Böhmfeld und die Lokale Agenda 21

Arbeitskreis Energie

Die Auftaktveranstaltung

Bürgermeister Ostermeier lud alle Böhmfelder Bürgerinnen und Bürger zum 24.06.97 zur Auftaktveranstaltung des Arbeitskreises Energie im Rahmen der gemeindlichen Lokalen Agenda 21 - Aktivitäten in das Gasthaus Beckerwirt ein.

Bürgermeister Ostermeier begrüßte 23 Teilnehmer zu dieser ersten ersten Veranstaltung der Lokalen Agenda 21 - Reihe, darunter als Gast auch Herrn Maurer, den ehemaligen Eichstätter Bezirksstellenleiter des Fränkischen Überlandwerks (FÜW).

Er ging zunächst auf die Motivation und die Ziele ein, die den Gemeinderat dazu bewogen, Böhmfeld aktiv am Programm Lokale Agenda 21 zu beteiligen (sh. dazu "Die Lokale Agenda 21 - noch was neues?" ).

Der Inhalt des Abends war in folgende drei Themenkreise gegliedert:

1.
Bestandsaufnahme
-
Was wissen wir über die Energienutzung in unserem Dorf ?
2. Ziele - Was wollen wir erreichen ?
3. Schritte - Wie können wir vorgehen ?

Bestandsaufnahme
Aus der zunächst nach Art eines "brainstorming" geführten Diskussion, bei der alle Geistesblitze ungeordnet ins Forum geschleudert werden, kristallisierten sich vier Schwerpunkte des Energieverbrauchs heraus:
  • öffentlicher Bereich
  • Haushalt
  • Heizung
  • Verkehr

Nachfolgend sind einige der angeführten Energieeinsparmöglichkeiten in Stichworten aufgeführt.

Öffentlicher Bereich:
  • Einsparmöglichkeiten in Schule, Kindergarten, Gemeindekanzlei untersuchen (bei der Straßenbeleuchtung wurden bereits spätere Einschaltzeiten und eine Abschaltung des zweiten Leuchtkörpers je Lampe realisiert)
  • für die Kläranlage soll das Einsparpotential einer Regelung untersucht werden
Haushalt:
  • grundsätzlich zunächst den Energieverbrauch von Haushaltsgeräten ermitteln; evt. exemplarisch für einen repräsentativen Haushalt und dann die Werte veröffentlichen, damit bewußt gemacht wird, was Stromfresser sind
  • Kühl- und Gefrierschränke mit bester Isolierung verwenden
  • Energiesparlampen einsetzen
  • möglichst auf stand by - Betrieb (Fernseher, Videorecorder, ...) verzichten (einer Studie zufolge sollen für stand by - Betrieb alljährlich in Deutschland 12 Milliarden kWh verbraucht werden; das ist der Energiebedarf, den die Deutsche Bahn AG für ihren gesamten Zugverkehr hat)
  • Entscheidungshilfen für den Kauf von energiesparenden Haushaltsgeräten geben der "Bund der Energieverbraucher" und Berichte der "Stiftung Warentest"
Heizung:
  • veraltete Heizkessel erneuern
  • bei Neubauten auf gute Wärmedämmung achten (aber Vorsicht: Überdämmung kann wieder Mehrverbrauch zur Folge haben, da Sonnenstrahlung in Übergangszeiten evt. weniger nutzbar)
  • Brauchwassererwärmung mit Sonnenkollektoren (hierfür gibt es auch finanzielle Beihilfen; z.B. bis 31.12.97 vom Freistaat Bayern 1.500,- DM bei einem Einfamilienhaus; Broschüren dazu liegen in der Gemeindekanzlei aus; weitere Infos auch über die Internetseiten des Landratsamts Eichstätt)
  • Bauwillige durch die Gemeinde auf die Möglichkeiten der Sonnenenergie - Nutzung hinweisen (evt. auch für Sanierungswillige Vortrag über Bau - Energieberatung organisieren)
  • Warmwasser - Zirkulationspumpen nicht den ganzen Tag laufen lassen
  • Heizen mit Holz als regenerativem Energiespender verbessert gegenüber der Verwendung fossiler Energieträger (Öl und Gas) die CO2 - Bilanz
Verkehr:
  • Verkehr im Ort ohne Auto propagieren (hier geben leider viele Eltern, die ihre Kinder zur Schule oder zum Kindergarten fahren, gerade den Jungen sehr schlechtes Beispiel)
  • für Fahrten in die Stadt unsere umkämpfte und von der Gemeinde subventionierte "Linie 55" nutzen
  • für Fahrten zur Arbeit außerhalb des Ortes Fahrgemeinschaften organisieren
  • Freizeitverkehr reduzieren (dazu die Freizeitangebote im Ort oder der näheren Umgebung bekanntmachen oder auch neue schaffen)


Ziele

Natürlich können nicht wir Böhmfelder alleine den globalen Treibhauseffekt nicht verringern, aber wer sich an Einsparungen nicht beteiligt, macht sich an der Vergrößerung mit schuldig.

Ziel der lokalen Aktivitäten soll es sein, die Böhmfelder Bevölkerung für dieses Thema zu sensibilisieren und möglichst viele zum Nachahmen zu animieren. Ein großer Schritt wäre es, wenn wir dem Energiesparen den Ruch des Einschränkens nehmen könnten. Es müßte vielmehr "chic" sein, zu den Energiesparern zu gehören, ein ökologisches Prestigegefühl müßte vermittelt werden. Und ganz nebenbei kann man tatsächlich doch noch die eine oder andere Mark sparen.



Schritte

Das Thema muß zunächst "öffentlich gemacht werden". Dazu taugen Informationsveranstaltungen vor dem Frauenbund, in der Schule und dem Kindergarten.

Im weiteren soll überlegt werden, wie man das richtige Informationsmaterial an die richtigen Leute bringt.

Der Bund Naturschutz schlägt vor, die guten Beispiele von Bürgern, die ihr Brauchwasser mit Sonnenkollektoren erwärmen, auf Fotos festzuhalten und in einer Ausstellung zu veröffentlichen.

Ein weiterer Vorschlag aus der Runde war, in Böhmfeld nach entsprechender Vorbereitung einmal eine "Energiesparwoche" einzuführen. Der vom Überlandwerk während dieser Zeit für das Dorf ermittelte Energieverbrauch wäre dann mit dem einer normalen Woche zu vergleichen. Das so ausgewiesene Einsparpotential sollte zu einem deutlichen aha-Effekt führen.

Zum Schluß wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die die angerissenen Themen im kleineren Kreis aufarbeiten und Vorschläge für eine Umsetzung machen sollen.

Die Arbeitsgruppen und ihre Leiter
öffentlicher Bereich
und Verkehr
Johann Dieling
private Haushalte Seraphina Regensburger
Bauen, Sonnenenergie Franz Schipper

 


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Stand: 20. Februar 2000