Sportbegeisterte Böhmfelder Bürger feierten "Zehn Jahre
Schulturnhalle" mit großem, bunten Programm
"Investition war goldrichtig!" / 33 Sportgruppen nutzen die Halle
an allen sieben Wochentagen
Böhmfeld, 21.05.06 (sdr) "Zehn Jahre
Schulturnhalle ist zwar noch kein großes Jubiläum, aber ein schöner
Anlass zum Feiern", sagte Bürgermeister Alfred Ostermeier in seiner
Begrüßungsansprache anlässlich des zehnjährigen Bestehens der
Schulturnhalle in Böhmfeld in der festlich geschmückten Halle. Dicht
gefüllt war sie mit vielen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus
dem Kindergarten, der Grundschule, aus den Ortsvereinen und aus dem
Gemeindegremium, vor allem aber aus den zahlreichen Gruppen, die in
der Turnhalle und auf dem Freigelände das ganze Jahr über regelmäßig
Sport aller Art treiben. Besonders freute sich der Bürgermeister über
die Anwesenheit von Siegfried Strauß, dem Konrektor der Grundschule
Böhmfeld-Hitzhofen, samt Kollegium, von Martina Geißler, die den
katholischen Kindergarten Sankt Marien in Böhmfeld leitet, sowie von
Ortspfarrer Reinhard Förster.
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Alle passten gut auf, als die "Turn-Kids" vom
katholischen Kindergarten Sankt Marien gleich zu Anfang des Festes
ihre Lieder und Tänze vortrugen. |
"Als wir vor über zehn Jahren die Schulturnhalle
planten, meldeten sich auch kritische Stimmen zu Wort, die Zweifel
hegten, ob dafür überhaupt Bedarf bestehe, zumal im Schulkeller ein
Gymnastikraum vorhanden sei", erinnerte Ostermeier. Manche Bürger
befürchteten damals, dass die Gemeinde eine gewaltige Fehlinvestition
tätige und eine Turnhalle solchen Ausmaßes ein "Millionengrab" sei.
"Jetzt können wir mit Fug und Recht behaupten, dass die Entscheidung
goldrichtig war und das Geld gut angelegt ist", erklärte der
Bürgermeister. In der Turnhalle, die von September 1994 bis Februar
1996 gebaut wurde, an die ein Vereinsraum, ein Konditionsraum und ein
Allwetterplatz angegliedert sind und die gleichzeitig als
Mehrzweckhalle für Schulveranstaltungen und überregionale
Rock'n'Roll-Schüler- und Juniorentreffs sowie für Kinderflohmärkte
gerne angenommen wird, gibt es von Montag bis einschließlich Sonntag
keinen freien Tag. An manchen Wochentagen ist die Halle von acht Uhr
morgens bis 22 Uhr in der Nacht fast lückenlos ausgebucht.
Ostermeier dankte den Lehrern, Erziehern und den Übungsleitern aus den
Vereinen und Gruppen für ihre wertvolle Arbeit für die Kinder,
Jugendlichen und Erwachsenen sowie für das gute Zusammenwirken
untereinander und gratulierte ihnen zu ihren Erfolgen. Spaß und
Geselligkeit stünden bei den Sportstunden im Vordergrund. Vor allem
bei Kindern sei Sport als Vorbeugung gegen Bewegungsmangelschäden und
Übergewicht von großer Bedeutung. Für Kinder und Heranwachsende sei
sportliche Betätigung - welcher Art auch immer - in der Gemeinschaft
zudem ein sehr positiver Beitrag zur Charakterbildung.
Anerkennung für ihre Zuverlässigkeit ernteten auch die derzeitigen
Hausmeister Max Mackle und Franz Berthold, sowie der frühere
Hausbedienstete Franz Zeller, außerdem die beiden Reinigungsfrauen
Erika Stretz und Jutta Berthold und natürlich alle Helferinnen und
Helfer, die zum Gelingen der Zehn-Jahres-Feier beitrugen.
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"Body Workout" auf der Vorführbühne: Für
Petra Lindner und ihre "Group" war es eine ganz neue Erfahrung. |
"Feste soll man feiern, wie sie kommen, auch wenn
zehn Jahre vergleichsweise noch recht bescheiden sind", zeigte sich
Gemeinderat und erster Vorsitzender des FC Böhmfeld, Martin Nadler
junior, angesichts der Besuchermenge und der großen Anzahl
erwartungsfroher, sportbedresster Kinder und Jugendlicher vergnügt.
Vor zehn Jahren habe die Gemeinde die Zeichen der Zeit rechtzeitig
erkannt und den optimalen Zeitpunkt für die Errichtung dieser
Schulturnhalle gefunden. Als man im Gemeinderat den Plan des
Architekten Werner Arndt (Ingolstadt) gebilligt habe, habe der eine
oder andere Ratskollege Gänsehaut bekommen angesichts der hohen
Kosten, blickte Gemeinderat Nadler zurück. Die Gesamtkosten betrugen
3.474.000 Mark. Davon musste die Kommune 2.312.000 Mark aus eigener
Tasche berappen. 1.037.000 Mark Zuschuss zahlte der Bayerische Staat,
124.130 Mark kamen vom Landkreis Eichstätt. "Jetzt hat sich
herausgestellt, dass es eine wichtige und richtige Investition war",
ist auch Martin Nadler überzeugt.
Der Hauptteil des Turnhallenfestes gehörte den Grundschul- und
Kindergartenkindern sowie den insgesamt 33 verschiedenen Sport- und
Übungsgruppen für Teilnehmer vom Kleinkind- bis zum Rentneralter.
Etliche davon hatten extra für dieses Jubiläum fleißig trainiert und
sich ein besonderes Outfit zugelegt, um sich der Öffentlichkeit gut zu
präsentierten. Zuvor stellten viele Übungsleiterinnen und -leiter ihre
speziellen Sportprogramme und Gruppen vor und rührten fleißig die
Werbetrommel. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger haben die
Möglichkeit, jederzeit in die eine oder andere Sportart
hineinzuschnuppern.
Los ging das große Kennenlern- und Unterhaltungsprogramm, durch das
Moderator Michael Müller wortreich führte, mit dem fröhlichen Tanz der
"Turn-Kids" aus dem Kindergarten Sankt Marien. Konrektor Siegfried
Strauß hatte für das Turnhallenfest eine gemischte Grundschulband
gegründet, die "My heart will go on", den Titelsong aus dem Film
"Titanic", recht eindrucksvoll vorspielte. Das Publikum bog sich vor
Lachen, als eine kleine graziöse "Seiltänzerin" im rosa Tüllkleidchen
Bürgermeister Alfred Ostermeier und andere Überraschungskandidaten aus
dem Publikum holte und wegen ihres langen Balancierseiles ganz schön
an der Nase herumführte.
Ausgelassen vergnügten sich die Kleinsten zwischen eineinhalb und fünf
Jahren vom "Mutter- und Kind-Turnen" unter Aufsicht von Leiterin Karin
Bauer auf einer für sie aufgebauten, die Fein- und Grobmotorik
anregenden Turnlandschaft und tanzten mit ihren Eltern. Konzentration
war angesagt bei den Frauen der Damengymnastikgruppen des FC Böhmfeld
mit Gerlinde Strobl und des katholischen Frauenbundes mit Christine
Rasch sowie von der "Body Workout"-Gruppe mit Petra Lindner, als sie
anschaulich machten, auf welche Weise man sich in jeder Altersstufe
fit halten und Muskeln aufbauen kann. Groß und Klein marschierte in
Scharen auf bei dem hervorragenden Karateprogramm mit Manfred Wild,
beim Tennis- und Hallen-Fußball-Training mit Sonja Feuchtenbeiner bzw.
mit Dr. Bernd Weber sowie bei der Skigymnastik-Vorführung mit Michael
Glossner. Sehr beeindruckend war das sportliche Können der fünf- bis
13-jährigen Mädchen von der Geräteturnabteilung unter Leitung von
Karin Bauer. Zur Abwechslung fegten zwei Schüler-Paare der
Rock'n'Roll-Abteilung unter Beate Wolf über die Tanzfläche. Highlights
waren der Hexenbesentanz und der geschickt choreographierte
Formationstanz der Böhmfelder "Dancing Housewives" unter der Regie von
Karin Bauer und Beate Reuthlinger.
Alle Festbesucher waren eingeladen, die Geräte im Konditionsraum unter
Anleitung von Willi Hutzel auszuprobieren. Beim Fitness-Test siegte
Helmut Krome aus Böhmfeld.
"Wir haben nicht gewusst, dass es in Böhmfeld so viele Sportarten gibt
und dass so eine große Anzahl von Kindern, Jugendlichen und
Erwachsenen mitmacht", war aus dem Publikum zu hören.
Das vierstündige, sehr gelungene Jubiläumsfest rundeten die Böhmfelder
Bergbläser mit ihrer Musik ab.
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Schwer beeindruckt war das Publikum von den
zackigen, synchronen Bewegungen der Karatekas. |
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Wer hätte gedacht, dass Böhmfeld so
attraktive "Hexen" hat? Nicht nur die "Dancing Housewives" hatten
sichtlich Spaß an dem rasanten Besentanzvergnügen beim
Turnhallenjubiläum. |
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