Böhmfeld und die Lokale Agenda 21 Arbeitskreis Dorf und Landschaft |
Das Büro Landwerk
wurde von der Gemeinde Böhmfeld beauftragt, im Rahmen
der Aktivitäten zur Lokalen Agenda 21 und zum
Landschaftsplan ein Konzept zur Beratung und
Qualifizierung der Landwirte aufzustellen. Im Folgenden geben wir das Angebot im Original wieder. |
LANDWERK Beethovenweg 11, 84036 Kumhausen |
Siegfried
Pschibul-Markgraf Dipl.-Ing.agr. Petra Sandjohann Martin Wiesheu-Struck |
Büro Landwerk Team für
soziale und Beethovenweg 11 |
Erding, den 28.5.1998 Angebot Zur Erstellung und Umsetzung eines Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts für die Gemeinde Böhmfeld 1. Ausgangslage und Zielsetzung Die Gemeinde Böhmfeld im Landkreis Eichstätt liegt seit 01.01.1994 in der sogenannten 5b-Kulisse der Europäischen Union. 5b- Gebiete sind u.a. gekennzeichnet durch eine geringe Bevölkerungsdichte, einen hohen Anteil von in der Landwirtschaft beschäftigten Personen sowie ein relativ geringes Bruttoinlandsprodukt pro Kopf. Ein wesentliches Ziel des Operationellen Programms für die 5b -Gebiete ist der Erhalt der Kulturlandschaft. Dabei ist eine Sicherung der landwirtschaftlichen Betriebe durch Einkommenskombination eine vorrangige Aufgabe. Aus diesem Grunde beauftragte die Gemeinde Böhmfeld am 30.10 1997 das Büro Landwerk mit der Qualifizierung landwirtschaftlicher Betriebsleiterfamilien im Gemeindegebiet. Ziel dabei war die Erstellung einer Konzeption zur Erschließung zusätzlicher Einkommensquellen der Landwirtschaft in Orientierung an den Zielen des Landschaftsplans. Dieser wird derzeit von der Landschaftsarchitektin Frau Dunkel-Littel erstellt und bereits in Teilbereichen umgesetzt. Die Gemeinde Böhmfeld ist darüber hinaus aktiv in der Umsetzung der Ziele der lokalen Agenda 21 mit drei Arbeitskreisen (Dorf und Landschaft, Wasser- und Abwasser sowie Energie). Am 02.04.1998 wurden die Ergebnisse der Qualifizierungsgespräche durch das Büro Landwerk in der Gemeinde Böhmfeld folgendem Kreis vorgestellt:
Dabei wurde Übereinstimmung erzielt, ein integriertes regionales Entwicklungskonzept für die Bereiche Trinkwasserschutz, Naturschutz, Naherholung und Regionalvermarktung zu erstellen und umzusetzen. Den Arbeitskreisen der lokalen Agenda 21 kommt dabei eine wichtige Rolle als lokale Aktionsträger zu. Durch die Umsetzung dieses Konzepts wird neben einer Verbesserung der ökologischen Situation in der Gemeinde eine Erhöhung der Wertschöpfung erzielt. Damit verbunden werden Arbeitsplätze in der Gemeinde gesichert und Teilzeitarbeitsplätze geschaffen. Die Umsetzung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den o.g. Behörden und Verbänden insbesondere mit der Gemeinde als Träger und dem AfLuE Ingolstadt. |
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- 2. Teilprojekte 2.1. Qualifizierungsmaßnahmen von Landwirten zum Zweck des Grundwasserschutzes 2.1.1. Ausgangslage und Zielsetzung Die Gemeinde Böhmfeld ist Mitglied des Wasserzweckverbandes "Böhmfelder Gruppe", welcher sein Trinkwasser aus dem Quartär bezieht. Die Nitratwerte liegen derzeit bei ca. 35 mg/l und liegen somit unter dem gesetzlichen Grenzwert von 50 mg/l. Angestrebt wird jedoch der Richtwert der WHO von 25 mg/l. Im Rahmen der Qualifizierungsgespräche wurde bereits ein Grobkonzept für freiwillige Maßnahmen seitens der Landwirte mit dem Ziel einer Absenkung der Nitratwerte erstellt. Nun sollen Landwirte in Arbeitskreisen qualifiziert werden, auf grundwasserschonendere Bewirtschaftungsweisen umzustellen und sich dadurch ein Zusatzeinkommen durch Inanspruchnahme von zu erstellenden Förderpaketen des Wasserzweckverbands zu erwirtschaften. In den Einzelgesprächen wurde bei einem Großteil der Landwirte eine Bereitschaft für ein aktives Mitarbeiten an freiwilligen Maßnahmen gewonnen. Die Durchführung des Arbeitskreises erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Landwirtschaft und Ernährung Ingolstadt. 2.2. Qualifizierungsmaßnahmen von Landwirten zum Zweck des Naturschutzes 2.2.1. Ausgangslage und Zielsetzung Im Rahmen der einzelbetrieblichen Qualifizierungsgespräche ergaben sich einige Möglichkeiten bzgl. des Abschlusses für Vereinbarungen für das bayerische Vertragsnaturschutzprogramm bzw. das Kulturlandschaftsprogramm. Damit könnten sowohl Ziele des Landschaftsplanes umgesetzt, als auch zusätzliche Einkommensquellen für die Landwirte für eine gezielte naturschutzfachliche Bewirtschaftung ihrer Flächen erreicht werden. Im Frühjahr 1998 kam diesbezüglich jedoch nur ein Programmabschluss zustande. Auf den meisten der in Frage kommenden Flächen war Wintergetreide angebaut. Eine weitere gezielte Beratung der betreffenden Betriebe erscheint sehr erfolgversprechend. Im Wasserschutzgebiet könnte zudem durch gezielten Pächterwechsel von Ackerbaubetrieben zu einem viehhaltenden Betriebe der Grünlandanteil erhöht werden und zugleich die Produktionsgrundlage für diesen extensiv wirtschaftenden Mutterkuhbetrieb ausgedehnt werden. - 2.3. Qualifizierungsmaßnahmen von Landwirten zum Zweck der Vermarktung 2.3.1. Ausgangslage und Zielsetzung Im Rahmen der Qualifizierungsgespräche wurde mit einer Landwirtsfamilie, die zugleich einen Gastronomiebetrieb betreibt, über einen gezielten Ausbau bereits vorhandener Ansätze eines Angebots an regional erzeugten Produkten gesprochen. Ebenfalls war in den Qualifizierungsgesprächen eine entsprechende Bereitschaft bei potentiellen bzw. bereits vorhandenen Lieferanten vorhanden. Ein entsprechendes Projekt bedeutet eine Erhöhung der Wertschöpfung für die landwirtschaftlichen Betriebe und der Gemeinde sowie eine Stärkung vorhandener regionaler Strukturen (Landwirte und verarbeitendes Gewerbe). Neben herkömmlichen Produkten wie Schweinefleisch, Fische, Geflügel, Salat, Gewürzen und Kuchen lassen sich in ein derartiges Konzept sehr gut Produkte aus landwirtschaftlichen Bewirtschaftungssystemen integrieren, die eine naturschutzfachliche Leistung erbringen, wie z.B.
Mit einer gezielten Darstellung der regionalen Produkte auf der Speisekarte lassen sich diese Zusammenhänge erläutern, ebenso das durch gezielten regionalen Einkauf hochwertiger Produkte meist höhere Preisniveau. Für den Gastronomiebetrieb bringt das Projekt einen nicht zu unterschätzenden Werbeeffekt, für den Naturschutz stellt die Vermarktung von entsprechenden Produkten eine wichtige Grundlage für eine nachhaltige Sicherung entsprechender Pflegearbeiten dar. Das Projekt "Regionalküche Gastwirtschaft" steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Naherholungsprojekt "Lehrpfad Natur, Kulturlandschaft und Landwirtschaft". Zielgruppe: Naherholungssuchende aus dem Raum Ingolstadt. Für ein Projekt zu Herstellung eines eigenen Böhmfelder Apfelsafts spricht folgendes:
- 2.4. Projekt Naherholung: 2.4.1. Ausgangslage und Zielsetzung Der Druck durch Erholungssuchende aus dem Raum Ingolstadt auf das Altmühltal ist in den letzten Jahren angestiegen. Aus diesem Grunde ist aus landschaftsökologischer Sicht eine Entlastung des eigentlichen Altmühltals durch ein entsprechendes touristisches Angebot in den Seitentälern zu entwickeln. Die Darstellung geologischer, naturschutzfachlicher und damit in Beziehung stehender Zusammenhänge der Landbewirtschaftung mittels eines Lehrpfads stellen ein solches Angebot dar. Der bereits aktive Arbeitskreis "Dorf und Landschaft" der lokalen Agenda 21 kann in die Darstellung der attraktiven Landschaftselemente einbezogen werden. Zudem steht dieses Naherholungsprojekt in engem Zusammenhang mit dem Projekt "Regionalküche Beckerwirt". Im einzelnen werden folgende Ziele beabsichtigt:
Zielgruppen:
Umsetzung:
Büro Landwerk Siegfried Pschibul-Markgraf |
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