Böhmfelder Pressespiegel 2002-2

 
Mit "Blasenspiel", Cornamuse und Krummhörnern hinein in den Wonnemonat

Die Spielleut der Gruppe "Platerspil" begeisterten beim Benefiz-Konzert im Kotterhof ein großes Publikum

DK xx.05.02 (sdr)
 

Sie seien keine steif uniformierten Stadtpfeifer und keine zotigen "Stümpler", sondern sie seien kunterbunte Spielleut, sagen und zeigen die sechs Musikanten und Sänger der Gruppe "Platerspil" aus Ingolstadt. Und das Publikum merkt schnell: Sie sind von der Sorte, denen im Mittelalter heitere, fantasievolle Instrumentenklänge im Blut und flotte Gesangsstrophen auf der Zunge lagen und die darob allerorten Alt und Jung die Alltagssorgen vergessen ließen und auf die Tanzböden lockten.

Beim ihrem ersten Konzert im Kotterhof in Böhmfeld, das zugleich die fünfte Veranstaltung im Rahmen der vom Jurahausverein organisierten Benefiz-Reihe "Alte Musik an alten Orten" für die Erhaltung historischer Bauten war, präsentierte die Spielleutgruppe "Platerspil" mit ihren derzeitigen Interpreten Heinz Werner, Frieder Vocht, Dieter Reitmeier, Sarah Prinke, Conny Prinke und Inge Hoffmann einen Reigen deutscher und irischer Instrumentalstücke, Tänze, Balladen und Lieder aus der Zeit der Renaissance bis zur Folkmusik von heute. Platerspil, Cornamuse, Krummhorn, Rauschpfeife, Blockflöten, Tinwhistle, Gitarren, Mandoline, Violine, Dulcomer, Gitarrenharfe, Scheitholt, Cabasa, Zimbeln, Schellenring, Tamburin und Trommeln sind unter anderem ihre "Werkzeuge", aus denen sie eine schier unerschöpfliche Klangfülle hervorzauberten.

Wippende Beine, Lachen auf allen Gesichtern und immer wieder stürmischer, lang anhaltender Applaus im voll besetzten Sitzungs- und Veranstaltungssaal im Kotterhof: Die Besucherinnen und Besucher, inspiriert auch von dem historischen Ambiente des Raumes, "gingen voll mit" bei den feinen, weichen, frischen, lieblichen und schwungvollen Gitarren-, Mandolinen- und Violinenklängen, die die Musiker - je nach Stück - "wohl temperierten" mit Brummen, Zirpen, Zwitschern, Flöten, Trillern, Schmettern, Rasseln, Schnarren, Tröten, Klingeln, Klopfen, Pfeifen und Trommeln. Ob das sensible Platerspil, dessen Resonanzkörper eine Schweinsblase ist und das ein Mitglied der Musikanten-Gruppe selbst baute, das "durstige" Krummhorn, das aussieht "wie ein abgebrochener Spazierstock" und stets feucht gehalten werden muss, oder die eigenwillige Gitarrenharfe, die ganz schlicht auch "Tischding" heißt und deren 30 Saiten viel Fingerspitzengefühl verlangen: Die seit elf Jahren vereinten Hobbymusiker mit den einfühlsamen Gesangsstimmen beherrschen die Instrumente so virtuos, dass Besucher ins Schwärmen gerieten: "Da kann man die moderne Musik vergessen. Das klingt ja so gut. Diese Musik macht froh, heiter, lustig, beschwingt und beruhigt auch."

 


 

Zum Ohren- gesellte sich der Augenschmaus, denn die Spielleut, die ihr breit gefächertes Repertoire bisher unter anderem auf Schloss Hexenagger, der Burg Rabeneck, beim Neuburger Schlossfest, auf Schloss Hirschberg und beim Bürgerfest in Ingolstadt zum Besten gaben, in der Region ein unverwechselbares Unikat darstellen und ihr Können in Bälde auf einer CD anbieten wollen, treten in selbst geschneiderten originalgetreuen Gewändern aus der Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts auf. Herzerfrischend ist ihre kecke, humorige Darbietungsweise, wenn sie ihrem Publikum die "Kunst des Küssens" beizubringen versuchen, für "St. Patrick's Cathedral" nach Kirchenchorsängern Ausschau halten, sich beim berauschenden "Burgunder" zusammenreißen müssen, "dass sie nicht daneben singen", oder die "Ingen" unter den Zuhörerinnen mit betörendem Minnelied erröten lassen.

"Wir probieren aus, was zusammenpasst, was gut klingt, was gefällt und was uns Spaß macht", erklärte die Gruppe "Platerspil" ihre variantenreiche irische Folkmusik. Wie ihre Vorbilder, die Volksmusikanten und -sänger vor 150 bis 600 Jahren, es zu tun pflegten, hören sie sich um, schnappen auf und spinnen daraus ihre ganz individuellen Interpretationen.

 

Als das Publikum nach über zwei Stunden noch immer nicht "satt" war und mit wiederholtem Klatschen und Zurufen seinen Willen nach Zugaben durchsetzte, "zogen" die Spielleut wieder "neue Saiten auf" und neckten die Konzertbesucher, bis sie freudig als "Chor" einstimmten.

Als Vertreter des Jurahausvereins bedankte sich Günther Böhm (Pfünz) bei den Musikanten und Sängern für "die schöne Musik, raus aus der Walpurgisnacht und hinein in den Mai" und bei Bürgermeister Alfred Ostermeier für das kostenlose Bereitstellen des Veranstaltungssaales. Die freiwilligen Spenden aus den Reihen der Besucher sind bestimmt für die Rettung des "Patenkindes" des Jurahausvereins, der Barockkirche in Warlitz, die eine Rarität in Mecklenburg-Vorpommern ist und vor Beginn der vom Jurahausverein angestoßenen und finanziell unterstützten Sanierungsarbeiten akut einsturzgefährdet war.

 


 

Die nächste und letzte Veranstaltung der Benefiz-Reihe "Alte Musik an alten Orten" findet statt am Sonntag, 23. Juni, um 18.00 Uhr in der St. Martinskirche in Mailing. Kirchenmusikdirektor Reinhold Meiser von der St. Matthäus-Kirche in Ingolstadt, der auch den Ingolstädter Bach-Chor leitet, spielt auf der dortigen Bittner-Orgel, einer mittlerweile selten gewordenen Orgel der Romantik. Der Eintritt ist ebenfalls frei. Spenden für das Kirchenkleinod in Warlitz sind wiederum willkommen.

Mehr zu "Platerspil" und Kotterhof siehe Einladungseite.

 

Die Gruppe "Platerspil" zwischen alten Bruchsteinmauern und wuchtigem Eichengebälk im Kotterhof: So bunt und originell wie die Gewänder der Spielleut waren auch ihre Musik und ihr Gesang.   Foto: adamo
 
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Honoratioren aus Südtirol fanden Kotterhof und Lokale Agenda 21 "super"

Bürgermeister Ostermeier informierte über Agenda 21-Prozess / "Vieles von Böhmfeld auf Südtiroler Kommunen übertragbar"

DK xx.05.02 (sdr)
 

Wahnsinn! Super! Gefällt mir ganz gut!" Mächtig Eindruck machte der Kotterhof, vor allem der Sitzungssaal mit seinem imposanten Eichengebälk, auf eine siebenköpfige Delegation aus Südtirol, die im Rahmen einer zweitägigen Lehrfahrt nach Stationen in Neumarkt, Riedenburg und Ingolstadt nach Böhmfeld gereist war, um "die Gemeinde Böhmfeld als Dorf der solidarischen Gemeinschaft" zu besichtigen und sich von Bürgermeister Alfred Ostermeier über die Böhmfelder Lokale Agenda 21 informieren zu lassen. Initiator der Lehrfahrt war Professor Dr. Rainer Greca, Soziologe an der Katholischen Universität Eichstätt, der zahlreiche Forschungsprojekte im In- und Ausland betreut. Begleitet wurde er von dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Walter Rossi und dem ehemaligen wissenschaftlichen Mitarbeiter Carsten Bückner sowie von seiner Sekretärin Elisabeth Hanisch.

Nach einem Rundgang durch das Haupthaus, den Stadel und den Innenhof fühlte sich die ausgewählte Besuchergruppe, bestehend aus dem Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland, Oswald Schiefer, der gleichzeitig Bürgermeister der Gemeinde Kurtatsch ist, Dr. Fernanda Mattedi Tschager, Direktorin der Sozialdienste der BZG Überetsch-Unterland, Dr. Liliana Di Fede, Sprengelleiterin des Sozialsprengels Leifers-Branzoll-Pfatten, Dr. Silvia Gretter, Pädagogin im Sprengel Leifers, Dr. Cinzia Soppera, Pädagogin im Sprengel Unterland, Dr. Kathrin Perathoner, Sozialwissenschaftlerin der BZG Überetsch, und Evelyn Aigner, Erzieherin im Sprengel Unterland, im Sitzungssaal sichtlich wohl. Jedenfalls diskutierten Bürgermeister Schiefer und sein Böhmfelder Amtskollege lebhaft den Unterschied zwischen der süddeutschen Ratsverfassung, die dem Bürgermeister eine starke Stellung zuweist, und der Gemeindeordnung in Südtirol, in der die Verwaltung mit Veto-Rechten ausgestattet ist.

 


 

"Es gibt eine Gemeinde, in der der Agenda 21-Prozess funktioniert", hatte die Südtiroler Honoratiorengruppe erfahren, und deshalb folgte sie mit großem Interesse den Ausführungen von Bürgermeister Ostermeier zu Entstehung, Verlauf, Erfolgen, aber auch gelegentlichen Niederlagen der Lokalen Agenda 21 in Böhmfeld. "Ein Vortrag in Eichstätt über Agenda 21-Prozesse in Österreich war 1997 das Schlüsselerlebnis. Ich wusste: Das ist die Kommunalpolitik, die mir vorschwebt - weit weg von kleinkarierter Parteienrivalität, vom kurzfristigen Denken bis zur nächsten Wahl, dafür hin zum Konsens, zur Langfristigkeit und zur nachhaltigen und enkelverträglichen Dorfentwicklung", berichtete Ostermeier. "Gemeinsame Dorfpolitik von unten ohne dass daraus ein Einheitsbrei entsteht" sei das Bestreben.

Die ursprünglich drei Arbeitskreise mit mehr als 50 Aktiven boten der Dorfbevölkerung mit ihren Aktionen und Veranstaltungen viel Wissen an, unter anderem über das Trink- und Abwasser, über Strom sparende Haushaltsgeräte, umweltfreundliche Reinigungsmittel und die Wichtigkeit der Regenwasser- und Sonnenenergienutzung. "In der Vergangenheit interessierte mich die Artenvielfalt unserer Trockenrasenhänge herzlich wenig", gestand der Bürgermeister ein. Das habe sich nun ins Gegenteil verkehrt. "Toll" sei es gewesen, wie die Kinder ihre Eltern für die Aktion "Laufen lohnt sich" begeistern konnten und damit so manche Benzinkutsche von den Dorfstraßen verbannten.

 

Auch einige wenige "Rohrkrepierer" wie das von den Bürgern weitgehend ignorierte Verleih-Angebot von Strommessgeräten konnten nicht entmutigen, und der anfängliche eher kontraproduktive Übereifer sei verschwunden.

Neu entdeckte Gemeinsamkeiten und Lust zum Diskutieren führten und führen Alteingesessene und Neubürger zusammen. "Sehnsucht nach direktem Leben und das Ergebnis der Arbeit, das man greifen kann", machte Ingenieure und Techniker zu Freizeitschäfern. Erfahrene Landwirte und Arbeiter können mit ihren ganz speziellen Fähigkeiten und individuellen Erlebnissen die Bürgerschaft und das Veranstaltungspublikum in Staunen versetzen. Bewiesen haben dies bereits die rüstigen Rentner bei der Sanierung des Kotterhofes. Findige Senioren werden mit ihrer Kreativität im Juni das "Heiraten früher auf dem Dorf" im Kotterhof anschaulich machen. "Essen, Trinken, Musik und Geselligkeit, also das Vermitteln von Lebensfreude, sind bei Veranstaltungen genauso wichtig wie lehrreiche Ausstellungen und Vorträge", wurde dem arbeitseifrigen und eher zur Nüchternheit neigenden Oberstudienrat Ostermeier klar. Er gab auch zu, dass die Beschäftigung mit der Agenda 21 ihm vermittelt habe, dass man zu den Leuten hingehen müsse, wenn man etwas will, dass man sie darin bestärke solle, ihre Vorzüge und Begabungen zu entdecken und einzubringen, und dass es viel besser sei, Leistung zu belohnen anstatt Versäumnisse zu sanktionieren, was jetzt bei der Senkung des Nitratgehaltes im Böhmfelder Trinkwasser praktiziert werden soll.

 


 

"Vor 18 Jahren trat ich das Bürgermeisteramt an mit der Sucht nach Reglementierung", verriet Ostermeier. "Möglichst wenig Vorschriften" laute jetzt sein Motto, und er sei nun davon überzeugt, dass man Gemeindepolitik nicht nur für, sondern vor allem mit den Bürgern machen müsse.

"Wir haben einiges dazugelernt", resümierten die Besucher sichtlich beeindruckt. Besonders imponierte ihnen das Ziel des Böhmfelder Gemeindegremiums, der Verstädterung vorzubeugen und den typischen Dorfcharakter zu bewahren sowie mit der Erstellung eines Leitbildes "Böhmfeld 2020" eine Richtschnur für eine enkelverträgliche Kommunalpolitik zu legen. Der Südtiroler Bezirkspräsident und Bürgermeister bedauerte, dass man auch in seiner Heimatregion in dieser Hinsicht schon viele Fehler gemacht habe: "Vor lauter Modernisierungs- und Ordnungssinn haben wir oftmals nur zugunsten geräumiger Parkplätze die Ortskerne entstellt und tote Dörfer geschaffen." Oswald Schiefer meinte, dass viel von Böhmfeld auf die Gemeinde Kurtatsch, die ähnlich groß sei wie Böhmfeld, übertragen werden könne. Zum Abschluss lud er das Böhmfelder Gemeindegremium zu einem Gegenbesuch nach Südtirol ein. Bürgermeister Ostermeier überreichte ihm zur Erinnerung das Böhmfelder Gemeindewappen.

 

 
Das heitere Flair des Kotterhofes spiegelte sich beim Erinnerungsfoto sowohl auf den Gesichtern der Delegationsmitglieder aus Südtirol, als auch in den Mienen von Bürgermeister Alfred Ostermeier (Mitte) sowie von Professor Dr. Rainer Greca (rechts neben Bgm. Ostermeier) und seiner Mitarbeiter wider.
Foto: adamo

 
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"Orchideendetektiv" Gerhard Dörfler sucht und beschützt Jura-Knabenkräuter

BN-Ortsgruppe blickte bei Hauptversammlung auf erfolgreiches Jahr / Helfer für Haus- und Straßensammlung gesucht

DK 27.04.02 (sdr)
 

"Bei uns werden immer mehr aktiv", freute sich Gerhard Halsner, Vorsitzender der Ortsgruppe Bund Naturschutz Böhmfeld, bei der Jahreshauptversammlung des noch jungen, mittlerweile 65 Mitglieder zählenden Vereins. Zahlreich hatten sich die Naturfreunde eingefunden, darunter auch der Senior der Gruppe, Lorenz Tratz, und einige der insgesamt elf Nachwuchs-Naturschützer. Günther Heidemeier vom Landesbund für Vogelschutz (BLV) zeigte unter dem Motto "Die mit den Ohren sehen und mit den Händen fliegen" einen aufschlussreichen Film über die Lebensgewohnheiten der heimischen Fledermäuse. Mit großem Interessen wurde sein ausführlicher Bericht über die Entwicklung der Wanderfalkenpopulationen in Bayern und insbesondere im Altmühl-Donau-Bereich in den letzten 20 Jahren aufgenommen, da einige Böhmfelder Naturschützer mit ihrem jahrelangen Einsatz bei der Horstüberwachung dazu beigetragen haben, dass man im Landkreis Eichstätt nunmehr auf den stärksten Bestand dieser nützlichen, eleganten und mit Spitzenflugleistungen bis 360 km/h pfeilschnellen, aber leider rar gewordenen heimischen Greifvögel stolz sein kann.

"Im Gegensatz zu den vorangegangenen Jahren, in denen uns die Trockenrasenentbuschung und der Bau des Stalls für unsere Weidetiere voll einspannte, war im letzten Jahr gar nicht so viel los", gab sich Halsner, der einer der sechs Schafhalter der Böhmfelder Schäfergemeinschaft ist, bescheiden. Begonnen habe es mit dem Pflanzaktionstag im Kotterhofgarten, bei dem auch die Böhmfelder Gartler mit von der Partie war. Höhepunkte seien die Kotterhof-Einweihung, bei der man bei der Verköstigung Werbung für biologisch erzeugte Lebensmittel machte, und der Vortragsabend mit dem bekannten Fernsehjournalisten Franz Alt, bei dem man die Organisation und die Bewirtung übernahm, gewesen. Beim "Tag der Vereine" im Kotterhof habe man, so der Vorsitzende, auf die umfangreiche Arbeit des Vereins für die heimische Pflanzen-, Vogel-, Amphibien- und Insektenwelt aufmerksam gemacht. Es folgte die Mitwirkung bei der 125-Jahr-Feier der Freiwilligen Ortsfeuerwehr. "Ein Nachmittag mit den Schäfern und ihren Tieren in der Böhmfelder Flur" hieß der Beitrag der Naturschützer zum gemeindlichen Ferienprogramm. Er stieß auf große Resonanz.

 


 

"Die Saat geht gut auf. Auf Böhmfelder Dächern sieht man immer mehr Solar- und Photovoltaikanlagen." lobte Gerhard Halsner seinen BN-Mitstreiter Josef Hüttinger, der im vergangenen Oktober am "Tag der Regionen" der Bevölkerung seine neu errichtete Photovoltaikanlage "in vorbildlicher Weise" präsentierte.

Bereits am 1. September ging's los mit den zeitaufwändigen Vorbereitungen für den ersten Weihnachtsmarkt im Kotterhof am 24. November 2001, der unter Leitung der BN-Gruppe stand. Mit viel Kreativität und Geduld werkelte ein knappes Drittel der Mitglieder etliche Woche lang, um mehrere Verkaufsstände mit nützlichen und dekorativen Utensilien zu bestücken. Allein fünf der insgesamt 18 Stände betreuten die Naturfreunde am Markttag. 1.055 Euro des Reinerlöses von rund 2.250 Euro spendete man der Nepalhilfe Beilngries im Rahmen eines Lichtbilderabends im Pfarrheim mit dem Titel "Nepal - Land und Leute", der ebenfalls noch 197,63 Euro für die Nepalhilfe einbrachte. Für den Rest des Geldes will sich der Verein Werkzeug und vor allem eine Motorsense für die Pflege der Magerrasenflächen anschaffen. Lob und Dank für den "großartigen Einsatz" zollte der Vorsitzende allen Aktiven, die zu dem großen Erfolg des Weihnachtsmarktes beigetragen haben. Die Naturschützer seinen bereit, auch die künftigen Weihnachtsmärkte im Kotterhof unter ihre Fittiche zu nehmen, versprach Halsner.

 

Im zeitigen Frühjahr kontrollierte man mit den Kindern die Nistkästen, schnitt bei der Aktion "Saubere Landschaft" die Kopfweiden an der Grundschule und in der Flur sowie die gemeindlichen Obstbäume am Radweg nach Hofstetten. Die Amphibienwanderung im März und April erforderte den Auf- und Abbau und die tägliche Überwachung von Krötenzäunen im Katzental, in Schambach und in Biberg. In Schambach kontrollieren fünf zuverlässige Frauen aus dem Ort die Krötenzäune und sammelten heuer insgesamt 2.126 Tiere ein; in Biberg ist eine engagierte Ortsbewohnerin aktiv, die diesmal 246 Amphibien in Sicherheit brachte. 298 Tiere fanden sich im Katzental. Rätselhaft und bedauernswert sei der Rückgang der Molche, meinte der Vorsitzende. Die Naturschützer beabsichtigen, in einem stillgelegten Böhmfelder Lehmabbaugebiet ein neues Feuchtbiotop bei seiner Entstehung zu unterstützen.

Besondere Anerkennung gab es für den Orchideenkenner und -schützer der Gruppe, Gerhard Dörfler, der seit einigen Jahren während der Vegetationszeit fast täglich unterwegs ist, um die oftmals verborgenen Pflanzenschönheiten in der Böhmfelder Flur aufzustöbern und ihre Standplätze sorgfältig zu kartieren. 16 der in der Region beheimateten insgesamt etwa 21, teils äußerst seltenen Jura-Orchideensorten hat Dörfler bereits aufgespürt. Weltweit gibt es über 20.000 verschiedene Orchideen, die der Volksmund auch Knabenkräuter nennt.

 


 

Der Böhmfelder "Orchideendetektiv", der zugleich Nistkästen-Fachmann und passionierten Vogelschützer ist, habe beim Artenschutztreffen der BN-Kreisgruppe referiert und dabei mit dem großartigen Ergebnis seiner Hobbytätigkeit die anwesenden Fachleute zum Staunen gebracht, ließ Halsner wissen.

Mit ihrem "Pilotprojekt Trockenrasenpflege" will die Böhmfelder Schäfergemeinschaft, deren Mitglieder zu den BN-Aktiven zählen, einen individuellen, aus ihrer Sicht erfolgreichen Weg beschreiten. Vorgesehen ist - im Einklang mit der Jägerschaft und der Unteren Naturschutzbehörde - eine kontrollierte Beweidung mit Schafen und Ziegen unter Berücksichtigung von Blütezeit und Samenentwicklung der Pflanzenraritäten.

"Kommunalpolitisch interessiert sind wir auch!" betonte Gerhard Halsner, der als neu gewählter Gemeinderat auf insgesamt sieben weitere Ratskollegen aus der BN-Gruppe bzw. Ratskandidaten bei der letzten Wahl verwies.

Werner Weyer, Sprecher der Böhmfelder Solarinitiative (BSI), berichtete, dass mittlerweile mit dem Fränkischen Überlandwerk die technische Seite für eine Gemeinschafts-Photovoltaikanlage geklärt sei: "Jetzt suchen wir noch Leute, die mitmachen."

 

Jugendleiterin Claudia Weyer ließ das Jahresprogramm für die Jugendgruppe, die sich im letzten Juli formierte, Revue passieren: Im Rahmen der "Europäischen Fledermausnacht" erlebte der Nachwuchs "das geheime Nachtleben in Pfünz" mit dem dort im Sommer ansässigen Großen Mausohr.

Für den Weihnachsmarkt bastelten die Kinder Holznikoläuse und Christbaumsterne. Es folgten Informationen über die Erdkröte. Man half mit beim Aufstellen der Krötenzäune und beim Einsammeln der Amphibien. Spannend war das "Treffen" mit einem echten Biber in dessen Revier. Das neu angeschaffte Öko-Spiel "Wer erzielt die höchste Lebensqualität?" dient zum Spielen im Vereinsraum und zum Ausleihen für zu Hause.

Der recht positive Kassenbericht des Kassiers Ludwig Spreßler jun. veranlasste die Versammlungsteilnehmer, Naturschutz-Fortbildungskurse für Erwachsene und Kinder ins Auge zu fassen. Aus der letzten Haus- und Straßensammlung für den Bund Naturschutz flossen 600 Euro an die Ortsgruppe zurück. Zur Entlastung der bisherigen Sammler werden noch einige Helferinnen bzw. Helfer gesucht.

 
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Abschied vom Gemeinderat: Mit erfreulicher Bilanz in den "Hortus Behmfeldensis"

Vier Räte räumten Stühle für Nachrücker / Ostermeier: "Gemeinde für Aufgaben in neuer Wahlperiode gut vorbereitet"

DK 19.04.02 (sdr)
 

Im Mittelpunkt der 88. und letzten Sitzung des Böhmfelder Gemeinderates in der Wahlperiode 1996 bis 2002 stand die Bilanz der vergangenen sechs Jahre und die Verabschiedung der ausscheidenden Ratsmitglieder. Einen ungewöhnlichen Auftakt erfuhr die Sitzung durch die Vorführung einer Lautsprecheranlage mit schnurlosen Mikrofonen, deren Anschaffung die Gemeinde ins Auge fasst, im Innenhof des Kotterhofes und im Sitzungssaal durch einen Fachmann.

Die "Rechte und Pflichten eines Bürgervertreters" ließ Bürgermeister Alfred Ostermeier bei der Verabschiedung der vier scheidenden Gemeinderäte noch einmal Revue passieren. Michael Bauer und Max Mackle, der der Gemeinde als Hausmeister von Grundschule, Schulturnhalle und Kotterhof weiterhin erhalten bleibt, haben die Pflicht zur Teilnahme an den Sitzungen während ihrer 18-jährigen Mitgliedschaft im Gemeinderat jeweils rund 300 mal wahrgenommen, rechnete Ostermeier aus. Manfred Czekalla war 12 Jahre dabei, und Karl-Heinz Nieberle saß eine Wahlperiode lang in der Gremiumsrunde. Dafür zollte ihnen der Bürgermeister Anerkennung und Dank. Als Symbol dafür, dass sie während ihrer Amtszeit ihren Beitrag zu einem "blühenden Leben im Dorf" geleistet haben, überreichte ihnen der Gemeindechef je ein gerahmtes Werk des Böhmfelder Künstlers Albert Fersch mit dem Titel "Hortus Behmfeldensis".

Bürgermeister Ostermeier verwies in seiner Rückschau auf die "Highlights" der letzten sechs Jahre: Bau einer neuen Schulturnhalle, Generalerneuerung der Grundschule, Sanierung des Kotterhofes, Anschaffung eines modernen Löschgruppenfahrzeuges für die Freiwillige Ortsfeuerwehr, Umbau des Wertstoffhofes zu einer Festhalle und Errichtung eines gemeindliche Schafstalles für die Böhmfelder Schäfergemeinschaft, die mit ihren Weidetieren die wertvollen Trockenrasen und Streuobstareale sowie sonstige Grünflächen pflegt. Er hob die gute Zusammenarbeit mit den Partnern - Kirche, Ortsvereine und Gruppen - hervor und erinnerte an die finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde bei der Erweiterung des kirchlichen Kindergartens, beim Umbau des Sportheimes und bei der Anschaffung einer Obstentsaftungsanlage durch den Gartenbauverein.

Landschaftsplan, Lokale Agenda 21 und Förderung von Solarenergie- und Regenwassernutzung, ihre Umsetzung und vielfältigen Aktionen sind ebenfalls "Kinder" der vergangenen Wahlperiode. "Besonders freue ich mich über den Reinerlös von 50.000 Mark des Bürgerfestes im Sommer 1996, der krebskranken Kindern zugute kam", ließ Ostermeier wissen. Durch die Spendenfreudigkeit der Bürger und die finanzielle Unterstützung der Gemeinde habe man im Zusammenwirken mit der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt, der Patenkompanie der Gemeinde, die Schließung des multiethnischen Kindergartens im bosnischen Bergdorf Vukanovici verhindern und seinen Fortbestand über Jahre hinaus sichern können.

 


 

"Reich sind wir nicht, und sprudelnde Gewerbesteuerquellen fehlen uns, trotzdem sind unsere Finanzen gesund", zeigte sich der Bürgermeister zufrieden. Die wohl überlegte Baulandpolitik der 80er Jahre, die gleichermaßen Grundstückseigentümer, Gemeinde und Baulandkäufer begünstigte, und rechtzeitig erhobene Beiträge haben die umfänglichen Investitionen in die Infrastruktur ohne hohe und langfristige Verschuldung möglich gemacht. Auch aus dem Lehmabbau und der Nutzung des Gemeindewaldes seien Überschüsse erzielt worden. Sparsamkeit und schneller Schuldenabbau haben, so Ostermeier, auch künftig Vorrang: "Für kommende Aufgaben sind wir gut vorbereitet." Dabei erscheine es sinnvoll, sich an einem gemeinsam erarbeiteten Leitbild, dessen Grundgerüst schon vorhanden ist, zu orientieren. Ein dickes Lob des Gemeindechefs gab es für die Ortsvereine und die Feuerwehr, die "keine überzogenen Forderungen an die Gemeinde stellten", sowie für Gruppen und Einzelpersonen, die sich im Dorf und in der Gemeinde ehrenamtlich engagierten. "Unser Dorf lebt von der Förderung und Stärkung der vorhandenen Fähigkeiten von Bürgerinnen und Bürgern, jedoch dürfen Einzelne nicht überfordert werden", betonte Ostermeier.

 

Steigende Nitratwerte zwingen zu unverzüglichem Handeln
Nicht in Erfüllung ging der Wunsch nach einem Windrad zur Stromerzeugung auf Gemeindeterrain, da das Landratsamt Eichstätt dafür seine Zustimmung versagte. "Wir werfen aber die Flinte nicht ins Korn", gibt Bürgermeister Ostermeier nicht auf. Die "Alte Schule" muss noch auf ihre Sanierung warten, bis ein endgültiges Konzept im Einvernehmen mit der Ortskirche gefunden ist. Sofort tätig werden müsse der neue Gemeinderat bei der dringlichen Frage "Wohin fließt das Böhmfelder Abwasser nach dem Jahre 2003?" und beim Problemfall "Bebauungspläne Ortskern", kündigte der Bürgermeister an. "Keine Politik der ruhigen Hand mehr" vertrage der neuerdings wieder steigende Nitratgehalt des Böhmfelder Trinkwassers. Wenn dem Wasserzweckverband Böhmfelder Gruppe das Ergebnis der in Auftrag gegebenen Untersuchung zur Altersbestimmung des geförderten Wassers vorliege, seien die Landwirte mit freiwilligen Beiträgen am Zuge. Der Wasserzweckverband sei bereit, ernsthafte Bemühungen sowie positive Ergebnisse zu honorieren, stellte Zweckverbandsvorsitzender Alfred Ostermeier in Aussicht.

 


 

Die Abrechnung der Ausgaben für die Lokale Agenda 21 seit 1997 ergab einen Betrag von 7.200 Euro zuwendungsfähigen Kosten. Mit einem bewilligten Zuschuss von 3.335 Euro (45 Prozent) ist der bisherige Agenda 21-Prozess kostenmäßig abgeschlossen. Da das bayerische Landesamt für Umweltschutz ein neues Förderprogramm aufgelegt hat, mit dem die Kosten für die Aufstellung des Leitbildes "Böhmfeld 2020", Veranstaltungen hierzu, die Inanspruchnahme externer Hilfe im Vorfeld und der Druck der Broschüre, die an alle Bürger verteilt werden soll, bezuschusst werden können, gaben die Bürgervertreter dem Bürgermeister grünes Licht für die Stellung eines neuen Förderantrages.

Startschuss für Ausbau zum offenen Jugendtreff ist gefallen

Ein Ortstermin in der ehemaligen Gemeindekanzlei mit dem Bauleiter Leonhard Schlagenhaufer und den ausführenden Handwerksfirmen hat ergeben: Die Fenster werden in den nächsten Wochen erneuert, am 6. Mai folgt das Abdecken des Daches. Bei den Dachrinnen hat man sich auf Titanzink geeinigt, mit naturroten Ziegeln soll das Dach neu eingedeckt werden.

 

Das Gemeindegremium genehmigte einhellig einen Zuschuss von 20 Prozent zu den Gesamtkosten von rund 57.000 Euro für Umbau, Erweiterung und Renovierung der kirchlichen Jugendräume und des Pfarrsaales.

Dem Ersuchen des FC Böhmfeld nach Übernahme einer Bürgschaft für ein Darlehen des bayerischen Landessportverbandes in Höhe von knapp 30.000 Mark gab der Gemeinderat ebenfalls statt. Der Kredit wird benötigt für den Umbau und die Erweiterung des Sportheimes.

Bei einer Begehung des gemeindlichen Forstes an der Schelldorfer Straße mit Böhmfelder Jägern vor wenigen Tagen war Bürgermeister Ostermeier auf einer Abholzungsfläche angenehm überrascht von einer "riesigen natürlichen Verjüngung mit Wildgehölzen aller Art mit nur geringem Verbiss". Daran sei zu erkennen, wie gut die ökonomische Seite, für die Waldbetreuer Michael Hackner zuständig ist, die Zusammenarbeit mit den Jägern und der Naturschutz, den das Forstamt seit mehreren Jahren forciert, aufeinander abgestimmt seien. Auf diese Weise entstehe ein idealer Erholungsraum für Spaziergänger und ein vielfältiger Lebensraum für Tiere.

 


 

"Wenig schön", monierte Ostermeier, sei eine Ablagerung von Hecken- und Rasenschnitt sowie von Zeitungen am Rande des Gemeindewaldes. Die Anlage solch wilder Abfallhaufen in der Flur sei nicht erlaubt. Grasschnitt gehöre in den Komposthaufen im Hausgarten, und für holzige Abfälle biete die Gemeinde zweimal im Jahr eine kostenlose Häckselaktion an. Der Bürgermeister appellierte an die Bürger, ein wachsames Auge auf allzu gedankenlose Mitbürger zu haben. Umweltsünder werden künftig zur Verantwortung gezogen.

Humustransporte und Reitausflüge ramponieren Feldwege

Sorge bereitet der Böhmfelder Jagdgenossenschaft der seit einiger Zeit praktizierte Humustransport mit schweren Lkw's zur Bodenverbesserung von Äckern rund um Böhmfeld, da die mit großem Arbeitsaufwand neu hergerichteten Feldwege schon wieder teilweise beträchtlich beschädigt sind.

 

Die Grundstückseigentümer sollten darauf achten, dass die Erdtransporte dann erfolgen, wenn sich die Wege verfestigt haben, ausgetrocknet und damit weniger empfindlich sind. Auch Pferdehufe setzten frischen Aufschüttungen und aufgeweichten Wegen stark zu. Deshalb sollten Hobbyreiter "Einsicht und Freiwilligkeit" walten lassen und im Zweifelsfall die Wegeränder benutzen, meinte Gemeinderat und Vorsitzender der Jagdgenossenschaft, Johann Dieling jun.

Die per ABM-Vertrag bis Ende März beschäftigte Archivarin Annegret Dorner (Eichstätt) hat ihre Archivierungsarbeit in Böhmfeld abgeschlossen. 75 Prozent der Personalkosten wurden bezuschusst.

 
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"Aktion saubere Landschaft": Vor allem der Bürgernachwuchs krempelte Ärmel hoch

DK 09.04.02 (sdr)
 

Wenn Bürgermeister Alfred Ostermeier im Frühling zum "Ramadama" in der Gemeinde Böhmfeld einlädt, dann ist dies für viele Bürgerinnen und Bürger nicht nur Anlass zum gemeinschaftlichen Zupacken, sondern auch - nach getaner Arbeit - zum willkommenen Beisammensein in froher Runde am Dorfplatz bei Brotzeit und Bier.


Foto: adamo

Heuer waren bei idealem "Hausputzwetter" rund 50 Frauen und Männer aus den Ortsvereinen und Gruppen und vor allem außergewöhnlich viele Kinder und Jugendliche mit von der Partie. Die Gartler durchstöberten die Grünanlagen im Dorf und stutzten die zahlreichen Rosenbüsche. Das Zurechtschneiden der Kopfweiden im Ort und in der Flur sowie der Auslichtungs- und Erziehungsschnitt der gemeindlichen Obstbäume waren Aufgabe der Mitglieder der Ortsgruppe Bund Naturschutz. Zwei Container füllten die übrigen Vereine und die Jäger mit Unrat gedankenloser Zeitgenossen, den sie zuvor in dreistündiger Arbeit in Straßengräben, auf Äckern, Wiesen und in Feldgehölzen aufgelesen hatten.

 
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Ehrungsrekord beim Kriegerverein: Dickes Lob für 25 Vereinskameraden

Ehemaliger Patenkompaniechef, Major Udo Nagels, Ehrengast bei Jahresversammlung / Erwin Glossner neuer Fahnenträger

DK 05.04.02 (sdr)
 

"Auf euch kann man sich immer verlassen!" Mit reichlich Lob und Dank bedachte Vorsitzender Dirk Fecht die Mitglieder bei der Jahreshauptversammlung des Krieger-, Kameraden- und Reservistenvereins Böhmfeld. Besonders freute sich der Vorsitzende über die Anwesenheit des hochbetagten Ehrenvorsitzenden Franz Ostermeier und des "willkommenen Gastes aus München", Major Udo Nagels, der bis vor kurzem Chef der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt, der Patenkompanie der Gemeinde Böhmfeld, war.

Außergewöhnlich groß war die Anzahl der langjährigen und verdienten Vereinskameraden, deren Ehrung im Mittelpunkt der Versammlung stand: Je eine Urkunde für 15-jährige Treue erhielten Anton Bauer, Alfred Dieling, Johann Dieling jun., Josef Dieling, Xaver Dieling, Erwin Escherle, Sebastian Gratzer jun., Peter Herschke sen., Ludwig Herzog, Rupert Karl jun., Johann Schneider, Karl Schneider jun., Manfred Schneider, Michael Schödl, Herbert Späth, Karl Strauß, Josef Strehler, Andreas Tratz, Mathias Tratz, Simon Neumayer, Willi Neumayer und Anton Zeller jun. Johann Schimmer wurde für 25 Jahre Mitgliedschaft mit Urkunde und Anstecknadel in Bronze sowie Johann Münch für 35 Jahre Vereinszugehörigkeit mit Urkunde und Anstecknadel in Silber geehrt.

Die höchste Auszeichnung des Vereins, die Ehrennadel in Gold samt Urkunde, konnte Fecht seinem Schwiegervater Helmut Schipper für 45 Jahre Vereinstreue überreichen.

Der Vorsitzende der Reservistenkameradschaft, Werner Bäuerlein, übergab Rupert Karl jun. und Mathias Tratz im Namen der Kadergruppe Bayern die Treuenadel für 10 Jahre Mitgliedschaft. "Ein kleines Präsent" in Form einer gerahmten historischen Postkarte von Böhmfeld händigte Dirk Fecht dem "guten, stets hilfsbereiten Kameraden und Freund", Major Udo Nagels, aus. Dieser versicherte, "die Freundschaft zu den Böhmfelder Kriegerkameraden und Reservisten sowie zur Gemeinde nicht abreißen lassen zu wollen".

Ehrendes Gedenken erfuhren die im vergangenen Vereinsjahr verstorbenen Kriegerkameraden Michael Pauleser, Ernst Schösser und Martin Meyer.

Da Ludwig Herzog als gesundheitlichen Gründen die Vereinsfahne nicht mehr tragen kann, bestellte man einhellig Erwin Glossner (Gaimersheim) zum neuen Fahnenträger. Josef Brosinger erklärte sich bereit, bei Beerdigungen in Böhmfeld als Fahnenträger einzuspringen, wenn Erwin Glossner aus beruflichen Gründen verhindert sei.

 


 

Kassier Martin Bast verlas einen detaillierten, recht positiven und von den Kassenprüfern Karl-Heinz Nieberle und Josef Strehler abgesegneten Kassenbericht. Im Zuge der Währungsumstellung legte Dirk Fecht mit Zustimmung der Anwesenden den Jahresbeitrag für die Kriegerkameraden von 21 Mark auf elf Euro und den Beitrag für die Reservisten, die gleichzeitig dem Krieger- und Kameradenverein angehören, von 15 Mark auf acht Euro fest.

Stolz präsentierte Dirk Fecht in seinem Jahresrückblick einen vollen Terminkalender: "Eine tolle Sache" sei die erstmalige Teilnahme des Vereins mit Fahnenabordnung als Ehrengast an einer Gelöbnisfeier in Ingolstadt im Rahmen der Patenschaft mit den Spezialpionieren gewesen. Der Dank des Vorsitzenden hierfür galt Major Udo Nagels für das Knüpfen der vielen fruchtbaren Kontakte und Werner Bäuerlein, der als "treibende Kraft" den Grundstein für die Patenschaft gelegt habe. Denkwürdige Erlebnisse für Vereinskameraden und Fahnenabordnung seien je ein 125-jähriges Vereinsfest der Kriegerkameraden in Eitensheim und Gerolfing, das 125-jährige Gründungsjubiläum der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Böhmfeld, das 100-jährige Jubiläum des Kriegervereins Nassenfels sowie die Mitgestaltung der Volkstrauertagsfeier in Nassenfels gewesen.

 

Höhepunkt unter den Festivitäten war die Einweihung des Kotterhofes mit der Darbietung eines Bilderweges mit alten Fotos von markanten Böhmfelder Gebäuden und Gehöften beim Tag der offenen Tür. Der Vorsitzende dankte der Firma Rupert Karl für die kostenlose Anfertigung der Bildertafeln, die auch bei anderen festlichen Anlässen im Dorf begehrt seien. "Hervorragend organisiert und ausgeführt" habe Schriftführer Manfred Wild den Beitrag "Moorhuhnjagd und Internetsurfen" des Kriegervereins zum Ferienprogramm der Gemeinde. "Ja! Wann und wo?" habe er stets gehört, wenn er um Mithilfe beim Verladen der bei Christine und Werner Bäuerlein gesammelten Hilfsgüter für die Kriegskindernothilfe gebeten habe, hob Fecht die Hilfsbereitschaft der Kameraden hervor. Unterstützt von den Böhmfelder Bergbläsern und den Ingolstädter Spezialpionieren, habe man die Gedenkfeier am Böhmfelder Kriegerdenkmal wiederum würdevoll gestaltet. Mit Blick auf die Terroranschläge in den USA am 11. September 2001 sei diesmal auf die Einbeziehung von Schulkindern und Jugendlichen in die Feier - was ursprünglich vorgesehen war - verzichtet worden. Man wolle aber festhalten an dem Vorhaben, die junge Generation in die Volkstrauertagsfeierlichkeiten einzubinden, versprach Dirk Fecht. Hohe Anerkennung ernteten der stellvertretende Vorsitzende Josef Schimmer und seine Ehefrau Karolina für die "vorbildliche Pflege der Bepflanzung vor dem Kriegerdenkmal".

 


 

Spielzeugautos und Winterkleidung für Vukanovici

Vom 8. Mai bis 12. Mai 2002 wird Werner Bäuerlein, Organisator der Böhmfelder Kriegskindernothilfe-Sammelstelle, wieder einen Hilfsgütertransport ins Not leidende bosnische Bergdorf Vukanovici, das sowohl von den Spezialpionieren als auch seit einigen Jahren von der Gemeinde Böhmfeld menschliche und vor allem finanzielle Zuwendung erfährt, begleiten. Bäuerlein bitte die Bevölkerung Böhmfelds und der Umgebung um Sachspenden für den multiethnischen Kindergarten in Vukanovici. Besonders erwünscht seien Spielzeugautos jeglicher Größe. Außerdem sind für den nächsten Winter 2002/03 warme Kleidungsstücke für Erwachsene und Kinder, vor allem gestrickte Wollsachen, willkommen. Hinterlegt werden können diese und auch andere Sachspenden - wie bisher - in der Doppelgarage von Christine und Werner Bäuerlein in Böhmfeld, Stammhamer Weg 37. Für die Fahrtkosten nach Bosnien legten die Versammlungsteilnehmer insgesamt 77 Euro zusammen.

 

 
 

Viele der zu ehrenden Mitglieder des Krieger-, Kameraden- und Reservistenvereins Böhmfeld konnten bei der Jahreshauptversammlung nicht dabei sein. Doch auch schon die Anwesenden boten zusammen mit dem Vereinsvorsitzenden Dirk Fecht (vorne, links) und dem guten Freund des Vereins, Major Udo Nagels (hinten, rechts), ein eindrucksvolles Erinnerungs-Gruppenbild.
Foto: Wild

 
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Früh übt sich, ...: Kennenlern- und Arbeitsrunde noch vor Amtseinführung

Bürgermeister Alfred Ostermeier lädt frisch gewählte Bürgervertreter zu zweitägigem Seminar ins Kloster Plankstetten ein

DK 21.03.02 (sdr)
 

"Ich danke allen Beteiligten für ihren Einsatz bei den Wahlvorbereitungs-, Durchführungs- und Auswertungsarbeiten!" Zufrieden mit dem Wahlergebnis, erläuterte Bürgermeister Alfred Ostermeier, den 85,7 Prozent der Wähler bei einer Wahlbeteiligung von 75,6 Prozent am 3. März zum dritten Mal in seinem Amt bestätigten, in der ersten Gemeinderatssitzung in Böhmfeld nach der Kommunalwahl das amtliche Endergebnis: Im Böhmfelder Gemeinderat besteht weiterhin eine Patt-Situation mit jeweils sechs Sitzen für die CSU/UW- bzw. die SPD/FW-Fraktion. 48,4 Prozent der Wähler entschieden sich für die CSU/UW-Kandidaten und gaben ihnen insgesamt 7.103 Stimmen. Den SPD/FW-Kandidaten sprachen 51,6 Prozent der Wähler ihr Vertrauen aus und bedachten sie mit zusammen 7.558 Stimmen. Im Vergleich zur Kommunalwahl 1996 büßte die CSU/UW 4,1 Prozent ein, die SPD/FW legte 4,1 Prozent zu. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass das amtliche Wahlendergebnis auf den Internet-Seiten der Gemeinde Böhmfeld zu finden sei, umfangreich, detailliert und übersichtlich aufbereitet von Webmaster Helmut O. Adam.

"Sich besser kennen lernen für eine offene und ehrliche Zusammenarbeit zum Nutzen der Gemeinde, eventuelle Missverständnisse und Vorbehalte ausräumen und einen Maßnahmenkatalog für die Jahre 2002 bis 2008 ausarbeiten" ist Inhalt eines zweitägigen Seminars im Kloster Plankstetten, das der Gemeindechef allen Mitgliedern des neu gewählten Gemeinderates anbietet. Das Seminar soll am 19. und 20. April, also noch vor der offiziellen Amtseinführung der neu bzw. wieder gewählten Räte am 7. Mai, stattfinden.

Mit Digitaler Flurkarte in die Zukunft

Eine beachtliche Arbeitserleichterung bei Anträgen für Bebauung, Grundstücksteilung und Flurstückverschmelzung sowie bei der Anlage von Straßen und Wegen usw. erfahren die frisch gewählten Bürgervertreter mit der Digitalen Flurkarte (DFK) für Böhmfeld. Per einmütiger Abstimmung gab sie noch der alte Gemeinderat verbunden mit einer Vereinbarung zur Aktualisierung für mindestens fünf Jahre beim Vermessungsamt Eichstätt in Auftrag.

 


 

"Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen", meinte das Gemeindegremium noch im Dezember 1996, als die DFK erstmals auf der Tagesordnung stand. Jetzt konnte Vermesssungsdirektor Manfred Kerl vom Vermessungsamt Eichstätt überzeugen: "Die analogen Papierkarten, die auf Vermessungsdaten aus dem 19. Jahrhundert aufbauen, sind für heutige und künftige Erfordernisse zu ungenau und zu unflexibel. Durch den Verzicht auf die DFK kann die Gemeinde kein Geld sparen, da die laufend notwendigen manuellen Nachbesserungen der Papierkarten recht kostspielig sind." Der Datenschutz sei gewahrt, da über die Karte im Internet nur ein geschlossener Benutzerkreis, bestehend aus Notaren, Banken, Versicherungen etc., verfügen könne, zerstreute Kerl geäußerte Bedenken. Das hoch präzise Koordinatensystem der DFK fördere zwar mitunter Abweichungen bei den Flächenangaben zu Tage, doch die amtlich festgelegten Grundstücksgrenzen blieben stets unverändert.

Die Digitale Flurkarte für den Ortsbereich kostet 20.189 Euro. Für die 58-teilige DFK für den Außenbereich fällt lediglich eine Gebühr von 1.708,60 Euro an. Unabhängig von der Anzahl der Überarbeitungen, verlangt das Vermessungsamt für die Aktualisierung pro Jahr eine Gebühr von 492,40 Euro.

 

Offener Jugendtreff: Nachbarn sollen bei Hausordnung mitreden

Gute Arbeit geleistet haben Gemeinderat und gemeindlicher Jugendbeauftragter Martin Nadler jun., Gemeinderat und Rotkreuz-Ehrenbereitschaftsführer Max Mackle, Gemeinderat Karl-Heinz Nieberle, Michael Schödl, Vorsitzender der Freiwilligen Ortsfeuerwehr, sowie Dirk Fecht jun. bei der Erstellung eines Entwurfs für die Hausordnung des offenen Jugendtreffs, der noch heuer im Dachboden der früheren Gemeindekanzlei eingerichtet werden soll. "So viel Freiheit wie sinnvoll und notwendig, aber auch Kontrolle zum Schutze der Jugendlichen, der Anlieger, der Mitnutzer des Gebäudes, Rotkreuz-Ortsbereitschaft und FFW, und der Räumlichkeiten" ist das Motto. "Wichtig sind uns die Meinungen, Vorschläge und Bedenken der Nachbarn", ermunterte Ostermeier die Anlieger, die in den Entscheidungsprozess über die endgültige Hausordnung mit einbezogen werden sollen.

 

 

 


 

"Lasst uns ein Bilderbuch für Klein und Groß mit wenig Text, aber mit vielen Fotografien aus Böhmfelds Vergangenheit machen", regte der Bürgermeister an. Ein Verlag sei bereits gefunden, und der Absatz einer begrenzten Stückzahl - vor allem beim Weihnachtsmarkt - sei wohl gesichert, hat Ostermeier keinen Zweifel. Nun sei es an den alteingesessenen Bürgerinnen und Bürgern, ihre Schubladen und Fotoalben nach Schwarzweißfotografien aus ihrem Familienleben, der Schulzeit, von der Arbeit in Haus, Hof, Garten und Feld mit Haustieren und Maschinen, von Festgesellschaften bei Dorf- und Vereinsveranstaltungen, Hochzeiten und Jubiläen usw. durchzustöbern, die dann von einigen Senioren gesammelt werden. Böhmfelder Grundschüler könnten sich mit Fotos von Groß- und Urgroßeltern beteiligen und hätten dabei Gelegenheit, sich auch selbst im Buch zu verewigen. Alfred Ostermeier versicherte: "Die Besitzer bekommen alle ihre Fotos wieder zurück."

 

"Sendemastfreies Böhmfeld":
Bürgermeister schaltet bayerisches Innenministerium ein

Der Bürgerinitiative "Sendemastfreies Böhmfeld" und der Gemeinde liegt nun ein Fachgutachten über thermische Werte beim Betrieb der Böhmfelder Mobilfunksendeanlage vor. Weil in dem Gutachten Angaben über die schädlichen gepulsten Strahlen, die Einfluss nehmen auf die Gesundheit von Mensch und Tier, fehlen, hat die Bürgerinitiative hierzu eine Stellungnahme verfasst. Bürgermeister Ostermeier wird diese zusammen mit einem Begehren der Gemeinde auf Stärkung der Position der Kommunen bei der Auswahl von Sendemaststandorten an das Bayerische Innenministerium weiterleiten.

 


 

Reinhard und Bianca Halsner, Schambacher Straße 13, erhielten grünes Licht für die Nutzungsänderung im Obergeschoß des Stockhauses von Wohn- in Gewerberäume sowie für die Fassadenänderung mittels Eingangstreppe und Fensterelement. Das Landratsamt Eichstätt habe zu prüfen, so die Bürgervertreter, ob die vorgesehene Anzahl der Pkw-Stellplätze ausreicht. Bei der Anlage der Stellplätze müsse straßenseitig die bestehende Bepflanzung erhalten bleiben bzw. für eine Begrünung gesorgt werden.

Entsprechend Artikel 34 des Baugesetzbuches konnte das Gemeindegremium der Bauvoranfrage von Albert Treffer (Pfünz) für die Errichtung eines Wohnhauses mit Garage auf Flur-Nr. 1269, Hofstettener Straße 5, keinen positiven Bescheid erteilen. Da das Objekt im unverplanten Ortskernbereich erstellt werden soll, wird die Bauvoranfrage dem Landratsamtes Eichstätt zur Überprüfung übergeben. Bürgermeister Alfred Ostermeier war als unmittelbarer Nachbar des Bauherrn von Beratung und Beschlussfassung ausgeschlossen.

 

 


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© 2002; AdamO
Stand: 06. Juni 2002