Turnhallenneubau und Schulhaussanierung: Kostenschätzung um 450.000 Mark unterschritten

Gemeindliche Bauplätze sehr gefragt - Erdaushubdeponie Reisberg nicht für wilde Ablagerungen

DK, 04.09.99 (sdr)

Bürgermeister Alfred Ostermeier konnte die Gemeinderäte in der letzten Gemeinderatssitzung in Böhmfeld mit einem recht erfreulichen Ergebnis überraschen: Die tatsächlichen Ausgaben von insgesamt 4,9 Millionen Mark für den Bau der neuen Schulturnhalle und die Generalsanierung samt Neumöblierung der Grundschule blieben um 450.000 Mark unter der Kostenschätzung. Wie Ostermeier weiter mitteilte, seien mittlerweile die Zuwendungs-Schlussbescheide für die 1996 und 1997 abgeschlossenen Baumaßnahmen eingegangen. Demnach belaufen sich die Gesamtzuschüsse auf 1.646.130 Mark.

Im Vorgriff auf die nun anstehende Sanierung des Kotterhofes habe, so der Bürgermeister, mit Vertretern von Gruppen und interessierten Bürgern ein Informationsgespräch zur Heizanlage des künftigen Gemeindezentrums stattgefunden. Das mit der Planung betraute Ingenieurbüro Josef Frey (Hofstetten) werde nun einen detaillierten physikalischen und finanziellen Vergleich der möglichen Beheizungsarten erstellen. Zusätzlich sollen bis zur nächsten Besprechung in zwei Wochen Referenzen von öffentlichen Gebäuden mit elektrischer Wärmepumpenheizung beigebracht werden.

Planmäßig voran geht der Verkauf der gemeindlichen Bauplätze im Baugebiet "Lehenäcker". Von 1994 bis heute wechselten insgesamt 35 Grundstücke den Besitzer. Davon wurden 23 Bauplätze an ortsansässige und 12 an auswärtige Bauherren abgegeben. Von den restlichen 6 Grundstücke werden heuer noch 2 Bauplätze verkauft.

Mit Zustimmung des Gemeinderates wurde die bisherige Verordnung über die Reinhaltung und Reinigung der öffentlichen Straßen und die Sicherung der Gehbahnen im Winter auf weitere 20 Jahre fortgeschrieben. Sie beinhaltet die private Räumpflicht auf den Gehwegen im Winter von 7:00 bis 20:00 Uhr und einen wöchentlichen Kehrdienst von Straßen- und Gehweganteil der Anlieger.

Die Einrichtung eines offenen Jugendtreffs im Dachboden der jetzigen Gemeindekanzlei wollen wohl einige 13- und 14-jährige Jugendliche nicht abwarten: Sie trugen den Wunsch vor, einen ausrangierten Pferchwagen als ungestörtes Refugium im gemeindlichen Steinbruch am Güßgraben abstellen zu dürfen. Der Bürgermeister äußerte Verständnis für das Anliegen der Halbwüchsigen. Eine Rücksprache mit dem Kreisjugendamt habe jedoch massive haftungsrechtliche Gründe dagegen offengelegt: Aufsichtspflichtig und somit verantwortlich im Rahmen von Haftpflicht- und Unfallversicherung sowie Strafrecht wäre die Gemeinde, ergo der Bürgermeister als deren Vertreter. Die Eltern der Kinder müßten sich um eine private Lösung bemühen, gab Alfred Ostermeier zu verstehen.

Wilde Ablagerungen, seien es Grünabfälle oder Bauschutt, haben, wie bei einer Routinekontrolle durch das Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt festgestellt, auf der im Wasserschutzgebiet liegenden Erdaushubdeponie am Reisberg nichts zu suchen. Bei Zuwiderhandlung ist die Beseitigung auf Kosten der Verursacher fällig. Dem Vorschlag des WWA, an der Zufahrt eine zusätzliche Sperre anzubringen, pflichtete das Gemeindegremium bei.

Den kommenden Herbst will die Gemeinde für folgende Pflanzmaßnahmen nützen: Erstpflanzungen im Rahmen der Umsetzung des Landschaftsplans sind auf einer kleinen Fläche an der Saustraße vorgesehen. Nicht angewachsene Jungbäume im Baugebiet "Lehenäcker" werden ersetzt. Auf einer Grünfläche am Stammhamer Weg soll an einer Garagenwand Spalierobst gedeihen. Der Spielplatz "Lehenäcker" wird mit Bodendeckern bestückt. Ramponierte Inselflächen an der Bonifatiusstraße sollen wieder hergerichtet werden.

Als Geschenke der Gemeinde warten auf die Bürger Geburts- und Hochzeitsbäume.

Es gibt aber besonders im Außenbereich des Dorfes Flächen, auf denen aus räumlichen und ökologischen Gründen besser keine Bäume und Sträucher wachsen und Schatten verbreiten sollten. Dazu gehören die wenigen verbliebenen Waldwiesen mit ihrer landschaftsbildenden Funktion und ihrer typischen Bodenflora. Seitens der Gemeinderäte abgelehnt wurde deshalb auch der Antrag eines auswärtigen Grundstückseigentümers auf Erstaufforstung von zwei solch wertvoller Freiflächen in der Böhmfelder Gemarkung an der Schambacher Straße.

Renate und Kurt Witt können ihr Einfamilienhauses im Jurahausstil mit Garage Am Bogen 1 mit einer abweichenden Firstrichtung und - in Anlehnung an die früheren Kalkschieferdächer - mit einer grauen Dacheindeckung errichten lassen.

Befürwortet wurde auch der Bauantrag des Wasserzweckverbandes Böhmfelder Gruppe auf Einbau einer Dachgaube an der Westseite des Wasserwarthauses.

Gemäß den Endabrechnungen 1995/96 und 1996/97 für die INVG-Linie 55 hat die Gemeinde Böhmfeld nach Abzug der Zuschüsse Zuzahlungen von jeweils rund 16.000 Mark zu leisten.

Das nächste Treffen zu den geplanten Veranstaltungen im Jahr 2000 unter dem Motto "Böhmfeld, gestern, heute und morgen" findet am 28. September statt.


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Großes Abenteuer für kleine Böhmfelder "Rothäute"

DK, 04.09.99 (sdr)

Karl May hätte sich gewundert: Kleine und große "Jura-Indianer" aus Böhmfeld bevölkerten zwei Tage lang das Camp "White Eagle" in Beilngries. Mit wenig Aufwand, aber viel Engagement und Freude fühlten sich binnen kurzem alle 25 Buben und Mädchen, die sich mit der Böhmfelder Ortsgruppe Bund Naturschutz auf dieses pfundige Ferienprogramm-Abenteuer eingelassen hatten, als "echte Rothäute". Begeistert eiferten sie Ihren Vorbildern aus der nordamerikanischen Urbevölkerung beim Reiten, Bogenschießen, Spielen, Basteln, beim Brotbacken über'm Lagerfeuer und schließlich sogar beim Übernachten im Tipi nach.

Die Ferien-Indianer mit ihrem "Häuptling"


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Böhmfelderin hegt Datura-Riesenexemplare

DK, 24.08.99 (sdr)

Datura heißt sie in Botanikerkreisen, Engelstrompete ist ihr landläufig bekannter Name. Ihre riesigen duftenden Blütenkelche entfaltet die verbreitete Kübelpflanze während des Sommers auf vielen Terrassen und Balkonen.

Wer jedoch ganz außergewöhnlich prächtige weiß und rot blühenden Exemplare dieses stattlichen Stechapfelgewächses besichtigen möchte, findet sie in Böhmfeld, Nelkenweg 2, im Garten von Maria und Konrad Bauernfeind. Weit mehr als Mannshöhe haben hier diese kolossalen Nachtschatten-Kübelpflanzen erreicht, ragen mittlerweile über die Dachrinne des Bungalows hinaus und verdecken - in Reih und Glied nebeneinander stehend - einen Großteil der Südseite des Hauses. Und sie wachsen noch munter weiter. Willkommene Schattenspender sind sie für die beiden herumtobenden Neffen Max und Johannes.

Ganz besonders stolz ist Maria Bauernfeind, die ihre Liebe zu den überdimensionalen Ziergewächsen erst vor sieben Jahren entdeckt hat, auf ihre selbst gezogenen Abkömmlinge, die den beiden Mutterpflanzen an Größe und Umfang keineswegs nachstehen. Dreißig Liter Wasser pro Tag und gut bemessene Düngergaben in kurzen, regelmäßigen Abständen verschlingt jeder ihrer Engelstrompetenbäume. Beschwerlich werde es allerdings jeweils im Herbst und im folgenden Frühjahr, meinte die passionierte Datura-Freundin, wenn die ausladenden Gewächse in ihren schweren Kübeln in den Keller umziehen bzw. wieder auf ihre Stammplätze vor der Terrasse zurückgebracht werden müssen. Allerdings sei Ehemann Konrad von den Schützlingen genauso begeistert wie sie und nehme die Mühe gerne auf sich.

Auf die Frage, ob ihre Datura-Sammlung nun komplett sei, antwortete Maria Bauernfeind prompt: "Keineswegs! Zur Zeit bin ich auf der Suche nach einer gelben Engelstrompete."


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Viel Wissen übers Trinkwasser und Gegrilltes gab's im Eichenwald

DK, 27.08.99 (sdr)

Wer Geselligkeit, Bewegung und Brotzeitschmankerl liebt und dabei noch gerne Wissenslücken füllt, hatte sich am vergangenen Sonntag zur 9. Radltour der Böhmfelder Sozialdemokraten und Freien Wähler eingefunden.

Untadelig war das Wetter und moderat die Route zum Gerolfinger Eichenwald. So schwangen sich immerhin mehr als dreißig Pedalritter auf ihre Räder, unter ihnen Bürgermeister Alfred Ostermeier, Stellvertreterin Seraphina Regensburger, SPD-Ortsvereinsvorsitzender Josef Sterzl und Wasserwart Georg Lindner. Als Jüngster konnte sich der sechsjährige Richard Sterzl gut behaupten.

Philipp Resch von den Ingolstädter Stadtwerken führte durch das Ingolstädter Wasserwerk im Gerolfinger Eichenwald. Mit Interesse verfolgten die Teilnehmer die einprägsamen technischen Details und die aufschlußreichen Erläuterungen zum Trinkwasser der Donaustadt. Auf dem ersten und bisher einzigen Trinkwasserlehrpfad Bayerns, ebenfalls im Gerolfinger Eichenwald gelegen, deckten sich besonders die Mitglieder des Arbeitskreises "Wasser und Abwasser" der Böhmfelder lokalen Agenda 21 mit weiteren Informationen und wertvollen Tips zum sparsamen Umgang mit dem Lebenselixier ein.

Höhepunkt waren das Mittagessen im Freien, das der "Verpflegungstroß" der Genossen wieder zu aller Zufriedenheit vorbereitet und organisiert hatte, und die anschließende Ziehung des Gewinners des Sommerrätsels des SPD-Ortsvereins und der Freien Wähler. Rund vierzig Teilnehmer brachten 27 richtige Lösungen. Glück hatte diesmal der zehnjährige Thomas Michel aus Böhmfeld. Er erhielt von Josef Sterzl 2 Eintrittskarten für das Gaimersheimer Familienbad Aquamarin.

Ein kurzer Abstecher zur Wallfahrtskirche in Pettenhofen, angeregt von Josef Schimmer sen., dem langjährigen und bewährten Anführer der Radltour, rundete die gelungene Veranstaltung ab.


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Mit "Böhmfeld - gestern, heute, morgen" will Böhmfeld Jahr-2000-Geschichte schreiben

DK, 07.08.99 (sdr)

"Wir wollen das Jahr 2000 in Böhmfeld unter das Motto "Böhmfeld, gestern, heute und morgen" stellen", äußerte sich Bürgermeister Alfred Ostermeier in der letzten Gemeinderatssitzung. Mitmachen sollen möglichst viele Bürgerinnen und Bürger jeden Alters, die gern einen Abstecher in die Vergangenheit unternehmen, die Gegenwart Revue passieren lassen oder Zukunftsvisionen ersinnen möchten. Erste Anregungen wie die Darstellung früherer Handwerksberufe im Ort, die Entwicklung des gemeindlichen und kirchlichen Lebens, der Schule, des Kindergartens, der Landwirtschaft, der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung, der Gepflogenheiten in bäuerlichen Häusern und Küchen, des Müllaufkommens, des Freizeitverhaltens und der Mobilität seien bereits vom Gartenbauverein und von Mitgliedern der Agenda 21-Arbeitskreise eingebracht worden, fuhr Ostermeier fort. Er stelle sich vor, dass sich Schulkinder vor allem mit Gegenwart und Zukunft, alteingesessene geschichtsbewußte Böhmfelderinnen und Böhmfelder mit der Vergangenheit beschäftigen könnten, je größer die Anzahl der Mitwirkenden, um so besser. Gesucht für die Übertragung der Pfarrchronik in die heutige Schreibweise seien Kundige der bald vergessenen, alten deutschen Schrift. Während sich einzelne Gemeinderäte geradezu in Euphorie ergingen und bereits Erwachsene und Kinder beim Säen und Ernten wie vor Jahrzehnten auf Böhmfelder Äckern sowie ausgediente Dreschmaschinen neben kolossalen Mähdreschern, Hightech-Haushaltsgeräte in Gemeinschaft mit verstaubten Spinnrädern, Kohlebügeleisen und Waschbrettern oder gar Großvaters unscheinbaren Karbidlampen-Drahtesel hinter einem funkelnden Motorflitzer auf verschiedenen Hofstellen und Plätzen im Einsatz sahen, bremsten einige Pessimisten die aufkommende Begeisterung: "Werden wir genügend Mitstreiter finden?" Die Aktionen sollen, so der Bürgermeister, auf möglichst viele Schulter verteilt werden und nicht nur zur Rückbesinnung, sondern auch zum Nachdenken über die heutige und künftige Situation in Böhmfeld animieren. Deshalb will man die begonnenen Themen im Rahmen der Agenda 21-Arbeit über das Jahr 2000 hinaus weiterverfolgen. Das erste Organisationstreffen soll in Kürze stattfinden.

Der Gemeinderat benannte die Mitglieder des Bauausschusses für die Sanierung des Kotterhofes: Bürgermeister Alfred Ostermeier, Michael Bauer für die CSU/UW, Martin Bast für die SPD/FW. Je ein weiteres Ausschussmitglied bestellen die Ortsvereine sowie die Arbeitskreise der lokalen Agenda 21.

Der Restzuschuß für den Turnhallenneubau und die Sanierung der Grundschule ist mittlerweile eingetroffen.

Einstimmig genehmigte der Gemeinderat den Bauantrag von Johann und Anita Dieling für ein Einfamilienhaus, das in der Gartenstraße 6 entstehen soll. Abweichend vom Bebauungsplan darf die Garage auf der Südseite angrenzend an die Nachbargarage errichtet werden. Daraus resultiert für den Anlieger im Norden ein Vorteil, weil hier die Grenzbebauung entfällt. Zustimmung fand auch die schlichte, dorfgerechte Stockhausbauweise ohne Dachfenster oder Gauben. Die nachbarrechtlichen Interessen werden durch die geplante Bebauung nicht stärker beeinträchtigt als bei maximaler Ausschöpfung der Möglichkeiten im Rahmen des Bebauungsplans.

Josef Sterzl, Bergstraße 11, darf seine bestehende Terrasse im Süden mit einem Wintergarten umbauen.

Kleine ländliche Schulen erhalten

"Wir wollen auch in Zukunft alles tun, um unsere Grundschule auf dem besten Stand zu halten", sagte Alfred Ostermeier. Man wolle das erst vor zwei Jahren mit einem Kostenaufwand von 1,5 Millionen Mark generalsanierte und neu möblierte Gebäude mit Böhmfelder und Hofstettener Kindern auch weiterhin voll nutzen und sich für den Fortbestand der überschaubaren ländlichen Schulen einsetzen. Eine von der Gemeinde Hitzhofen angeregte Auflösung des Schulverbandes Böhmfeld-Hitzhofen sei schon deshalb problematisch, weil die Geburtenentwicklung nach dem Jahr 2000 nicht nur in Böhmfeld deutlich nach unten tendiere. Ein Ausstieg aus dem Verband mit der Teilhauptschule Eitensheim, wie ebenfalls von Hitzhofen vorgeschlagen, und ein Einschulen aller Kinder nach der vierten Jahrgangsstufe an der Gaimersheimer Hauptschule, bedeute zwar, dass die Schule künftig nur einmal gewechselt werden müsse, brächte aber auch schwerwiegende Nachteile mit sich: eine nicht mehr ländliche Schule in Gaimersheim und Raumnot, die mit Beteiligung der "Zubringergemeinden" behoben werden müsste. Angesichts des noch nicht absehbaren Übertrittsverhaltens an die 6-stufigen Realschulen und der ebenfalls noch offenen Nutzung der M-Züge an Hauptschulen werde die Auflösungsabsicht der Gemeinde Hitzhofen bis zum Jahr 2001/002 zurückgestellt, hoffte Ostermeier.

Der jetzt in Bayern lauter werdende Ruf nach der kind- und familiengerechten Halbtagsgrundschule wurde in Böhmfeld schon vor 3 Jahren erhört. Seitdem wird, organisiert vom Elternbeirat mit Unterstützung der Gemeinde, eine Kindermittagsbetreuung (Kimba) bis 13:00 Uhr angeboten und gut angenommen. Auch für das Schuljahr 1999/2000 seien wieder genügend Kinder angemeldet worden, bemerkte der Gemeindechef.

Bürgermeister Ostermeier wartet noch bis zum 15. September auf Vorschläge aus dem Gemeinderat und der Bürgerschaft, um noch heuer langjährig verdiente Frauen und Männer aus Böhmfeld mit dem Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten auszeichnen zu können. Sie sollen mindestens 15 Jahre lang ohne Entschädigung im Ehrenamt tätig gewesen sein, und im Stillen, also nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit, gewirkt haben. Nicht dazu rechnen der Einsatz im Gemeinderat, in der Rotkreuzbereitschaft und bei der Feuerwehr; dafür gibt es gesonderte Belobigungen.

Die Haussammlung für das Müttergenesungswerk brachte 1.137 Mark.

Erfreuliches ist auch über die Busnahverkehrslinie 55 zu berichten: Eine Fahrgastzählung im März 1999 ergab - wie im Jahr zuvor - 65 Einsteiger pro Tag und 8 pro Fahrt. Der neue Fahrplan 2000/2001 wird, laut Gemeinderatsbeschluss, keine Änderung enthalten. Den Erlösen von 33.000 Mark stehen Ausgaben von 85.000 Mark gegenüber. Damit bleibt ein Defizit von 50.000 Mark, das zur Hälfte von der Gemeinde abgedeckt wird.


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Zweitklässler spendeten für Kriegskindernothilfe

DK (sdr)

Die Buben und Mädchen der Klassen 2 a und 2 b der Grundschule Böhmfeld-Hitzhofen wissen, dass ihre Altersgenossen im Kosovo weiterhin Hilfe brauchen. Deshalb haben sie kurz vor Beginn der Sommerferien ihre Sparschweine geplündert und ihrer Lehrerin, Lehramtsanwärterin Nicole Hezel, den respektablen Betrag von 190,70 Mark übergeben. Schulleiter Herbert F. Mayer und vor allem Christine Bäuerlein, verantwortlich für die Böhmfelder Sammelstelle der Kriegskindernothilfe e. V., freuten sich über die großzügige Spende der aufmerksamen Zweitklässler.


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Auf Frühpirsch gehen, indianisch kochen und spielen wie zu Omas Kinderzeit

Gemeinde, Vereine, Gruppen und KJR präsentieren in Böhmfeld ein abwechslungsreiches Ferienprogramm

DK, 31.07.99 (sdr)

Jede Menge Unterhaltung, Spiele, Spaß, interessante Beschäftigung und Information bietet das diesjährige Sommerferienprogramm der Gemeinde Böhmfeld, angeregt und zusammengestellt von Bürgermeister Alfred Ostermeier, den Kindern und Jugendlichen aus Böhmfeld und Umgebung:

Zünftig wird's bereits am zweiten Ferientag, Freitag, 30. Juli, für Kinder ab 8 Jahren unter dem Motto "Wie können Jäger und Schützen uns Kindern etwas nützen". Von 17:00 Uhr bis 21:00 Uhr ist Schnupperschießen und Grillen im und am Böhmfelder Schützenheim unter Anleitung und Aufsicht von Reinhard Strehler angesagt. Frühaufsteher können den Böhmfelder Jäger Herbert F. Mayer am Samstag, 31. Juli, von 5:00 Uhr bis 8:30 Uhr auf die Frühpirsch begleiten. Treffpunkt und Endstation ist wieder das Schützenheim. Frühstück gibt es selbstverständlich auch.

Mit dem Stück "Der kolossale Kürbis" gastiert das Figurentheater Pantaleon des Kreisjugendrings Eichstätt am Dienstag, 3. August, für Kinder ab 4 Jahren im Böhmfelder Pfarrheim. Die Vorstellung beginnt um 15:00 Uhr und kostet ohne Ferienpaß 3 Mark. Wer mindestens 9 Jahre alt ist und selbst mal ein Musikinstrument basteln und damit musizieren möchte, sollte am Mittwoch, 4. August, von 9:30 Uhr bis 12:00 Uhr und von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr bei Fachlehrerin Resi Nieberle im Werkraum der Grundschule Böhmfeld sein. Da höchstens 15 Kinder mitmachen können, ist frühzeitige Anmeldung bei Resi Nieberle, Tel. 481, oder Martin Nadler jun. vom FC Böhmfeld, Tel. 1450, wichtig. Nicht vergessen werden sollte auch der Unkostenbeitrag von 6 Mark. "Nachwuchsnaturschützer" ab 7 Jahren, dürfen am Freitag, 6. August, ab 9:00 Uhr bei Albert Fersch, Stammhamer Weg 23, Nisthilfen für Wildbienen bauen. Mitbasteln können mindestens 5 und höchstens 20 Kinder. Ratsam ist die Anmeldung bei Albert Fersch, Tel. 1088, oder Xaver Dieling vom Verein für Gartenbau und Landschaftspflege Böhmfeld, Tel. 1780.

Das Kinderkino des Kreisjugendrings mit "Rennschwein Rudi Rüssel" ist am Dienstag, 10. August, um 16:00 Uhr im Pfarrheim zu Besuch. Der Film dauert 101 Minuten; ohne Ferienpaß kostet der Eintritt 3 Mark. "Ganz cool helfen bei Unfällen" lernt man am Donnerstag, 12. August, ab 10:00 Uhr bei schönem Wetter auf dem Sportplatz des FC Böhmfeld und bei Regen im Vereinsraum der Böhmfelder Schulturnhalle. Die Rotkreuzbereitschaft Böhmfeld unter Max Mackle lädt dazu Kinder von 6 bis 12 Jahren ein; die Teilnehmerzahl ist auf höchstens 30 beschränkt.

Einen Tag und eine Nacht lang wie echte Indianer leben, essen und schlafen, ein Traum vieler Kinder! Mit der Ortsgruppe Bund Naturschutz Böhmfeld wird er gegen einen Unkostenbeitrag von 50 Mark pro Kopf für bis zu 30 Kinder und Jugendliche von Freitag, 13. August, bis Samstag, 14. August, Wirklichkeit. Abfahrt mit Pkw's zum "Indianercamp" ist am ersten Tag um 8:30 Uhr und Rückkehr am folgenden Tag um 12:00 Uhr jeweils am Dorfplatz in Böhmfeld. Die Anmeldungen dazu nehmen Gerhard Halsner, Tel. 1717, und Gerhard Dörfler, Tel. 1215, entgegen. Clown Batschu vom Kreisjugendring mimt "Fix & Fertig", und seine Zuschauer im Pfarrheim, Kinder ab 4 Jahren, sind es am Dienstag, 17. August, wahrscheinlich auch, wenn sie sich ab 10:00 Uhr 50 Minuten lang vor Lachen gebogen haben. Der Spaß kostet ohne Ferienpaß 3 Mark.

Evi Novomesky vom FC Böhmfeld führt am Donnerstag, 19. August, eine "Waldrallye" mit Überraschungen und anschließender Brotzeit an. Zwei Gruppen mit höchstens je 10 Teilnehmern treffen sich um 10:00 Uhr am Dorfplatz. Auf die Anmeldungen warten Evi Novomesky, Tel. 1279, und Martin Nadler jun., Tel. 1450. Kräftig in die Pedale treten, viel über das Ingolstädter Trinkwasser erfahren und ein schmackhaftes Mittagessen genießen können die Kinder, die in Begleitung von Erwachsenen mit ihrem Drahtesel am Sonntag, 22. August, um 10:00 Uhr am Dorfplatz sind. Die Böhmfelder Sozialdemokraten mit ihrem Vorsitzenden Josef Sterzl und die Freien Wähler radeln dann mit zum Wasserwerk der Stadt Ingolstadt im Gerolfinger Eichenwald.

Schaurig-schön wird's am Mittwoch, 25. August, um 10:00 Uhr im Pfarrheim für Kinder ab 6 Jahren, wenn der Kinderkino-Film "Valby - das Geheimnis im Moor" das Kreisjugendrings über die Leinwand flimmert. Ohne Ferienpaß kostet die Spannung 3 Mark. Wie lustig es beim Spielen zuging, als Oma und Opa noch Kinder waren und wie man sich auch heute ohne großen Aufwand amüsieren kann, verraten am Donnerstag, 26. August, von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr Adolf Schneider und weitere Mitglieder des Krieger-, Kameraden- und Reservistenvereins Böhmfeld auf dem Sportplatz. Eingeladen dazu sind Kinder und Jugendliche jeden Alters.

Ob mit oder ohne Tennisschläger, alle Kinder ab 8 Jahre können am Freitag, 27. August, um 14:00 Uhr zum Tennisplatz des FC Böhmfeld kommen und beim "Schnupperkurs Tennis" prüfen, ob ihnen das Tennisspielen gefällt. Richard Hürdler, Tel. 1342, bittet dafür um Anmeldung. "Wasser marsch!" heißt es am Donnerstag, 2. September, von 9:00 Uhr bis 12:00 Uhr auf dem Sportplatz für Kinder ab 10 Jahren, wenn sie als "Jungfeuerwehrler" unter der Aufsicht von Kommandant Klaus Richter und Michael Schödl von der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Böhmfeld Löschleitungen auf- und abbauen, mit dem Feuerwehrauto fahren, auf Ziele spritzen und vieles mehr dürfen. Fitmachen für den Start ins neue Schuljahr will die Junge Union Böhmfeld mit einer "Radl-Rallye" durch die Böhmfelder Flur am Samstag, 4. September, von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Preise und Brotzeit bilden den Abschluß. Wer mitfahren will, sollte sich vorher bei Florian Mayer, Tel. 233, oder Rainer Spreng, Tel. 377, melden und zum Treffpunkt an der Grundschule 5 Mark für die Unkosten mitbringen.


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Böhmfelder SPD und FW: Wahlversprechen bereits zur Halbzeit eingelöst

DK, 29.07.99 (sdr)

Sozialdemokraten und Freie Wähler arbeiten in Böhmfeld seit 1976 in der Gemeindepolitik zusammen. Seit nunmehr 15 Jahren bilden sie die Mehrheit im Gemeinderat. Kürzlich versammelten sie sich zu einer Halbzeitbilanz der Wahlperiode 1996/2002 am großen runden Tisch. Man beschäftigte sich 4 Stunden lang mit allen Bereichen der Gemeindepolitik.

Bürgermeister Alfred Ostermeier berichtete über die Realisierung der Ziele, die man sich im Frühjahr 1996 für die kommenden sechs Jahre gesteckt hatte: Die Buslinie 55 nach Ingolstadt sei mittlerweile dauerhaft gesichert; der Fahrplan werde sich kurzfristig nicht mehr ändern. Bei 8 bis 9 Fahrten pro Werktag habe sich das jährliche, von der Gemeinde zu 50 Prozent abzudeckende Defizit auf die Hälfte reduziert, erklärte Ostermeier; allerdings sei die Anzahl der täglichen Fahrgäste noch relativ niedrig.

Der bis 2005 prognostizierte steigende Platzbedarf im kirchlichen Kindergarten Sankt Marien wird mit der Einrichtung einer dauerhaften dritten Gruppe sichergestellt. Zwei Drittel der Kosten in Höhe von circa 380.000 Mark abzüglich der zu erwartenden staatlichen Zuschüsse für den Um- und Anbau am Pfarrheim, den die katholische Kirchenstiftung voraussichtlich im Herbst in Auftrag geben wird, trägt die politische Gemeinde.

 

1996 wurde die neue Schulturnhalle in Betrieb genommen und im folgenden Jahr die Generalinstandsetzung der Grundschule samt Neumöblierung und Pausenhofneugestaltung abgeschlossen; die Gesamtkosten betrugen 5 Millionen Mark. Die Einstellung von zwei stundenweise beschäftigten Hausmeistern für beide Gebäude anstelle eines zweiten hauptamtlichen Gemeindearbeiters habe sich voll bewährt und spare unnötige Kosten, bemerkte der Bürgermeister.

Auch im Bereich der Kinder- und Jugendarbeit verwies Ostermeier auf Erfolge: Seit 1994 bietet die Gemeinde im Zusammenwirken mit dem Kreisjugendring Eichstätt und den Ortsvereinen ein Sommerferienprogramm an. Vor anderthalb Jahren wurde ein gemeindliches Jugendforum gegründet. In Planung ist im Dachgeschoß der Gemeindekanzlei ein gut 60 Quadratmeter großer Gemeinschaftsraum für die Dorfjugend. Wenn ein geeigneter Platz gefunden ist, will man sich mit der Errichtung einer Skateranlage befassen. "Wir müssen in Böhmfeld nicht alles haben", äußerten sich dazu einzelne Versammlungsteilnehmer. Die Nutzung stehe wahrscheinlich in keinem Verhältnis zu den Kosten.

Während der Fortbestand des Kotterhofes als zukünftiges Gemeindezentrum sichergestellt sei, informierte Baufachmann und Gemeinderat Martin Bast, könne man bei der Alten Schule vorerst nur mit Bestandssicherungsmaßnahmen rechnen. Momentan sei für das ortsprägende Gebäude kein konkreter Verwendungszweck bekannt. Zwar hätte die Gemeinde angeregt, die Sanierung mit Beteiligung der Kirche für die Einrichtung von Räumlichkeiten für die katholische Pfarrbücherei sowie für die kirchliche Kinder-, Jugend- und Erwachsenenarbeit vorzunehmen, jedoch von kirchlicher Seite keine Zustimmung gefunden. Verkauf oder Abriß seien derzeit kein Thema, war sich die Gesprächsrunde einig. Wer den heutigen Zustand des Schulhauses als "Schandfleck fürs Dorf" anprangert, sollte bedenken, daß hinter der altersgeprägten Fassade eine nachweislich gute Bausubstanz und noch mehr Böhmfelder Geschichte schlummern.

Daß der Naturschutz in der Gemeinde Priorität hat, zeigte der Bericht von BN-Ortsgruppen-Mitglied Ludwig Spreßler jun. Nach der weit fortgeschrittenen Magerrasenentbuschung im Katzental im Zuge der Umsetzung des kurz vor seiner Rechtsverbindlichkeit stehenden Landschaftsplans, wolle man sich nun um die weitere Pflege durch Beweidung kümmern. Fortfahren wolle man in der südlichen Flur mit Pflanzmaßnahmen zur Biotopvernetzung, gab der Bürgermeister zu verstehen. Auch die Anschaffung einer Obstpresse sei geplant.

 

Trinkwasserschutz allein aufgrund amtlicher Verordnungen wolle man, so Ostermeier, in Böhmfeld nicht betreiben. Nächstes Ziel sei es, den stagnierenden Nitratwerten in Kooperation mit den Landwirten vor allem mittels Zwischenfruchtanbau zu Leibe zu rücken. Auf wenig Verständnis stieß die vom Landratsamt Eichstätt ins Auge gefaßte zentrale Abwasserentsorgung, ob zur Altmühl oder zur Donau. Aufgrund bester Erfahrungen mit der örtlichen mechanisch-biologischen Abwasserreinigung und -entsorgung, der Möglichkeit zur technischen Optimierung und wegen der Kosten, wolle man versuchen, diese örtliche Lösung beizubehalten, betonte der Bürgermeister. Josef Sterzl, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins lud in diesem Zusammenhang zur 9. Radltour am Sonntag, 22. August, zum Ingolstädter Wasserwerk im Gerolfinger Eichenwald ein.

"Unser Versprechen, weitsichtig und sparsam zu wirtschaften, haben wir eingelöst", konstatierte Alfred Ostermeier. Trotz vieler aufgewendeter Millionen für Dorferneuerung, Schulturnhalle und Schulhausrenovierung in den vergangenen 10 Jahren stehe man finanziell gut da. Mit dazu beigetragen habe eine vorausschauende Baulandpolitik, die den Grundstücksbesitzern, der Gemeinde und den Bauplatzerwerbern gleichermaßen finanzielle Vorteile gebracht habe, verdeutlichte Ostermeier: "Ansonsten hätten wir jetzt mindestens 3 Millionen anstatt einer halben Million Mark Schulden." Da den Bewohnern des alten Dorfes mit der Aufstellung eines Bebauungsplans für den Ortskern Gelegenheit geboten werde, im dorfverträglichen Maße neuen Wohnraum zu schaffen, erübrige sich wohl in naher Zukunft weitgehend die Ausweisung von Neubaugebieten am Ortsrand. Dies erfordere einen noch überlegteren Umgang mit den gemeindlichen Geldmitteln. Zweite Bürgermeisterin Seraphina Regensburger erläuterte Einzelheiten des Plans. Von Unmut darüber in der Ortskernbevölkerung könne aufgrund des Ergebnisses der Bürgerbeteiligung keine Rede sein, ließ der Gemeindechef wissen. Lediglich 10 Prozent der 170 betroffenen Grundstückseigentümer hätten Einspruch erhoben.

In der ersten Hälfte der Wahlperiode seien außerdem eine Ehren- und eine neue Friedhofsordnung erstellt, mit der Anlage eines Gemeindearchivs begonnen, Wertstoff- und Bauhof erneuert, ein modernes Löschgruppenfahrzeug mit Spezialausstattung für die Ortsfeuerwehr in Auftrag gegeben und mit der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt eine Patenschaft besiegelt worden. Die Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" brachte den Kreissieg und auf Bezirksebene einen Sonderpreis. Stolz sei man vor allem auf die vor 2 Jahren ins Leben gerufene lokale Agenda 21 mit ihren drei aktiven Arbeitskreisen. Helmut O. Adam veranschaulichte die gravierenden, jedoch noch lange nicht überall geläufigen Unterschiede zwischen der Agenda 21 von Rio de Janeiro, die Grundlage der lokalen Agenda 21 ist, und der Brüsseler Agenda 2000 für die Landwirte.

Großen Wert lege er auf eine sachliche Zusammenarbeit im Gemeinderat, hob Bürgermeister Ostermeier abschließend hervor. Nahezu alle Beschlüsse seinen seit Jahren einstimmig gefaßt worden: "Eine Spaltung in "Rot" und "Schwarz" gibt es hier nicht." Mit viel Optimismus gehe man in die zweite Halbzeit der Wahlperiode.

Vorsitzender Sterzl sprach von einer erfolgreichen Umsetzung der gesetzten Ziele: "Wir haben unsere Versprechen an die Bürger erfüllt!"


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"Dachboden der Böhmfelder Gemeindekanzlei idealer Jugendtreff"

Rege Diskussion über Sanierung Kotterstadel und Erdwärmeheizung

DK, 26.07.99 (sdr)

Die Böhmfelder Dorfjugend bekommt aller Voraussicht nach im Ortszentrum ihren langersehnten Jugendtreff. Als "geradezu ideal für geselliges Beisammensein" bezeichnete Architekt Peter Braun (Ingolstadt) die Dachbodenatmosphäre in der Böhmfelder Gemeindekanzlei bei der Besichtigung während der letzten Gemeinderatssitzung. Bereits im Verlauf der Sitzung tauchten jedoch Bedenken von Dorfplatzanwohnern, vor allem hinsichtlich einer befürchteten Lärmbelästigung, auf. Der Argwohn sei nachvollziehbar, ließ Bürgermeister Alfred Ostermeier verlauten. Allerdings hätten sich die Verantwortlichen des Jugendforums bereits im Vorfeld in anderen Gemeinden über dortige anwohnerfreundliche Gepflogenheiten in Jugendtreffs informiert. So beschränke man sich beispielsweise auf drei gesellige Abende pro Woche bis höchstens 21:00 bzw. 22:00 Uhr. Die Wochenenden seien Ruhezeiten im Jugendraum. Auch für den Böhmfelder Jugendtreff soll zusammen mit dem Jugendforum eine verbindliche Hausordnung erstellt werden. Nichteinhaltung der Nachtruhe oder Belästigung der Nachbarn durch zuviel Lärm hätten ihre Konsequenzen, wurde unverblümt klargelegt: "Wir wollen weder einen lauten Discobetrieb noch wilde Treffs." Die Jugendlichen sollten vielmehr eine Heimstätte erhalten, die sie weitgehend mit- und ausgestalten und in der sie sich wohlfühlen können. Für die erforderlichen Maßnahmen einschließlich des Sanitärbereiches im Erdgeschoß soll eine Kostenschätzung erstellt werden; die Arbeiten können zu einem erheblichen Teil in Eigenleistung erbracht werden. Die Hausordnung und die Wünsche und Vorstellungen der Jugendlichen werden im Mittelpunkt der nächsten Gemeinderatssitzung stehen.

Wenn die Bürgervertreter in den geplanten Sitzungssaal im Kotterhof umgezogen sind, können die Ortsfeuerwehr und die Mitglieder der Rotkreuzbereitschaft das bisherige Sitzungszimmer als Schulungsraum nutzen.

Viel Gesprächsstoff im Rätekreis lieferte die Frage, inwieweit die Scheune im Kotterhof saniert werden soll. Daß der Stadel schon allein wegen seiner gut nutzbaren Weitläufigkeit, seines "kompakten und schönen Kalkbruchsteinmauerwerkes und seiner beeindruckenden Dachkonstruktion", wie sich Architekt Braun ausdrückte, als markantes Gebäude erhalten werden muß, ist unstrittig. Meinungsunterschiede gibt es jedoch über den Aufwand, der bei der bevorstehenden Instandsetzung betrieben werden soll. Die Bauexperten, Bürgermeister Ostermeier und die Mehrheit der Gemeinderäte votieren für eine einfache Sanierung, die dem speziellen ländlichen Scheunencharakter gerecht wird und die von Frühjahr bis Herbst eine Beanspruchung für dörfliche Festivitäten und Veranstaltungen erlaubt. Eine andere Überlegung ist es, die Scheune beheizbar zu machen, was jedoch erhebliche Mehrkosten verursachen und eine konkrete ganzjährige Nutzung voraussetzen würde.

Ingenieur Josef Frey erläuterte die Beheizung des Hauptgebäudes ausschließlich durch Erdwärme. Zuverlässigkeit, auch bei tiefen Wintertemperaturen, hohe Effektivität, ein angenehmes, gesundes Raumklima, und vor allem niedrigere Kosten als bei Öl- oder Gasbetrieb seien neben den ökologischen Gesichtspunkten und dem minimalen Platzbedarf für die Technik die entscheidenden Pluspunkte. Bodenuntersuchungen im Hofraum des Kotteranwesens, wo auf einer Fläche von 500 Quadratmetern in gut einem Meter Tiefe ein Rohrnetz zu verlegen ist, und ein Ortstermin in einem größeren erdwärmebeheizten Haus stehen noch bevor. Abgeklärt werden müssen vom Bürgermeister auch noch die staatlichen Fördermöglichkeiten für das Hauptgebäude und die Scheune.

 

Veränderungssperre für Ortskern

Bei einer Gegenstimme beschloß der Gemeinderat eine Veränderungssperre für den Bereich des künftigen Bebauungsplans "Ortskern", der derzeit erst als Vorentwurf vorliegt. Die Sperre soll unerwünschte Entwicklungen in der Aufstellungsphase verhindern und dadurch die gemeindlichen Planungsabsichten sichern. Sie gilt für zwei Jahre und tritt außer Kraft, wenn der Bebauungsplan rechtsverbindlich wird.

Ursprünglich wollte man in diesem Jahr nur 3 gemeindliche Bauplätze an Ortsansässige verkaufen. Aller Voraussicht nach werden nun aber 5 Grundstücke den Eigentümer wechseln. Weitere 5 sind dann noch im Gemeindebesitz.

Einstimmig abgesegnet wurde der Antrag von Josef Bauer, Lehenäcker 25, für den Neubau eines Einfamilienhauses mit Garagen. Für die Garagensituierung wurde baurechtliche Befreiung erteilt, wobei ein Sichtdreieck von Bebauung und Bepflanzung freizuhalten ist. Der bestehende Revisionsschacht darf verfüllt werden und muß eine Abdeckung erhalten, die Gemeinde muß die Baugrube allerdings vorher abnehmen. Für den Kanalanschluß über einen privaten Wohnweg wird eine Grunddienstbarkeit benötigt. Rudolf Koller darf seine Garage an der Bonifatiusstraße 3 mit einem Pultdach versehen.

"Böhmfeld, gestern, heute und morgen" ist das Thema der Gemeinde, der Vereine und Gruppen für die Vorhaben im Jahr 2000. Dazu wurden bereits in der 4. Dorfrunde vor zwei Wochen Ideen wie "Alte Berufe im Dorf", "Frühere, jetzige und zukünftige Technik in der Landwirtschaft", die Übertragung der Pfarrchronik in die heutige Schrift und die Einsichtnahme in interessantes Gemeindearchivmaterial gesammelt. Der Bürgermeister will Interessierte demnächst zu einer vorbereitenden Besprechung einladen.

Die Patenschaftsfeier mit der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt brachte einen Reinerlös von 3.800 Mark; die Druckkosten für die Festschrift hat die Gemeinde übernommen.

Tempo 30 auf den Böhmfelder Kreisstraßen, wie vereinzelt angeregt, wird ein Wunschtraum bleiben müssen. Dafür sind, so der Bürgermeister, die Voraussetzungen nicht vorhanden: unübersichtliche Engstellen, fehlende Gehwege, mindestens 300 Fußgänger pro Stunde.


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Böhmfelder Wasserzweckverband mit neuer EDV-Steuerung fit für 2000

Neue Satzungen erlassen - Für 50-Jahrfeier Zeitzeugen und Dokumente gesucht

DK, 23.07.99 (sdr)

Die Verbandsräte des Wasserzweckverbandes der Böhmfelder Gruppe beschlossen in ihrer letzten Sitzung zunächst jeweils eine neue Wasserabgaben-, Beitrags- und Gebühren- sowie eine Verbesserungs-/Erneuerungssatzung. Zweckverbandsvorsitzenden Alfred Ostermeier hatte die Satzungen bereits in der vorletzten Sitzung erläutert. Im Rätekreis waren sie damals eingehend besprochen worden. Zum 1. September 1999 sollen die neuen Satzungen in Kraft treten. Die Verbesserungssatzung ist die Grundlage für die Endabrechnung der 1984 begonnen Sanierungsmaßnahmen des Wasserzweckverbandes. Dazu herangezogen werden auch alle nachträglich erfolgten Dachgeschoßaus- und Erweiterungsbauten. Deren lückenlose Erfassung ist in den nächsten Monaten Aufgabe des Zweckverbandspersonals.

Die örtliche und die überörtliche Prüfung der Jahresrechnungen 1994 bis 1998 ergab keine Unstimmigkeiten, so daß der Verbandsausschuß die Entlastung erteilte.

Das Hitzhofener Neubaugebiet am Ahornweg wird Mitte September an die Wasserversorgung der Böhmfelder Gruppe angeschlossen. Der Verbandsrat ermächtigte den Vorsitzenden, nach einer Ausschreibung den Auftrag für die Verlegung der insgesamt 500 Meter langen Rohrleitung zu erteilen.

Ostermeier informierte über die geplante Errichtung einer zweiten Dachgaube auf der Westseite des Wasserhauses. Wasserwart Georg Lindner will sie weitgehend in Eigenregie bauen, so daß lediglich die Planerstellung, die Zimmererarbeiten und das Fenster in Auftrag gegeben werden müssen. Wie Lindner berichtete, soll die Unterkonstruktion so auslegt werden, daß später schwenkbare Sonnenkollektoren aufgesetzt werden können. Sie sollen die bestehende Flüssiggasheizung entlasten.

"Ein "Jahr 2000-Problem" wird es beim Böhmfelder Wasserzweckverband zur Jahreswende nicht geben", freute sich Geschäftsführer Rainer Sedlmaier, der EDV-Experte des Zweckverbandes. Da das derzeitige betagte Betriebssystem nicht mehr aufrüstbar sei, werde Hard- wie Software im August komplett erneuert. Außerdem sei auch jederzeit eine kurzfristige Umstellung auf manuelle Steuerung möglich.

Nicht elektronisch gelenkt, sondern ganz einfach mit Pickel und Schaufel hat der Böhmfelder Wasserzweckverband vor 49 Jahren seine Arbeit aufgenommen. Im nächsten Jahr wird nun der runde Geburtstag gefeiert. Vorsitzender Ostermeier will dafür nicht nur eine Jubiläumsschrift erstellen, sondern sich vor allem auch mit Zeitzeugen der zurückliegenden Jahrzehnte aus den Abnehmergemeinden Böhmfeld, Hitzhofen, Hofstetten und Lippertshofen unterhalten. Er bittet deshalb die betreffenden Personen, sich bei ihm zu melden. Schriftliche Dokumente sowie Fotos und Dias sind ebenso erwünscht.

"Werden wir wohl noch genügend Wasser bekommen, wenn das künftige Wasserschutzgebiet Eichstätts an unseres angrenzt und die vier neuen Brunnen der Stadt im nahen Pfünzer Wald auf voller Pumpleistung gefahren werden?" argwöhnten die Verbandsräte der Gemeinde Hitzhofen. Alfred Ostermeier wird diese Frage mit den Stadtwerken Eichstätt klären.

Auf das Nitrat, den wunden Punkt des Böhmfelder Wassers, wird auch weiterhin das Augenmerk gerichtet. "Gefährlich" für das Grundwasser sei die Zeit zwischen Ernte und Winterstarre, erklärte der Wasserwart. Wenn in der Regel keine Vegetation mehr vorhanden sei, werde der restliche mineralisierte Stickstoff in den Untergrund ausgewaschen. Die Auswaschung des Stickstoffs will man heuer durch Vergleichsmessungen kurz nach der Ernte und bei Eintreten der Winterstarre genauer ermitteln und damit die Notwendigkeit eines Zwischenfruchtanbaus unterstreichen. Im Verbandsrat wurde die Erstellung einer "Nitratkurve" für den Landkreis und eine Koordinierung durch das Landratsamt angeregt, um den "diffusen" Bereich des Wasserschutzes transparenter werden zu lassen.

Dem kursierenden Gerücht, daß Böhmfeld seine Wasserschutzzone gen Westen hin erweitern wolle, begegnete Ostermeier damit, daß das vorerst nicht beabsichtigt sei und nur aufgrund von eingehenden Überprüfungen und behördlichen Anordnungen geschehen könne.


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Kotterhof kurz vor Sanierungsbeginn: "Neuwertiges Gebäude mit alten Qualitäten" entsteht

Kosten bereits im Haushalt berücksichtigt - Jugendtreff in der Gemeindekanzlei?

DK, 13.07.99 (sdr)

Nach langen Vorberatungen seit Herbst 1997 soll noch in diesem Jahr mit der Sanierung des Kotterhofes an der Hofstettener Straße in Böhmfeld, der früher zu den stattlichsten Anwesen im Dorf zählte und langjähriger Sitz des ersten Bürgermeisters war, begonnen werden. Dies war das wesentliche Ergebnis der letzten Gemeinderatssitzung in dieser Angelegenheit.

Wie Bürgermeister Alfred Ostermeier mitteilte, hätten sich der Gemeinderat, die interessierten Vereine und der Agenda 21-Arbeitskreis "Dorf und Landschaft" letztmals Mitte Mai intensiv mit den Fachprojektanten und Architekten beraten. Seit Ende Juni lägen nun Planungsvorentwurf und Kostenschätzung vor. Ziel der grundlegenden Sanierung sei es, ein neuwertiges Haus mit der Ausstrahlung eines alten Gebäudes aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zu schaffen.

Architekt Peter Braun (Ingolstadt) erläuterte die vorgesehenen Maßnahmen, die die bestehende Raumaufteilung sowie die Gebäudeaußenansicht weitgehend unangetastet lassen: Im Erdgeschoß des Wohnhauses werden das Bürgermeisterzimmer, zwei weitere gemeindliche Räume, ein Technikraum und ein Behinderten-WC untergebracht. Drei Vereinszimmer, eine Teeküche und der WC-Bereich entstehen im Obergeschoß. Variable Nutzungsmöglichkeiten eröffnet der ebenerdige Kreuzgratgewölbe-Raum im Stalltrakt, in den zugleich der Eingangsbereich integriert wird. Angrenzend wird ein großzügiger Raum entstehen, der für Ausstellungen und ähnliche Zwecke genutzt werden kann. Das gesamte Obergeschoß des früheren Stallbereiches bleibt dem Sitzungs- bzw. Veranstaltungssaal mit Zuhörergalerie, offenem Gebälk und Notausgang samt Außentreppe zum Hofraum vorbehalten. Etwas Besonderes sei der Gewölbekeller, meinte Braun. Für beschauliche Veranstaltungen und Treffs im Freien bietet sich der Hofraum mit seiner neuen Mauer aus Jurasteinen, zum Teil gewonnen aus dem Abbruch des früheren Schweinestalls, an.

Vorrang hat im zukünftigen Böhmfelder Gemeindezentrum auch die Ökologie: Geheizt wird ausschließlich mit Erdwärme aus dem Hofraum; dazu wünschen die Gemeinderäte aber noch detaillierte Aufklärung. Das dicke Mauerwerk wird mit einem Isolierputz versehen. Keine Chemikalien, sondern Heißluft wird bei der Schädlingsbekämpfung an den alten Holzbauteilen angewandt. Die Dachrinnen münden in eine 20 Kubikmeter fassende Regenwasserzisterne.

Weil das Dorf nicht nur "um ein schönes Haus reicher" wird, sondern, laut Schätzung von Ingenieur Leonhard Schlagenhaufer, auch Kosten in Höhe von rund 1,4 Millionen Mark für die Sanierung des 11 mal 25 Meter umfassenden Hauptgebäudes zu erwarten sind, will man vorerst auf das Herrichten der 12 mal 14 Meter großen, separat stehenden Scheune verzichten. Zu vage seien derzeit auch die Nutzungsabsichten, gab der Bürgermeister zu verstehen. Allerdings wolle man sich alle Türen offen halten und vorerst auf alle Fälle den Bestand des imposanten Kalkbruchstein-Bauwerkes sichern. Gut vorbereitet habe sich die Gemeinde auf die bevorstehenden Ausgaben für das Hauptgebäude: "Im Haushalt sind dafür bereits 1,5 Millionen Mark eingeplant." Nicht unerheblich gesenkt werden könnten die Sanierungskosten, so versicherten die Baufachleute, durch Eigenleistungen. Hier böten sich vor allem kleinere Abbruch- und Rodungsarbeiten, das Abschlagen von Außen- und Innenputz sowie das Entfernen von Treppen, Fenstern, Türen, Bretterböden und Fehlbodenfüllungen an.

Nicht, wie bisher angenommen, im Kotterhof wird die Dorfjugend ihr Domizil aufschlagen können, sondern wahrscheinlich in der freiwerdenden Gemeindekanzlei am Dorfplatz. Hier müsse, so Architekt Braun und Bürgermeister Ostermeier, keine Rücksicht auf Nachbarbereiche mit historischen Türen, Treppen und Fußböden sowie wertvollen Archivschriftstücken genommen werden. Die zentrale Ortslage, viel Platz, vollkommene Eigenständigkeit und Ungestörtheit sowie weitgehende Handlungsfreiheit bei Innengestaltung und -einrichtung seien zusätzliche Vorteile diese Standortes.

Nach Abklärung einzelner Punkte bei Planung und Kostenschätzung im Gemeinderat stehen nochmals Ortstermine und ein Treffen mit den Fachprojektanten an. Außerdem sind die an der Nutzung der Vereinsräume interessierten Vereine und der Agenda 21-Arbeitskreis "Dorf und Landschaft" aufgefordert, weiterhin ihre Meinungen und Anregungen vorzubringen.

Im Endstadium befindet sich das Aufstellungsverfahren des Landschaftsplans. Bei der öffentlichen Auslegung des Plans brachten weder die Bürger noch die Träger öffentlicher Belange Bedenken und Anregungen vor.

Zum Erstaufforstungsantrag von Josef Heiß auf einer schwer bewirtschaftbaren Teilfläche von Flurnummer 366 empfahl der Gemeinderat, alternativ eine extensive Grünlandnutzung anzustreben, um künftig das angrenzende Biotop nicht durch Beschattung zu gefährden. Die Entscheidung liegt allerdings beim Landratsamt als Unterer Naturschutzbehörde, da es sich bei dem Nachbargrundstück um eine durch das Bayerische Naturschutzgesetz geschützte Fläche handelt.


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Ergebnisse Bürgerbeteiligung zum Bebauungsplan "Ortskern"auf dem Tisch

Erweiterungsbau für dritte Kindergartengruppe: 385.000 Mark Kosten

DK, 09.07.99 (sdr)

Nach "zögerlichem Start" hat der Bebauungsplan "Ortskern" der Gemeinde Böhmfeld, der in den nächsten Jahrzehnten einer Verstädterung vorbeugen und die dorftypische Wohnatmosphäre sichern soll, die Hürde der frühzeitigen Beteiligung der Bürger und der Träger öffentlicher Belange genommen. Ausdrücklich begrüßt wird der Planvorentwurf vom Bund Naturschutz und vom Kreisheimatpfleger, weil er " zu dichte Bebauung und zunehmende Bodenversiegelung verhindert" bzw. "offene Bauweise fördert". Kritisch sieht allein der Bayerische Bauernverband die Ziehung von Baugrenzen auf übergroßen Grundstücken. "Geregelt ist die Bebaubarkeit von Hinterliegergrundstücken mit Außenbereichscharakter in erster Linie durch den Paragraphen 35 des Baugesetzbuches", klärte Ostermeier in der letzten Sitzung des Gemeinderates auf. Dagegen werde aber der Bebauungsplan "Ortskern" keinesfalls verstoßen: "Wo Baurecht besteht, wird es nicht entzogen." Nunmehr liegt die Entscheidung, bis zu welcher Grundstückstiefe Wohnbebauung möglich ist, beim Landratsamt Eichstätt; eventuell wird eine Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern notwendig.

Sechzehn Bürgerinnen und Bürger von insgesamt 160 betroffenen Grundstückseigentümern haben ihre Anregungen und Bedenken schriftlich vorgebracht. Einige sprachen die künftige Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe und die damit verbundenen baurechtlichen Privilegien an. Andere beharrten auf der Bebaubarkeit ihres gesamten Grundstückes unter Hinweis auf bereits entrichtete Erschließungsbeiträge. Die erlaubte Grenzbebauung wurde unterschiedlich gesehen, sogar eine Angerfläche an der Gaimersheimer Straße wurde vorgeschlagen. Ein Dorn im Auge ist so manchem die auffällige Markierung seines erhaltenswerten Gebäudes im Vorentwurf des Planwerkes.

Die vorgebrachten Anregungen wird der Gemeinderat erst beschlußmäßig behandeln, wenn die Stellungnahmen des Landratsamtes Eichstätt und der Regierung von Oberbayern vorliegen. Dann soll auch eine nochmalige öffentliche Information stattfinden.

Für den Umbau und die Erweiterung des katholischen Kindergartens Sankt Marien um einen dritten Gruppenraum beschloß der Gemeinderat, bei der Regierung von Oberbayern die vorzeitige Baufreigabe zu beantragen. Erst wenn diese vorliegt, darf mit den Arbeiten begonnen werden. Die Kostenberechnung beläuft sich auf 385.000 Mark.

Der Bauantrag von Jutta Zech sieht die Erweiterung des bestehenden Wohnhauses an der Schelldorfer Straße 15 um Anbauten im Norden und Osten sowie die Errichtung von Dachgauben vor. Der Gemeinderat gab hierfür grünes Licht.

Wohin stellen wir den "Pipeline-Mann"? fragten sich die Gemeinderäte und hatten auch schon einige, nicht immer ernst gemeinte Vorschläge parat. Das gewichtige Geschenk der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt zur Besiegelung der Patenschaft mit der Gemeinde Böhmfeld soll auf jeden Fall im Zentrum des Dorfes - eingerahmt von Sträuchern - einen Ehrenplatz bekommen.

Höchste Zeit wird es nun für einige mitwirkende Vereine, ihre noch ausstehenden Vorschläge zum diesjährigen gemeindlichen Ferienprogramm beim Bürgermeister einzureichen.

Im Baugebiet "Lehenäcker" wird im August eine Kanalinspektion vorgenommen. Noch in diesem Monat wird die Feindecke aufgebracht.


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"Mit einer gespendeten Mark kann im Kosovo ein Kind satt werden"

Böhmfelder Grundschüler spendeten 425 Mark für Kriegskinder

DK, 07.07.99 (sdr)

"Unsere Kinder sollen nicht nur aus Fernsehberichten, sondern von einer bekannten Person, die Bescheid weiß, erfahren, wie es um ihre Altersgenossen und deren Familien im Krisengebiet auf dem Balkan bestellt ist und wie wichtig es ist, daß jeder auf seine Weise zur Linderung der schweren Schicksale beiträgt", sagten Rektor Herbert F. Mayer, Leiter der Grundschule Böhmfeld-Hitzhofen, und die Lehrkräfte der Böhmfelder Grundschule. Deshalb luden sie kürzlich die Initiatorin der Böhmfelder Sammelstelle der "Kriegskindernothilfe e. V", Christine Bäuerlein, die sich auch um Hilfe für Waisen- und Straßenkinder in Rumänien und in der Ukraine bemüht, zu einem Informationsvortrag in die Klassenzimmer ein.

Mucksmäuschenstill und mit nachdenklichen Gesichtern saßen die Mädchen und Buben auf ihren Stühlen, als sie erfuhren, wie ganz anders nur eine Tagesreise von uns entfernt der Kinder- und Familienalltag aussieht: Schulunterricht gibt es nicht, obwohl er für die Kinder eine willkommene Ablenkung von ihren schlimmen Erlebnisse wäre. Große Familien wohnen zusammengepfercht in kleinen Zelten, weil ihre Häuser und Wohnungen zerstört sind. Das Essen besteht tagelang nur aus Weißbrot und Wasser, selbst ein Apfel ist Seltenheit und Delikatesse zugleich. Sauberes Trinkwasser ist äußerst knapp. Insekten und anderes Kleingetier machen sich über die Lebensmittel her, deshalb sollte man Gläser mit Schraubdeckeln, statt in den Glascontainer zur Sammelstelle der Kriegskindernothilfe bringen. Spielzeug ist Mangelware; ein Fahrrad müssen sich bis zu 30 Kinder teilen. Ähnlich ist es, wenn eine Tafel Schokolade oder andere Süßigkeiten aus einem gespendeten Lebensmittelpaket ausgepackt werden. "Was macht man da, wenn einem ein anderer was wegnehmen will?" wollte ein Viertkläßler wissen. "Das kommt kaum vor", antwortete Christine Bäuerlein, "die Kinder dort gehen sehr rücksichtsvoll miteinander um - und das, obwohl sie fast alles verloren haben und es ihnen nicht gut geht." Umdenken sei auch bei uns notwendig, wenn man weiß, daß andere Menschen Not leiden, mahnte sie, so gehörten beispielsweise Pausebrotreste nicht in den Abfall. Man sollte sie vielmehr einstecken und später essen.

Als engagiertes Mitglied der Hilfsorganisation erläuterte sie den Schulkindern den Sinn und die Arbeitsweise der von dem evangelischen Pfarrer Theophil Steuer ins Leben gerufenen "Kriegskindernothilfe e. V." Auch kleine Spenden hätten eine große Wirkung, betonte Bäuerlein, so könne man schon mit einer gespendeten Mark ein Kriegskind einen Tag lang satt machen. Heißbegehrt bei den Kindern im Kosovo seien neben anderem Spielzeug aber vor allem gebrauchte, ausrangierte Plüschtiere, die den Lebensmittelpaketen beigegeben werden.

Für die "Kriegskindernothilfe e. V." spendeten die Kinder der Grundschule Böhmfeld insgesamt 425,50 Mark. Christine Bäuerlein dankte den Schulkindern für ihre große Spendenbereitschaft und dem Schulleiter sowie den Lehrerinnen für ihre Unterstützung.

 

Wolldecken und Hygieneartikel vordringlich gesucht

Mittlerweile ist der Sachspendenberg in der Böhmfelder Kriegskindernothilfe-Sammelstelle für die kriegsgeschädigte Bevölkerung auf dem Balkan auf knapp 200 Kubikmeter angewachsen. Bereits zum dritten Mal rückten Soldaten der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt mit einem Lastkraftwagen vor der bis an die Decke vollgepackten Doppelgarage von Christine und Werner Bäuerlein am Stammhamer Weg 37 an, um das Spendengut zur Sortierstelle nach Eichstätt zu transportieren. Böhmfelder Reservisten und Kriegerkameraden halfen wieder beim Verladen.

Obwohl der Kriegszustand im Kosovo aufgehoben ist, sind die Menschen, ganz gleich, welcher ethnischen Gruppe sie angehören, noch auf unbestimmte Zeit dringend auf Hilfe von außen angewiesen. Wie der Vorsitzende der Böhmfelder Reservistenkameradschaft, Werner Bäuerlein, berichtete, will die Böhmfelder Sammelstelle künftig auch die Ausstattung des sanierungsbedürftigen Kindergartens in Vukanovici - vor allem mit pädagogischem Spielzeug - unterstützen. Diesbezügliche Spenden seien sehr willkommen. Die Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt hat für das 250-Seelen-Dorf in Bosnien, das von notleidenden Bosniern, Kroaten und Serben bewohnt wird und 60 Kilometer von Sarajevo entfernt liegt, eine Patenschaft übernommen. Im kommenden Herbst ist, nach Aussage des Vorsitzenden, ein Besuch von Böhmfelder Reservisten im bosnischen Rajlovac, wo seit einigen Wochen Spezialpioniere stationiert sind, geplant.

Die bisherige Sammelaktion werde, wie Christine Bäuerlein betonte, fortgeführt. Zerlegbare Möbelstücke, Tische, Stühle und Matratzen könnten gebracht werden. Rar seien nach wie vor Hygieneartikel aller Art und - im Hinblick auf die kommende kühle Jahreszeit - vor allem Wolldecken und Bettzeug. Weil überall im Krisengebiet Babywindeln fehlen, haben Mitarbeiterinnen der Kriegskindernothilfe damit begonnen, aus gebrauchten Bettlaken Stoffwindeln zu schneidern. Es handle sich um eine einfache Säumarbeit, die man zu Hause mit der eigenen Nähmaschine erledigen könne, erklärte Bäuerlein, fertig zugeschnitten seien die Windeln bereits. Wer mithelfen will, kann sich bei Christine Bäuerlein melden.

Geldspenden können weiterhin auf das Konto der "Kriegskindernothilfe e. V." bei der Sparkasse Eichstätt, Konto Nr. 27441, Bankleitzahl 721 513 40, eingezahlt werden.


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Wo Glockentierchen und modernste Elektronik Hand in Hand arbeiten

Viele Besucher beim Tag der offenen Tür in der Böhmfelder Kläranlage - Klärschlamm wertvoller Dünger

DK, 30.06.99 (sdr)

Ein volles Regenüberlaufbecken und fast keine Besucher beim Tag der offenen Tür in der Böhmfelder Kläranlage befürchteten die Pessimisten unter den Mitgliedern des Agenda 21-Arbeitskreises "Wasser und Abwasser" angesichts der düsteren Wetterprognose. Recht behielten aber die Optimisten, wie Arbeitskreissprecher und Wasserwart Georg Lindner: 266 Besucher, darunter sogar 97 Kinder, waren von der unter Lindners Regie monatelang vorbereiteten Aktion begeistert. Eine Austauschstudentin aus Italien, die zur Zeit an der Katholischen Universität Eichstätt zu Gast ist und in Sachen Agenda 21 recherchiert, bekundete ebenfalls großes Interesse an der Böhmfelder Kläranlage.

Auch die beiden vierten Grundschulklassen aus Böhmfeld durchstreiften mit ihren Lehrerinnen das sonst für Neugierige hermetisch abgeriegelte Kläranlagengelände, um sich an 10 Infostationen das nötige Wissen anzueignen. Nur so konnte man an der von Jutta Ostermeier erarbeiteten "Kläranlagen-Rallye" mit Erfolg teilnehmen. Wem die aufschlußreichen, von Helmut O. Adam gefertigten Schautafeln nicht genügten und wer Fragen parat hatte, konnte sich den Führungen durch Klärwärter Ludwig Herzog und seinen Stellvertreter Hans Dieling, die beide auch im Agenda 21-Arbeitskreis mitarbeiten, anschließen. Für die Sicherheit sorgten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr.

Gestartet wurde am Grobrechen, der das einfließende Schmutzwasser aus der Ortskanalisation vorfiltert. "Wer auf seinem Grundstück wenig Flächen versiegelt oder eine Regenwasserzisterne einbaut und wer obendrein noch beim Gehweg- und Straßekehren die Gullys nicht als Kehrrichtschlucker nutzt, entlastet die Kläranlage und den Klärwärter", bemerkte Herzog.

Im Betriebsgebäude, in dem sich die elektronische Schaltzentrale befindet, erläuterten die Klärwärter Art und Häufigkeit der Messungen und die Aufzeichnungen im Betriebstagebuch. Ob des strengen Geruches naserümpfend aber dennoch interessiert, scharten sich die Besucher um den sogenannten Feinrechen, der Hinterlassenschaften jeglicher Art auffängt und in einen bereitgestellten Container befördert. "Unser Klärwärter ist auch Fischer", schmunzelte Bürgermeister Alfred Ostermeier, und meinte damit im Ernst die leidige Zusatzbeschäftigung Herzogs, wenn beispielsweise Wattestäbchen, Babywindeln, Salatköpfe, Wäschestücke und Kinderspielzeug, von heiklerem "Strandgut" ganz zu schweigen, auftauchen, die dann manuell entfernt werden müssen. Drastisch demonstrierte eine Kloschüssel mit Inhalt, mitten auf die Wiese gestellt, was neben flüssigen Problemstoffen nicht in die Kanalisation gespült werden sollte. Gegen "entsorgte" Geldscheine und schwimmende Schmuckstücke habe er allerdings nichts einzuwenden, lachte Ludwig Herzog.

Arbeitskreismitglied Dr. Bernd Weber bewegte sich im Analyseraum zwischen Reagenzien und Bakterien, Geißel-, Wimper-, Räder- sowie Glockentierchen. Die "guten Geister" der biologischen Abwasserreinigung konnte man auf Bildern und unter dem Mikroskop beobachten: "Besonders die Kinder waren fasziniert." Das Reich dieser Mikroorganismen ist das 550 Quadratmeter große Belebungsbecken mit seinen rotierenden Drahtbürsten, die die hier noch unappetitlich braune Brühe in Bewegung halten und den unermüdlichen Schmutzvertilgern Sauerstoff zuführen. Staunend hörten die Besucher, wieviel Sachkenntnis nötig ist, um die Anzahl der fleißigen Lebewesen und ihr Nahrungsangebot im richtigen Verhältnis zueinander zu halten. Nur dann sei nämlich eine optimale Wasserreinigung, wie sie in der Böhmfelder Kläranlage nachweislich gewährleistet sei, möglich, betonte Herzog. Nicht mehr benötigter Belebtschlamm, pro Jahr sind es etwa 930 Kubikmeter, wird in zwei je 280 Quadratmeter großen Schlammpoldern zwischengelagert.

Ob als Trockensubstanz oder mit Faulwasser versetzt, der Böhmfelder Landwirt Franz Mayer kennt die Inhaltsstoffe dieser grünbraunen, hier fast geruchlosen Masse aufgrund der regelmäßigen Untersuchungen seit Jahren ganz genau, verteilt er sie doch alljährlich im Auftrag der Gemeinde im Herbst auf Böhmfelder Ackerland außerhalb der Wasserschutzgebiete. Bestens vertraut mit der neuesten Düngeverordnung und sonstigen Vorschriften, berichtete er: "In unserem Klärschlamm sind die wichtigen, nicht auswaschbaren Bodennährstoffe Phosphat, Kaliumoxid und Magnesiumoxid zusammen mit Stickstoff so reichlich vorhanden, daß der Landwirt mit einer Düngerersparnis pro Hektar in Höhe von rund 85 Mark rechnen kann." Dazu komme noch ein Beitrag der Gemeinde von 3 Mark pro abgenommenem Kubikmeter Klärschlamm. Schwermetalle, wie Blei, Chrom, Kupfer und Zink, fänden sich in verschwindend geringer bzw. unbedenklicher Menge.

Endstation im eingezäunten Kläranlagenbereich war der 2000 Quadratmeter umfassende Schönungsteich, der täglich rund 250 Kubikmeter Wasser aufnimmt und die Aufgabe des fehlenden Vorfluters inne hat.

Die letzte Station der "Kläranlagen-Rallye" bildete das Feuchtbiotop im Katzental. Dort kann das geklärte Abwasser in drei Teichen und auf der angrenzenden Wiese durch mehrere Meter mächtige Lehmschichten breitflächig versickern. Franz Schipper und Werner Weyer erklärten hier, daß Wasserpflanzen dem Wasser die Restnährstoffe entziehen. 1987 angelegt, hat sich das Böhmfelder Feuchtbiotop zwischenzeitlich zu einer wertvollen ökologischen Nische mit verschiedenen, teilweise sogar seltenen Wasservögeln, Amphibien, Libellen und Pflanzen entwickelt.

Großen Zuspruch fanden die von Walli Halsner und Renate Witt außerhalb des Kläranlagengeländes vor dem gemeindlichen Bauhof angebotenen Kuchen und Getränke.

Lesen Sie auch die ausführliche Bildreportage zum Tag der offenen Tür (Rundgang durch alle Stationen, Wasserversickerung im Feuchtbiotop, Bilderbogen und noch mehr).


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In Böhmfeld sind die Rücklagen gewachsen und die Schulden drastisch gesunken

Jahresrechnung 1998 ohne Mängel - Antrag für Kindergartenanbau trotz leiser Kritik abgesegnet: Baubeginn nicht vor Herbst

DK, 19.06.99 (sdr)

Auf ein ruhiges Rechnungsjahr 1998 blickte der Böhmfelder Gemeinderat in seiner letzten Sitzung zurück:

Wie Rechnungsprüfer Martin Nadler jun. bekanntgab, habe man die Jahresrechnung samt Kontenbewegung und Kreditverlauf vor Ort sorgfältig geprüft und keine Unstimmigkeiten oder Mängel feststellen können. Im Verwaltungshaushalt fielen rund 2 Millionen Mark und im Vermögenshaushalt circa 1 Million Mark an. Erfreulich seien Rücklagen- und Schuldenentwicklung, konstatierte Bürgermeister Alfred Ostermeier. So seien die Guthaben leicht auf 230.000 Mark angewachsen. Um mehr als ein Drittel, das heißt, von 1.100.000 Mark auf 692.190 Mark, haben sich die Verbindlichkeiten im Laufe des Vorjahres verringert. Die Feststellung der Jahresrechnung 1998 wurde einstimmig beschlossen.

Baufachmann und Gemeinderat Martin Bast erläuterte den von der katholischen Kirchenstiftung Böhmfeld geplanten Um- und Anbau am Pfarrheim für die dritte Kindergartengruppe des katholischen Kindergartens Sankt Marien: Außer einem separaten Eingang mit Flur und Garderobe werde aus einem bisherigen Lager- und einem Intensivraum ein großer Gruppenraum entstehen. Von dem erdgeschossigen, rund 3 Meter breiten, über die gesamte Südseite des Gebäudes reichenden Erweiterungsbau profitiere auch der noch vorhandene Pfarrjugendraum, gab Bast zu verstehen. Die Wände des Anbaus werden verglast; damit die Raumtemperaturen bei Sonneneinstrahlung nicht zu sehr steigen, will man ein Blechdach anbringen.

Optisch erleide das rund 40 Jahre alte, harmonisch gebaute Pfarrheim durch die Veränderung Einbußen, bedauerten einige Bürgervertreter. Da jedoch das Angebot der Gemeinde, in der Alten Schule Räume für die Pfarrjugend einzurichten, wodurch das gesamte Erdgeschoß des Pfarrheims für die dritte Kindergartengruppe frei und der Anbau nicht notwendig geworden wäre, von der Kirche nicht angenommen worden sei, müsse die Gemeinde aufgrund des bestehenden Subsidiaritätsprinzips zurückstehen. Deutlich machte Bürgermeister Ostermeier allerdings auch, daß mit dem Bau - entgegen anderslautender Gerüchte - erst begonnen werden darf, wenn die Regierung von Oberbayern den vorzeitigen Baubeginn genehmigt haben wird. Die entsprechenden Antragsunterlagen würden zusammen mit dem Architekten zügig erstellt.

Schließlich gaben fast alle Räte grünes Licht für den geplanten Um- und Anbau.

  

Bürgerbeteiligung beim Bebauungsplan "Ortskern" auch nach Fristablauf möglich

"Kimba" und Schülerlotsendienst auch im nächsten Schuljahr - Bürgermeister nimmt sich historischer Epitaphien an

Wie in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Böhmfeld zum Ausdruck kam, ist Bürgermeister Alfred Ostermeier mit der Beteiligung der Bürger beim Vorentwurf des Bebauungsplans "Ortskern" nicht recht zufrieden: "Bisher hat sich nur ein Drittel der Grundstückseigentümer - immerhin sind 170 Grundstücke betroffen - informiert bzw. Anregungen und Anliegen vorgebracht". Ganz geschwiegen habe bisher die Hofstettener Siedlung. Auch wenn die Frist der Bürgerbeteilung abgelaufen ist, sei es noch 3 Wochen lang bis zur nächsten Gemeinderatssitzung möglich, Meinungen einzubringen, betonte Alfred Ostermeier: "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für Kritik und Vorschläge!"

Weiter geht es mit der Umsetzung des Landschaftsplans: Magerrasen- und Gehölzpflege, Pflanzungen und Grunderwerb im Süden für die Schaffung von Feldbiotopen sowie eventuell die Einrichtung einer Obstentsaftungsanlage stehen für 2000 und 2001 auf dem Programm.

Seltsam zögerlich sind Böhmfelds fleißige Kirchgänger, wenn es um ökumenische Veranstaltungen geht. Jedenfalls seien gerade ihre Plätze beim ökumenischen Gottesdienst im Rahmen der "Woche für das Leben" und bei der anschließenden Diskussionsrunde mit dem Umweltpfarrer der Diözese Eichstätt, Josef Bierschneider, weitgehend leer geblieben, bemerkte der Bürgermeister: "Gottes Schöpfung muß vor allem den aktiven Christen am Herzen liegen, auch dann noch, wenn die politische Gemeinde und die lokale Agenda 21 bei Veranstaltungen mitwirken!" Ökumene sei heute wichtiger denn je, unterstrich Ostermeier, die Kirchen müßten gemeinsame Wege suchen, um ihrem Auftrag gerecht zu werden.

Mangelndes Interesse der Wählerschaft für Europa dokumentiere auch in Böhmfeld die geringe Wahlbeteiligung, sagte Ostermeier. Immerhin liege man aber mit 48,5 Prozent knapp über dem Landkreisdurchschnitt. Leider habe die betonte Festlegung auf bundespolitische Themen im Wahlkampf die Wähler von der Wichtigkeit der europäischen Aufgabenbereiche abgelenkt.

In den Sommerferien bietet die Gemeinde wieder ein Ferienprogramm. Sie hofft - aufgrund der bisherigen guten Erfahrungen - daß sich auch die Ortsvereine und Gruppen eifrig daran beteiligen. Der Spielbus kommt in der letzten Ferienwoche nach Böhmfeld.

Die Kindermittagsbeaufsichtung (Kimba) an der Böhmfelder Grundschule wird auch im Schuljahr 1999/2000 fortgesetzt. Bisher gibt es beim zuständigen Elternbeirat 12 Anmeldungen. Anita Grad scheidet als Betreuerin aus, Ingrid Schlamp rückt nach. Ebenso bestehen bleibt der Schülerlotsendienst mit 8 Böhmfelder Frauen.

Der Gemeinderat stimmte einer Verlängerung der Konzession für den Schichtbusverkehr von Böhmfeld zur Firma Audi in Ingolstadt, betrieben durch die Firma Oswald Buchberger (Denkendorf), für weitere 8 Jahre zu.

Am letzten Juniwochenende feiert der Böhmfelder Wanderverein im Wertstoffhof an der Gaimersheimer Straße sein 25-jähriges Jubiläum, und der Agenda-Arbeitskreis "Wasser und Abwasser" lädt zu einem Tag der offenen Tür in der Kläranlage ein.

Bis zum bevorstehenden dreifachen Priesterjubiläum in der Pfarrgemeinde am 18. Juli will Bürgermeister Alfred Ostermeier einige der historischen Epitaphien an der Kirchen- und an der Friedhofsmauer fachmännisch restaurieren lassen. Über die Bedeutung und den Wert der Gedenkmale wird dann Dr. Emanuel Braun die interessierte Bevölkerung informieren.

Das stand auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung.


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Böhmfeld-online
© 1999; AdamO
Stand: 19. Januar 2000