"Wenn der Wurm drin ist, ist der Apfel auch für den
Menschen gesund" Erste Böhmfelder Obstausstellung großer Erfolg für örtlichen Gartenbauverein DK, 06.10.99 (sdr)In solch fantasievollem, dekorativem Rahmen dürfte sich das Böhmfelder Obst in seiner Gesamtheit, spendiert von Hobbygärtnern und gesammelt auf den Streuobstwiesen des Dorfes, wohl bisher noch niemals der Öffentlichkeit präsentiert haben: sorgsam gebettet in unterschiedlichste Behältnisse aus Weide, Stroh und feinem Draht, umringt von herb duftendem Rindenmulch, getrockneten Hortensienblütenständen, dunkelgrünem Weinlaub, grazilen Efeuranken, leuchtroten Fruchtzweigen der Felsenmispel, sattgelben Maiskolben, Kastanien und Nüssen aller Art. Bunte Herbstarrangements, reife Kürbisse, eingeweckte Mirabellen, Kirschen und Zwetschgen nach Böhmfelder Hausfrauenart und allerlei "flüssiges Obst" für jeden Geschmack rundeten die Farben- und Formenvielfalt im Böhmfelder Pfarrsaal ab. Außergewöhnlich bei dieser ersten Obstausstellung des Vereins für Gartenbau und Landschaftspflege Böhmfeld, bei der nicht Größe und Schönheit der Früchte im Vordergrund standen, waren jedoch die meisterlich gestalteten heimischen und südländischen Früchte auf Aquarellen sowie auf Tusche-, Farbstift- und Bleistiftzeichnungen des Böhmfelder Künstlers Albert Fersch, die an den Wänden und zwischen ihren echten "Konkurrenten" zum Staunen und Verweilen einluden. Einzigartig war darunter die Farbstiftzeichung "Lederäpfel" auf Papier aus dem Jahre 1830. Köstliche, selbst hergestellte Fruchtgelees und Marmeladen auf frischen Vielkornsemmeln boten Maria Dunz und ihre Freundinnen an. Mit leckeren Obstkuchen und Kaffee bewirteten die Gartlerfrauen die zahlreichen Gäste, die allesamt voll des Lobes waren. Tags darauf durften die Böhmfelder Kindergartenkinder mit ihren Eltern die gelben, roten, grünen, gestreiften und rotbackigen Früchte ihres Wohnortes kennen lernen und dabei süße, selbst gebackene Apfelkücherl verspeisen. Ortspfarrer Rudolf Meyer, Bürgermeister Alfred Ostermeier und der Ingolstädter Apfelkundler Max Keser zählten zu den ersten Bewunderern dieser unter der Regie des Vereinsvorsitzenden Xaver Dieling und seiner Stellvertreterin Rosa Laco rundum gelungenen Veranstaltung. Dabei entpuppte sich der hauptberufliche Ingenieur Keser, der gerade damit begonnen hat, ein Sachbuch über Pommologie (Apfelkunde) zu schreiben, als personifiziertes Obstsorten-Lexikon. Immerhin waren unter den gezeigten 43 Apfel-, 9 Birnen- und 2 Zwetschgensorten insgesamt 20 Arten, die nicht exakt zugeordnet werden konnten. Das sei nicht verwunderlich, klärte der bekannte Pommologe auf, da sich die Früchte von Obstbäumen, besonders die der neueren Züchtungen, nur bei optimalen Boden-, Standort- und Klimaverhältnissen, der richtigen Veredelungsunterlage sowie bei vorschriftsmäßiger Behandlung so entwickelten, dass man sie auf Anhieb bestimmen könne. Und ideales Obstbauklima herrsche im jurakarstigen Böhmfeld wahrhaftig nicht. Trotzdem reifen hier vier edle Traubensorten, darunter der Blaue Muskateller. Autumn Bliss, einer späten Himbeere, genügt die hiesige Herbstsonne, und sogar eine immertragende Erdbeere lockt bis in den Oktober mit roten Früchten. "Hochnobel" ist die Obstgesellschaft auf den Jurahöhen: "Kaiser Wilhelm", "Geheimrat Oldenburg", "Gräfin von Paris", "Pastorenbirne". Daneben fühlen sich aber auch Malus sylvestris, der Holzapfel, "Mespilus germanicae", die Hausfrucht unserer Vorfahren, und die exotisch schmeckende Apfelbirne "Kumoi" durchaus wohl. Wer den lang- und dünnstieligen, gegen Krankheiten resistenten Pinova-Apfel und einen - ebenfalls neuen - wurmsicheren Artgenossen auf gepflegtem Rasen vermutet, hat weit gefehlt. Diese Bäume gedeihen - spritzmittelfrei - auf einer Streuobstwiese. Dagegen stammten die unscheinbaren und "sommersprossigen", aber umso aromatischer duftenden Vertreter aus Hausgärten. "Das mit dem Aussehen ist sowieso schlimm", bedauerte Obstliebhaber Keser, "kleinere Früchte mit Flecken oder gar einem Wurmloch rührt heutzutage kaum mehr jemand an. Fallobst bleibt liegen. Dabei ist gerade dieses Obst gesund, weil es im Gegensatz zu den makellos glänzenden Prachtexemplaren in den Verkaufsregalen von Geschäften und Märkten frei von Pflanzenschutzmitteln aller Art ist." (sehen Sie dazu auch den Bildbericht von der Ausstellung) |
Gemeinde
Böhmfeld will bosnischem Kindergarten unter die Arme greifen Bürgermeister und Gemeinderäte begleiten Hilfsgütertransport nach Vukanovici DK, 30.09.99 DK (sdr)Den Situationsbericht des Kompaniechefs der Patenkompanie der Gemeinde Böhmfeld, der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt, Major Udo Nagels, aus Rajlovac und Vukanovici in Bosnien nahm Bürgermeister Alfred Ostermeier in der letzten Gemeinderatssitzung in Böhmfeld zum Anlass, die Übernahme einer Patenschaft für den in seinem Weiterbestehen ernsthaft gefährdeten Kindergarten im Not leidenden Vukanovici (siehe Bericht vom 25. bzw. 28. September im Eichstätter Kurier und im Donaukurier) anzuregen. "Es wäre schön, wenn sich in Böhmfeld mindestens 30 Familien bereit erklärten, jeweils 10 Mark pro Monat für die Sicherstellung des Gehaltes der Kindergärtnerin der von 24 bosnischen, kroatischen und serbischen Kindern besuchten Kindertagesstätte zu spenden", erklärte Ostermeier und stellte gleichzeitig seitens der Gemeinde finanzielle Unterstützung der Dorfbevölkerung und des Kindergartens Vukanovicis in Aussicht. (Spendenkonto) Durch die Initiative des Vorsitzenden der Reservistenkameradschaft Böhmfeld, Werner Bäuerlein, der zusammen mit seiner Frau Christine die Außenstelle der Kriegskindernothilfe betreut, können Bürgermeister Ostermeier und drei Gemeinderäte am 1. November einen Hilfsgütertransport der Kriegskindernothilfe nach Bosnien begleiten, um sich vor Ort von den notwendigen Maßnahmen zum Erhalt des Kindergartens und von der Tätigkeit der Friedenstruppe in Kenntnis zu setzen. Die Bevölkerung in den bosnischen Ortschaften benötigt angesichts des bevorstehenden Winters dringend Winterbekleidung für Erwachsene und Kinder, Schuhe, Babysachen, Bettzeug und Decken sowie Grundnahrungsmittel wie Mehl, Reis, Nudeln, Zucker, Salz usw. In den Familien und im Kindergarten sind Kinderspielzeug und -fahrzeuge willkommen. Wie Christine und Werner Bäuerlein versicherten, gehen die in ihrer Garage am Stammhamer Weg 37 deponierten Sachspenden bereits am 1. November per Lkw mit nach Vukanovici. Danach läuft die Sammelaktion auf unbestimmte Zeit weiter. Geldspenden können nach wie vor auf das Konto der Kriegskindernothilfe e. V. bei der Sparkasse Eichstätt, Konto Nr. 27441, Bankleitzahl 721 513 40, eingezahlt werden. Mit Beginn des Schuljahres 1999/2000 wurde an der Böhmfelder Grundschule die Kindermittagsbeaufsichtigung (Kimba) mit nunmehr 13 Kindern fortgeführt. Betreuerinnen sind Ingrid Schlamp und Barbara Wild. Bürgermeister Ostermeier ging in der Sitzung auf die Anliegen der Schulkinder ein, die diese bei der Spielbusaktion "Future" im Rahmen des gemeindlichen Ferienprogramms äußerten: Die Markierung mittels Zebrastreifen oder die Errichtung einer Fußgängerampel auf der Kreisstraße lägen nicht im Befugnisbereich der Gemeinde, bemerkte Alfred Ostermeier. Vermehrte Kontrollen sollen die Behebung von Schäden an Spielplatzgeräten beschleunigen. Wenn einige wenige Jugendliche, womöglich in nicht ganz nüchternem Zustand ihr Mütchen an Spielgeräten kühlten und Spielplätze oder das Schulgelände mit Glasscherben verunreinigten, sei der Bürgermeister allein überfordert. Vielmehr seien die Eltern aufgerufen, ihrem Nachwuchs besser auf die Finger zu schauen, gab der Gemeindechef zu verstehen. Demnächst will sich das Jugendforum mit der Hausordnung für den künftigen offenen Jugendtreff befassen. Eine Skateranlage bleibe weiterhin im gemeindlichen Programm.
Kotterhof: Wärmepumpenheizung hat überzeugt Welche Heizung passt aus ökonomischer und ökologischer Sicht am besten zum Kotterhof, dem zukünftigen Dorfzentrum Böhmfelds? Über dieser Frage brüten sowohl die Bürgervertreter als auch einige Aktive der örtlichen Agenda 21-Arbeitskreise seit geraumer Zeit. Deshalb stellte Josef Frey vom Ingenieurbüro Koch - Frey - Donaubauer (Ingolstadt) eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für drei in Frage kommende Heizsysteme vor: Hackschnitzelheizung, Blockheizkraftwerk mit Biodiesel und Wärmepumpe mit Erdreichkollektoren. Dabei ergab sich, dass die Hackschnitzelheizung zwar beim Emissionsausstoß am besten abschneidet, jedoch die höchsten Investitions- und Gesamtjahreskosten verursacht und obendrein viel Platz für die Brennmateriallagerung benötigt. Das umweltfreundliche Blockheizkraftwerk scheiterte vor allem an seiner unausgereiften, risikoreichen Technik. Auch die anwesenden Verfechter dieser Beheizungsart aus den Reihen des Arbeitskreises "Energie" gaben schließlich klein bei. Die Skeptiker unter den Gemeinderäten signalisierten grünes Licht für die von Architekt Peter Braun (Ingolstadt) von Beginn an favorisierte elektrische Wärmepumpe mit circa 500 Quadratmetern Erdkollektoren im Hofbereich. Geringer als bei Gas- und Ölheizungen sei die Umweltbelastung mit Kohlendioxyd und niedriger als bei den beiden anderen Varianten seien die Investitions- und Gesamtjahreskosten, belegte Frey. Architekt Braun erläuterte einige kleine Änderungen im Bauvorentwurf: So wird die Zufahrt drei Meter breit; damit ist sie vorschriftsmäßig tauglich für den Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen. Acht Pkw-Parkbuchten für Besucher sind vorgesehen. Sie behindern das Fahrtrecht für das Hinterliegergrundstück nicht. Wie im Hauptgebäude wird auch am Stadel ein Behinderten-WC eingebaut. Zu einem nicht alltäglichen Raumerlebnis im Hof, der nur wassergebunden befestigt wird, sollen ein Brunnen und eine Mauer aus Jurabruchsteinen beitragen. Äußerst sorgfältig will man bei der Farbgebung des historischen Bauwerkes vorgehen, bei dem, "Altes und Modernes eine harmonische Verbindung eingehen sollen". Bei der Gestaltung der Außenanlagen setzt Braun auf "den Sachverstand und einen guten Biologen vor Ort". Bürgermeister Ostermeier wird in den nächsten Tagen die Zuschussfrage und die vorzeitige Baufreigabe klären. In Anlehnung an die Entscheidung des Landratsamtes Eichstätt erteilte der Gemeinderat Josef Bauer, Lehenäcker 24, einstimmig Befreiung von der Einhaltung der Baugrenze für die Situierung der Garage. Wenn die Zufahrt und das Leitungsrecht über eine Grunddienstbarkeit geregelt und der Hausanschluss für Kanal und Wasser sowie der Bordstein auf eigene Kosten errichtet bzw. abgesenkt sind, kann Frank Friedmann, Reiglstraße 4, auf dem Grundstück, Flur-Nr. 558/2, ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage errichten. Die schriftliche Zustimmung der Nachbarn liegt bereits vor. Keine Befreiung von der Kniestockhöhe für ein Doppelhaus in Bungalowbauweise in den Lehenäckern 32 und 32 a erhielt der Bauantrag von Edward Dylinski. Bei der Gestaltung der Garagen ist die Abstimmung mit den Nachbarn erforderlich. Es ist beabsichtigt, für die Böhmfelder lokale Agenda 21eine Bestandsaufnahme, eine Zwischenbilanz über die bereits erfolgten Aktionen und ein Aktionsprogramm für die Zukunft mit Hilfe eines Fachbüros zu erstellen. Die Mittel dafür sind bereits im bestehenden Haushalt eingeplant. Bürgermeister Ostermeier will damit der Öffentlichkeit detaillierte Einblicke in die Böhmfelder Agenda-Arbeit gewähren und den Arbeitskreismitgliedern eine fundierte Orientierungshilfe an die Hand geben: "Sie sollen ihr Engagement auf wichtige Schwerpunkte konzentrieren können." Für die Restaurierung der Epitaphien im Friedhof, die "in der Bevölkerung nicht in Vergessenheit geraten sollen", hat die Gemeinde 5.000 Mark aufgewendet. Die politische Gemeinde spendete dem Böhmfelder Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein 500 Mark für das neue Gefallenenkreuz. |
Glückliche Kindergartenkinder motivieren Soldaten für
Kräfte zehrende Spezialeinsätze Kompaniechef berichtet über Friedenseinsatz der Spezialpionierkompanie 600 - Pioniere "kämpfen" für bosnische Kindergärten DK, 28.09.99 (sdr)Drei Monate ist es her, dass die Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt und die Gemeinde Böhmfeld Patenschaftsurkunden tauschten und zusammen mit der Dorfbevölkerung ein eindrucksvolles Fest feierten. Kurze Zeit später wurde eine Teileinheit der Spezialkompanie, die Feldlagerbetriebskompanie, zum Friedenseinsatz nach Bosnien abberufen. Vor wenigen Tagen erhielt nun Bürgermeister Alfred Ostermeier aus Rajlovac in Bosnien, dem Stationierungsort der Ingolstädter Spezialpioniere, einen ausführlichen Bericht des Kompaniechefs, Major Udo Nagels. Wie der Major schreibt, sollen mit einer Kurzfassung seiner umfangreichen Mitteilung an die Patengemeinde Böhmfeld, veröffentlicht im Donaukurier und im Eichstätter Kurier, auch die Angehörigen der im Raum Ingolstadt wohnhaften Soldaten Einblicke in die humanitären Bemühungen und Erfolge und in die technischen Aufgaben im Einsatzgebiet erhalten. Unlängst besuchte Major Nagels mit einer größeren Abordnung der Kompanie Vukanovici, die bosnische Patengemeinde der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt. Vucanovici ist ein 250-Seelen-Dorf und liegt 60 Kilometer von Sarajevo entfernt. Hier leben notleidende, teils sehr kinderreiche Bosnier, Kroaten und Serben. Der dortige Kindergarten mit seinen 24 Kindern wird von den einheimischen Behörden finanziell vollkommen im Stich gelassen und steht deshalb kurz vor der Schließung. Nach Kräften unterstützt werden die Bewohner der Ortschaft seit geraumer Zeit von der Spezialpionierkompanie 600 und zukünftig auch von deren Patengemeinde Böhmfeld. Erst kürzlich erreichten Hilfsgüter aus der Sammelaktion der Böhmfelder Außenstelle der Kriegskindernothilfe e. V. Vukanovici. "Zwei bedürftige Großfamilien waren hoch erfreut über Baby- und Kinderbekleidung sowie Babynahrung, und der Kindergarten erhielt neue Spielsachen und Kinderfahrzeuge", teilt Major Nagels mit. Nun gelte es, das Gehalt der Kindergärtnerin - 300 Mark pro Monat -, für das momentan die Feldlagerkompanie aufkomme, weiterhin zu sichern. Intensive Kontakte und Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Persönlichkeiten vor Ort, Verhandlungen mit Behörden, Anfragen bei Hilfsorganisationen und schließlich Spenden sammeln in den eigenen Reihen: Udo Nagels "kämpft" mit Unterstützung seiner Soldaten nicht nur für den Kindergarten in Vucanovici, sondern noch für zwei weitere Kindertagesstätten in Nachbarortschaften mit insgesamt 5 Kindergärtnerinnen. Wie er sagt, sei der Weiterbestand der Kindergärten auch deshalb so wichtig, weil dort Kinder verschiedener Ethnien gemeinsam aufwachsen und dabei lernen miteinander zu leben. "Der Großteil der Motivation zu unserem Einsatz in Bosnien erwächst aus der humanitären Arbeit in Vukanovici, die nun erste Früchte trägt", gibt der Kompaniechef zu. Das Leben im Feldlager Rajlovac biete alles Wesentliche, fordere aber zugleich Entbehrungen: Wohnen im Container, sechseinhalb Tage Dienst pro Woche. Er selbst müsse rund um die Uhr für die Probleme im Lager und der Soldaten erreichbar sein. "In groben Zügen" gibt Major einen "etwas umfassenderen Einblick" in die Aufgaben der Spezialpioniere bei ihrem Auslandseinsatz auf dem Balkan. Insgesamt 94 Mann stark ist die Feldlagerbetriebskompanie. Beabsichtigt ist, die Kompanie in den nächsten Monaten auf die Größenordnung einer Feldlagerbetriebsstaffel mit circa 60 Spezialpionieren zu reduzieren. Die Soldaten sind - je nach Qualifikation - in Züge und Gruppen eingeteilt, die rund um die Uhr die ihnen zugewiesenen Tätigkeiten wahrnehmen. Der größte Zug der Kompanie ist der Energieversorgungszug mit mehreren Untergruppen. Diese Soldaten kümmern sich um die gesamte Stromversorgung des Feldlagers mit seinen derzeit mehr als 3000 Soldaten aus Deutschland, Frankreich, Italien, der Ukraine, Spanien und Albanien. Stromaggregate mit einer Leistung von maximal 1,6 Megawatt und Kleinaggregate sowie Kühlcontainer und Klimaanlagen, Feld- und Containerküchen, Spülcontainer, große Feldwäschereien und Wäschecontainer mit normalen Waschmaschinen und Wäschetrocknern müssen gewartet, in Stand gehalten und in Stand gesetzt werden. Daneben gilt es, Leitungen und defekte Beleuchtung zu reparieren und die Stromaggregate mit Dieselkraftstoff zu versorgen. In Vorbereitung ist der Anschluss des Lagers an das bosnische Stromnetz. Etwas kleiner ist der Betriebszug, der die Brauchwasserversorgung sichert. Seine Verantwortung beginnt bei den Pumpen dreier Brunnen und reicht über das gesamte Wasserversorgungsnetz, die Entsorgungsleitungen bis hin zum Kanal. Handwerker aller Art verrichten ihre Dienste, wo sie gerade gebraucht werden. Zur Zeit werden in Rajlovac, in den Außenlagern Mostar und Filipovici sowie in der logistischen Basis Vorkehrungen für den Winter getroffen. Die Wasseraufbereitungsgruppe bereitet in 2 Anlagen täglich rund 100.000 Liter Trinkwasser nach deutscher Norm für die Küchen und das Feldlazarett auf. Geplant ist mittelfristig der Anschluss an das bosnische Wasserversorgungsnetz. Täglich bis zu einer Million Liter Brauchwasser aus Brunnen werden mittels Chlordosiereinrichtungen von Krankheitserregern befreit. Immens wichtig für die Gesunderhaltung der Soldaten ist die Hygiene, deshalb desinfiziert die Dekontaminationsgruppe regelmäßig alle Sanitäranlagen im Lagerbereich. Werden Fahrzeuge und Großgeräte nach Deutschland zurückgeliefert, so werden sie vor Verlassen des Einsatzlandes feingereinigt und desinfiziert, damit auf diesem Wege keine Krankheitserreger vom Balkan nach Deutschland gelangen können. Wenn es brennt oder bei kleineren Ölunfällen, kommen die Spezialisten der Spezialpionierkompanie 600 zum Einsatz. Glücklicherweise gab es bisher nur einen größeren Brandeinsatz ohne Verletzte. Die Feuerwehrmänner verstärken bei Bedarf auch die Feldwäschereigruppe. Im Schichtbetrieb wird in den Wäschereien von Montag bis Samstag die Leibwäsche von 1700 bis 1800 deutschen Soldaten gewaschen. (lesen Sie dazu auch den Brief mit Bildern aus Vukanovici von Major Nagels im Wortlaut) |
Feuerwehr präsentiert neues Löschfahrzeug Am Sonntag Segnung und Tag der offenen Tür (sdr)Die Freiwillige Feuerwehr Böhmfeld stellt am kommenden Sonntag, 19. September, ihr neues Löschfahrzeug LF 8/6 der Öffentlichkeit vor. Um 9.00 Uhr treffen sich die geladenen Ehrengäste, der Gemeinderat, die Aktiven der FFW Böhmfeld und eine Abordnung der Rotkreuzbereitschaft Böhmfeld am Dorfplatz und begeben sich im Festzug zur katholischen Pfarrkirche. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von den Böhmfelder Bergbläsern. Anschließend segnet Ortspfarrer Rudolf Meyer am Dorfplatz das neue Fahrzeug. Nach verschiedenen Grußworten nehmen Gäste und Aktive am Mittagessen im Feuerwehrhaus teil. Am Nachmittag hat die gesamte Bevölkerung von 14.00 bis 16.00 Uhr Gelegenheit, sich über das LF 8/6 und die Ortsfeuerwehr zu informierten. Auf dem Programm stehen die Handhabung der Geräte, Rundfahrten und ein Feuerwehrrätsel mit interessanten Preisen. Kaffee und Kuchen bieten die Ehefrauen der Feuerwehrler an. |
"Neues
Gefallenenkreuz Bereicherung für Friedhof und Dorf"Spezialpioniere der
Bundeswehr halfen beim Aufstellen - Kirchliche Weihe mit Fahnen und Musik
DK, 15.09.99 (sdr) Mehr als fünfzig Jahre lang stand, umrahmt von einer Jurasteinmauer und mit Blick nach Osten, im Zentrum des Böhmfelder Friedhofes ein eindrucksvolles Eichenholzkreuz mit 44 handgeschnitzten Namenstafeln zum Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten aus dem Dorf. Urheber des zwischen 1946 und 1947 weitgehend in Handarbeit gebauten und 1948 errichteten Mahnmals waren der damalige Ortsgeistliche und heutige Ehrenbürger des Ortes, Pfarrer Franz Federl, und die Kriegsheimkehrer. Im Laufe der letzten Jahre hatte sich neben der Verwitterung an der Basis Fäulnis eingenistet, weshalb sich der Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein Böhmfeld schließlich entschloss, das alte Kreuz gegen ein neues zu ersetzen.Denkwürdig waren das Ereignis der Errichtung des Nachfolgekreuzes und der Tag, der 09.09.1999. Das erneuerte "Mahnmal für den Frieden und gegen Krieg und Gewalt" übergab Adolf Schneider, Vorsitzender der Kriegerkameraden, in die Obhut der katholischen Kirchenstiftung Böhmfeld, auf deren Grund und Boden es steht. Auch diesmal war Pfarrer Federl dabei, jedoch wegen seines hohen Alters nicht mehr als Aktiver, sondern als aufmerksamer Beobachter, der sich angesichts des ungewöhnlichen Großeinsatzes im Friedhof an die Vergangenheit erinnerte: "Mehrere junge heimgekehrte Kriegsteilnehmer haben in den Nachkriegsjahren geholfen, das Holz zu bearbeiten und das erste Kreuz für ihre getöteten und verschollenen Kameraden an seinem Platz im Friedhof aufzustellen." Wie Schneider berichtete, hatten tatkräftige Vereinsmitglieder seit dem Kauf des tonnenschweren Eichenstammes im Jahre 1996 viele Stunden aufgewendet, bis das imposante 5,70 Meter hohe, 3,60 Meter breite und mit rund 1.250 Kilogramm sehr gewichtige Denkmal seine endgültige Gestalt erreicht und die fein modellierten, wetterverblichenen Namenstafeln ihre ursprüngliche Schönheit wieder erlangt hatten sowie das alte morsche Kreuz samt Fundament entfernt war: "Es war ein langer Weg vom Eichenstamm bis zum Kreuz ". Mitunter aufwendig und schwierig, aber auch nicht immer gefahrlos seien diese Aufgaben gewesen. Spezielle Arbeiten wurden von einer auswärtigen Zimmerei sowie von zwei Böhmfelder Schreinereien kostenlos ausgeführt. Privat- und weitere Firmenspenden halfen dem Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein bei der Finanzierung. Bei der "Kreuzerhöhung" machte sich nun die Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt, langjähriger Partner der Krieger und Reservisten und seit drei Monaten Patenkompanie der politischen Gemeinde, nützlich und rückte mit drei Fachleuten und einem 20-Tonnen-Kranwagen an. Unter dem Beifall von zahlreichen Zuschauern und Helfern, darunter auch Ortspfarrer Rudolf Meyer, Ehrenvorsitzender der Kriegerkameraden, Franz Ostermeier, und Werner Bäuerlein, Vorsitzender der Böhmfelder Reservisten, glitt das wuchtige Holzkreuz auf Anhieb problemlos in seine neu angebrachte Verankerung. "Hervorragende handwerkliche Arbeit. Markant sowie in Form und Farbe sehr ansprechend. Eine Bereicherung für Friedhof und Dorf", wurde das neue Gefallenenkreuz allenthalben gelobt. Wohlgefallen äußerte auch Bürgermeister Alfred Ostermeier in seiner Ansprache: "Das in jeder Hinsicht harmonische Kreuz aus hellem Holz mit seinen Namenstafeln in warmem Braunton ist ein nachahmenswertes Beispiel für Eigenverantwortung und Eigeninitiative." Weder Gemeinde noch Kirche hätten einen würdigeren Ersatz für das alte Eichengedenkkreuz finden können: "Nach den Kriegen des 20. Jahrhunderts mahnen nun das Gefallenenkreuz und das Kriegerdenkmal am Kirchbuck eindringlich zum Frieden." Ostermeier überreichte eine Geldspende der politischen Gemeinde. Im Beisein von Fahnenabordnungen der Ortsvereine und Gruppen und vielen Ortsbewohnern stellte Pfarrer Rudolf Meyer das neue Kriegergedenkkreuz am Sonntag nach der Errichtung mit der Weihe unter den kirchlichen Schutz. Mit dem Lied "Ich hat' einen Kameraden" schlossen Musiker der Böhmfelder Bergbläser die würdevolle Feier.
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