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Gemeinde Böhmfeld hat Auftrag für Erschließung "Ziegelstadelweg" vergeben

Umlegungsverfahren läuft bis Herbst 2006 / 48 Bauplätze sind entstanden

Böhmfeld, 25.07.06 (sdr) Mit einer Gedenkminute für Martin Nadler senior, der kürzlich verstarb, begann die jüngste Gemeinderatssitzung im Sitzungssaal im Kotterhof in Böhmfeld. "Martin Nadler war von 1970 bis 1978 Mitglied des Gemeinderates, 20 Jahre lang erster Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Böhmfeld, gleichzeitig Vereinsvorsitzender der Feuerwehr und hat sich zudem viele Verdienste im Böhmfelder Vereinswesen erworben", würdigte Bürgermeister Alfred Ostermeier den Verstorbenen, dem im Jahr 2001 die Bürgermedaille verliehen worden war.

Zuvor nahmen die Bürgervertreter bei einem Ortstermin den Kinderspielplatz "Lehenäcker" in Augenschein, denn die Gemeinde will an Stelle der bereits abgebauten Turmkombination, die elf Jahre lang ihren Dienst tat, eine neue errichten lassen. Ins Auge gefasst sei eine Spielturmkombination mit Schaukel aus Kiefernholz, die - fertig aufgestellt - rund 6.000 Euro kosten werde, berichtete der Bürgermeister. Zur Sicherheit der Kinder wolle man zusätzlich zur vorhandenen Kiesaufschüttung eine Schicht aus feinerem Material aufbringen lassen. Angesichts der mit vielen Gebrauchsspuren versehenen Geräte ließ Ostermeier wissen, dass alle paar Wochen Reparaturen fällig seien. Holzpfosten betoniere man neuerdings nicht mehr ein, sondern verankere sie mit so genannten "Schuhen" aus rostfreiem Metall.


Der Spielplatz "Lehenäcker" als idealer Aufenthalts- und Erholungsort für Kinder an heißen Sommertagen: Einige Meter von der Stelle entfernt, an der Bürgermeister Alfred Ostermeier (links) das Ratskollegium beim Ortstermin informierte, wird im Schatten hoher Bäume und Sträucher bald eine nagelneue Turmkombination aus Holz stehen. (Foto: adamo)
 

Die Gemeinde befinde sich mitten im Umlegungsverfahren für das neue Baugebiet Lehenäcker, das vom Vermessungsamt durchgeführt und im Herbst beendet sein werde, teilte Bürgermeister Ostermeier mit. Insgesamt seien 48 Bauparzellen entstanden, 28 im Gemeindebesitz. Jeder Privateigentümer, der Grund und Boden eingebracht habe, erhalte - je nach Flächengröße - Bauplätze zur privaten Verwendung zugeteilt. Bei einem erforderlichen Grundstückstausch betrage der Preis 115 Euro pro Quadratmeter. Das Vermessungsamt leiste gute Arbeit, sagte der Gemeindechef anerkennend. Allerdings sollten sich die Gemeinderäte für zwei gemeindliche Grünflächen, denen das Amt die Flurnamen "Am Pfarrer-Federl-Ring" und "Am Tongraben" gab, individuelle Bezeichnungen ausdenken.

Kostspielige Aufträge erteilte der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung: Für 9.961.484 Euro wird eine Ingolstädter Baufirma die Kanalisation und den Straßenbau für die 48 Bauplätze im Baugebiet "Ziegelstadelweg" durchführen. Baubeginn ist im September 2006, Fertigstellungstermin ist Ende Juli 2007.

Teuer wird wahrscheinlich der letzte Schritt im Umbau der Böhmfelder Kläranlage. Bevor der bisherige Schönungsteich zu einem belebten Bodenfilter umgestaltet werden kann, muss der Klärschlamm, der sich im Laufe der letzten 20 Jahre abgesetzt hat, geräumt, gepresst und entsorgt werden. Die Gemeinde rechnet mit Kosten bis zu 100.000 Euro.

"Alle Grundsteuermessbescheide sind gültig", gab Bürgermeister Ostermeier zu verstehen. Dies habe das Bundesverfassungsgericht bestätigt und die diesbezügliche Verfassungsbeschwerde abgewiesen.

Vom Gemeinderat einstimmig abgewiesen wurde der Antrag der Pächterin des Gasthauses "Böhmfelder Hof" auf Ausnahmegenehmigung nach § 24 Sprengstoffverordnung, um auf Wunsch bei Hochzeiten Feuerwerke entzünden lassen zu können. Laut Gesetz dürften Feuerwerke während des Jahres in der Zeit vom 2. Januar bis zum 30. Dezember nicht abgebrannt werden, begründete der Gemeindechef die Ablehnung. Ausnahmegenehmigungen seien nur für ganz besondere Anlässe zulässig, wobei dann ein Feuerwerksspezialist einzuschalten sei. Hochzeiten, Geburtstagsfeiern und sonstige private Feste zählten dazu nicht. Außerdem sei ein Feuerwerk im Innerortsbereich und bei dichter Bebauung ein nicht abschätzbares Risiko für Gebäude und Anwohner, ganz zu schweigen von der enormen Lärmbelästigung für die Anlieger.

Nur weil sich die Tagesmutterbetreuung in Böhmfeld derzeit erst in der Aufbauphase befindet und ein Zweijähriger aus Böhmfeld schon vorher in der Kinderkrippe "Villa Kunterbunt" in Ingolstadt untergebracht war, gab das Gemeindegremium dem Antrag der Kinderkrippe wegen Betriebskostenförderung gemäß dem neuen bayerischen Kinderbetreuungs- und -bildungsgesetz grünes Licht. Damit hat die Kommune für das Kinderbetreuungsjahr 2006/07 an die "Villa Kunterbunt" einen Jahresbeitrag von 2.306 Euro für die Unterbringung des Buben zu entrichten. "Wenn die Böhmfelder Tagesmutter das Kind betreuen würde, müssten wir dafür 2.248 Euro bezahlen", sagte Bürgermeister Ostermeier. Der finanzielle Aspekt sei also nicht ausschlaggebend. Allerdings handle es sich in diesem Fall um keine Grundsatz- sondern um eine Einzelfallentscheidung, machte Ostermeier deutlich. Ein Präzedenzfall solle damit keinesfalls geschaffen werden.

Der neue Verkehrsspiegel an der Einmündung Schelldorfer-/Hauptstraße, der den Verkehrsablauf verzerrt darstelle und deshalb eine Gefahr für die Verkehrsablauf sei, werde vom Kreisbauhof durch einen anderen ersetzt, kündigte der Bürgermeister an.

"Aus gemeindlicher Sicht keine Bedenken" hieß es bei der Stellungnahme zur Errichtung einer Erdwärmegewinnungsanlage von Mario Meyer, Östliche Ringstraße 8, auf Flurnummer 559/8. Aus ökologischer Sicht begrüße man dieses Vorhaben. Der Bauherr hat vor, im Abstand von fünf Metern zwei Bohrungen bis in eine Tiefe von circa 60 Metern vornehmen zu lassen, um das Grundwasser zu erreichen. Mittels der Erdwärmegewinnungsanlage soll das neu zu errichtende Wohnhaus beheizt werden. Der Bauplatz liegt nicht im Böhmfelder Wasserschutzgebiet.

Ein einhelliges OK gab es für den Antrag von Christian Schatz, Rosenweg 4, für einen Dachgeschoßausbau samt Wärmedämmung, Zwerchgiebel und außen liegendem Edelstahlkamin.

Böhmfeld sucht noch Feldgeschworene

Böhmfeld (sdr) Zwei der langjährigen Böhmfelder Feldgeschworenen sind in letzter Zeit verstorben. Die übrig gebliebenen Feldgeschworenen Johann Spreng und Karl Wild haben ein Alter erreicht, das zum Kürzertreten Anlass gibt. Deshalb sucht die Gemeinde seit Monaten nach einigen Rentnern, die sich diesem Amt, das auf Lebenszeit vergeben wird, sorgfältig und zuverlässig widmen wollen und möglichst auch noch mit einem Traktor umgehen können. Mittlerweile ist Konrad Bauernfeind in die Riege der Grenzsteinexperten eingetreten. Ihm und seinen alt gedienten Kollegen möchte die Kommune aber noch zwei Männer aus Böhmfeld zur Seite stellen, denn im neuen Baugebiet "Ziegelstadelweg" gibt es viel zu tun. Wer glaubt, dass er für diese wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe geeignet ist, sollte sich bei Bürgermeister Alfred Ostermeier melden, denn bereits in der nächsten Gemeinderatssitzung sollen Wahl und Vereidigung der neuen Feldgeschworenen stattfinden.

 

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Stand: 10. September 2006