Erläuterung
1. Dorfentwicklung (Zwiebelringe)
Ober mehrere Jahrhunderte entwickelte sich an den Straßengabelungen
Hofstetter- / Schambacher- / Schelldorfer- und Hauptstraße das Bauerndorf
in gewachsener Struktur. 1952 wurden die " ersten Siedlerhäuser" an der
westlichen Ringstraße gebaut. Seit dieser Zeit begann sich die Struktur
des Ortes deutlich zu ändern. Die Bewohner fahren ins nahe gelegene
IngoIstadt zum " Arbeiten und auf dem Lande " wohnt" man. In den späten
60er, Anfang der siebziger Jahre wurde die Pfarrsiedlung bebaut. Großzügig
wurde in den 80er Jahre an der östlichen Ringstraße der Ort erweitert. In
den 90er Jahren wurden die Lehenäcker bereits wieder enger aufgeteilt.
Diesem Trend folgt auch die" Neue Ortsentwicklung".
2. Bebauungsplankonzept
Das neue Baugebiet ist nur zur westlichen Hälfte im Flächennutzungsplan
eingetragen. Dieser Teil ist auch relativ unproblematisch zu bebauen.
Lediglich an der Ecke zu Flurnummer 142/1 ist eine Immissionswand zum
Schafstall vorzusehen.
Der östliche Teil ist nicht ganz unproblematisch, da hier das stark
nach Nord / Nordosten abfallende Gelände der Ökologie zuzusprechen wäre.
Unter Abwägung Ökonomie und Ökologie wurde - soweit als machbar eine
Bebauung vorgeschlagen, die sich in erster Linie dem Geländeprofil
unterordnet. Die längsseitigen Häuser stufen sich terrassenartig in den
Hang. Die Gebäude sollen durch eine schlanke und lange Hangbebauung der
modernen, bodenständigen Bautradition folgen.
Die schwierigsten Bodenprofilierungen wurden zur öffentlichen
Grünfläche und sollen so die Verzahnung der Bebauung mit der angrenzenden
Natur erreichen. Durch das bewegte Geländeprofil sind auch die Häuser
zueinander in einer "bewegten Dynamik" und ergeben mit der gezielten
Ringerschließung in der Bebauungsmitte einen "Tanz mit dem Reigen".
Das Baugebiet wurde mit einer "Eingangspforte" am ehemaligen
Ziegelstadelweg zur Dorfmitte hin erschlossen. Eine spätere Erweiterung
nach Norden wurde bereits mehrfach vorbereitet.
Die neue Ortserweiterung umfasst 49 Parzellen mit ca. 700 m² im
Durchschnitt. Da auch einige Grundstücke mit Doppelhäusern bebaut werden,
darf man von 4 - 5 Personen pro Parzelle ausgehen, so dass mit
ca. 200 - 250 neuen Einwohnern zu rechnen ist.
3. Städtebauliches Konzept
Es wird versucht, mit dem vorhandenem Siedlungskonzept an die
gewachsene Ortsstruktur anzuknüpfen und dennoch eine eigenständige, der
Zeit entsprechende Siedlungsstruktur zu erreichen.
Hierbei gibt das bewegte Geländeprofil die städtebauliche Struktur -
schmale, längliche Bebauung entlang der Höhenlinien und damit die
Grundsstücksform vor.
Ferner wird versucht soviel wie möglich Süddachflächen für solare Nutzung
zu erreichen, ohne die städtebaulichen und landschaftlichen Strukturen zu
stören.
Die Häuser werden maximal 2-geschossig, wobei der Talseite im Entwurf
maximale Wandhöhen festgeschrieben werden.
4. Grünkonzept
Das Grünkonzept folgt der Notwendigkeit der landschaftlichen
Gegebenheiten. Die unbebaubaren Grundstücke werden für Spielplatz,
Regenrückhalteteiche, Streuobstwiese für Geburtstagsbäume und
Ortsrandbegrünung vorgesehen. Ferner werden im Norden Blickbeziehungen
über die Hochebene und im Zentrum der Blick in die Tallandschaft
freigehalten.
Straßenbäume entlang der Schelldorfer Straße und ums Baugebiet binden den
Rahmen für das neue Baugebiet. Pro Grundstück wird ein Hausbaum zur Straße
als zwingend festgesetzt.
5. Straßenkonzept
Es wird nur eine " Eingangspforte " von der Schelldorfer Straße ins neue
Baugebiet geschaffen und dies markant mit Straßeneinbuchtung und
Fahrbahnbelagswechsel. Das neue Baugebiet wird komplett mit Wohn- /
Spielstraßen ausgestattet.
Die Ringstraße im Baugebiet wird asphaltiert, da hier die steileren
Strecken überbrückt werden müssen (Winterdienst-tauglich). Die daraus
abgehende Nordschleife und der Südhammer werden gepflastert und somit noch
beruhigter gestaltet.
Eine großzügige Fußgängerbeziehung zur Natur und zu den anderen
Baugebieten trägt zur Fußgängerfreundlichkeit bei. Ein ruhiger Platz im
Zentrum des Baugebietes lässt den Blick zur Landschaft erleben.
Der bisherige Ziegelstadelweg wird bewusst unterbrochen, um den
landwirtschaftlichen Verkehr an den Rand des Baugebietes zu verlagern.
6. Abwasserkonzept
Der Schmutzwasserkanal folgt dem Straßensystem bis zum Südhammer und
von dort muss das Abwasser zum bestehenden Kanal ( Kläranlage ) gepumpt
werden. Beide ( Straße und Kanal ) passen sich in das vorhandene
Geländeprofil ein. Das Regenwasser folgt dem natürlichen Geländeverlauf, entlang der Straße
bis zu den Regenwasser-Rückhalteteichen (Versickerung, Verdunstung,
Überlauf) zum Tiefpunkt des Geländes. Von dort muss ein Überlaufkanal
durch den benachbarten Acker zum Abflussgraben der Kläranlage geleitet
werden und braucht somit nicht abgepumpt werden. Ferner wird auf offene Straßenbeläge - ebenso für Hof- und
Grundstücksbefestigungen - höchste Priorität gesetzt. Es ist jedoch mit
lehmigem Unterboden zu rechnen und somit geringe Versickerfähigkeit
gegeben. Aus diesem Grund werden doppelte Rückhaltebecken vorgesehen, um
gewaltige Wassermassen aufnehmen zu können. |