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Baugebiet "Ziegelstadelweg" bekommt Flüssiggas als Alternative zum Heizöl

Öffentliche Auslegung des Bebauungsplans beginnt noch im Dezember / Erschließung im Frühsommer 2006

Böhmfeld, 06.12.05 (sdr) Mit einer Gedenkminute für den früheren Gemeinderat und zweiten Bürgermeister Karl Stark, der kürzlich verstorben ist, begann die jüngste Gemeinderatssitzung in Böhmfeld. "Karl Stark war von 1966 bis 1996 im Gemeinderat und von 1970 bis 1978 zweiter Bürgermeister. Er hat sich in der Gemeinde und im Dorf auch verdient gemacht als gemeindlicher Feldgeschworener und als langjähriges Vorstandsmitglied der Jagdgenossenschaft", ehrte Bürgermeister Alfred Ostermeier den über drei Jahrzehnte engagierten Bürger Böhmfelds.

Erfreuliches hörte man zum neuen Baugebiet "Ziegelstadelweg". Nach der öffentlichen Bekanntgabe des von Architekt Konrad Speth (Arnsberg) überarbeiteten Bebauungsplanentwurfs werde noch im Laufe dieses Monats die Monatsauslegung für Bürger und Behörden beginnen, die am 23. Januar 2006 enden werde, gab Bürgermeister Ostermeier bekannt. Anschließend werde sich der Gemeinderat mit den Stellungnahmen beschäftigen, so dass der Bebauungsplan Nr. 9 "Ziegelstadelweg" bereits im Februar in Kraft treten könne

Detaillierte Erläuterungen zum städtebaulichen Vertrag, den die Gemeinde zur Beschleunigung des Umlegungsverfahrens vorgesehen hat, erhielten die betroffenen Grundstücksbesitzern Ende November vom Leiter des Vermessungsamtes Eichstätt, das die Gemeinde mit der Umlegung beauftragte. Wichtiges Element des Vertrages sei die Umlegung nach der Fläche mit einem Flächenbeitrag von 30 Prozent, gab Ostermeier zu verstehen. Beim Flächentausch unter den Eigentümern habe man sich auf einen Quadratmeterpreis von 115 Euro geeinigt. Falls alle Grundstücksbesitzer dem städtebaulichen Vertrag zustimmten, könnte die Umlegung erheblich rascher vor vonstatten gehen, und die Erschließungsarbeiten könnten im Frühsommer 2006 beginnen.

"Gas ist eine saubere Energie. Im Keller werden dafür keine separaten Räume gebraucht", waren Argumente der Gemeinderatsmitglieder für die einhellige Zustimmung zum Abschluss eines Vertrages mit dem Flüssiggas-Großlieferanten Primagas, dessen Vertreter bereits vor einigen Monaten dem Gemeinderat das Konzept der Flüssiggasversorgung in allen Einzelheiten dargelegt hatte. Sicherheit für Lagerung und Nachschub sowie günstige Großversorgerpreise waren einleuchtende Gründe für die Entscheidung der Bürgervertreter. Ideal sei beim Heizen die Kombination "Gas und Holz", meinten sie. Die Bauherren seien aber nicht verpflichtet, bei der Gasversorgung mitzumachen. Es werde ihnen lediglich die Möglichkeit dazu geboten, machte der Bürgermeister deutlich. Primagas rechne jedoch erfahrungsgemäß mit einer Anschlussquote von 40 bis 50 Prozent. Die Firma übernehme jedoch auch das Risiko, wenn die Anschlussbereitschaft geringer ausfallen sollte. Auf die Gemeinde kommen keine Kosten zu. Für die unterirdisch gelagerten Tanks wird sie im Baugebiet östlich der öffentlichen Grünflächen ein angemessenes Areal zur Verfügung stellen.

Knapp 11.000 Quadratmeter Gemeindefläche östlich des Wasserhauses gingen zum Preis von drei Euro pro Quadratmeter in den Besitz des Wasserzweckverbandes Böhmfelder Gruppe über.

"Zerstörungen im Jugendtreff nicht so schlimm!"

"Die Zerstörungen im gemeindlichen Jugendtreff sind bei weitem nicht so schlimm, wie es anfangs ausgesehen hat", korrigierte Bürgermeister Ostermeier die schlimmen Ankündigungen eines Jugendtreffrates in der zweiten Jugendvollversammlung (wir berichteten darüber). Der Böhmfelder Jugendtreff sei ein ganz normaler Treff, man sei mit seiner Entwicklung ganz zufrieden. Sehr positiv zu bewerten sei, so der Gemeindechef, dass sich in der Jugendvollversammlung tatkräftige junge Leute für die Übernahme des anspruchsvollen Amtes eines Jugendtreffrates zu Verfügung stellten. Dank guter Planung und Sparsamkeit verfüge der Treff über genügend finanzielle Eigenmittel, die ihn in die Lage versetzten, die nötigen Anschaffungen selbst zu tätigen, ohne die Gemeinde damit zu behelligen.

Etwas zu wünschen übrig lasse die Ordnung in der Schulturnhalle, monierte Ostermeier. Er habe leider zu "martialischen" Mitteln greifen müssen, um der Ordnungsliebe der Benutzer auf die Sprünge zu helfen.

Abwasser fließt schon zur ZKA

"In der Kläranlage sind die Umbauarbeiten schon so weit gediehen, dass das Abwasser nun bereits jetzt - vor Ablauf der wasserrechtlichen Frist am 31. 12. 2005 - zur Zentralkläranlage Ingolstadt fließen kann", ließ Gemeinderat und Klärwärter Johann Dieling jun. wissen. Die Pumpen laufen normal und befördern das Abwasser in Richtung Ingolstadt.

Abgelehnt wurde der Widerspruch gegen einen Beitragsbescheid für die Herstellung der Entwässerungseinrichtung wegen Verjährung, weil die Verjährung laut vorliegender Unterlagen erst im Jahre 2007 eintreten wird.

"Die durch die von N-ERGIE zurzeit durchgeführte Verbindung zwischen den Trafostationen an der Östlichen Ring-/Östlichen Römerstraße und an der Reiglstraße in Mitleidenschaft gezogenen Gehwege werden wieder hergestellt und winterfest gemacht", beruhigte Ostermeier die Anlieger.

Die Auflösung der Poststelle in Böhmfeld mache vor allem älteren Bürgern zu schaffen, denn der "Mobile Postservice" (MOPS) könne nicht halten, was versprochen wurde, stellte Bürgermeister Ostermeier fest. Schon aus Zeitgründen sei es den Postzustellern kaum möglich, Briefmarken zu verkaufen und Päckchen entgegenzunehmen. Eine Bürgerin habe unlängst deswegen eine Unterschriftenaktion für die Bereitstellung eines Briefmarkenautomats durchgeführt, die bei der Post allerdings auf Ablehnung gestoßen sei. Somit bleibe nur übrig, dass mobile Bürger zur Aushilfe untereinander bereit seien, weiß auch der Gemeindechef keinen besseren Rat. Wie wenig interessiert die Post an kleineren Ortschaften ist, zeigt auch, dass es seit kurzem in Böhmfeld nur noch einen Briefkasten gibt, nämlich den am Wohnhaus des früheren Getränkemarktes Weber an der Hauptstraße. Der Briefkasten an der ehemaligen Böhmfelder Poststelle an der Gaimersheimer Straße wurde von der Deutschen Post abgebaut. Derzeit bemühe man sich, einen neuen zentralen Standort zu finden, sagte der Bürgermeister.

"Kleine Orte sollen ihre Grundschulen behalten"

Die in der Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms für Bayern vorgesehene Zentralisierung der Grundschulen, die nun der schon praktizierten Zusammenlegung der Hauptschulen folgen soll, stieß im Gemeinderat in Übereinstimmung mit dem bayerischen Gemeindetag auf Ablehnung: "Auch in kleinen Ortschaften müssen die Grundschulen unbedingt erhalten bleiben." Welche Nachteile die in Bayern vorgenommene Zentralisierung der Hauptschulen mit sich bringt, wird sich demnächst vor Ort bei der Auflösung der Teilhauptschule Eitensheim und Eingliederung in die Hauptschule Gaimersheim bemerkbar machen: Zusammenlegung der Klassen mit größeren Klassenstärken, Platzmangel in Gaimersheim, Verschlechterung des Lehrerstatus' und mehr Bürokratie. Erfreulich in der Fortschreibung des Landesentwicklungsprogramms sei unter anderem, dass man der kommunalen Wasserversorgung den Rücken stärke und nicht auf Privatisierung und Liberalisierung setze, machte Ostermeier aufmerksam.

 

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Stand: 19. Dezember 2005