was auch die Versammlungsrunde spiegelte. Vom Gemeinderat sei er als "Instrument zur Verhinderung der Verstädterung des Dorfes" auf den Weg gebracht worden, betonte Gemeinderat und Fraktionssprecher Johann Schimmer. Er zeige den Grundstückseigentümern mehr Chancen als Grenzen auf. Bestehendes Baurecht bleibe erhalten. Allerdings sei es aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Grundstückszuschnitte im alten Dorf sehr schwierig, allgemeine Festsetzungen zu formulieren sowie private und öffentliche Interessen gerecht abzuwägen. Kritische Fragen zu den Um- und Ausbaumaßnahmen am Pfarrheim für die dritte Gruppe des katholischen Kindergartens Sankt Marien beantwortete der Bürgermeister damit, dass dafür wie auch für die Umbauarbeiten in den pfarrlichen Jugendräumen und im Pfarrsaal allein die katholische Kirchenstiftung zuständig und verantwortlich sei. Die Gemeinde leiste zwar jeweils Zuschüsse, habe aber kein Mitentscheidungsrecht. Neben den jungen werden künftig die älteren Mitbürger und die Senioren mehr in den Mittelpunkt des Gemeindeinteresses rücken. Ostermeier kündigte eine sogenannte "Zukunftswerkstatt", wie sie in Österreich erfolgreich erprobt sei, an. Kinder, Jugendliche, Frauen, Männer, Senioren, Künstler usw. können ihre Ideen einbringen zur Gestaltung einer vielfältigen, innovativen Dorfgesellschaft, wo sich unterschiedliche Bürger gegenseitig unterstützen. Der Bürgermeister vermutet in der Bevölkerung ein reiches Potential an Erfahrungen und Talenten für verschiedenartige Dienste in der Dorfgemeinschaft. Anstoß dazu bekommen habe er durch das vorbildliche Engagement der rüstigen Rentner bei der Kotterhofsanierung.
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Im Wertstoffhof gibt's künftig auch Blasmusik und Geselligkeit Freiwillige Helfer schaffen Bühne für Musikkapelle - Landschaftsplan ist in Flächennutzungsplan integriert DK, 13.04.00 (sdr) "Sanierung, Bau, Umbau": Das sind seit Monaten Hauptthemen in den Gemeinderatssitzungen in Böhmfeld. Diesmal ging es um Umbaumaßnahmen im gemeindlichen Wertstoffhof an der Gaimersheimer Straße. "Die Halle bietet viel Platz. Bei schlechtem Wetter ist es hier angenehmer als in einem Zelt. Können wir im Wertstoffhof unser Vereinsjubiläum feiern?" fragte vor zwei Jahren das Führungsgremium des Vereins für Gartenbau und Landschaftspflege Bürgermeister Alfred Ostermeier und brachte damit einen Stein ins Rollen. Der Gemeindechef hatte nichts dagegen und veranlasste mit den Gemeinderäten, dass die Fassade freundlich hell gestrichen und neue Tore einbaut wurden. Mit buntem Festschmuck gefiel allen das neu entdeckte Festdomizil. Teure Zeltmieten seien nun wohl auch Vergangenheit, folgerten die ortsansässigen Vereine und Gruppen richtig. Im kommenden Sommer werden sich die Freunde des Schützenvereins "Eichenlaub" und der örtlichen Rotkreuzbereitschaft zu deren Jubiläen in der umfunktionierte Lagerhalle vergnügen. Bis dahin soll eine Bühne für die Böhmfelder Bergbläser geschaffen werden. Die Arbeiten für den notwendigen Mauerdurchbruch vom neuen zum alten Gebäudeteil übernehmen Mitglieder der Ortsvereine. Sämtliche Materialkosten trägt die Kommune. Im Gegenzug entrichten die Vereine bei Benutzung der Wertstoffhofes als Festhalle eine Miete an die Gemeinde. Ein Ortstermin, bei dem die technischen Kriterien besprochen wurden, brachte Klarheit. Man einigte sich auf eine sechs Meter breite Bühne. Gemeinderat und Bauzeichner Martin Bast legte eine überarbeitete Planskizze vor und erläuterte die erforderlichen baulichen Veränderungen. "Damit uns die Deckentragfähigkeit keine Probleme macht, schalten wir vorher das Statikbüro Grad ein", sorgte Bürgermeister Ostermeier vor. Auf die Gemeinde würden rund 2.000 Mark Materialkosten zukommen. "Die freiwilligen Helfer für den Bühnendurchbruch stehen in den Startlöchern", gab Gemeinderat Max Mackle zu verstehen. Begonnen werde aber erst, wenn die Statiker grünes Licht gegeben haben. Nach Bürger- und Behördenbeteiligung sowie erfolgter Ergänzungen und Änderungen hat nun der Landschaftsplan der Gemeinde Böhmfeld seine endgültige Fassung. Der Flächennutzungsplan der Gemeinde stammt aus dem Jahr 1980 und wurde 1983 und 1984 ergänzt, die Baugebiete "Am Stammhamer Weg" und "Lehenäcker" wurden hinzugefügt. Jetzt fasste Landschaftsarchitektin Inge Dunkel-Littel beide Pläne zusammen. Einhellig billigte der Gemeinderat nach Einsicht das gemeinsame Planwerk ebenso wie dessen öffentliche Auslegung nach Paragraph 3 (3) BauGB auf die Dauer von einem Monat. Einstimmig sprach sich das Gemeindegremium dafür aus, zweite Bürgermeisterin Seraphina Regensburger für die Wahl eines Schöffen vorzuschlagen. Wie geplant, darf Michael Spreßler im Anwesen an der Schelldorfer Straße 3 ein Carport errichten. Im nichtöffentlichen Teil der Sitzung vergab der Gemeinderat Aufträge für die Sanierung des Kotterhofes im Umfang von 1,2 Millionen Mark. Es handelt sich dabei nach Mitteilung von Bürgermeister Ostermeier um die Gewerke Baumeisterarbeiten (Firma Böck, Gaimersheim), Zimmerer-Holzbau (Hüttinger, Langenaltheim), Spengler (Walbach, Jüchsen), Dachdeckung (Frey, Pollenfeld), Putz (Wagner, Denkendorf), Schreiner (Mack, Ochsenfeld), Heizung/Lüftung (Michaelis, Eichstätt), Sanitär (Krug, Ingolstadt) und Elektro (Gack, Beilngries). Mit den Arbeiten wird ab 17. April begonnen.
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Coburger Fuchsschafe grasen künftig zwischen Enzian und Felsenaster Böhmfelder Schäfer in spe und Schafstallbauer in Eigenregie feierten Richtfest DK, 05.04.00 (sdr) Wer Böhmfeld in Richtung Schelldorf verlässt, dem springt seit wenigen Tagen linker Hand eine auffälliges, nagelneues Holzbauwerk ins Auge. Es ist der künftige Schaf- und Ziegelstall der Gemeinde. Das buntbebänderte Firstbäumchen an der Giebelspitze zeigt an, dass erst vor kurzem Richtfest gefeiert wurde. Gebaut wird der Stall in Eigenregie von sechs Böhmfelder Schäfern in spe. Seit kaum vier Wochen tragen sie in ihrer Freizeit Bauarbeiterkluft und werkeln ohne Bezahlung, haben - unter anderem - die Schalung für das Betonfundament mit Aufkantung eigenhändig errichtet, eine Fuhre gebrauchter Dachpfannen besorgt, 100 ausgediente Betonsäulen für die Einfriedung der 3000 Quadratmeter großen Auslaufwiese herbeigekarrt und jetzt einträchtig beim Errichten des Holzaufbaus und des Dachstuhls mitgeholfen. Eine sechs Kubikmeter fassende Regenwasserzisterne ist bereits in die Erde versenkt; sie spendet das Trinkwasser für die Tiere. Verbretterung und Dacheindeckung stehen noch bevor. Das Grundstück wird im Frühjahr mit einer Wildsträucherhecke umsäumt. Auf Bürgermeister Alfred Ostermeier und den Planzeichner Martin Bast mussten die wackeren Schafstallbauer bei Zimmererrichtspruch, Bonbonregen für den Nachwuchs und anschließender Richtfestbrotzeit allerdings verzichten; sie waren im Kotterhof, der zweiten gemeindlichen Baustelle, unabkömmlich. Sie sind begeistert von der lokaler Agenda 21 der Gemeinde Böhmfeld, aktiv in den Arbeitskreisen, und sie handeln danach: der Landwirt Johann Dieling jun., der in Sachen Schafhaltung firm ist, und die Mitglieder der Ortsgruppe Bund Naturschutz Gerhard Dörfler, Martin Haberl, Gerhard Halsner, Ludwig Spreßler und Werner Weyer, alles junge, voll berufstätige Familienväter. Als überzeugte Naturschützer haben Dörfler, Haberl, Halsner, Spreßler und Weyer im Rahmen der Umsetzung des Landschaftsplans in jüngster Vergangenheit bereits Magerrasenhänge im Katzental entbuscht und dabei erlebt, wie seltene Tierarten und sonnenhungrige Pflanzenraritäten ihre Lebensgrundlage für immer verlieren, wenn diese einzigartigen Areale vernachlässigt werden. Für große Schafherden von auswärts sind die verstreut liegenden Trockenrasenflächen in der Böhmfelder Flur zu klein und unrentabel. Kaum jemand beherrscht noch die Kunst, die steinigen, stark buckligen und verwucherten Jurahänge mit der Sense sauber und ohne Schaden für den wertvollen Bodenbewuchs zu mähen. Mühsam und kostspielig ist das Entbuschen. Und da gibt es noch die weitläufige Enzianwiese und etliche Streuobstanlagen im Dorfflurbereich, die die Naturfreunde über viele Jahre per Hand pflegten. "Wir schaffen uns Schafe und Ziegen an und lassen sie regelmäßig ökologisch bedeutsame und sonstige geeignete gemeindliche Grünbereiche abgrasen", überraschten die entschlussfreudigen Böhmfelder Bürger Gemeindechef Ostermeier und die Gemeinderäte im letzten Jahr. Sie trafen auf offene Ohren, belasten die Kommune doch dann auch Rasenschnittgutberge und deren Entsorgung in Zukunft nicht mehr. Weil sich am Ortsrand kein geeignetes privates landwirtschaftliches Gebäude für die Unterbringung der Tiere fand, sprang die Gemeinde ein. Gegen Pacht bot sie ein gemeindliches Grünlandgrundstück unweit von Kläranlage und Bauhof an. "Den Stall bauen wir selber", entschieden prompt die künftigen Schafhalter. Für das Material sorgt die Gemeinde. Sie ist Eigentümerin des Gebäudes, in dem nicht nur die kleine Herde, sondern auch Futtervorräte, Einstreu und Werkzeug Platz haben. Das stabile, großzügig angelegte Holzbauwerk kann bei Bedarf jederzeit für anderweitige gemeindliche Zwecke umfunktioniert werden. Ursprünglich wollte man nur ganz einfach bauen, mit gestampftem Lehmboden und ohne Betonsockel. Doch das Landratsamt Eichstätt machte ein wasserdichtes Betonfundament mit Aufkantung zur Auflage. Die Schafe und Ziegen gehören den Schäfern; sie sind allein für die Haltung der Tiere verantwortlich. Mit von der Partie sind auch die Familien und deren Hunde; letztere lernen gerade das Hütehandwerk. Martin Haberls Ehefrau Edith verrät: "Die Arbeit, die auf uns zukommt, teilen wir uns, dann ist keiner überlastet". Per Internet haben sich die modernen angehenden "Katzental-Lamm-Züchter" auf die Suche nach den passenden Weidetieren gemacht. "Wir nehmen bewährte Landschaftspflegerassen", ließen die Hobbyschäfer verlauten. Zwanzig Coburger Fuchsschafe und fünf Exemplare einer kleinwüchsigen Ziegenartkreuzung, die Weidezäune nicht überspringen können, werden ab kommenden Mai auf verschiedenen gemeindliche Grünflächen zu bewundern sein.
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