Böhmfeld und die Lokale Agenda 21

Arbeitskreis Wasser und Abwasser

Die Auftaktveranstaltung

Bürgermeister Ostermeier lud alle Böhmfelder Bürgerinnen und Bürger zum 11.07.97 zur Auftaktveranstaltung des Arbeitskreises Wasser und Abwasser im Rahmen der gemeindlichen Lokalen Agenda 21 - Aktivitäten in das Gasthaus Beckerwirt ein.


Alfred Ostermeier bei seinem Referat

Die 22 Teilnehmer informierte er zunächst über den Stand der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung in der Gemeinde.
Wasserversorgung
  • Trinkwasser ist das bestuntersuchte und überwachte Lebensmittel
  • die Beschaffenheit des Wassers wird entsprechend der Trinkwasserverordnung laufend untersucht
  • in Böhmfeld ist nicht die Quantität des geförderten Wassers das Problem, sondern die Qualität, wobei natürlich alle Grenzwerte unterschritten werden, allein bei Nitrat und Nitrit liegen die Meßwerte bisweilen nahe an den Grenzen
  • erst mit der Erschließung der beiden neuen Brunnen Ende der siebziger Jahre wurde das heutige Wasserschutzgebiet im Süden der Entnahmestelle festgelegt (bis dahin war aufgrund des offenbar falschen Gutachtens bei der Einrichtung des ersten Brunnens die Fließrichtung des Grundwassers in die falsche Richtung angenommen worden)
  • trotz der ausreichenden Menge des förderbaren Grundwassers gilt es, unnötigen Wasserverbrauch zu vermeiden auch wegen der Belastung der Kläranlage
  • aufgrund der starken Dorferweiterung der letzten Jahre ist der ehemals 1984 für das Jahr 2010 prognostizierte Wasserverbrauch bereits heute erreicht worden
  • das gesamte öffentliche Leitungsnetz im Dorf ist während der letzten dreizehn Jahre Stück für Stück komplett erneuert worden (dadurch wird ein sauberer Transport gewährleistet und außerdem wurden die Leckageverluste auf nahezu null reduziert); im letzten Bauabschnitt wird gerade die Hauptleitung vom Pumpwerk bis zum Hochbehälter neu verlegt
Abwasserentsorgung
  • Böhmfeld hat eine vollbiologische Kläranlage, bei der Mikroorganismen die Schadstoffe im Wasser abbauen
  • damit diese Bakterien effektiv arbeiten können, müssen einige Bedingungen, wie zum Beispiel geringe Belastung durch Wasch- und Reinigungsmittel, kein Öl, keine Feststoffe aber auch keine zu hohe Verdünnung des Abwassers durch Oberflächenwasser bei starken Regenfällen erfüllt sein
  • der anfallende Klärschlamm wird als nährstoffreicher Dünger von einem Bauern nach einem festen Verteilungsplan auf Feldern - natürlich außerhalb des Wasserschutzgebietes - ausgebracht; die Bodenbeschaffenheit dieser Äcker wird laufend überwacht
  • das geklärte Wasser wird in einem kleinen Kanal über den Tongraben zu den künstlich angelegten Absetzteichen am Eingang des Katzentals geführt, wo es nach Filtration durch die Bodenschicht im karstigen Untergrund versickert (sh. auch Bericht "Exkursion ins Katzental")

Was können wir besser machen ?

Wassergewinnung und -verbrauch

  • Extensivierung der Landwirtschaft im Wasserschutzgebiet, zumindest weitere Verringerung des Einsatzes von Dünger und Pflanzenschutzmitteln gegen Ausgleichszahlungen an die Landwirte
  • Tag der offenen Tür im Wasserhaus der "Böhmfelder Gruppe" mit Informationen über das Wasserschutzgebiet
  • weiteres Intensivieren der Regenwassernutzung (die Gemeinde hat bisher 25 Bauherren, die ein Regenwasserreservoir mit mindestens 6 m² Inhalt und einen Anschluß der Toilettenspülung eingerichtet haben, einen Zuschuß von jeweils 500,- DM gewährt )

Abwasserentsorgung

  • Infoveranstaltung für Hausfrauen über die Verringerung der Abwasserbelastung durch Haushaltschemikalien und eine günstige Verteilung des Abwasseranfalls (z.B. Waschmaschine nachts laufen lassen, damit geringere Spitzenbelastung am Tage)
  • Tag der offenen Tür in der Kläranlage zur Sensibilisierung der Bürger

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© 1997; AdamO
Stand: 03. November 2003