Böhmfelder Dorfrunde

Die 4. Böhmfelder Dorfrunde

am 9. Juli 1999
um 19:30 Uhr
beim
Beckerwirt

Bürgermeister Alfred Ostermeier begrüßte Pfarrer Mayer, die Repräsentanten von Vereinen und Gruppen und interessierte Böhmfelder Bürgerinnen und Bürger zur vierten Böhmfelder Dorfrunde.

Wie in den vergangenen Jahren auch, dient dieses Forum der Information von Multiplikatoren der Böhmfelder Gesellschaft über laufende und zukünftige Aktionen der Gemeinde.

In Abwandlung der Reihenfolge der Einladung diskutierte der Bürgermeister folgende Themen mit den Teilnehmern:
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 1.  Ferienprogramm

Wie bereits in den letzten Jahren, wird die Gemeinde zusammen mit den Böhmfelder Vereinen für die Kinder und Jugendlichen auch in diesem Sommer wieder ein Ferienprogramm anbieten. Insgesamt wird an 15 Tagen den jungen Böhmfeldern die Möglichkeit geboten, sich aktiv spielend zu beteiligen. 10 Veranstaltungen in etwa fünf Wochen betreuen die Vereine und in der letzten Ferienwoche wird der Spielbus für fünf Tage in Böhmfeld sein. Das Ferienprogramm wird in Kürze in der Schule verteilt und in den Geschäften ausgehängt, die Teilnehmer stehen während der Veranstaltungen im Schutze der gemeindlichen Unfallversicherung.
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 2.  Das Jahr 2000 in Böhmfeld

Auch wenn das Millennium erst zum Jahreswechsel 2000/01 gefeiert werden kann, so gibt doch auch das letzte Jahr des 20. Jahrhunderts Anlass für besondere Überlegungen. Bürgermeister Ostermeier fragte in die Runde, welche Aktionen man sich im nächsten Jahr vorstellen könne.

Unter dem Generalthema "Böhmfeld im Jahre 2000 - gestern, heute und morgen" kam dann schnell eine erkleckliche Anzahl von Vorschlägen zusammen:

  • einen Jahrtausend-Baum am Dorfplatz pflanzen
  • alte Berufe, die es früher in Böhmfeld gab, in Aktion zeigen (Schmied, Sattler, Schuster, Bader, Gemeindediener mit Glocke)
  • auf einem Bauernhof Techniken der Landwirtschaft von der Vergangenheit bis in die Zukunft zeigen (vom Dreschflegel über die alte Dreschmaschine und heutigen Werkzeugen bis hin zu Satelliten gesteuerter Düngerausbringung
  • Geschichte der Böhmfelder Pfarrei aufzeigen (dazu u.a. die Pfarrchronik aus dem Sütterlin in unsere heutige Schrift übertragen)
  • Geschichte der Böhmfelder Wasser- und Energieversorgung aufzeigen (dazu könnten die Agenda 21 Arbeitskreise in einer Gemeinschaftsaktion beitragen)
  • und schließlich überhaupt die Böhmfelder Dorfgeschichte in einer Chronik herausgeben (GR Martin Bast hat bereits mit der Sichtung des Archivmaterials begonnen)

Diese Vorschläge sollten eine Basis für weitere Diskussionen im Dorf sein. Ziel ist es, dass sich Gruppen finden, die solche Aktionen dann vorbereiten und im nächsten Jahr durchführen.
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 3.  Leitbild Böhmfeld 2020

bfld-2020.jpg (7124 Byte)Zunächst erklärte der Bürgermeister den bisherigen Weg der Leitbilddiskussion vom Seminar in der Oase Steinerskirchen bis zum jetzigen Stand. Von den drei Arbeitsgruppen, die Vorschläge für Leitlinien zu den in Steinerskirchen verabredeten Themenbereichen erarbeiten sollen, hat bereits eine abgegeben, die zweite steht kurz davor und die dritte steckt noch mitten drin. Übereinstimmend erklärten anwesende Mitglieder der Teams, dass die Formulierung von erreichbaren und nachprüfbaren Zielen in einer verständlichen Sprache gar nicht so leicht fällt.

Im Herbst soll ein erster, aus den drei Teilarbeiten erstellter Entwurf der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bürgermeister Ostermeier hofft, dass sich nach ausgiebiger, öffentlicher Diskussion dieser Leitlinienvorschläge recht viele Bürgerinnen und Bürger mit ihren Wünschen an die Zukunft Böhmfelds darin wieder finden.

Über die Einbeziehung der heutigen Jugend, um deren Zukunft es dabei zu einem großen Teil auch gehen wird, gingen die Meinungen zum Teil auseinander. Manche sahen die Einbindung in das örtliche Vereinsleben als ausreichende Möglichkeit, die Jugend fürs Mitmachen zu begeistern. Andere erkannten aber in dem heute beobachteten Verhalten der jungen Leute, erst mal Böhmfeld den Rücken zu kehren, sobald sie mobil sind, durchaus auch ihr eigenes Verhalten während ihrer Jugend.
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 4.  Jugendraum

Um die jungen Leute wenigstens zu einem Teil im Dorf zu halten, reichen aber offenbar die heute gebotenen Möglichkeiten der gemeinschaftlichen Freizeitgestaltung nicht aus.

Für den seit langem von den Jugendvertretern geforderten offen Jugendtreff scheint sich jetzt eine konkrete Möglichkeit abzuzeichnen. Im Zuge der Renovierung des Kotterhofes und dem anschließenden Umzug der Gemeindekanzlei dort hin, bietet sich im Gebäude der jetzigen Kanzlei eine räumlich großzügige Möglichkeit an.

Im auszubauenden Dachgeschoß könnte ein ca. 70 m² großer Raum für die Jugend entstehen. Natürlich müssten die jungen Leute sich für den Treff eine Hausordnung erstellen, die vom Gemeinderat zu billigen und von eigenen Vertreten zu überwachen wäre.
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 5.  Renovierung und Umbau des Kotterhofs

Das Thema, das in der nächsten Zeit sicherlich die meisten Böhmfelder interessieren wird, stellte der Bürgermeister an das Ende der Dorfrunde. Einerseits werden mit dem geplanten Umbau dieses ehemaligen Bauernhofs sowohl für die Gemeindevertreter, als auch für Vereine und die Bürger neue Räume mit unvergleichlicher geschichtlicher Ausstrahlung geschaffen. Andererseits wird es nach dem "Verdauen" des letzten finanziellen Großprojektes, dem Neubau der Schulturnhalle, erneut Finanzmittel in Höhe von über eineinhalb Millionen Mark binden.

Kotterhof Obergeschoß
So könnte das Obergeschoß des Kotterhofs aussehen. Um alle Pläne anzusehen, klicken Sie hier.

Das soll aus dem Hauptgebäude werden
Zunächst stellte Alfred Ostermeier die Umbaupläne von Architekt Peter Braun (Ingolstadt) vor. Aus der Riege der Planentwurfseinreicher war er derjenige, der mit den geringsten Veränderungen in der Bausubstanz das alte Böhmfelder Haus-Stall-Gebäude in ein Heim für das Gemeindeparlament und Böhmfelder Vereine umwandeln will.

Neben den Diensträumen für den Bürgermeister im Erdgeschoß sollen mit dem Umbau im früheren Stall und Scheunenteil des Hauses auch zwei Räume für Ausstellungen und Empfänge entstehen. Das Obergeschoß soll drei Räume für Böhmfelder Vereine und den Sitzungssaal für den Gemeinderat beherbergen.

Außer einer modernen Elektro- und Sanitärinstallation soll der Kotterhof eine völlig neue Heizanlage bekommen, die nach dem Prinzip der Wärmepumpe mit geringem Einsatz an elektrischer Energie die drei- bis vierfache Wärmeenergie aus dem Erdboden gewinnt. Hierzu wird im gesamten Hof des Anwesens in über einem Meter Tiefe ein Röhrensystem verlegt, in dem eine Flüssigkeit die Bodenwärme aufnimmt, die ihr dann im Haus entzogen wird.

Was könnte aus dem Stadel werden?
So klar die Umbaupläne für das Hauptgebäude des Kotterhofs bereits sind, so unsicher ist die Zukunft der Scheune, die zum Hof gehört. Auf jeden Fall werden hier zumindest geringe Baumaßnahmen zur Sicherstellung des Erhalts dieses Gebäudes notwendig. Bürgermeister Ostermeier will jedoch nicht drei- bis vierhunderttausend Mark in den Umbau des Stadels stecken, ohne dass es konkrete Pläne für dessen sinnvolle Nutzung gibt.

Ein Teil der Anwesenden war sich jedoch sicher, dass sich auch ohne Heizung - so wie es der Entwurf von Architekt Braun vorsieht - das Gebäude über das Jahr vielfältig nutzen lässt. Von Bauernmärkten, über Ausstellungen, Musikfesten bis zu Weihnachtsmarkt und Krippenspiel reichten die Vorschläge.

Der Bürgermeister selbst setzte dann noch eins drauf und sah die Möglichkeit, über Veranstaltungen im Kotterhof in Verbindung mit geführten Wanderungen durch das Katzental zum Hohlen Stein und den Keltenschanzen auch den Einstieg Böhmfelds in den sanften Tourismus zu wagen.

Neben der Vermietung von Gästezimmern könnte die örtliche Gastronomie auch von der Bewirtschaftung des Kotterhofstadels bei Festen profitieren.

Doch bevor diese Träume wahr werden, sind die örtlichen Vereine zusammen mit dem Arbeitskreis Dorf und Landschaft aufgerufen, die möglichen Nutzungen eines umgebauten Stadels zu prüfen und ein konkretes Nutzungskonzept zu erstellen.

(Die Übersicht über die Vorschläge der Architekten-Teams im Rahmen des Wettbewerbs können Sie hier sehen; der jetzt abgelieferte Entwurf von Architekt Braun entspricht wegen geänderter Nutzungsbedingungen nicht mehr dem des Wettbewerbs)
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 6.  Die Zukunft der Alten Schule

a-schule_k.gif (3050 Byte)"Der Wille, die Alte Schule zu erhalten, stößt auf finanzielle Grenzen", musste Bürgermeister Ostermeier einräumen. Nachdem die Kirchenstiftung das renovierungsbedürftige Gebäude nicht übernehmen wollte, um nach den Vorschlägen der Gemeinde dort die dritte Kindergartengruppe einzurichten und größere Räume für die Pfarrbücherei zu schaffen, bleibt im Moment nur die Möglichkeit, mit geringem Aufwand Bestandssicherungsmaßnahmen durchführen zu lassen.
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 Schlusswort

Am Ende der Dorfrunde schlug der Bürgermeister vor, diese Veranstaltung möglicherweise zukünftig zweimal im Jahr durchzuführen. Er dankte den Teilnehmern für das Interesse und die vielen guten Beiträge und bat darum, die Informationen hinaus ins Dorf zu tragen und zu Diskussionen anzuregen.

 Weitere Dorfrunden


Die "Böhmfelder Dorfrunde" gibt es seit 1997.

Zu den Berichten der bisherigen Dorfrunden kommen Sie über die Übersichtsseite.


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© 1999; adamo
Stand: 13. November 2005