Kotterhofsanierung beginnt: Freiwillige Helfer gesucht

Dorfjugend soll bei der Einrichtung des offenen Jugendtreffs mitwirken

DK, 18.12.99 (sdr)

Zur letzten Gemeinderatssitzung im Jahr 1999 in Böhmfeld hatte Bürgermeister Alfred Ostermeier auch die Vorsitzenden der Ortsvereine und Gruppen sowie Vertreter der Agenda 21-Arbeitskreise eingeladen. Sie repräsentierten die Bürgergruppen, die Interesse an der künftigen Nutzung des Kotterhofes haben. Gemeinde und Nutzer sind sich einig, dass vor allem die Vorbereitungsarbeiten für die voraussichtlich im Frühjahr 2000 beginnende Sanierung des historischen Wohnstallhauses mit Stadel in Eigenleistung erledigt werden können.

Architekt Leonhard Schlagenhaufer vom Projektantenteam erläuterte die vorgesehenen Aufgaben, die in der Zeit von Anfang Januar bis Ende März 2000 auf die freiwilligen Helfer zukommen: Es beginnt mit der gründlichen Entrümpelung des Wohnstallhauses samt Stadel, mit der Rodung von einigen Bäumen und Sträuchern im Hofraum, dem Abbruch der Eingangstreppe und des ehemaligen Schweinestalles, führt über das Abschlagen des Innenputzes und das Abtragen von Fußbodenbelägen und -konstruktionen sowie Fehlbodenfüllungen zum Ausbau der alten Fenster und Türen, Holzbalkendecken und Stiegen und endet schließlich beim Abbruch von einigen Zwischenmauern und beim Entfernen des Außenputzes. "Versierte Fachkräfte sind dazu nicht notwendig; gefragt sind zuverlässige Leute, die bedachtsam und sorgfältig arbeiten", fügte der Architekt an.

Laut Aussage des Bürgermeisters wird sich das Gesamtvolumen aller Eigenleistungen auf rund 100.000 Mark beziffern. "Zur Bewältigung der Arbeiten, die hauptsächlich im Gebäudeinneren anfallen und deshalb bei jedem Wetter möglich sind, brauchen wir vor allem rüstige Rentner und Vorruheständler, die ihre Erfahrung und Fachkompetenz einbringen und obendrein ein Zubrot verdienen wollen", machte Ostermeier auf die Bedenken eines Zuhörers hin klar, dass die Wochenenden für die vielen Eigenleistungsstunden nicht ausreichen würden. Darüber hinaus seien aber auch Berufstätige willkommen, die an Samstagen und an arbeitsfreien Tagen bereit sind, einzuspringen. Jeder könne sich nach seinen Möglichkeiten - ob regelmäßig oder sporadisch - beteiligen und auch sein eigenes Handwerkszeug mitbringen.

Bis Ende Dezember wollen nun die Vereine und Gruppen genügend Freiwillige finden, die sie dann der Gemeinde namentlich melden. Anfang Januar werden die Bauhelfer in ihre Aufgabenbereiche eingewiesen. Beaufsichtigt werden die Arbeiten von einem örtlichen Fachmann und vom Architektenteam. Zuständig für alle erforderlichen Versicherungen und für die Beschaffung von Maschinen und Spezialwerkzeug ist die Gemeinde.

Parallel zur Kotterhofsanierung will man die Einrichtung des offenen Jugendtreffs vorantreiben. "Bei der Umgestaltung des Dachbodens der Gemeindekanzlei dürfen die jugendlichen Bürgerinnen und Bürger ihre Talente einbringen", stellte der Bürgermeister dem Vertreter des gemeindlichen Jugendforums, Tobias Schuster, in Aussicht.

Landschaftspflege mit Schafen und Ziegen

Ökologischen Nutzen durch den Erhalt der Artenvielfalt, die Verbesserung des Landschaftsbildes und die natürliche Produktion von Lammfleisch versprechen sich Böhmfelder Naturfreunde und die Gemeinde von ihrem gemeinsamen Projekt zur Beweidung von ökologisch wertvollen Arealen im Ortsbereich. Daneben bringen der Wegfall der Entsorgung von Mähgut, die Einsparung von Maschinen- und Personalkosten und die Direktvermarktung von Lammfleisch und Schafwolle ökonomische Vorteile für die Kommune und die Betreiber. Im Vordergrund stehen aber auch gesellschaftliche und soziale Aspekte wie die zeitgemäße Wiederbelebung einer dörflichen Tradition, die Bereicherung der Umweltbildungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die Förderung von Gemeinschaftssinn und Eigenverantwortlichkeit für den Schutz von Flora und Fauna.

Da kein geeignetes landwirtschaftliches Gebäude im Außenbereich für die Unterbringung der Schafe und Ziegen angemietet werden konnte, entschied man sich für den Selbstbau. Einstimmig befürwortete nun der Gemeinderat den Bauantrag zur Errichtung eines Tier-, Vorrats- und Geräteunterstandes in Holzbauweise mit gestampftem Lehmboden auf einer Teilfläche des Gemeindegrundstückes, Flur Nr. 167, zwischen dem kommunalen Bauhof und der Schelldorfer Straße. Der Bauantrag geht nun zur Prüfung und Genehmigung an das Landratsamt Eichstätt. Als Trägerin des Vorhabens übernimmt die Gemeinde Material- und Arbeitslohnkosten für den Stallbau und verpachtet das Grundstück an die Projektbetreiber und Besitzer der entstehenden Schaf- und Ziegenherde, die, wie der Bürgermeister erinnerte, seit Jahren die gemeindlichen Trocken- und Feuchtbiotope kostenlos manuell gepflegt und in jüngster Zeit die Hauptarbeit beim Entbuschen der Magerrasenbereiche geleistet hätten. In Zukunft wollen sie ihre Tiere regelmäßig auf die zu beweidenden Flächen treiben, die für die auswärtigen großen Schafherden zu verstreut liegen und zu klein sind. "Der Bau des Unterstandes, die Einzäunung der Auslauffläche, die vom Landratsamt angeregte Umpflanzung mit heimischen Gehölzen und selbstverständlich künftig auch die Betreuung und Vermarktung der Nutztiere liegt allein in den Händen der beteiligten Naturschützer", betonte Ostermeier.

Einverstanden zeigten sich alle Gemeinderäte mit der Integrierung des bestehenden Flächennutzungsplanes in den Landschaftsplan.

Keine Bedenken äußerte das Gemeindegremium beim Bauantrag der Metzgerei Josef Pauleser zum Umbau und zur Erweiterung des vorhandenen Schlacht- und Verarbeitungsbetriebes. Lediglich die Pkw-Stellplätze für das Personal und die vorgesehene ortsbildfreundliche Eingrünung der Nutzgebäudes seien im Lageplan nachzutragen. Wie Josef Pauleser bestätigte, dient das Bauvorhaben nicht der Erweiterung des Schlachtumfanges, vielmehr werde die Schlachtung von Rindern nach auswärts verlagert. Aufgrund geänderter Vorschriften der EU seien eine Hygieneschleuse für das Personal und eine überdachte Andienung an die Verkaufsräume Bedingung. Die Schlachträume werden künftig 34 Meter von der Hauptstraße entfernt sein, so dass sich für die Anwohner Lärm- und Geruchsbelästigung verringern.

Grünes Licht erteilte man auch dem Bauantrag von Claudia Pflug für den Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage auf dem Grundstück, Flur Nr. 111/2, an der Schambacher Straße 7 a. Allerdings müssen drei Pkw-Stellplätze geschaffen werden und das Dach eine rote Eindeckung erhalten.


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Weihnachtsfeier brachte 600 Mark für Kindergarten in Vukanovici

DK, 16.12.99 (sdr)

Einen besonderen Akzent setzten Hauptjugendleiter Günther Brunner und Bürgermeister Alfred Ostermeier bei der vorweihnachtlichen Feier der Böhmfelder Fußballjugend: Sie regten eine Spendenaktion für den Kindergarten in Vukanovici in Bosnien an. Dass sie große Zustimmung fanden, zeigt das stolze Sammelergebnis von insgesamt 600 Mark.

Mit diesem Betrag ist der Lohn der Erzieherin des Kindergartens, in dem 25 bosnische, kroatische und serbische Kinder betreut werden, für zwei Monate gesichert. Den Behörden vor Ort ist das friedliche Zusammenleben verschiedener Ethnien ein Dorn im Auge. Ohne die Unterstützung der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt und der politischen Gemeinde Böhmfeld sowie ohne die Mithilfe der spendenfreudigen Bürgerinnen und Bürger aus Böhmfeld und Umgebung hat der für die Kinder in Vukanovici außerordentlich wichtige Erziehungsort keine Überlebenschance.


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Bürgerversammlung in Böhmfeld: Voller Saal, gespannte Aufmerksamkeit und nur drei Fragen

Erfreuliche Finanzentwicklung gibt Spielraum für Schaffung eines modernen Dorfzentrums mit historischem Flair

(sdr)

"Keine Fragen? Keine Anliegen? Das gibt's doch nicht!" Ungläubig schweifte der Blick des Bürgermeisters Alfred Ostermeier bei der Bürgerversammlung in Böhmfeld durch den vollbesetzten Saal im Gasthaus Beckerwirt. Dabei hatte der Gemeindechef detailliert und gut verständlich eine Themenvielfalt dargeboten, bei der man durchaus auch kontroverse Sichtweisen erwartet hätte. Statt dessen zog es die sehr zahlreich erschienene Bürgerschaft vor, den Ausführungen ihres Bürgermeisters lediglich aufmerksam zu lauschen. Waren es allein Zustimmung und Zufriedenheit oder beeindruckte die säuberlich aufgelistete Gemeindepolitik der letzten Jahre in Worten, Zahlen und Bildern, die auf den Tischen bereitlag, so stark, dass schließlich nur drei Fragen zur Sanierung des Kotterhofes auftauchten? Nichtsdestotrotz freuten sich Bürgermeister und Gemeinderäte über das rege Interesse am Dorfgeschehen, das auch die stille Zuhörerschaft dokumentierte.

Alfred Ostermeier begann mit dem üblichen Zahlenwerk des scheidenden Jahres: Es gab 63 Zuzüge und 28 Wegzüge, 15 Geburten und fünf Todesfälle. Mit einem Zuwachs von 45 Bürgern zählt das Dorf momentan 1.569 Einwohner. In der Gemeindekanzlei fanden 11 standesamtliche Trauungen und 15 Gemeinderatssitzungen mit insgesamt 116 Beschlüssen und 21 Bauanträgen statt.

Dass die Finanzen der Gemeinde Böhmfeld "dank sparsamer Haushaltsführung und vorausschauender Baulandpolitik" stimmen, zeigen die ausgewogenen Haushalte 1999, der vollständige Abbau des Schuldenberges von 1,8 Millionen Mark aus dem Jahre 1996 sowie die recht positive Entwicklung der Rücklagen. Die Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeinde, deren Steuerkraft eher gering ist, ist nunmehr auf 95 Mark gesunken. Der Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden liegt immerhin bei über 1.300 Mark.

Mehr als zwei Drittel der gemeindlichen Bauplätze im Baugebiet Lehenäcker seien bisher an ortsansässige Bewerber verkauft worden, war zu hören. Auch die letzten vier Grundstücke stünden Einheimischen zur Verfügung. Zur Aufbesserung des Gemeindesäckels habe auch die umsichtige Bewirtschaftung des Gemeindewaldes unter der Regie von Michael Hackner beigetragen. So sei hier von 1995 bis 1999 ein Überschuss von insgesamt 145.475,79 Mark zu verbuchen.

"Die Sanierung des Kotterhofes wurde in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen und das Bauvorhaben kann, wenn Zuschüsse in angemessener Höhe fließen, ohne erhebliche Neuverschuldung durchgeführt werden", gab sich Alfred Ostermeier optimistisch. Mit den veranschlagten 1,9 Millionen Mark soll ein neuzeitliches Dorfzentrum mit ökologischen Attributen und dem Flair eines historischen ländlichen Gebäudeensembles entstehen.

Bei der Aufstellung des Bebauungsplanes "Ortskern" habe man noch nicht die optimale Lösung gefunden, räumte Ostermeier ein.

Widerspruch gegen die vom Wasserwirtschaftsamt anvisierte zentrale Entsorgung des Abwassers zur Donau hin habe, wie der Bürgermeister berichtete, die Gemeinde Böhmfeld bei der Regierung von Oberbayern eingelegt, deren Entscheidung abzuwarten sei.

"Selber Schafe und Ziegen halten will der Bürgermeister nicht", stellte das Gemeindeoberhaupt schmunzelnd richtig, "die Gemeinde ist lediglich Trägerin des Versuchsprojektes zur Beweidung von Magerrasen und anderen gemeindlichen ökologisch wertvollen Grünflächen, das von örtlichen Naturschützern angeregt wurde und durchgeführt wird." Auf diese Weise sollen künftig Schnittgut vermieden und Kosten für Mähen und Entbuschen eingespart werden.

Früchte trage die lokale Agenda 21auch an der Böhmfelder Grundschule, wo sich beispielsweise eine vierte Klasse spontan für die Abfalltrennung an der Schule stark gemacht habe, lobte Ostermeier. Erfreulich sei auch der Einsatz des Vereins für Gartenbau und Landschaftspflege und der Ortsgruppe Bund Naturschutz sowie weiterer Bürger bei Pflanz- und Pflegemaßnahmen sowie Säuberungsaktionen im Dorf und in der Flur. Seitens der Gemeinde wolle man mit der Umsetzung des Landschaftsplans fortfahren.

Auf große Zustimmung stoße die Offenheit der katholischen Pfarrei für ökumenische Aktionen, wandte sich der Bürgermeister an Ortspfarrer Rudolf Meyer. Mit Stolz habe man im Sommer das dreifache Priesterjubiläum mit Pfarrer i. R. Franz Federl, Pfarrer Meyer und Pater Gerhard Bauer gefeiert.

Auch wenn man sich die Unterbringung der dauerhaften dritten Gruppe des kirchlichen Kindergartens Sankt Marien etwas anders hätte vorstellen können, sei die politische Gemeinde bereit, 63 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 324.000 Mark für den An- und Umbau und damit über 36.000 Mark mehr als gesetzlich vorgeschrieben ist zu übernehmen, machte Alfred Ostermeier deutlich.

Für die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen habe die Gemeinde, so Ostermeier, immer ein offenes Ohr und - wo es nötig ist - auch eine offene Kasse. Es bleibe aber die primäre Aufgabe der Eltern, ihre Kinder zu erziehen und sie vor schlechten Vorbildern und Gewalt zu bewahren. Nach der Generalsanierung der Grundschule und dem Neubau der Turnhalle stehe nun die Einrichtung eines offenen Jugendtreffs im Dachboden der Gemeindekanzlei auf dem Programm, kündigte er an. Mit klaren Absprachen und Regeln sowie festen Öffnungszeiten sollen die Anlieger vor Unannehmlichkeiten geschützt werden. Obwohl das Geld für eine Skateranlage bereits im Haushalt eingeplant worden sei, bedauerte der Bürgermeister, sei die Errichtung bisher an der Standortfrage gescheitert.

Ostermeier hob die Bedeutung der vor drei Jahren ins Leben gerufenen Kindermittagsbeaufsichtigung (Kimba) für die Böhmfelder Grundschule hervor. Sie werde weiterhin vom Elternbeirat unter der Leitung von Angela Dieling organisiert und von der Gemeinde getragen. Ein Wermutstropfen in der Schullandschaft sei der von der Gemeinde Hitzhofen angestrebte Ausstieg aus den Schulverbänden mit Böhmfeld und Eitensheim, sagte Bürgermeister Ostermeier. Problematisch sei dieses Vorhaben im Hinblick auf die mittelfristig sinkenden Geburtenzahlen und auf die Minderung der Flexibilität: "Hofstettener Eltern haben sich bisher immer frei für den Schulort ihrer Kinder entscheiden können".

Einen Einblick in den bunten Veranstaltungsreigen der Gemeinde, Ortsvereine und Gruppen im Jahr 2000 gewährte Bürgermeister Ostenmeier zum Abschluss der Bürgerversammlung: Sein 50. Gründungsjahr feiert der Wasserzweckverband Böhmfelder Gruppe unter der Regie des Agenda-Arbeitskreises "Wasser und Abwasser". Gesucht werden dazu Fotos sowie schriftliche und mündliche Überlieferungen aus der Entstehungszeit. 30 Jahre alt wird die Rotkreuzbereitschaft, und auf 90 aktive und in letzter Zeit sehr erfolgreiche Jahre blickt der Schützenverein "Eichenlaub" zurück. Wolfgang Koston erläuterte das von den Schützen im Sommer geplante Bürger- und Mannschaftsschießen für die Böhmfelder Bevölkerung, bei dem der Bürger-Schützenkönig eine vom Bürgermeister spendierte Scheibe gewinnen kann. Alte Handwerksberufe will der Gartenbauverein im Jahr 2000 vorstellen. Eine kleine Gelöbnisfeier mit der Patenkompanie der Gemeinde, den Spezialpionieren 600 Ingolstadt, die Erstellung eines Leitbildes für die zukünftige Dorfentwicklung und ein Aktionsprogramms für die Agenda 21 sind vorgesehen.


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Böhmfelder Feuerwehrauto hilft künftig in Kroatien Brände zu löschen

(sdr)

Als die Gemeinde Böhmfeld im Sommer ein neues Löschfahrzeug erhielt, schien das alte Feuerwehrauto ausgedient zu haben. Doch nun erlebt es eine überraschende Reaktivierung. Als Geschenk der Gemeinde Böhmfeld an die Kriegskindernothilfe kann es weiterhin seinen gewohnten Dienst tun, allerdings im fernen Kroatien. Nach einem Zwischenaufenthalt in Roth wird es direkt auf die Reise nach Djurdjevac geschickt, wo es dringend gebraucht wird.

Äußerst zufrieden über diese "optimale Weiterverwendung" des voll einsatzfähigen und bis ins Detail bestückten Nutzfahrzeuges zeigten sich Bürgermeister Alfred Ostermeier und Feuerwehrkommandant Klaus Richter, der vor der Abfahrt noch sämtliche Funktionen und Gerätschaften des Fahrzeugs erläuterte.

"Ein Feuerwehrauto aus dem Landkreis Eichstätt für Djurdjevac mit dem Kfz.-Kennzeichen EI - DJ", stellte Pfarrer Theophil Steuer amüsiert fest. Zusammen mit einigen Mitarbeitern der Hilfsorganistion nahm er das blank polierte Geschenk entgegen. Dabei betonte er, dass man sich deshalb für die Ortschaft Djurdjevac entschieden habe, weil sich dort Eigenständigkeit in verlässlichen Strukturen entwickle. Er lud auch gleich im Namen der Kriegskindernothilfe zu einem Besuch des neuen Standortes in Djurdjevac ein.

Den Wunsch, dass der rote Unimog dazu beitragen möge, die Situation im Krisengebiet zu verbessern, gab Bürgermeister Ostermeier mit auf den Weg. Dies sei auch das Ziel des Engagements von Christine und Werner Bäuerlein sowie zahlreicher Bürgerinnen und Bürger aus Böhmfeld und Umgebung.

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Gespendete 8.000 Mark retten Kindergarten in Vukanovici

Spezialpioniere und Gemeinde streben künftig Hilfe für Selbsthilfe an

DK, 30.11.99 (sdr)

Im Mittelpunkt der 54. Gemeinderatssitzung dieser Wahlperiode in Böhmfeld stand die Besuchs- und Informationsreise vom 1. bis 6. November von Bürgermeister Alfred Ostermeier und seiner Stellvertreterin Seraphina Regensburger sowie des Vorsitzenden der Böhmfelder Reservistenkameradschaft, Werner Bäuerlein, und weiterer Teilnehmer aus Böhmfeld nach Sarajevo, Vukanovici und Rajlovac in Bosnien. Ermöglicht hatten diese Fahrt in das Krisengebiet die Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt, die dort seit letztem Sommer Truppenteile zur Friedenssicherung stationiert hat, und die Kriegskindernothilfe e. V. Roth. Die Böhmfelder Delegation war insbesondere der Einladung des Chefs der Patenkompanie, Major Udo Nagels, gefolgt, der zusammen mit seiner Mannschaft Bosnien in wenigen Wochen verlassen wird. In den Monaten ihrer Anwesenheit in dem von grausamen Bürgerkriegen gezeichneten Land haben die Ingolstädter Spezialpioniere neben ihrer enormen technischen Auftragsleistung begonnen, die Not der ethnisch und religiös gemischten, aber friedlich zusammenlebenden Bevölkerung des Bergdorfes Vukanovici durch persönlichen und finanziellen Einsatz zu lindern. Dadurch ist es auch gelungen, den dortigen Kindergarten, der von den einheimischen Behörden vernachlässigt wird, am Leben zu erhalten. An diesem Vorhaben, das von Major Nagels auch nach der Heimkehr der Soldaten weitergeführt wird, beteiligt sich auch die Gemeinde Böhmfeld. Mit auf die Reise ging ein Lkw der Kriegskindernothilfe, der Maschinen und Werkzeuge für eine Berufsschule in Sarajevo geladen hatte.

Wie Bürgermeister Ostermeier berichtete, sei man nach strapaziöser Hinfahrt sogleich mit den Gefahren der geschundenen Region konfrontiert worden: "Wegen überall lauernder Tretminen - die lebensgefährliche Räumung wird noch Jahrzehnte dauern - durften wir nur befestigte Wege und Plätze betreten". Im krassen Gegensatz zu landschaftlicher Schönheit und weltmännischem Gebaren der betuchten Oberschicht in der Hauptstadt stünde das Elend in den zerstörten Dörfern, deren Bürger in Verhältnissen leben und arbeiten müssten, wie sie bei uns vor 50 oder 100 Jahren geherrscht haben. Ein nachhaltig schockierendes Erlebnis für alle sei aber der Besuch der Stätten gewesen, an denen schlimmste Gräueltaten an unschuldigen Menschen verübt worden seien. Lichtblicke brachten die Gastfreundschaft des katholischen Pfarrers von Vukanovici, der dem gemeinsamen Hilfsprojekt von Bundeswehrsoldaten und Gemeinde als Vertrauens- und Verbindungsmann Rückendeckung gibt, der Aufenthalt im Kindergarten in Vukanovici, wo man die gespendeten Spielsachen aus Böhmfeld wieder gefunden hat, und die Besichtigung einer Berufsschule, deren Lehrer und Schüler sich über die mitgebrachten Maschinen freuten. Angenehm überrascht, so Ostermeier, sei man auch von der guten Unterbringung bei den Spezialpionieren in Rajlovac und der ausgezeichneten Moral der Soldaten im Notstandsgebiet gewesen.

Da die einheimische Bevölkerung aufgrund ihrer traumatischen Erfahrungen und der immer noch nicht gebannten Bürgerkriegsgefahr so bald nicht in der Lage sein wird, ihr Fortkommen in die eigenen Hände zu nehmen, wollen Major Nagels und Bürgermeister Ostermeier mit Unterstützung der Spezialpioniere und der Böhmfelder Bürger mittelfristig "Hilfe zur Selbsthilfe" leisten.

"Durch die Geldspenden in Höhe von bisher 8.000 Mark von Böhmfelder Bürgerinnen und Bürgern, von Auswärtigen und der Gemeinde Böhmfeld können circa 25 bosnische, kroatische und serbische Kinder ihre Erzieherin behalten und ihren Kindergarten weiterhin besuchen", machte Alfred Ostermeier bekannt. Ein ganz besonderes Lob des Gemeindechefs ernteten die Böhmfelder Bergbläser unter ihrem Leiter Klaus Koller, die anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens am vergangenen Samstag ein mehrstündiges "vorzügliches Konzert mit großer Resonanz" auch zu Gunsten des Kindergartens in Vukanovici im Saal des Gasthauses "Böhmfelder Hof" gegeben haben. Dabei wurden von den rund 400 Besuchern 2.464 Mark gespendet. Geldzuwendungen können auch weiterhin auf das Spendenkonto "Kindergarten Vukanovici" bei der Raiffeisenbank Gaimersheim, Nr. 200 410 977, BLZ 721 698 12, eingezahlt werden.

Im Jahr 2000: Fotowettbewerb mit Preisen

Engagiert zeigen sich mehrere Ortsvereine und Gruppierungen sowie die katholische Pfarrgemeinde mit Veranstaltungsbeiträgen im Jahr 2000. Dafür ist aber noch Koordination erforderlich. Der Bürgermeister begrüßte die Übertragung der Pfarrchronik in die heute gebräuchliche Schrift. Er regte eine Ausstellung alter Fotos von Bürgern mit ortsgeschichtlichem Wissen und einen Fotowettbewerb "Böhmfeld 2000" über das Dorf und seine Umgebung an. Historische Zeugnisse, so geschehen mit den Epitaphien an Friedhof- und Kirchenmauer, sollen vermehrt ins Blickfeld der Bevölkerung gerückt werden: "Dem schönsten Bauwerk im Dorf, der katholischen Pfarrkirche Sankt Bonifatius, fehlen ein Kirchenführer in Schriftform und fachkundige Kirchenführungen." Seitens der Gemeinde wolle man die lokale Agenda 21 fortführen, ein Leitbild "Böhmfeld 2020" und ein Aktionsprogramm erstellen sowie gleichzeitig eine Broschüre über das Dorf in Angriff nehmen.

Hauptaugenmerk wird aber die Umfunktionierung des Kotterhofes zu einem Dorfzentrum erfordern. Mittlerweile habe die oberste Baubehörde die Sanierung in das 5b-Programm der EU zur Städtebauförderung aufgenommen, ließ Ostermeier wissen. Über die Höhe des Zuschusses könne aber erst Mitte Dezember entschieden werden. Der Gemeinderat ermächtigte den Bürgermeister, den Bauantrag umgehend beim Landratsamt Eichstätt einzureichen. Zugleich soll die Ausschreibung der Arbeiten vorbereitet werden.

Einen neuen Weg will die Gemeinde Böhmfeld bei der künftigen Pflege gemeindlicher Wiesenflächen gehen. Geboren aus der Umsetzung des Landschaftsplans und aus dem Agenda 21-Prozess will man die manuellen Arbeiten des Entbuschens und Mähens bereits im nächsten Jahr durch Schafbeweidung ersetzen. Ein Gruppe von fünf naturbegeisterten Bürgern hat sich bereit erklärt, eine kleine Herde mit Schafen und Ziegen aufzubauen und künftig die Magerrasenflächen im Katzental, die Streuobstwiesen, Feuchtbiotope und die Enzianwiese sowie andere Flächen ökologisch zu pflegen. Im Gegenzug stellt die Gemeinde eine Fläche am Bauhof zur Verfügung, auf der ein etwa 15 mal 10 Meter großer Schaf- und Vorratsstall errichtet werden soll. Träger des Projektes ist die Gemeinde Böhmfeld. Die Gemeinderäte ermächtigten den Bürgermeister zur Vorlage eines entsprechenden Bauantrages.

Einhellig wurde der Bauantrag von Anna Stadler, Bonifatiusstraße 19, zur Aufstockung des bestehenden Wohnhauses befürwortet. Befreiung von den Vorschriften im Bebauungsplan erteilte man bei der Dachneigung und bei der geringfügig überschrittenen Baugrenze.

Das Thema "Gewalt heute und Opfer von Gewalt" soll, wie Ostermeier zu verstehen gab, bei künftigen Volkstrauertagsfeiern am Böhmfelder Kriegerdenkmal neben dem Gedenken an die Toten und Vermissten der beiden Weltkriege eine herausragende Rolle spielen. Auch Schulkinder und Jugendliche sollen, gemäß dem Vorsitzenden der Böhmfelder Krieger und Kameraden, Adolf Schneider, bei der Veranstaltungen mitwirken dürfen.

Bürgerversammlung am 3. Dezember

Die Bürgerversammlung findet am Freitag, 3. Dezember, 19:00 Uhr, im Gasthaus Beckerwirt statt. Neben der Erörterung gemeindlicher Angelegenheiten werden auch die Veranstaltungen der Ortsvereine und Gruppen vorgestellt, die das Jahr 2000-Programm der Gemeinde bereichern werden.


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Weihnachtsplätzchen-Backaktion für Kriegskindernothilfe

Verkauf am 11. 12. auf dem Eichstätter Marktplatz

DK, 01.12.99 (sdr)

Sortieren, stapeln, einkaufen, verpacken, Vorträge halten, Kontakte knüpfen und vieles mehr, die Böhmfelderin Christine Bäuerlein, in Gemeinschaft mit ihrem Ehemann Werner Initiatorin und Betreuerin der Sachspenden-Sammelstelle der Kriegskindernothilfe in Böhmfeld, kennt seit Monaten kaum noch freie Zeit. Doch ihre selbst gewählte Aufgabe möchte sie, wie sie selbst sagt, nicht mehr missen, besonders seitdem sie im Sommer als Begleiterin eines Hilfsgütertransports nach Bosnien nicht nur die Not der dortigen Bevölkerung hautnah kennengelernt, sondern vor allem die Freude und Dankbarkeit über die Unterstützung aus dem fernen Bayern erlebt hat.

Eine Idee von Christine Bäuerlein war es auch, zu Beginn der Adventszeit eine Weihnachtsplätzchen-Backaktion zu Gunsten der Hilfsorganisation zu starten. Bisher haben sich schon 25 Frauen aus Böhmfeld gemeldet, die bereits leckere Plätzchen bei Christine Bäuerlein am Stammhamer Weg 37 oder im Verkaufsladen Spreßler und Bäuerlein in der Bachgasse abgegeben haben oder noch beim Backen sind. Ihnen möchte Bäuerlein für ihr Engagement auch auf diesem Weg herzlich danken.

Weitere backbegeisterte Hausfrauen oder auch Männer aus Böhmfeld und Umgebung sind willkommen. Wenn sich dann hoffentlich Berge von duftendem Kleingebäck angesammelt haben, wird am Samstag, 11. Dezember, vormittags auf dem Marktplatz in Eichstätt ein großer Verkaufstisch stehen, wo sich jedermann seine Lieblingssorten aussuchen kann. Von dem Erlös werden haltbare Grundnahrungsmittel für die Bedürftigen im Kosovo, in Bosnien und in Rumänien eingekauft.


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Gemeinderat segnete geplante Sanierung des Kotterhofes rundum ab

Voraussichtliche Kosten: 1,9 Millionen Mark - Gemeinde rechnet mit Zuschuss aus 5b-Förderprogramm

DK, 03.11.99 (sdr)

Die Gemeinde Böhmfeld will voraussichtlich noch in diesem Jahr mit der vollständigen Sanierung des aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts stammenden Kotterhofes beginnen. Er soll künftig als Dorfzentrum genutzt werden, in dem die Gemeinde, die Vereine, die Arbeitskreise der lokalen Agenda 21 und sonstige interessierte Gruppen vielfältige Aktivitäten entfalten können. Nach den Plänen und unter Leitung des Ingolstädter Architekten Peter Braun, einem bekannten Experten für erhaltenswürdige landschaftstypische Bausubstanz, sollen die unverwechselbaren historischen Merkmale des Wohnstallhauses mit Scheune unter Hinzufügung neuzeitlicher, vor allem umweltfreundlicher Attribute bewahrt werden. Laut Kostenberechnung wird diese Baumaßnahme - trotz Eigenleistungen - mit rund 1,9 Millionen Mark zu Buche schlagen.

Da die Regierung von Oberbayern kurzfristig die Vorlage eines kompletten Zuwendungsantrages fordert, hatte Bürgermeister Alfred Ostermeier zu einer außerplanmäßigen Sitzung des Gemeinderates eingeladen, in der man sich ausschließlich mit der Sanierung des Kotteranwesens befasste. Der Bürgermeister erläuterte die mehrmals vorberatene Planung des Architekten, die Kostenberechnung und die voraussichtliche Finanzierung: "Alles hängt nun von der Frage ab, ob die Regierung das Projekt in das Förderprogramm 5b EFRE aufnimmt und mit einem ordentlichen Zuschuss ausstattet".

Die Gemeinderäte billigten den vorgelegten Zuwendungsantrag ebenso wie die detaillierte Beschreibung des Vorhabens. Mit einer Entscheidung der Regierung wird bis Ende des Jahres gerechnet. In der Zwischenzeit soll die Baugenehmigung erreicht und die Ausschreibung der Gewerke vorbereitet werden, damit nach der Zuschussbewilligung sofort mit den Arbeiten begonnen werden kann.

--> Die Tagesordnungspunkte der Gemeinderatssitzung


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Auch rumänische Kinder erhalten Sachspenden aus Böhmfelder Sammelstelle

DK, 10.11.99 (sdr)

Der Spendenstrom für die Kriegskindernothilfe reißt in Böhmfeld nicht ab - zum Glück, denn die humanitäre Not in den Krisengebieten auf dem Balkan, wofür Sach- und Geldzuwendungen gesammelt werden, hält weiterhin an.

Bereits zum vierten Mal konnte die bis unter die Decke mit Hilfsgütern vollgepackte Doppelgarage von Christine und Werner Bäuerlein am Stammhamer Weg 37 in Böhmfeld geräumt werden. Für den Abtransport der rund 40 Kubikmeter Bekleidung, Bettzeug, Hausrat, zerlegbare Möbel und Kinderartikel zur Sammel- und Sortierstation der Kriegskindernothilfe in Roth hatte die Firma Reinhard Büchl (Ingolstadt) einen Container -Lkw samt Fahrer kostenlos zur Verfügung gestellt.

Während die vorletzte Sachspendenladung aus der Böhmfelder Sammelstelle der Kriegskindernothilfe vor wenigen Tagen wohlbehalten in Vukanovici zur Verteilung an die hilfsbedürftige Bevölkerung eingetroffen ist - Bürgermeister Alfred Ostermeier, seine Stellvertreterin Seraphina Regensburger und Werner Bäuerlein, Vorsitzender der Böhmfelder Reservisten, haben den Transport nach Bosnien begleitet -, ist das jüngste Sammelgut für das Kosovo und Rumänien, bestimmt. In Rumänien wolle man, so Sammelstellenbetreuerin Bäuerlein, vor allem Heim- und Straßenkinder mit Bekleidung, Nahrungsmitteln und Spielzeug versorgen.

Wie Christine Bäuerlein berichtete, wird die Sammelaktion unbefristet fortgeführt. Geldspenden, die vor allem für den Kauf von haltbaren Grundnahrungsmitteln und Hygieneartikeln verwendet werden, können weiterhin auf das Konto der Kriegskindernothilfe Eichstätt/Roth bei der Sparkasse Eichstätt, Nr. 27 441, Bankleitzahl 721 513 40, eingezahlt werden.

Speziell für die Bedürfnisse des Kindergartens des bosnischen Dorfes Vukanovici hat die politische Gemeinde Böhmfeld unter dem Kennwort "Kindergarten Vukanovici" ein Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Gaimersheim mit der Nummer 200 410 977, BLZ 721 698 12, eingerichtet. Zusammen mit der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt möchte die Gemeinde Böhmfeld vor allem dafür Sorge tragen, dass die gemeinsame Betreuung und Erziehung von bosnischen, kroatischen und serbischen Kindern auch in Zukunft möglich ist. Die dortige bosnische Kommunalverwaltung will dies durch gezielte Finanzierungsverweigerung unterbinden. Gemeinde und Spezialpioniere sehen darin einen Beitrag zum friedlichen Zusammenleben verschiedener Ethnien.


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MdL Dr. Schuhmann: "Böhmfelder SPD und Gemeindepolitik haben Vorbildcharakter"

Bei SPD-Jahresversammlung gesamte Führungsriege in den Ämtern bestätigt - Dr. Schuhmann kritisierte Oppositionsrolle der CSU in Berlin

(sdr)

Gelöste, zufriedene Atmosphäre herrschte bei der Jahreshauptversammlung des Böhmfelder SPD-Ortsvereins, zu der MdL Dr. Manfred Schuhmann (Ingolstadt) eingeladen war.

Eingangs ließ Vorsitzender Josef Sterzl das vergangene Vereinsjahr Revue passieren: Viele Böhmfelder Bürgerinnen und Bürger hatten sich angesichts der attraktiven Gewinne wieder am Weihnachtsrätsel 1998 und am Sommerferienquiz beteiligt. Unter der fachkundigen Anleitung des Wasserwartes Georg Lindner folgten die zahlreichen Teilnehmer der Winterwanderung im Januar dem Weg des Böhmfelder Trinkwassers. Die Ingolstädter Wasserversorgung, erläutert von Philipp Resch von den Stadtwerken Ingolstadt, und der Trinkwasserlehrpfad im Gerolfinger Eichenwald, Programmpunkte der Fahrradtour im August, veranlasste Pedalritter jeden Alters zur Teilnahme. Im Juni besichtigte eine über 20-köpfige Besuchergruppe aus dem Dorf auf Einladung von MdL Dr. Schuhmann den Bayerischen Landtag. Zu einer positiven Halbzeitbilanz trafen sich die Genossen im Juli: Die 1996 gegebenen Versprechen zur Kommunalwahl seien, so der Vorsitzende, zu diesem Zeitpunkt bereits erfüllt gewesen. Mit Elan wolle man die Kommunalpolitik weiterführen. Besonders erfreulich für den Ortsverein sei die vor wenigen Wochen erfolgte Verleihung der kommunalen Verdienstmedaille an Bürgermeister Alfred Ostermeier, hob Sterzl hervor. Aus Überzeugung habe man sich an der Unterschriftenaktion zum Volksbegehren für "Die bessere Schulreform" des Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverbandes und des Bayerischen Elternverbandes beteiligt und zusammen mit dem Elternbeirat der Grundschule Böhmfeld-Hitzhofen fünf Unterschriftenlisten abgegeben, erklärte der Vorsitzende. Mit 30.700 Unterschriften - 25.000 hätten schon gereicht - sei die erste Hürde genommen und die Berechtigung zur Eintragung in den Kommunalverwaltungen, wozu die Bevölkerung wiederum aufgerufen sei, erlangt. Aufmerksam machte Josef Sterzl auch auf den Besuch des designierten Generalsekretärs Franz Müntefering, der am 11. November anlässlich einer Regionalkonferenz mit Neuwahlen in Kösching referieren wird. Belobigt wurden Helga Behrendt für ihr Engagement bei der Arbeitsgemeinschaft 60 Plus sowie Renate Schödl und Ernst Siebendritt für die Mitarbeit bei der AsF bzw. bei der AfA. Mit Bedauern und einer Gedenkminute erinnerten die Genossen an ihren jüngst verstorbenen, stets interessierten Mitstreiter Andreas Tratz.

Kassier Karl Schneider, der dieses Amt seit nunmehr zehn Jahren inne hat und ebenso lange aktives Ortsvereinsmitglied ist, präsentierte wiederum eine positive Finanzentwicklung. Dies sei auch die Folge davon, dass die Ausgaben für die Kommunalwahlkämpfe stets ausschließlich vom Bürgermeister und den Gemeinderäten bestritten würden, also niemals die Vereinskasse belasteten, war zu hören.

Vollstes Einverständnis mit der Führungsriege drückten die Ergebnisse der Neuwahlen aus: Einstimmig wiedergewählt wurde Josef Sterzl, der bereits seit acht Jahren erster Vorsitzender ist und jetzt auf zwölf Jahre Mitgliedschaft im Ortsverein zurückblicken kann. Ebenso einhellig bestätigt in ihren Ämtern wurden Henry Behrendt als stellvertretender Vorsitzender, Karl Schneider als Kassier, Johann Schimmer als Schriftführer sowie Klaus Richter und Ernst Siebendritt als Kassenrevisoren. Helga Behrendt, Renate Schödl und Alfred Ostermeier blieben Delegierte zum Unterbezirksparteitag. Ihre Ersatzleute sind Franz Schipper, Ludwig Spreßler und Josef Sterzl. Alfred Ostermeier und Josef Sterzl fungieren als Delegierte zur Bundeswahlkreiskonferenz. Ersatzdelegierte dafür sind Helga Behrendt und Renate Schödl.

In seinem Bericht zur aktuellen Gemeindepolitik verwies Fraktionssprecher Johann Schimmer auf den Bebauungsplan "Ortskern", den Landschaftsplan, die lokale Agenda 21, das zu erstellende Leitbild "Böhmfeld 2020" und die geplanten Jahr 2000-Veranstaltungen. Besonders interessierte sich man in der anschließenden ausgiebigen Diskussion für die Sanierung des Kotteranwesens und die Erweiterung und den Umbau des kirchlichen Kindergartens Sankt Marien. Auf Unverständnis im Hinblick auf die Unwägbarkeiten der bevorstehenden Schulreform stieß die von der Gemeinde Hitzhofen forcierte Auflösung des Schulverbandes Böhmfeld-Hitzhofen. Öffentliche Gemeinderatssitzungen seien die beste Informationsquelle zur Gemeindepolitik gab Schimmer hinsichtlich der zumeist leeren Zuhörerstühle im Sitzungszimmer zu verstehen.

Große Anerkennung ernteten der Ortsverein und die Böhmfelder Kommunalpolitik wegen ihrer "Rührigkeit und Vorbildfunktion" von MdL Dr. Manfred Schuhmann. Mehr Selbstbewusstsein sei bei der Basis-SPD allgemein erforderlich, zumal dann, wenn gute Arbeit geleistet werde, ermunterte der Gastredner.

Scharf kritisierte er das derzeitige Verhalten der CSU, die sich mit Ministerpräsident Edmund Stoiber "voll in den Fußstapfen von Franz Josef Strauß bewege" und sich trotz eigenen Fehlverhaltens und erheblicher Skandale und Peinlichkeiten erdreiste, "die Speerspitze der Opposition in Berlin zu bilden". Mit besserwisserischer Wichtigtuerei werde jeder Plan der rot-grünen Regierungskoalition zur Sanierung des desolaten Staatshaushaltes niedergebügelt und dafür eine noch höhere Neuverschuldung propagiert. Und das angesichts der Tatsache, dass der Bund jährlich 82 Milliarden Mark nur für Schuldzinsen hinblättern müsse, von Tilgung ganz zu schweigen, prangerte der Landtagsabgeordnete an. Bayern stehe beispielsweise an der Spitze bei der Mittelzuweisung für den Straßenbau und habe unter der Regierung Kohl-Waigel in den Jahren 1992 bis 1998 doppelt so hohe Abstriche als jetzt hinnehmen müssen. Nichtsdestotrotz werde bei so genannten Straßenbaukonferenzen unverantwortliche Schwarzmalerei betrieben. Durch unwiederbringliche Privatisierungen werde momentaner High-Tech-Erfolg vor allem auf den Großraum München konzentriert, während andere Regierungsbezirke weitgehend leer ausgingen, monierte Dr. Schuhmann. Nicht nachvollziehbar sei auch das hastige Durchpauken der flächendeckenden sechsstufigen Realschule, die für Schüler, Eltern und Lehrer künftig noch mehr Schulstress bedeute. Schon heute würden in Bayern pro Woche 30 Millionen Mark für privaten Nachhilfeunterricht ausgegeben, gab der SPD-Landtagsabgeordnete zu bedenken.

Obwohl die nun seit einem Jahr amtierende rot-grüne Bundesregierung momentan ein "Fegefeuer von Aufschreien" durchschreiten müsse, dürften keine Kursabstriche gemacht werden, betonte Bürgermeister Alfred Ostermeier. Die Bevölkerung erkenne mittlerweile die Notwendigkeit der Einsparung auf allen Ebenen und werde das Durchhaltevermögen mittelfristig auch honorieren.


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Erweiterung des kirchlichen Kindergartens: Zwei Drittel der Kosten trägt politische Gemeinde

Bürgermeister erläutert Finanzierungsplan - Gemeinde hat keine Schuld an Verzögerung des Baubeginns

DK, 25.10.99 (sdr)

Zu Beginn der letzten Gemeinderatssitzung gratulierte Böhmfelds zweite Bürgermeisterin Seraphina Regensburger - auch im Namen ihrer Ratskollegen - Bürgermeister Ostermeier zu der erst kürzlich durch Landrat Dr. Xaver Bittl verliehenen Medaille für Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung des bayerischen Innenministers. "Daran erkennt man, wie lange man schon dabei ist", war der bescheidene Kommentar des rührigen Gemeindeoberhauptes, als ihm seine Stellvertreterin unter dem kräftigen Applaus aller Anwesenden ein prächtiges Blumengebinde in die Hand drückte.

Aufschlussreich gestaltete sich die Tagesordnung mit der Erläuterung der Finanzierung für den Um- und Erweiterungsbau des kirchlichen Kindergartens Sankt Marien durch Bürgermeister Ostermeier. Demnach müssen für die Schaffung von Räumlichkeiten für eine dauerhafte dritte Kindergartengruppe im Pfarrheim insgesamt 324.000 Mark aufgewendet werden. Davon entfallen auf den Erweiterungsbau 188.000 Mark und auf den Umbau 136.000 Mark. Ostermeier erhielt die Zustimmung des Gemeinderates, als er anregte, dass die Gemeinde nach dem gleichen Finanzierungsmodus wie vor 12 Jahren beim Bau des bestehenden Kindergartengebäudes verfahren solle. Demzufolge trägt sie 201.591 Mark, das sind 62,2 Prozent der Gesamtkosten. Mit insgesamt 72.272 Mark ist die Diözese Eichstätt dabei. Für den Träger des Kindergartens, die katholische Kirchenstiftung Böhmfeld, verbleiben 50.137 Mark der Gesamtbaukosten. Der Bürgermeister stellte ausdrücklich klar, dass sich der Baubeginn wegen fehlender Unterlagen, für die die Gemeinde nicht zuständig sei, verzögert habe. Die Gemeinde ihrerseits habe stets auf prompte Erledigung aller erforderlichen Formalitäten geachtet.

Windrad wird vorerst auf Eis gelegt

Wegen Eingriffs in die Landschaftsschutzbestimmungen Naturpark Altmühltal, speziell in die der Schutzzone "Reisberg", wurde der Antrag der Gemeinde Böhmfeld für die Errichtung eines Windrades zur alternativen Stromerzeugung bereits vor geraumer Zeit vom Landratsamt Eichstätt abgelehnt. Eine Entscheidung der Regierung von Oberbayern über den Widerspruch der Gemeinde steht noch aus. Nach Ablauf der Frist für die Reservierung einer Einspeisungskapazität durch das Fränkische Überlandwerk und mit Blick auf die allgemeine Entwicklung des Strommarktes, entschloss sich das Gemeindegremium, das Projekt "Windrad" vorerst auf Eis zu legen.

Von der Liberalisierung auf dem Stromanbietersektor und vom Wegfall der Monopole profitieren auch die Gemeinden. Das FÜW, Stromlieferant der Gemeinde Böhmfeld, hat mit dem Bayerischen Gemeindetag die Rahmenvereinbarung "Kommune Plus" getroffen, wonach künftig für alle gemeindlichen Anlagen ein einheitlicher Arbeitspreis gelten soll. Die Höhe dieses Preises richtet sich nach der Beteiligung der Kommunen, das heißt, je mehr Städte und Gemeinden weiterhin Stromkunden des FÜW bleiben, desto billiger wird die Kilowattstunde. Ohne Stromsteuer errechnet sich für Böhmfeld eine Kostenersparnis von rund 13.000 Mark (32 Prozent). Berücksichtigt man die Stromsteuer, bleiben immer noch ca. 9.500 Mark (24 Prozent) in der Gemeindekasse. "Um als gutes Vorbild voranzugehen und um die umweltschonende und kostengünstige Wärmepumpenheizung des zukünftigen Dorfzentrums "Kotterhof" ökologisch zu komplettieren, sollten wir uns für regenerativ erzeugten Strom entscheiden", schlug Alfred Ostermeier vor. Geringe Mehrkosten für diese Energie aus alternativen Quellen, seien, wenn die Herkunft eindeutig belegt werden könne, was noch zu überprüfen sei, gerechtfertigt. Gute Partnerschaft, Zusammenarbeit und Serviceleistungen, Präsenz bei Störungen und der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Region seien Grund genug, der Rahmenvereinbarung des FÜW beizutreten, pflichteten alle Räte bei.

Verabschieden will sich die Gemeinde von ihrem alten Feuerwehrauto, das unlängst von einem modernen Löschfahrzeug abgelöst worden ist. Gerne wolle man das fahr- und funktionstüchtige Nutzfahrzeug der Kriegskindernothilfe, die bereits Interesse bekundet habe, schenken, gab der Bürgermeister zu verstehen. Bestehe jedoch von dieser Seite kein Bedarf, sei auch ein privater Abnehmer willkommen, der dann allerdings einen geringen Kaufpreis zu bezahlen hätte. Insgesamt 1.500 Mark für Schaummittel, 15 Gesichtsmasken und einen Schwelleraufsatz für das neue Löschfahrzeug erhält die Freiwillige Ortsfeuerwehr von der Gemeinde.

Naturschützer wollen mit eigenen Schafen Magerrasen pflegen

Nach Abschluss der Entbuschungsarbeiten auf gemeindlichen und etlichen privaten Magerrasenflächen im Zuge der Umsetzung des Landschaftsplans wollen nun einige Mitglieder der Ortsgruppe Bund Naturschutz und ein Landwirt die zukünftige naturgerechte Pflege der wertvollen Areale und weiterer gemeindlicher Grünbereiche selbst in die Hand nehmen und sich dazu eine kleine Schafherde und einige Ziegen zulegen. Bürgermeister Ostermeier und die Gemeinderäte begrüßten dieses Vorhaben ausdrücklich und stellten ein pachtfreies gemeindliches Grundstück zur Errichtung eines Winterunterstandes für die Tiere, der alle baurechtlichen Vorgaben erfüllen müsse, in Aussicht.

Missverständnisse bezüglich der Beitragsabrechnungen für die Gehwege an der Schambacher Straße seien bei einzelnen Anliegern aufgetaucht, machte der Bürgermeister aufmerksam. So liege der Berechnung, die der Mustersatzung des Bayerischen Gemeindetages entspreche, nicht die Länge des angrenzenden Gehweges zugrunde, sondern die beitragspflichtige Grundstücksfläche und die Art der Bebauung.

Bürgermeister besuchen künftigen Patenkindergarten in Bosnien

Am 1. November fahren Bürgermeister Alfred Ostermeier, zweite Bürgermeisterin Seraphina Regensburger und Werner Bäuerlein, Vorsitzender der Böhmfelder Reservisten, zusammen mit einem Hilfsgütertransport der Kriegskindernothilfe nach Vukanovici in Bosnien, der Not leidenden Patengemeinde der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt. Die voraussichtlich 5-tägige Reise ist gedacht zum Sammeln von Eindrücken und Informationen vor Ort, zum Besuch der im Kriesengebiet stationierten Bundeswehr-Patenkompanie der Gemeinde und vor allem zur Bekräftigung des Unterstützungswillens der Gemeinde Böhmfeld für den dortigen Kindergarten, für den eine Patenschaft angestrebt wird. Eigens dafür haben Gemeinde und Reservisten per Flugblatt zu einer Sach- und Geldspendenaktion in der Bevölkerung aufgerufen. Wie Bäuerlein berichtete, wurden bereits 20 Kubikmeter Hilfsgüter aus der Böhmfelder Sammelstelle verladen. Je 200 Mark spendeten die Kriegerkameraden und die Reservisten; die Gemeinde ließ vorab 500 Mark durch MdL Achim Werner überbringen. Dringend benötigte haltbare Grundnahrungsmittel sollen, so Bäuerlein, in bosnischen Geschäften eingekauft werden, um damit einem kleinen Beitrag zur Ankurbelung der Wirtschaft im Lande zu leisten.

--> Die Tagesordnungspunkte der Gemeinderatssitzung


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Herbst-Häckselaktion in Böhmfeld

DK, 22.10.99 (sdr)

Die Gemeinde Böhmfeld führt am Mittwoch, 27. Oktober, und am Donnerstag, 28. Oktober, jeweils ab 8.00 Uhr morgens eine Herbsthäckselaktion für die Bevölkerung durch. Das Häckselgut - nur verholzte Gartenabfälle - sollte ordentlich, mit den Schnittflächen in einer Richtung und für Maschinen und Personal gut erreichbar im Eingangs- bzw. Einfahrtsbereich der Privatgrundstücke gelagert werden. Dabei ist zu beachten, dass das Schnittgut von Bäumen und Sträuchern nur bis zu einer Stärke von 25 Zentimetern verarbeitet werden kann und dass Drähte und sonstige Metallgegenstände vorher sorgfältig entfernt werden. Das Schnitzelgut sollte möglichst im eigenen Garten Verwendung finden.


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Grundschule Böhmfeld: Kimba hat sich bewährt und wird von allen geschätzt

DK, 06.10.99 (sdr)

Vor gut drei Jahren legten der Elternbeirat der Grundschule Böhmfeld-Hitzhofen und die politische Gemeinde Böhmfeld den Grundstein für eine Kindermittagsbeaufsichtigung, kurz Kimba genannt, an der Grundschule Böhmfeld. Vornehmlich Erst- und Zweitklässler, deren Eltern berufstätig sind, sollten Aufnahme finden. Mittlerweile hat sich Kimba zu einer festen Einrichtung an der Böhmfelder Schule entwickelt.

Im neuen Schuljahr sind 13 Kinder dabei. Zum Auftakt lud Elternbeiratsvorsitzende Angelika Dieling Lehrerinnen, Betreuerinnen und die Kimba-Neulinge zu einer Kennenlernrunde bei Kaffee und Kuchen in das Kimba-Domizil, den Vereinsraum der Schulturnhalle, ein. Die Kindermittagsbeaufsichtigung, die nach wie vor von der Gemeinde Böhmfeld nach Kräften unterstützt werde, habe sich rundum bewährt und sei bei Kindern, Eltern, Lehrkräften und der Schulleitung gleichermaßen geschätzt, äußerte sich die Vorsitzende bei dieser Gelegenheit anerkennend. In guter Obhut wüssten die Eltern ihre Buben und Mädchen bei den Betreuerinnen Barbara Wild und Ingrid Schlamp, die bei ihrer Aufgabe Wert auf eine heitere, entspannende Atmosphäre legten, fügte sie hinzu. Dieling bedauerte das Ausscheiden von Anita Grad, die zum Schuljahresende 1998/99 das Beaufsichtigungs-Team verlassen habe, und wünschte der Nachfolgerin Ingrid Schlamp viel Freude und Erfolg bei Kimba.

Da während der Kimba-Zeit nicht Büffeln für die Schule, sondern als Ausgleich für die vorangegangenen Schulstunden Spaß und Kurzweil auf dem Programm stehen, sollten die Eltern wissen, dass die Betreuerinnen altersgerechte Spielsachen, ob gebraucht oder neu, jederzeit gerne entgegennehmen, um damit die unterrichtsfreie Mittagszeit noch abwechslungsreicher gestalten zu können.


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"Wenn der Wurm drin ist, ist der Apfel auch für den Menschen gesund"

Erste Böhmfelder Obstausstellung großer Erfolg für örtlichen Gartenbauverein

DK, 06.10.99 (sdr)

In solch fantasievollem, dekorativem Rahmen dürfte sich das Böhmfelder Obst in seiner Gesamtheit, spendiert von Hobbygärtnern und gesammelt auf den Streuobstwiesen des Dorfes, wohl bisher noch niemals der Öffentlichkeit präsentiert haben: sorgsam gebettet in unterschiedlichste Behältnisse aus Weide, Stroh und feinem Draht, umringt von herb duftendem Rindenmulch, getrockneten Hortensienblütenständen, dunkelgrünem Weinlaub, grazilen Efeuranken, leuchtroten Fruchtzweigen der Felsenmispel, sattgelben Maiskolben, Kastanien und Nüssen aller Art. Bunte Herbstarrangements, reife Kürbisse, eingeweckte Mirabellen, Kirschen und Zwetschgen nach Böhmfelder Hausfrauenart und allerlei "flüssiges Obst" für jeden Geschmack rundeten die Farben- und Formenvielfalt im Böhmfelder Pfarrsaal ab.

Außergewöhnlich bei dieser ersten Obstausstellung des Vereins für Gartenbau und Landschaftspflege Böhmfeld, bei der nicht Größe und Schönheit der Früchte im Vordergrund standen, waren jedoch die meisterlich gestalteten heimischen und südländischen Früchte auf Aquarellen sowie auf Tusche-, Farbstift- und Bleistiftzeichnungen des Böhmfelder Künstlers Albert Fersch, die an den Wänden und zwischen ihren echten "Konkurrenten" zum Staunen und Verweilen einluden. Einzigartig war darunter die Farbstiftzeichung "Lederäpfel" auf Papier aus dem Jahre 1830.

Köstliche, selbst hergestellte Fruchtgelees und Marmeladen auf frischen Vielkornsemmeln boten Maria Dunz und ihre Freundinnen an. Mit leckeren Obstkuchen und Kaffee bewirteten die Gartlerfrauen die zahlreichen Gäste, die allesamt voll des Lobes waren. Tags darauf durften die Böhmfelder Kindergartenkinder mit ihren Eltern die gelben, roten, grünen, gestreiften und rotbackigen Früchte ihres Wohnortes kennen lernen und dabei süße, selbst gebackene Apfelkücherl verspeisen.

Ortspfarrer Rudolf Meyer, Bürgermeister Alfred Ostermeier und der Ingolstädter Apfelkundler Max Keser zählten zu den ersten Bewunderern dieser unter der Regie des Vereinsvorsitzenden Xaver Dieling und seiner Stellvertreterin Rosa Laco rundum gelungenen Veranstaltung. Dabei entpuppte sich der hauptberufliche Ingenieur Keser, der gerade damit begonnen hat, ein Sachbuch über Pommologie (Apfelkunde) zu schreiben, als personifiziertes Obstsorten-Lexikon. Immerhin waren unter den gezeigten 43 Apfel-, 9 Birnen- und 2 Zwetschgensorten insgesamt 20 Arten, die nicht exakt zugeordnet werden konnten. Das sei nicht verwunderlich, klärte der bekannte Pommologe auf, da sich die Früchte von Obstbäumen, besonders die der neueren Züchtungen, nur bei optimalen Boden-, Standort- und Klimaverhältnissen, der richtigen Veredelungsunterlage sowie bei vorschriftsmäßiger Behandlung so entwickelten, dass man sie auf Anhieb bestimmen könne. Und ideales Obstbauklima herrsche im jurakarstigen Böhmfeld wahrhaftig nicht. Trotzdem reifen hier vier edle Traubensorten, darunter der Blaue Muskateller. Autumn Bliss, einer späten Himbeere, genügt die hiesige Herbstsonne, und sogar eine immertragende Erdbeere lockt bis in den Oktober mit roten Früchten. "Hochnobel" ist die Obstgesellschaft auf den Jurahöhen: "Kaiser Wilhelm", "Geheimrat Oldenburg", "Gräfin von Paris", "Pastorenbirne". Daneben fühlen sich aber auch Malus sylvestris, der Holzapfel, "Mespilus germanicae", die Hausfrucht unserer Vorfahren, und die exotisch schmeckende Apfelbirne "Kumoi" durchaus wohl. Wer den lang- und dünnstieligen, gegen Krankheiten resistenten Pinova-Apfel und einen - ebenfalls neuen - wurmsicheren Artgenossen auf gepflegtem Rasen vermutet, hat weit gefehlt. Diese Bäume gedeihen - spritzmittelfrei - auf einer Streuobstwiese. Dagegen stammten die unscheinbaren und "sommersprossigen", aber umso aromatischer duftenden Vertreter aus Hausgärten. "Das mit dem Aussehen ist sowieso schlimm", bedauerte Obstliebhaber Keser, "kleinere Früchte mit Flecken oder gar einem Wurmloch rührt heutzutage kaum mehr jemand an. Fallobst bleibt liegen. Dabei ist gerade dieses Obst gesund, weil es im Gegensatz zu den makellos glänzenden Prachtexemplaren in den Verkaufsregalen von Geschäften und Märkten frei von Pflanzenschutzmitteln aller Art ist."

(sehen Sie dazu auch den Bildbericht von der Ausstellung)


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Gemeinde Böhmfeld will bosnischem Kindergarten unter die Arme greifen

Bürgermeister und Gemeinderäte begleiten Hilfsgütertransport nach Vukanovici

DK, 30.09.99 DK (sdr)

Den Situationsbericht des Kompaniechefs der Patenkompanie der Gemeinde Böhmfeld, der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt, Major Udo Nagels, aus Rajlovac und Vukanovici in Bosnien nahm Bürgermeister Alfred Ostermeier in der letzten Gemeinderatssitzung in Böhmfeld zum Anlass, die Übernahme einer Patenschaft für den in seinem Weiterbestehen ernsthaft gefährdeten Kindergarten im Not leidenden Vukanovici (siehe Bericht vom 25. bzw. 28. September im Eichstätter Kurier und im Donaukurier) anzuregen. "Es wäre schön, wenn sich in Böhmfeld mindestens 30 Familien bereit erklärten, jeweils 10 Mark pro Monat für die Sicherstellung des Gehaltes der Kindergärtnerin der von 24 bosnischen, kroatischen und serbischen Kindern besuchten Kindertagesstätte zu spenden", erklärte Ostermeier und stellte gleichzeitig seitens der Gemeinde finanzielle Unterstützung der Dorfbevölkerung und des Kindergartens Vukanovicis in Aussicht.                (Spendenkonto)

Durch die Initiative des Vorsitzenden der Reservistenkameradschaft Böhmfeld, Werner Bäuerlein, der zusammen mit seiner Frau Christine die Außenstelle der Kriegskindernothilfe betreut, können Bürgermeister Ostermeier und drei Gemeinderäte am 1. November einen Hilfsgütertransport der Kriegskindernothilfe nach Bosnien begleiten, um sich vor Ort von den notwendigen Maßnahmen zum Erhalt des Kindergartens und von der Tätigkeit der Friedenstruppe in Kenntnis zu setzen. Die Bevölkerung in den bosnischen Ortschaften benötigt angesichts des bevorstehenden Winters dringend Winterbekleidung für Erwachsene und Kinder, Schuhe, Babysachen, Bettzeug und Decken sowie Grundnahrungsmittel wie Mehl, Reis, Nudeln, Zucker, Salz usw. In den Familien und im Kindergarten sind Kinderspielzeug und -fahrzeuge willkommen. Wie Christine und Werner Bäuerlein versicherten, gehen die in ihrer Garage am Stammhamer Weg 37 deponierten Sachspenden bereits am 1. November per Lkw mit nach Vukanovici. Danach läuft die Sammelaktion auf unbestimmte Zeit weiter. Geldspenden können nach wie vor auf das Konto der Kriegskindernothilfe e. V. bei der Sparkasse Eichstätt, Konto Nr. 27441, Bankleitzahl 721 513 40, eingezahlt werden.

Mit Beginn des Schuljahres 1999/2000 wurde an der Böhmfelder Grundschule die Kindermittagsbeaufsichtigung (Kimba) mit nunmehr 13 Kindern fortgeführt. Betreuerinnen sind Ingrid Schlamp und Barbara Wild.

Bürgermeister Ostermeier ging in der Sitzung auf die Anliegen der Schulkinder ein, die diese bei der Spielbusaktion "Future" im Rahmen des gemeindlichen Ferienprogramms äußerten: Die Markierung mittels Zebrastreifen oder die Errichtung einer Fußgängerampel auf der Kreisstraße lägen nicht im Befugnisbereich der Gemeinde, bemerkte Alfred Ostermeier. Vermehrte Kontrollen sollen die Behebung von Schäden an Spielplatzgeräten beschleunigen. Wenn einige wenige Jugendliche, womöglich in nicht ganz nüchternem Zustand ihr Mütchen an Spielgeräten kühlten und Spielplätze oder das Schulgelände mit Glasscherben verunreinigten, sei der Bürgermeister allein überfordert. Vielmehr seien die Eltern aufgerufen, ihrem Nachwuchs besser auf die Finger zu schauen, gab der Gemeindechef zu verstehen. Demnächst will sich das Jugendforum mit der Hausordnung für den künftigen offenen Jugendtreff befassen. Eine Skateranlage bleibe weiterhin im gemeindlichen Programm.

 

Kotterhof: Wärmepumpenheizung hat überzeugt

Welche Heizung passt aus ökonomischer und ökologischer Sicht am besten zum Kotterhof, dem zukünftigen Dorfzentrum Böhmfelds? Über dieser Frage brüten sowohl die Bürgervertreter als auch einige Aktive der örtlichen Agenda 21-Arbeitskreise seit geraumer Zeit.

Deshalb stellte Josef Frey vom Ingenieurbüro Koch - Frey - Donaubauer (Ingolstadt) eine Wirtschaftlichkeitsberechnung für drei in Frage kommende Heizsysteme vor: Hackschnitzelheizung, Blockheizkraftwerk mit Biodiesel und Wärmepumpe mit Erdreichkollektoren. Dabei ergab sich, dass die Hackschnitzelheizung zwar beim Emissionsausstoß am besten abschneidet, jedoch die höchsten Investitions- und Gesamtjahreskosten verursacht und obendrein viel Platz für die Brennmateriallagerung benötigt. Das umweltfreundliche Blockheizkraftwerk scheiterte vor allem an seiner unausgereiften, risikoreichen Technik. Auch die anwesenden Verfechter dieser Beheizungsart aus den Reihen des Arbeitskreises "Energie" gaben schließlich klein bei. Die Skeptiker unter den Gemeinderäten signalisierten grünes Licht für die von Architekt Peter Braun (Ingolstadt) von Beginn an favorisierte elektrische Wärmepumpe mit circa 500 Quadratmetern Erdkollektoren im Hofbereich. Geringer als bei Gas- und Ölheizungen sei die Umweltbelastung mit Kohlendioxyd und niedriger als bei den beiden anderen Varianten seien die Investitions- und Gesamtjahreskosten, belegte Frey.

Architekt Braun erläuterte einige kleine Änderungen im Bauvorentwurf: So wird die Zufahrt drei Meter breit; damit ist sie vorschriftsmäßig tauglich für den Einsatz von Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen. Acht Pkw-Parkbuchten für Besucher sind vorgesehen. Sie behindern das Fahrtrecht für das Hinterliegergrundstück nicht. Wie im Hauptgebäude wird auch am Stadel ein Behinderten-WC eingebaut. Zu einem nicht alltäglichen Raumerlebnis im Hof, der nur wassergebunden befestigt wird, sollen ein Brunnen und eine Mauer aus Jurabruchsteinen beitragen. Äußerst sorgfältig will man bei der Farbgebung des historischen Bauwerkes vorgehen, bei dem, "Altes und Modernes eine harmonische Verbindung eingehen sollen". Bei der Gestaltung der Außenanlagen setzt Braun auf "den Sachverstand und einen guten Biologen vor Ort".

Bürgermeister Ostermeier wird in den nächsten Tagen die Zuschussfrage und die vorzeitige Baufreigabe klären.

In Anlehnung an die Entscheidung des Landratsamtes Eichstätt erteilte der Gemeinderat Josef Bauer, Lehenäcker 24, einstimmig Befreiung von der Einhaltung der Baugrenze für die Situierung der Garage.

Wenn die Zufahrt und das Leitungsrecht über eine Grunddienstbarkeit geregelt und der Hausanschluss für Kanal und Wasser sowie der Bordstein auf eigene Kosten errichtet bzw. abgesenkt sind, kann Frank Friedmann, Reiglstraße 4, auf dem Grundstück, Flur-Nr. 558/2, ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage errichten. Die schriftliche Zustimmung der Nachbarn liegt bereits vor.

Keine Befreiung von der Kniestockhöhe für ein Doppelhaus in Bungalowbauweise in den Lehenäckern 32 und 32 a erhielt der Bauantrag von Edward Dylinski. Bei der Gestaltung der Garagen ist die Abstimmung mit den Nachbarn erforderlich.

Es ist beabsichtigt, für die Böhmfelder lokale Agenda 21eine Bestandsaufnahme, eine Zwischenbilanz über die bereits erfolgten Aktionen und ein Aktionsprogramm für die Zukunft mit Hilfe eines Fachbüros zu erstellen. Die Mittel dafür sind bereits im bestehenden Haushalt eingeplant. Bürgermeister Ostermeier will damit der Öffentlichkeit detaillierte Einblicke in die Böhmfelder Agenda-Arbeit gewähren und den Arbeitskreismitgliedern eine fundierte Orientierungshilfe an die Hand geben: "Sie sollen ihr Engagement auf wichtige Schwerpunkte konzentrieren können."

Für die Restaurierung der Epitaphien im Friedhof, die "in der Bevölkerung nicht in Vergessenheit geraten sollen", hat die Gemeinde 5.000 Mark aufgewendet.

Die politische Gemeinde spendete dem Böhmfelder Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein 500 Mark für das neue Gefallenenkreuz.

--> Die Tagesordnungspunkte der Gemeinderatssitzung


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Glückliche Kindergartenkinder motivieren Soldaten für Kräfte zehrende Spezialeinsätze

Kompaniechef berichtet über Friedenseinsatz der Spezialpionierkompanie 600 - Pioniere "kämpfen" für bosnische Kindergärten

DK, 28.09.99 (sdr)

Drei Monate ist es her, dass die Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt und die Gemeinde Böhmfeld Patenschaftsurkunden tauschten und zusammen mit der Dorfbevölkerung ein eindrucksvolles Fest feierten. Kurze Zeit später wurde eine Teileinheit der Spezialkompanie, die Feldlagerbetriebskompanie, zum Friedenseinsatz nach Bosnien abberufen.

Vor wenigen Tagen erhielt nun Bürgermeister Alfred Ostermeier aus Rajlovac in Bosnien, dem Stationierungsort der Ingolstädter Spezialpioniere, einen ausführlichen Bericht des Kompaniechefs, Major Udo Nagels. Wie der Major schreibt, sollen mit einer Kurzfassung seiner umfangreichen Mitteilung an die Patengemeinde Böhmfeld, veröffentlicht im Donaukurier und im Eichstätter Kurier, auch die Angehörigen der im Raum Ingolstadt wohnhaften Soldaten Einblicke in die humanitären Bemühungen und Erfolge und in die technischen Aufgaben im Einsatzgebiet erhalten.

Unlängst besuchte Major Nagels mit einer größeren Abordnung der Kompanie Vukanovici, die bosnische Patengemeinde der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt. Vucanovici ist ein 250-Seelen-Dorf und liegt 60 Kilometer von Sarajevo entfernt. Hier leben notleidende, teils sehr kinderreiche Bosnier, Kroaten und Serben. Der dortige Kindergarten mit seinen 24 Kindern wird von den einheimischen Behörden finanziell vollkommen im Stich gelassen und steht deshalb kurz vor der Schließung. Nach Kräften unterstützt werden die Bewohner der Ortschaft seit geraumer Zeit von der Spezialpionierkompanie 600 und zukünftig auch von deren Patengemeinde Böhmfeld.

Erst kürzlich erreichten Hilfsgüter aus der Sammelaktion der Böhmfelder Außenstelle der Kriegskindernothilfe e. V. Vukanovici. "Zwei bedürftige Großfamilien waren hoch erfreut über Baby- und Kinderbekleidung sowie Babynahrung, und der Kindergarten erhielt neue Spielsachen und Kinderfahrzeuge", teilt Major Nagels mit. Nun gelte es, das Gehalt der Kindergärtnerin - 300 Mark pro Monat -, für das momentan die Feldlagerkompanie aufkomme, weiterhin zu sichern. Intensive Kontakte und Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Persönlichkeiten vor Ort, Verhandlungen mit Behörden, Anfragen bei Hilfsorganisationen und schließlich Spenden sammeln in den eigenen Reihen: Udo Nagels "kämpft" mit Unterstützung seiner Soldaten nicht nur für den Kindergarten in Vucanovici, sondern noch für zwei weitere Kindertagesstätten in Nachbarortschaften mit insgesamt 5 Kindergärtnerinnen. Wie er sagt, sei der Weiterbestand der Kindergärten auch deshalb so wichtig, weil dort Kinder verschiedener Ethnien gemeinsam aufwachsen und dabei lernen miteinander zu leben.

"Der Großteil der Motivation zu unserem Einsatz in Bosnien erwächst aus der humanitären Arbeit in Vukanovici, die nun erste Früchte trägt", gibt der Kompaniechef zu. Das Leben im Feldlager Rajlovac biete alles Wesentliche, fordere aber zugleich Entbehrungen: Wohnen im Container, sechseinhalb Tage Dienst pro Woche. Er selbst müsse rund um die Uhr für die Probleme im Lager und der Soldaten erreichbar sein.

"In groben Zügen" gibt Major einen "etwas umfassenderen Einblick" in die Aufgaben der Spezialpioniere bei ihrem Auslandseinsatz auf dem Balkan.

Insgesamt 94 Mann stark ist die Feldlagerbetriebskompanie. Beabsichtigt ist, die Kompanie in den nächsten Monaten auf die Größenordnung einer Feldlagerbetriebsstaffel mit circa 60 Spezialpionieren zu reduzieren. Die Soldaten sind - je nach Qualifikation - in Züge und Gruppen eingeteilt, die rund um die Uhr die ihnen zugewiesenen Tätigkeiten wahrnehmen.

Der größte Zug der Kompanie ist der Energieversorgungszug mit mehreren Untergruppen. Diese Soldaten kümmern sich um die gesamte Stromversorgung des Feldlagers mit seinen derzeit mehr als 3000 Soldaten aus Deutschland, Frankreich, Italien, der Ukraine, Spanien und Albanien. Stromaggregate mit einer Leistung von maximal 1,6 Megawatt und Kleinaggregate sowie Kühlcontainer und Klimaanlagen, Feld- und Containerküchen, Spülcontainer, große Feldwäschereien und Wäschecontainer mit normalen Waschmaschinen und Wäschetrocknern müssen gewartet, in Stand gehalten und in Stand gesetzt werden. Daneben gilt es, Leitungen und defekte Beleuchtung zu reparieren und die Stromaggregate mit Dieselkraftstoff zu versorgen. In Vorbereitung ist der Anschluss des Lagers an das bosnische Stromnetz.

Etwas kleiner ist der Betriebszug, der die Brauchwasserversorgung sichert. Seine Verantwortung beginnt bei den Pumpen dreier Brunnen und reicht über das gesamte Wasserversorgungsnetz, die Entsorgungsleitungen bis hin zum Kanal. Handwerker aller Art verrichten ihre Dienste, wo sie gerade gebraucht werden. Zur Zeit werden in Rajlovac, in den Außenlagern Mostar und Filipovici sowie in der logistischen Basis Vorkehrungen für den Winter getroffen.

Die Wasseraufbereitungsgruppe bereitet in 2 Anlagen täglich rund 100.000 Liter Trinkwasser nach deutscher Norm für die Küchen und das Feldlazarett auf. Geplant ist mittelfristig der Anschluss an das bosnische Wasserversorgungsnetz. Täglich bis zu einer Million Liter Brauchwasser aus Brunnen werden mittels Chlordosiereinrichtungen von Krankheitserregern befreit.

Immens wichtig für die Gesunderhaltung der Soldaten ist die Hygiene, deshalb desinfiziert die Dekontaminationsgruppe regelmäßig alle Sanitäranlagen im Lagerbereich. Werden Fahrzeuge und Großgeräte nach Deutschland zurückgeliefert, so werden sie vor Verlassen des Einsatzlandes feingereinigt und desinfiziert, damit auf diesem Wege keine Krankheitserreger vom Balkan nach Deutschland gelangen können.

Wenn es brennt oder bei kleineren Ölunfällen, kommen die Spezialisten der Spezialpionierkompanie 600 zum Einsatz. Glücklicherweise gab es bisher nur einen größeren Brandeinsatz ohne Verletzte.

Die Feuerwehrmänner verstärken bei Bedarf auch die Feldwäschereigruppe. Im Schichtbetrieb wird in den Wäschereien von Montag bis Samstag die Leibwäsche von 1700 bis 1800 deutschen Soldaten gewaschen.

(lesen Sie dazu auch den Brief mit Bildern aus Vukanovici von Major Nagels im Wortlaut)


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Böhmfelder Feuerwehr mit neuem LF 8/6 moderner und schlagkräftiger

Löschfahrzeug erhält kirchlichen Segen - FFW-Mannschaft braucht Nachwuchs

DK, 23.09.99 (sdr)

Glanzvoller Mittelpunkt im Dorf war am vergangenen Sonntag die Freiwillige Feuerwehr Böhmfeld unter ihrem ersten Vorsitzenden Michael Schödl und ihrem ersten Kommandanten Klaus Richter. Sie stellte der Öffentlichkeit ihr nagelneues, technisch hoch gerüstetes Feuerlöschfahrzeug vor. Beim Tag der offenen Tür hatten Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit, ihre Ortsfeuerwehrler samt Ausrüstung und Arbeitsweise genauer kennen zu lernen. Die Rotkreuzbereitschaft Böhmfeld, der bewährte Partner der Feuerwehr bei Hilfseinsätzen, stand ihr auch an diesem denkwürdigen Tag zur Seite.

Unter dem klingenden Spiel der Böhmfelder Bergbläser begleiteten Bürgermeister, Gemeinderäte und Ehrengäste die Mitglieder der Feuerwehr und der Rotkreuzbereitschaft mit ihren Fahnenabordnungen im festlichen Zug vom Feuerwehrhaus zur katholischen Pfarrkirche Sankt Bonifatius, wo Pfarrer Rudolf Meyer zusammen mit Pfarrer i. R. und Ehrenbürger Franz Federl den Festgottesdienst zelebrierte.

Zur Feier des Tages geschmückt mit einem Bukett leuchtender Sonnenblumen rückte anschließend auf dem Dorfplatz der Stolz der Böhmfelder Feuerwehrleute, das erst kürzlich im Empfang genommene LF 8/6, in den Vordergrund.

Kommandant Richter hieß die Ehrengäste, Kreisbrandrat Hans Wagner, Kreisbrandmeister Josef Knabl, Werner Marras vom Landratsamt Eichstätt, zuständig für den Katastrophenschutz, und Ralf Stini, Geschäftsführer der Lieferfirma Wolfgang Jahn (Nürnberg), willkommen.

Pfarrer Meyer segnete das Lösch- und Rettungsfahrzeug und wünschte ihm möglichst wenig Einsätze, aber einwandfreies Funktionieren, wenn es gebraucht wird.

Weitaus besser ausgerüstet und schlagkräftiger sei nun die Böhmfelder Freiwillige Feuerwehr, die zum Nulltarif jedermann rund um die Uhr in fast allen Notlagen beistehe, stellte Kreisbrandrat Wagner fest. Das neue Löschfahrzeug stelle deshalb einen enormen Wert für die Bürgerschaft dar. Wagner würdigte "die hohe, aber richtige Investition" der Gemeinde, immerhin trägt die Kommune mit 176.270 Mark den Löwenanteil der Gesamtkosten in Höhe von 284.306 Mark. Den Rest von 108.036 Mark finanziert der Freistaat Bayern.

Als Vertreter der Herstellers betonte Ralf Stini, dass der "sehr engagierten" Böhmfelder Feuerwehr mit dem LF 8/6 ein "aktuelles Gerät mit neuester Technik" an die Hand gegeben sei, das nicht nur zu effektiver Brandbekämpfung, sondern auch zu umfassendem technischen Hilfseinsatz befähige.

Bürgermeister Alfred Ostermeier hob der Wert von Einsatz- und Hilfsbereitschaft sowie Zusammenhalt und -arbeit bei Brand, Unfall oder Krankheit hervor, wofür die Ortsfeuerwehr und die Rotkreuzbereitschaft mit gutem Beispiel voran gingen: "Wenn jeder nur an sich selbst denken würde, wäre niemandem geholfen". Mit neuzeitlichem Gerät sei ein großer Schritt hin zu optimaler Hilfeleistung getan. Schnell bewilligt und ausbezahlt habe die Regierung von Oberbayern ihren Beitrag zu dem modernen Fahrzeug, das nun den alten Unimog, Baujahr 1964, ablöse. Ostermeier brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das neue Fahrzeug diejenigen jungen Männer in Böhmfeld zum Mitmachen bei der Feuerwehr ansporne, die bisher noch abseits stehen. Zur Erinnerung überreichte er Kreisbrandrat Wagner eine Böhmfelder Chronik des Ehrenbürgers Franz Federl.

Im Anschluss an Segnung und Ansprachen lud die Feuerwehr zum gemeinsamen Mittagessen ins Feuerwehrhaus ein.

Der Nachmittag gehörte dem Tag der offenen Tür, der bei der Bevölkerung außergewöhnlich große Resonanz fand. Einblicke in die Geschichte der Böhmfelder Feuerwehr, die im Jahre 2001 ihr 125-jähriges Gründungsfest feiern kann, fanden ihr Publikum ebenso wie Information, Spaß und geselliges Beisammensein bei guter Verpflegung durch die Frauen der Feuerwehraktiven. Zum Schluss gab es auch noch 10 Gewinner beim Feuerwehr-Preisrätsel.

Besonders Jugendliche und Kinder scharten sich um das fabrikneue Prachtstück und standen Schlange, als die Feuerwehrler - trotz strahlenden Wetters in voller Montur - zu Rundfahrten einluden. "Spitzenmäßig" fand es der Bürgernachwuchs, als sich ein dicker Wasserschwall aus dem 600 Liter-Tank über den Dorfplatz ergoss und ein weißer Löschschaumteppich über dem Rasen waberte.

Wie Kommandant Richter erläuterte, sind im 162 PS starken MAN LF 8/6 neben der bisherigen Ausstattung aus dem Vorgängerauto unter anderem ein leistungsfähiges Notstromaggregat, ein Druckbelüftungsgerät, das den Feuerwehrmännern bei starker Rauchentwicklung die Sicht verbessert, und regulierbare Schnellangriffsschläuche untergebracht. Im neunsitzigen Mannschaftswagen optimieren zwei, im Führerhaus aufladbare Funkgeräte die Kommunikation. Ganz besonders stolz ist man auf die bei schweren Karambolageunfällen Leben rettenden Spezialwerkzeuge, den Rettungsspreizer, die Rettungschere und den Rettungszylinder. Sie demonstrierten vor staunenden Zuschauern auch gleich ihre Leistungskraft, wenn auch nur an stabilen Holzpaletten. Motivation allein genüge für den Einsatz dieser Sonderwerkzeuge allerdings nicht, gab der Kommandant zu verstehen, zur Perfektionierung stünden nun Kurse für die Männer auf dem Programm. Klaus Richter ist zuversichtlich, dass die derzeit 52 aktiven Feuerwehrmitglieder - alles Männer - bald mehr jugendlichen Zuwachs bekommen. Gegenwärtig könnten sich nur 4 Burschen unter 18 Jahren für diese interessante ehrenamtliche und unverzichtbare Tätigkeit begeistern, für eine Jugendgruppe seien aber mindestens 9 junge Mitglieder erforderlich: "Wir nehmen männliche Jugendliche ab 12 Jahren - für Mädchen fehlen momentan noch sanitäre Räumlichkeiten - auf und schulen sie von Beginn an gründlich, so dass sie mit 18 Jahren als voll ausgebildete Feuerwehrmänner bei allen Einsätzen mitwirken können."

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Pfarrer Meyer, Bürgermeister Ostermeier und Schutzpatron Sankt Florian zur Seite, zeigte sich das neue Löschfahrzeug im festlichen Blumenschmuck nach seiner Segnung der Öffentlichkeit. Stolz steht die vollzählige Einsatzmannschaft vor ihrem hochmodernen Löschfahrzeug stramm.

(Bilder: adamo)


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Feuerwehr präsentiert neues Löschfahrzeug

Am Sonntag Segnung und Tag der offenen Tür

(sdr)

Die Freiwillige Feuerwehr Böhmfeld stellt am kommenden Sonntag, 19. September, ihr neues Löschfahrzeug LF 8/6 der Öffentlichkeit vor. Um 9.00 Uhr treffen sich die geladenen Ehrengäste, der Gemeinderat, die Aktiven der FFW Böhmfeld und eine Abordnung der Rotkreuzbereitschaft Böhmfeld am Dorfplatz und begeben sich im Festzug zur katholischen Pfarrkirche. Musikalisch gestaltet wird der Gottesdienst von den Böhmfelder Bergbläsern. Anschließend segnet Ortspfarrer Rudolf Meyer am Dorfplatz das neue Fahrzeug. Nach verschiedenen Grußworten nehmen Gäste und Aktive am Mittagessen im Feuerwehrhaus teil.

Am Nachmittag hat die gesamte Bevölkerung von 14.00 bis 16.00 Uhr Gelegenheit, sich über das LF 8/6 und die Ortsfeuerwehr zu informierten. Auf dem Programm stehen die Handhabung der Geräte, Rundfahrten und ein Feuerwehrrätsel mit interessanten Preisen. Kaffee und Kuchen bieten die Ehefrauen der Feuerwehrler an.


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"Neues Gefallenenkreuz Bereicherung für Friedhof und Dorf"

Spezialpioniere der Bundeswehr halfen beim Aufstellen - Kirchliche Weihe mit Fahnen und Musik

DK, 15.09.99 (sdr)

Mehr als fünfzig Jahre lang stand, umrahmt von einer Jurasteinmauer und mit Blick nach Osten, im Zentrum des Böhmfelder Friedhofes ein eindrucksvolles Eichenholzkreuz mit 44 handgeschnitzten Namenstafeln zum Gedenken an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen und vermissten Soldaten aus dem Dorf. Urheber des zwischen 1946 und 1947 weitgehend in Handarbeit gebauten und 1948 errichteten Mahnmals waren der damalige Ortsgeistliche und heutige Ehrenbürger des Ortes, Pfarrer Franz Federl, und die Kriegsheimkehrer. Im Laufe der letzten Jahre hatte sich neben der Verwitterung an der Basis Fäulnis eingenistet, weshalb sich der Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein Böhmfeld schließlich entschloss, das alte Kreuz gegen ein neues zu ersetzen.

Denkwürdig waren das Ereignis der Errichtung des Nachfolgekreuzes und der Tag, der 09.09.1999.

Das erneuerte "Mahnmal für den Frieden und gegen Krieg und Gewalt" übergab Adolf Schneider, Vorsitzender der Kriegerkameraden, in die Obhut der katholischen Kirchenstiftung Böhmfeld, auf deren Grund und Boden es steht. Auch diesmal war Pfarrer Federl dabei, jedoch wegen seines hohen Alters nicht mehr als Aktiver, sondern als aufmerksamer Beobachter, der sich angesichts des ungewöhnlichen Großeinsatzes im Friedhof an die Vergangenheit erinnerte: "Mehrere junge heimgekehrte Kriegsteilnehmer haben in den Nachkriegsjahren geholfen, das Holz zu bearbeiten und das erste Kreuz für ihre getöteten und verschollenen Kameraden an seinem Platz im Friedhof aufzustellen."

Wie Schneider berichtete, hatten tatkräftige Vereinsmitglieder seit dem Kauf des tonnenschweren Eichenstammes im Jahre 1996 viele Stunden aufgewendet, bis das imposante 5,70 Meter hohe, 3,60 Meter breite und mit rund 1.250 Kilogramm sehr gewichtige Denkmal seine endgültige Gestalt erreicht und die fein modellierten, wetterverblichenen Namenstafeln ihre ursprüngliche Schönheit wieder erlangt hatten sowie das alte morsche Kreuz samt Fundament entfernt war: "Es war ein langer Weg vom Eichenstamm bis zum Kreuz ". Mitunter aufwendig und schwierig, aber auch nicht immer gefahrlos seien diese Aufgaben gewesen. Spezielle Arbeiten wurden von einer auswärtigen Zimmerei sowie von zwei Böhmfelder Schreinereien kostenlos ausgeführt. Privat- und weitere Firmenspenden halfen dem Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein bei der Finanzierung.

Bei der "Kreuzerhöhung" machte sich nun die Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt, langjähriger Partner der Krieger und Reservisten und seit drei Monaten Patenkompanie der politischen Gemeinde, nützlich und rückte mit drei Fachleuten und einem 20-Tonnen-Kranwagen an. Unter dem Beifall von zahlreichen Zuschauern und Helfern, darunter auch Ortspfarrer Rudolf Meyer, Ehrenvorsitzender der Kriegerkameraden, Franz Ostermeier, und Werner Bäuerlein, Vorsitzender der Böhmfelder Reservisten, glitt das wuchtige Holzkreuz auf Anhieb problemlos in seine neu angebrachte Verankerung. "Hervorragende handwerkliche Arbeit. Markant sowie in Form und Farbe sehr ansprechend. Eine Bereicherung für Friedhof und Dorf", wurde das neue Gefallenenkreuz allenthalben gelobt.

Wohlgefallen äußerte auch Bürgermeister Alfred Ostermeier in seiner Ansprache: "Das in jeder Hinsicht harmonische Kreuz aus hellem Holz mit seinen Namenstafeln in warmem Braunton ist ein nachahmenswertes Beispiel für Eigenverantwortung und Eigeninitiative." Weder Gemeinde noch Kirche hätten einen würdigeren Ersatz für das alte Eichengedenkkreuz finden können: "Nach den Kriegen des 20. Jahrhunderts mahnen nun das Gefallenenkreuz und das Kriegerdenkmal am Kirchbuck eindringlich zum Frieden." Ostermeier überreichte eine Geldspende der politischen Gemeinde.

Im Beisein von Fahnenabordnungen der Ortsvereine und Gruppen und vielen Ortsbewohnern stellte Pfarrer Rudolf Meyer das neue Kriegergedenkkreuz am Sonntag nach der Errichtung mit der Weihe unter den kirchlichen Schutz. Mit dem Lied "Ich hat' einen Kameraden" schlossen Musiker der Böhmfelder Bergbläser die würdevolle Feier.

 

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Nur mit schwerem Gerät konnte das wuchtige Eichenholzkreuz in die Vertikale gebracht werden.
(Bild: sdr)

(Bilder anklicken für Vergrößerung)

(Bild: Schneider)

Viel Anerkennung von Bürgermeister und Bürgern gab es für das neue Gefallenenkreuz (hier bei der Einweihungsfeier, umringt von den Vereinsfahnen)
(Bild: adamo)

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© 1999; AdamO
Stand: 23. Dezember 2002