Landschaftsplanumsetzung in Böhmfeld reift bereits in den Köpfen der Bürgervertreter

Überlegungen vor Ort - Vorteil für Grundwasser - Bürger sollen mitentscheiden und mithelfen

04.06.97 (sdr)

Schon im Vorjahr signalisierte das Gemeindeparlament in Böhmfeld grünes Licht für die Aufstellung eines Landschaftsplans, und die beauftragte Landschaftsarchitektin Inge Dunkel-Littel zeigte bereits ihre Bestandsaufnahme der Böhmfelder Flur auf. Mit dieser Entscheidung sicherte sich die Gemeinde rechtzeitig einen cirka 70-prozentigen staatliche Zuschuß.

Im Vorgriff auf bevorstehende Umsetzungsvorschläge der Landschaftsarchitektin und eine Information über Fördermöglichkeiten schwangen sich Bürgermeister Alfred Ostermeier und die Gemeinderäte auf die Fahrräder, um einige wunde Punkte der Böhmfelder Flur aufzuspüren und vor Ort Verbesserungsmaßnahmen zu überlegen.

Drei Schwerpunkte, die bei der Verwirklichung des Landschaftsplans in Böhmfeld zum Tragen kommen sollen, setzte Bürgermeister Ostermeier:

Noch vorhandene und ehemalige landschaftstypische, für standortgebundene Flora und Fauna äußerst wertvolle Trockenrasenbereiche vom Katzental im Nordwesten bis zum Reisberg im Süden sollen erhalten bzw. - soweit möglich - wiederbelebt werden. Besonders wichtig dabei sei die regelmäßige Beweidung dieser Areale, wobei die regionale Vermarktung des sogenannten Altmühl-Lamms zum ökologischen einen ökonomischen Effekt bringen könne.

Vor allem zum Schutze des Grundwassers sollen einzelne "Steinäcker" mit geringer Humusüberdeckung, die momentan noch intensiv bewirtschaftet werden und wegen ihrer Ertragsarmut zum Überdüngen animieren, extensiviert werden. Dabei ist an eine Umwandlung dieser Kalkschotterflächen in Wiesen oder Streuobstanlagen gedacht. Die jeweiligen Eigentümer könnten dafür Zuwendungen aus Förderprogrammen beanspruchen, um die Ertragseinbußen auszugleichen.

Landschaftsbildende Maßnahmen in Form von punktuellen und wegebegleitenden Pflanzungen mit heimischen Bäumen und Sträuchern sowie die Anlage von Heckensäumen an Feldrainen - insbesondere im südlichen Terrain zwischen der Ortschaft und dem Reisberg - sollen die Biotopsysteme Reisberg und Güßgraben miteinander vernetzen. Dafür werden von der Gemeinde Böhmfeld entweder Grundstücksteilflächen und -streifen erworben, oder sie bleiben nach ihrer Renaturierung weiterhin Eigentum der Besitzer. Im letzteren Fall könnten - da sich die Nutzung geändert hat - Fördermöglichkeiten ausgeschöpft werden. An mehreren Stationen veranschaulichte der Bürgermeister die Unterschiede zwischen einer "ausgeräumten" Landschaft ohne jegliche Gliederung durch Bäume und Sträucher und Flurabschnitten, in denen neben der intensiven Landwirtschaft auch Platz für eine vielfältige Flora und Fauna bleibt.

Alfred Ostermeier betonte, daß vor Inangriffnahme der ins Auge gefaßten Maßnahmen eine detaillierte Information der Bürger erfolgen solle. Besonders wichtig sei der Dialog mit den Landwirten und den Grundstückseigentümern, für die die planerischen Vorgaben allerdings nicht bindend seien. Zu bedenken sei jedoch, daß der Landschaftsplan in Verbindung mit der lokalen Agenda 21 - mittel- und langfristig gesehen - für die Einwohner und die Umwelt Böhmfelds große Vorteile bringe.

Alle Gemeinderatsmitglieder waren sichtlich bemüht, mit positiven Argumenten zur Aufwertung ihrer Dorfflur beizutragen.

Ostermeier wies abschließend auf die erfreuliche Bereitschaft einiger Bürger hin, Pflanz- und Pflegearbeiten für die Gemeinde zu übernehmen, und erinnerte an den zur Verfügung stehenden kommunalen Zuschuß für private Ortsrandbegrünung: "Wir brauchen mehr fachkundige und bereitwillige Leute aus den Vereinen und der übrigen Bevölkerung nicht nur zur Umsetzung des Landschaftsplans, sondern auch, um unser dörfliches Umfeld auch künftig weitestgehend intakt zu halten."



Gemeinde Böhmfeld errichtet Marienbildstock

Tradition der Volksfrömmigkeit - Werk des Bildhauers Karl-Heinz Torge

25.05.97 (sdr)

Makelloses Pfingstmontagswetter begleitete die Vorstellung und Segnung des vor kurzem neuerrichteten Marielbildstocks an der Kreuzung Frühlingsstraße/Eitensheimer Weg in Böhmfeld. In zeitloser Würde präsentiert sich das Werk des Schrobenhausener Künstlers Karl-Heinz Torge, eine 280 Zentimeter hohe Stele aus hellem Gundelsheimer Jura-Travertin, gekrönt mit einer wohlgeformten Madonna-mit-Kind-Statue aus altem Donau-Kalkstein. Bürgermeister Alfred Ostermeier, Initiator der Bildstockerstellung, die Gemeinderäte, Ortspfarrer Rudolf Meyer mit seinen Ministranten und dem liturgischen Dienst, Fahnenabordnungen örtlicher Vereine, die Böhmfelder Bergbläser und viele Bürgerinnen und Bürger aller Altersstufen gaben der Prozession und der feierlicher Mai-Andacht ein festliches Gepräge.

Bürgermeister Ostermeier legte in seiner Ansprache die geschichtlichen Hintergründe dar, die die politische Gemeinde Böhmfeld zur Errichtung der Marienbildsäule veranlaßten: Lange vor der Flurbereinigung im Jahre 1960 habe an diesem Ort - damals eine gemeindliche Ödfläche - ein Gedenkstein gestanden; Stiftername und Anlaß lägen allerdings im Dunkeln. Nach dessen Abhandenkommen belebte Maria Hackner, die Großmutter des derzeitigen Bürgermeisters, den Gedächnisort mit einem hölzernen Marterl mit Marienfigur wieder. Ein Vierteljahrhundert später zerstörte ein Blitzschlag das Marterl und zwei Bäume an seiner Seite. Bald darauf erschloß die Gemeinde Böhmfeld rund um den alten Ort der Besinnung das neue Baugebiet "Lehenäcker". Da er sich zu der Zeit oft an diesem Ort aufgehalten habe, so Alfred Ostermeier, sei in ihm der Gedanke gereift, einen modernen Bildstock errichten zu lassen. Nach der Zustimmung durch den Gemeinderat sei dann der Künstler Torge mit der Schaffung und Errichtung beauftragt worden. Bürgermeister Ostermeier faßte die Gründe zusammen, denen der Bildstock seine Existenz verdanke: "Die Tradition der Volksfrömmigkeit soll an dieser Stelle weitergeführt werden. Die Mariensäule ist ein Ausdruck des Dankes für die unfallfreie Erschließung des Baugebietes in den Lehenäckern, die einst zum Kloster Sankt Walburg in Eichstätt gehörten, und zugleich eine Bitte an die Mutter Gottes, ihre schützende Hand über unsere Kinder und das ganze Dorf zu halten."

Pfarrer Meyer dankte dem Bürgermeister und der Gemeinde für das christliche Kunstwerk und ergänzte die guten Gedanken, die dieses Sinnbild der dörflichen Frömmigkeit auch in zukünftige Böhmfelder Bürgergenerationen hineintragen solle: Da Maria als einfache Frau aus dem Volk die gleichen Ängste, Nöte und Drangsale, wie sie auch die modernen Menschen plagen, durchlebt habe, sei sie dafür allezeit erfahrene und zuverlässige Ansprechpartnerin und Fürsprecherin bei Gott. Die steinerne Statue sei aber nicht selbst das Objekt der Verehrung, sondern nur ein würdiges Sinnbild der Erhöhten. Ein Wunsch des Geistlichen richtete sich sogleich an die Mutter Gottes: "Friedfertigkeit, Einigkeit, Duldsamkeit, menschliche Rücksichtnahme und gegenseitiges Verstehen innerhalb der dörflichen und familiären Gemeinschaft". Der gut gewählte Standplatz der Stele verkörpere die schützende Wachsamkeit Marias über alle Wege der neuen Böhmfelder Bürger und zugleich den sorgenden Blick hinüber zum alten Dorf. Gleichzeitig appellierte Pfarrer Meyer aber auch an die Eigenverantwortung jedes einzelnen, die in allen Bereichen Priorität haben solle: "Gott wirkt nicht unentwegt Wunder. Auch in Marias Leben tat er das nicht."

Die Segnung des Marienbildstockes durch den Ortsgeistlichen und die Fürbitten einiger Bürger schlossen die ehrenvolle Feier an der Gedächtnisstätte.



Böhmfeld restauriert und ergänzt steinerne Zeugen seiner Vergangenheit

Endspurt für Bezirksentscheid 1997 - Gemeinde im Internet

16.05.97 (sdr)

Drei Ortstermine bildeten - angesichts des angenehmen Wetters - einen willkommenen Auftakt zur Mai-Gemeinderatssitzung in Böhmfeld: Im örtlichen Friedhof kamen Bürgermeister Alfred Ostermeier und die Gemeinderäte überein, daß der in Kürze zu errichtende Friedhofsbrunnen des Bildhauers Karl-Heinz Torge (Schrobenhausen) aus Platzgründen etwas in Richtung Aussegnungshalle gerückt werden solle und die vorhandenen ausladenden Lebensbäume am alten Brunnen einer neuen Begrünung weichen müßten. In der Frühlingsstraße stellte sich die Mariensäule - die hochaufragende Stele aus Gundelsheimer Marmor, die feingearbeitete Maria-mit-Kind-Figur aus Kalkstein - erstmals ihren Betrachtern vor. Das strahlend helle Werk des Künstlers Torge verkörpere, nach Aussage des Heimat- und Traditionsfreundes Alfred Ostermeier, die nachweislich dritte Generation der Gedächtnismonumente an dieser Stelle, nachdem ein Gedenkstein abhanden gekommen und ein Holzmarterl durch Blitzschlag zerstört worden war. Gedanken machte man sich auch über die Bepflanzung rund um die Stele. Ortsgeistlicher Rudolf Meyer wird das Kunstwerk am Pfingstmontag im Rahmen einer würdigen Feier segnen. Dorfauswärts in Richtung Gaimersheim steht die Basis des bei einem Verkehrsunfall zerstörten Neißlkreuzes. Sie soll, laut einstimmigem Beschluß, nach ihrer Restaurierung wenig weiter südlich einen neuen Standplatz bekommen. Bürgermeister und Gemeinderäte sahen wegen der anstehenden Entfernung eines Baumes, der in die Elektrizitäts-Überlandleitung hineinwächst, die Einheit der Gedenkstätte gestört. Auf dem Sockel wird der Eichstätter Bildhauer Günter Lang noch in diesem Jahr ein modernes Steinkreuz errichten. Begonnen wurde auch die Renovierung der Neißlkapelle an der Schelldorfer Straße und der Schneiderkapelle an der Hofstettener Straße.

So schmuck wie möglich möchte sich das Dorf am 18. 6. 1997 der Bewertungskommission für den oberbayerischen Bezirkswettbewerb 1997 "Unser Dorf soll schöner werden - unser Dorf hat Zukunft" zeigen. Dazu wurden bereits zahlreiche Vorarbeiten geleistet und Ideen verwirklicht - und man ist noch nicht fertig! Anerkennung und Dank des Bürgermeisters gelten allen Mitwirkenden: dem Verein für Gartenbau und Landschaftspflege, der Ortsgruppe Bund Naturschutz, der Feuerwehr, dem Sportverein, den Kindergartenkindern und ihren Betreuerinnen und vielen Bürgerinnen und Bürgern. Am 18. Juni, vormittags zwischen 9.15 Uhr und 11.15 Uhr, wird sich die Jury unter der Führung von Alfred Ostermeier auf der "Dorf-Route" des vergangenen Jahres anläßlich des Kreisentscheids 1996 bewegen und zusätzlich Böhmfelds Außenbereiche begutachten.

Ein dickes Lob sprach der Bürgermeister allen aus, die zum optimalen Gelingen des Festaktes und des Tages der offenen Tür am 19. April beigetragen haben: "Dieser Tag war eine Werbung für die Schule und die Gemeinde und ein unvergeßliches Ereignis für unsere Grundschulkinder." Ostermeier verwies auf den Bildbericht des Böhmfelder Bürgers Helmut O. Adam im Altmühl- bzw. Internet, wodurch das Gemeinde- und Schulfest auch überregional und darüber hinaus nachvollziehbar sei. Dieser Bericht und weitere Beiträge zum Ortsgeschehen sind abrufbar unter: http://www.altmuehlnet.de/gemeinden/boehmfeld/index.html .

Ausgedient haben die alten Schulmöbel und Tafeln. Die Bevölkerung hat Gelegenheit, die Tische zu je 20 Mark und die Stühle zu je 5 Mark zu erwerben.



Gemeinde und Schulverband sichern gemeinsam Turnhallenunterhalt

Gemeindezuschuß für Linie 55 - Ein Mann fehlt zum Geschlechterausgleich

16.05.97 (sdr )

Für die neue Schulturnhalle entstanden im vergangenen Jahr insgesamt cirka 20.000 Mark Betriebskosten für Strom, Heizung, Wasser und Abwasser sowie Reinigung. Da die Turnhalle sowohl von den Grundschülern aus Böhmfeld und Hofstetten als auch durch den Breitensport genutzt wird, ist eine Kostenaufteilung zwischen dem Schulverband Böhmfeld-Hitzhofen und der Gemeinde Böhmfeld erforderlich. Die Gemeinderäte einigten sich anhand der Belegungszahlen auf den Verhältnis von 30 Prozent Schulsport und 70 Prozent Breitensport.

Die endgültige Abrechnung 1994/95 der ÖPNV-Linie 55 ergab 25.240,88 Mark als Kostenanteil der Gemeinde Böhmfeld. Dazu wird der Landkreis Eichstätt 13.000 bis 14.000 Mark als Zuschuß beisteuern. 31.427,86 Mark brachten die Erlöse aus dem Fahrscheinverkauf, den Schülerfahrkarten und den Beiträgen nach dem Schwerbehindertengesetz und 56.668,74 Mark belasteten die INVG für die gefahrenen Kilometer und den Verwaltungsaufwand.

Die Jagdgenossenschaft Böhmfeld beabsichtigt, auf privaten Grundstücken im Katzental mit Zustimmung der Eigentümer einen Verbindungsweg zwischen zwei öffentlichen Wegen zu bauen, um so das "wilde" Befahren der Privatwiesen zu unterbinden. Da das Areal zum Naturpark Altmühltal gehört und der Wegebau als Eingriff in die Natur anzusehen ist, stellt die Kommune beim Landratsamt Eichstätt hierfür einen Antrag auf Befreiung von geltenden naturschutzrechtlichen Festsetzungen.

Keine Billigung der Bürgervertreter fand der Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Wohnhauses von Sonja Hauptmann auf dem Grundstück Fl.Nr. 1265/4 an der Bonifatiusstraße. Bereits im Jahre 1986 war hierzu ein ablehnender Vorbescheid des Landratsamtes Eichstätt erteilt worden, weil das Grundstück nicht ausreichend erschlossen ist. Der Gemeinderat bekräftigte seine damalige ablehnende Haltung, da sich an der baurechtlichen Beurteilung nichts geändert habe.

Ebenfalls nicht befürwortet wurde der Zuschußantrag der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt für Erholungsmaßnahmen von drei Böhmfelder Kindern. Begründet wurde der Antrag damit, daß Zuschußdifferenzen zwischen dem Landkreis Eichstätt und der Stadt Ingolstadt, die zu Lasten der jeweiligen Familien gehen würden, ausgeglichen werden sollten. Das Gemeindegremium betonte einhellig, daß die Gemeinde rechtlich nicht zuständig sei und zudem die Kommune Böhmfeld die Kinder- und Jugendarbeit durch regelmäßige freiwillige Zuschüsse an die ortsansässigen Vereine, durch reichhaltige Ferienprogramme und durch die Bereitstellung von Sportstätten fördere.

Im Hinblick auf waghalsige Skater-Manöver in der Ortschaft regte sich in der Räte-Runde einerseits der Wunsch nach einer Halfpipe-Anlage, andererseits stand man dem Vorhaben angesichts der hohen Kosten für Anschaffung und Unterhalt, des dafür benötigten Standortes weit außerhalb der Wohnbebauung wegen der enormen Lärmbelästigung, der fraglichen Resonanz aus dem Kreis der Skates-Fans und der jüngsten negativen Erfahrungen auf anderen hiesigen Spiel- und Sportplätzen sehr skeptisch gegenüber.

Schließlich gab der Bürgermeister die neueste Einwohnerstatistik bekannt: Böhmfeld zählt momentan 763 Bürgerinnen und 762 Bürger. Von den insgesamt 1525 Bewohnern betrachten 1484 das Dorf als ihren Hauptwohnsitz, 41 haben hier lediglich eine Nebenwohnung.



Böhmfelds Ortsgruppe Bund Naturschutz: klein, aber oho

Zweite Jahresversammlung - Erfolgreicher Start mit vielseitigem Programm

08.05.97 (sdr)

Die Verwirklichung der Idee einiger Böhmfelder Bürger vor zwei Jahren, eine Ortsgruppe Bund Naturschutz in der Gemeinde Böhmfeld ins Lebens zu rufen, hat bereits nach kurzer Zeit alle Erwartungen übertroffen. Zu den 18 Gründungsmitgliedern gesellten sich mittlerweile noch 37 Naturfreunde dazu. Sie rückten ihren Verein damit auf Platz zwei im Landkreis Eichstätt.

Initiator und Vorsitzender Gerhard Halsner, unter anderem seit 20 Jahren aktiver Vogelschützer, führte der Jahresversammlungsrunde sichtlich erfreut und stolz ein umfangreiches und vielseitiges Arbeits- und Veranstaltungspensum des letzten Vereinsjahres vor Augen: Im Sommer 1996 galt es, die Gemeinderäte Böhmfelds in ihren Vorbereitungsaufgaben für den Kreiswettbewerb 1996 "Unser Dorf hat Zukunft" zu unterstützen, was letztlich auch zum Kreissieg mit beigetragen hat. Eine Familienwanderung führte zu Orchideenstandorten und Krötenlaichgewässern. Schulkindern wurde im Rahmen des gemeindlichen Ferienprogramms ihre heimatliche Flora und Fauna unter dem Thema "Natur erleben" im heimischen Otterholz nahegebracht, und interessierte Erwachsene besichtigten örtliche Regenwassernutzungs- und Solaranlagen. Die herbstliche Pflege der hiesigen Enzianwiese und die Beweidung wurden mit einem besonders üppigem Blütenteppich belohnt. Letzte Aktion in 1996 war ein Diavortrag über heimische Fledermäuse. Das neue Jahr begann mit einer Nachtwanderung zur Eulenbeobachtung zum Otterholz und mit der Gründung einer Naturschutz-Jugendgruppe, die sich - unter Anleitung - mit Vögeln, Insekten und Amphibien befaßt. Gehölzeschneiden und Müllsammeln im Ort forderten die Bund-Mitglieder und den Verein für Gartenbau und Landschaftspflege beim "Frühjahrsputz". Beide Vereine berieten auch Privatleute bei der Gartengestaltung bzw. -umgestaltung im Hinblick auf den Bezirksentscheid 1997 "Unser Dorf hat Zukunft". Cirka 140 Stunden lang waren 24 erwachsene Helfer und Kinder bei der diesjährigen Krötenwanderung in Schambach und im Katzental im Einsatz. Dabei wurden nicht nur die Krötenzäune auf- und abgebaut, sondern auch insgesamt 3.600 Kröten und Molche - vorwiegend in Nachtarbeit - eingesammelt und zu den Laichgewässern getragen. Ebenso erfolgreich war der "Dosenkreis": Böhmfeld ist frei von Getränkedosen und soll es auch bleiben. Der monatliche Gemeinschaftseinkauf von 12 bis 14 Böhmfelder Familien bei einem Biolandwirt in der Region funktionierte reibungslos und wird auch weiterhin im Programm belassen.

Gerhard Halsner betonte in seinem Ausblick auf das neue Vereinsjahr, daß alle begonnenen und weiterhin notwendigen Maßnahmen und Aktionen fortgeführt würden. Dazu gehörten neben der Mitarbeit bei der Verwirklichung der lokalen Agenda 21 und des Landschaftsplans auch die Vogel- und Fledermausaktivitäten einschließlich der Schaffung von Nisthilfen und Horstüberwachung. Neu sei eine Bestandsaufnahme der Mehl- und Rauchschwalbenpopulationen im Dorf und die Herstellung einer künstlichen Lehmpfütze als Nistanreiz, Kopfweidenbildung am Schulgelände, die Gemeinschaftsveranstaltung "Erlebnisreicher Garten" mit dem Gartenbauverein und ein Arbeitskreis "Energie" unter der Leitung von Franz Schipper. Weiter ausgebaut werden solle die Jugendgruppe Bund Naturschutz, deren Ansprechpartner Josef Siegl ist. Der Beitrag des Vereins zum heurigen Ferienprogramm laute "Auf den Spuren der Steinzeitmenschen". "Naturschutz- und Umweltaufgaben können wir nicht allein der Politik überlassen, sondern Vereine und Privatpersonen sollen mitarbeiten", so das Motto des Vorsitzenden, verbunden mit dem Dank an alle Mitwirkenden und der Bitte um rege Unterstützung der Ortsgruppe durch die Bevölkerung Böhmfelds. Gastwirt Josef Becks Obstbaum- und Heckenpflanzungen am westlichen Ortsausgang Böhmfelds zählen in dieser Hinsicht zu den bisherigen Spitzenleistungen der Bürger. Sie wurden von Gerhard Halsner mittels Überreichung einer Kletterpflanze gesondert belohnt.

Johann Beck, erster Vorsitzender der Kreisgruppe Bund Naturschutz Eichstätt, griff diese Devise in seinem Beitrag zur Versammlung auf und zollte der Böhmfelder Ortsgruppe höchstes Lob für ihre "vorbildhafte Vielseitigkeit und Rührigkeit". Einsatzbereitschaft für die Belange einer gesunden Umwelt und klassischer Naturschutz bis hin zum Artenschutz zeichneten die optimale Arbeit einer erfolgreichen Naturschutz-Ortsgruppe aus. Maßnahmen vor Ort seien wichtiger als großangelegte Kampagnen. Sie sollten mit guten Impulsen von unten nach oben wirken und somit versuchen, übergeordnete Entscheidungen, sprich Gentechnik, Verkehr, Energie und Müll, in human verträgliche Bahnen zu lenken. Der Kreisvorsitzende betonte auch die Wichtigkeit der Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in die Ziele des Natur- und Umweltschutzes und sicherte der Ortsgruppe Böhmfeld die tatkräftige Unterstützung der Kreisgruppe zu.

Vereinsmitglied und Vogelschützer Gerhard Dörfler rundete die Versammlung mit einem eindrucksvollen Diavortrag über die Ferienprogrammarbeit und die Tier- und Pflanzenwelt der Umgebung ab. Von einem jugendlichen Vereinsfreund - 40 Prozent der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche - wurde ein Quiz in Sachen Mülltrennung am geplanten Infostand der Jungmitglieder angeregt. Bürgermeister Alfred Ostermeier vertrat die abwesende Schriftführerin des zahlenmäßig kleinsten Vereins Böhmfelds, Susanne Schipper, und verlas das Vorjahresprotokoll. Kassier Ludwig Spreßler gab die finanziellen Angelegenheiten bekannt, und Prüfer Michael Schödl entlastete ihn und die Vorstandschaft.

BN Böhmfeld bietet heiße Würstchen vom Sonnenofen

Nachwuchs veranstaltet Info-Stand: Mülltrennungstest

Erst vor zwei Jahren auf die Beine gestellt, bewegt sich die Ortsgruppe Bund Naturschutz in Böhmfeld flink voran: Jüngst bastelte eine engagierte Nachwuchsschar - 10- bis 14-jährige Buben - Insektennisthilfen, sammelte eine bunte Müllmischung, stellte Informationsbroschüren über Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen zusammen und besorgte Luftballons, "Naturschutz-T-Shirts" und einen sogenannten Sonnenofen. Mit diesen Utensilien baute die Böhmfelder Naturschutzjugend ihren ersten Informationsstand im Dorf auf und stellte sich gleichzeitig der Öffentlichkeit vor.

Ortsgruppenvorsitzender Gerhard Halsner erinnerte an das gegenwärtig sehr brisante Thema "Gentechnik". Damit genmanipulierte Nahrungsmittel nicht unversehens in "aller Munde" gerieten, forderte er eine deutliche Kennzeichnung gentechnisch beeinflußter Erzeugnisse. Durch ihre Unterschrift konnten sich die Info-Besucher an dieser Petition des BN an die Bayerische Staatsregierung beteiligen und sich damit gleichzeitig die Zusendung weiteren Informationsmaterials sichern.

Im Hinblick auf den bereits gegründeten Arbeitskreis "Energie" innerhalb der Ortsgruppe stellte Halsner einen mobilen Sonnenkocher vor; es handelt sich um einen Parabolspiegel mit Kochtopfhalterung im Zentrum. Und obwohl sich bisweilen Wolken vorschoben, reichten die restlichen Sonnenstrahlen zum Erhitzen von Wienern und Weißwürsten im Wasserbad aus. Demnächst wollen die Böhmfelder Naturschützer den Solaranlagen-Bestand im Dorf feststellen und anschließend die Öffentlichkeit über diese innovative Form der Energiegewinnung unterrichten.

BN-Mitglied und Bürgermeister Alfred Ostermeier durfte - ebenso wie andere Interessierte - unter den kritischen Augen der eifrigen BN-Youngster seinen Durchblick beim Trennen des Hausmülls - Papiertonne, Gelber Sack oder Restmüll - unter Beweis stellen. T-Shirts mit dem Aufdruck "Gib den Dosen keine Chance" fanden Abnehmer, und die selbst hergestellten Insektennisthilfen baumeln bereits in einigen Privatgärten.

Der Bürgermeister begrüßte die freiwillige Initiative der Kinder ebenso wie die zahlreichen übrigen Aktivitäten der Ortsgruppe, die allesamt der lokalen Agenda 21 - der Bewahrung bzw. Wiederherstellung einer wohlbehaltenen dörflichen Umwelt auf lange Sicht - zugute kämen.

Leider näherten sich die vorbeieilenden Bürgerinnen und Bürger nur zögernd dem mit viel Enthusiasmus dargebotenen Info-Stand, was auch Ostermeier bedauerte: "Nichtsdestoweniger sollen sich die Buben und Mädchen nicht entmutigen lassen, sondern sich vielmehr ihrer Vorbild- und Anspornfunktion bewußt sein".



Ein Höhepunkt in der Böhmfelder Schul- und Gemeindegeschichte

Neue Turnhalle und sanierte Grundschule eingeweiht: "Optimale Voraussetzungen für Schulunterricht und Gemeinwohl"

26.04.97 (sdr)

"Pauken und Trompeten" eröffneten beim Standkonzert der Böhmfelder Bergbläser am Dorfplatz einen rundum gelungenen Festtag, mit dem die Gemeinde Böhmfeld am vergangenen Samstag die Fertigstellung der neuen Turnhalle und den Abschluß der Generalsanierung der Grundschule feierte. Dem offiziellen Festakt am Vormittag schloß sich am Nachmittag ein "Tag der offenen Tür" für die gesamte Bevölkerung an. Im Mittelpunkt standen dabei die Buben und Mädchen der Grundschule, die das Publikum mit ihren Auftritten begeisterten.

Beim ökumenischen Wortgottesdienst in der Pfarrkirche "Sankt Bonifatius" ermunterte Ortspfarrer Rudolf Meyer die Kinder, die neuen Bildungsstätten zur ganzheitlichen Formung von Körper und Geist zu nutzen. Pfarrerin Christiane Ballhorn (Gaimersheim) erinnerte in ihrer Ansprache an die nie versiegende Quelle Gott, aus der Schüler und Lehrer immer wieder Kraft und Vertrauen schöpfen können.

Beim Festakt in der Turnhalle begrüßte Bürgermeister Alfred Ostermeier neben den Lehrkräften mit Rektor Herbert Mayer und den Vertretern des Dorfes Landrat Dr. Xaver Bittl, die Landtagsabgeordneten Siegfried Schneider und Dr. Manfred Schuhmann, Schulamtsdirektor Rudolf Rauh sowie die Bürgermeister Andreas Dirr (Hitzhofen) und Hans Mödl (Wettstetten). In weniger als zwei Jahren Bauzeit seien eine Schulturnhalle mit Vereinsraum, Konditionsraum und Allwetterplatz gebaut und die bestehende Grundschule außen und innen komplett erneuert worden. Mit 5,1 Millionen Mark Gesamtkosten wurden die vorausgeschätzten Kosten um 300.000 Mark unterschritten: "Diese bislang größte Baumaßnahme steht am Ende einer Phase von 10 Jahren, in der wir unser Dorf fit für die Zukunft gemacht haben." Besonders erfreut zeigte sich der Bürgermeister darüber, daß die kurzzeitig erhöhte Verschuldung der Gemeinde bereits wieder unter 1 Million Mark liege: "Unsere kleine Gemeinde hat eine große Leistung vollbracht zum Wohl unserer Kinder."

Architekt Werner Arndt (Ingolstadt) ließ die Bauarbeiten Revue passieren: Mit dem Neubau der Turnhalle wurde im September 1994 begonnen. Bald folgte im April 1995 der Startschuß für die Generalsanierung des 35 Jahre alten Grundschulgebäudes. Die Gleichzeitigkeit beider Baumaßnahmen verlangte allen Beteiligten eine enge Zusammenarbeit und gegenseitige Rücksichtnahme ab. Dadurch sei es möglich geworden, bereits im Februar 1996 die Turnhalle in Betrieb zu nehmen und die Erneuerung der Schule fristgerecht vor Beginn des Schuljahres 1996/1997 abzuschließen. Die gefundene Lösung passe sich optimal in die dörfliche Umgebung ein. In ökologischer Hinsicht habe der Gebäudekomplex Vorbildfunktion, da man das Regenwasser für die Toilettenspülung nutze und eine Solaranlage für warmes Wasser sorge. Werner Arndt überreichte dem Bürgermeister den symbolischen Schlüssel mit den Worten: "Sie waren ein sehr kritischer, aber angenehm sachlicher Bauherr."

Landrat Dr. Xaver Bittl unterstrich in seiner Festrede die Notwendigkeit und Zweckmäßigkeit der Baumaßnahmen: "Die Gemeinde hat damit Investitionen getätigt, die weit in die Zukunft hineinreichen und die optimale Voraussetzungen für den Schulunterricht und das Gemeinwohl schaffen." Rechtzeitig eingereichte Zuschußanträge zur Sicherung der Finanzierung hätten entscheidend zum Erfolg dieser Bauvorhaben beigetragen. Zu den Gesamtkosten der Grundschulsanierung bewilligte die Regierung von Oberbayern 530.000 Mark Zuschuß, für die Turnhalle 960.000 Mark. Der Landkreis steuerte 124.000 Mark bei. Dr. Bittl brachte auch seine Anerkennung für die erhebliche Unterschreitung der veranschlagten Baukosten zum Ausdruck und dankte dem Bürgermeister, dem Gemeinderat, dem Architekten und den Sonderfachleuten: "Sie haben mit der Sanierung der Schule und der Errichtung der Turnhalle eine Bildungsstätte geschaffen, die modernste und optimale Voraussetzungen für den Unterricht bietet. Die Turnhalle stellt für Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Böhmfeld, für Vereine und Gruppen auch eine wesentliche Erweiterung des Sport- und Freizeitangebotes und somit eine Bereicherung für das gemeindliche Leben dar." Bürgermeister Ostermeier nahm als Geschenk des Landkreises das Landkreiswappen entgegen.

Den Lobes- und Dankesworten schloß sich auch Schulamtsdirektor Rudolf Rauh an und brachte seine Freude darüber zum Ausdruck, daß sich die Gemeinde Böhmfeld in so hohem Maße mit ihrer Schule und dem Schulverband Böhmfeld-Hitzhofen identifiziere. "In der heutigen Zeit sind beste Bedingungen für das Betreiben von Sport aus Spaß an der Freud ohne Leistungsdruck wichtiger denn je. Im ungezwungenen Miteinander soll ein Ausgleich für schulische "Sitzfächer" und soziale Defizite geschaffen werden."

Den Reigen der erfreulich kurzen Grußworte vollendete der Schulleiter der Grundschule Böhmfeld-Hitzhofen, Herbert Mayer: "Unser Bürgermeister und seine Gemeinderäte haben viel Willenskraft aufgebracht, um alle zuständigen Behörden und Stellen zu überzeugen und somit den beauftragten Firmen den Weg zum rechtzeitigen Abschluß der Bauvorhaben geebnet. Damit wurden Lehrern und Schülern erstklassige Rahmenbedingungen für ein gesundes, produktives Schulklima an die Hand gegeben." Auch die beiden überaus fähigen Hausmeister Max Mackle und Franz Zeller trügen mit ihrer Fürsorge zu einer harmonischen Schulatmosphäre bei.

Grundschulkinder begeisterten das Publikum

Die monatelange Vorbereitung unter Anleitung ihrer Lehrerinnen hat sich gelohnt: Bravourös meisterten alle 117 Buben und Mädchen aus Böhmfeld und Hofstetten die musikalischen und tänzerischen Auftritte beim Festakt zur Einweihung der neu errichteten Turnhalle und der sanierten Grundschule in Böhmfeld vor den geladenen Gästen und beim "Tag der offenen Tür" vor mehr als 400 Zuschauern. Die 4. Klasse überzeugte musikalisch mit einer Intrada und einer Kantate auf Orff-Instrumenten, während die unbekümmerten Erstkläßler zu selbstgemalten Motiven die fleißigen Handwerker besangen. Der Regenbogentanz und ein Menuett der 2. Klasse fand beim Publikum ebenso großen Anklang wie ein "Jiffy Miker" und ein kleiner Walzer der 3. Klasse. Viel Schmunzeln und großen Beifall gab es, als mehrere Kinder aller Klassen selbstgedichtete "Gstanzl" über diverse Schwierigkeiten und amüsante Begebenheiten während der Bauarbeiten vortrugen. Welche tänzerischen Möglichkeiten in neunjährigen Kindern schlummern, zeigte der mit Szenenapplaus aufgenommene "Maustanz" der 3c, bei dem die bekannten Figuren der "Sendung mit der Maus" lebendig dargestellt wurden. Ein gemeinsames Schlußlied aller Kinder und Lehrkräfte rundete den gelungenen Beitrag der Grundschule ab.

Beifallsstürme, ein schulfreier Montag und von der Gemeinde gespendete T-Shirts mit dem jeweiligen Klassenfoto waren der verdiente Lohn für die kleinen Akteure.

Großer Besucherandrang beim "Tag der offenen Tür"

Auf reges Interesse bei den Böhmfelder und Hofstettener Bürgern stieß das Angebot von Gemeinde und Grundschule Böhmfeld beim "Tag der offenen Tür", die erneuerten Räume der Grundschule und die neue Turnhalle zu besichtigen. Die Klassenzimmer und Flure waren geschmückt mit ansprechenden Arbeiten der Kinder. Besondere Beachtung fand die Ausstellung im Werkraum mit Exponaten aus dem Werkunterricht. Annähernd 600 Besucher drängten sich durch die Gebäude. Viel Lob fanden die nagelneue Inneneinrichtung der Klassenzimmer mit neigungsverstellbaren Schülertischen sowie die in Stein und Holz gestaltete Sitz- und Klettergruppe des Bildhauers Karlheinz Torge. Resümee des Böhmfelder Ehrenbürgers, Pfarrer i. R. Franz Federl, mit 89 Jahren ältester Besucher: " Das ist heute ein Ruhmestag für die Gemeinde und die Schule Böhmfeld."

Für die kulinarische Krönung des Besichtigungsnachmittags hatte der Elternbeirat der Grundschule Böhmfeld gesorgt: Eifrige Helferinnen und Helfer boten den Besuchern selbsthergestelltes, leckeres Backwerk und Getränke an. Daß sie damit großen Anklang fanden, zeigen stolze 1.225 Mark Nettoerlös, laut Rektor Herbert Mayer "zweckbestimmt für's Schulsparbuch". Bürgermeister Alfred Ostermeier, Schulleiter Mayer und Elternbeiratsvorsitzende Helene Zinsmeister danken allen Eltern, die durch ihren Einsatz zu dem hervorragenden Gelingen des "Kaffeekränzchens" beigetragen haben.



Landratsamt fühlte Jahresrechnungen 1992 bis 1995 auf den Zahn

Überörtliche Prüfung und Entlastung durch Gemeinderat - Bauanträge - Ortskern-Bestandsaufnahme

25.04.97 (sdr)

Obwohl die letzte öffentliche Gemeinderatssitzung in Böhmfeld für die Bevölkerung sehr aufschlußreich und beruhigend zugleich gewesen wäre, fanden sich nur zwei Zuhörer ein.

Interessantester Tagesordnungspunkt war zweifellos das Ergebnis der überörtlichen Prüfung der Jahresrechnungen 1992 bis 1995 der Gemeinde. Bürgermeister Alfred Ostermeier erläuterte dazu unter anderem, daß die kommunalen Jahresrechnungen nicht nur alljährlich vom örtlichen Rechnungsprüfungsausschuß inspiziert würden, sondern daß sie zusätzlich in sporadischen Abständen der Staatlichen Rechnungsprüfungsstelle des Landratsamtes Eichstätt offengelegt werden müßten. Diese äußerst gründliche Prüfung schloß auch die zahl- und umfangreichen Baumaßnahmen dieses Zeitraumes mit ein (Dorfplatzgestaltung, Errichtung Schulturnhalle, Generalinstandsetzung Schule, Spielplätze "Lehenäcker", Baugebiet "Lehenäcker", Ausbau Kreisstraßen 10, 18, 20, Ausbau Ortsstraßen, Kanalsanierung Bauabschnitt VI).

Die Rechnungsergebnisse der Verwaltungshaushalte lauten für 1992: 1.785.459,93 Mark, 1993: 1.771.892,61 Mark, 1994: 1.893.560,66 Mark und 1995: 1.917.594,24 Mark. In den Vermögenshaushalten beziffern sie sich in den Jahren 1992 auf 2.016.110,35 Mark, 1993 auf 2.642.267,00 Mark, 1994 auf 6.114.509,86 Mark und 1995 auf 4.119.732,08 Mark. Als "überraschend gute" Zuführungen zum Vermögenshaushalt erscheinen 1992 587.024,52 Mark, 1993 455.967,31 Mark, 1994 462.551,27 Mark und 1995 327.876,20 Mark. "Nichts zu verbergen" hat Böhmfeld auch hinsichtlich seiner Verschuldung. Diese lag, laut staatlichem Prüfungsgutachten,

"im gesamten Prüfungszeitraum (1992 mit 1995) immer unter dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden". Die am 31. 12. 1991 vorhandenen Verbindlichkeiten in Höhe von 63.350 Mark (53,10 Mark pro Einwohner) kletterten - aufgrund der stetigen Summierung der Bauvorhaben - bis zum 31. 12. 1995 auf 1.558.190 Mark (1.124,24 Mark pro Einw.) und befinden sich heute schon wieder unter einer Million Mark. Ein Rücklagenpolster von 600.137,52 Mark weist der Rechnungsabschluß 1995 aus. An freiwilligen Leistungen, die örtlichen Vereinen und Einrichtungen zugute kommen, erbrachte die Kommune - ungeachtet ihrer sparsamen Haushaltspolitik - 1992 24.218,92 Mark, 1993 37.519,79 Mark, 1994 19.918,02 Mark und 1995 11.976,99 Mark.

Im Gemeinderat zu behandelnde Prüfungsfeststellungen ergaben sich nicht. Unter Bezugnahme auf Baumaßnahmen 1992 bis 1995 bestätigte der Prüfer des LRA Eichstätt, "daß seitens der Gemeinde Böhmfeld darauf geachtet wird, daß die Honorare ordnungsgemäß vereinbart und die Honorarrechnungen korrekt bezahlt werden." Sonstige Prüfungsfeststellungen betreffen überwiegend buchungs- und haushaltstechnische Fragen. Das Gemeindegremium erhob keine haushaltswirtschaftlichen und haushaltsrechtlichen Beanstandungen und sprach einstimmig seine Entlastung aus.

In der Sitzung wurden folgende Bauanträge ohne Gegenstimmen genehmigt:

Bernd Fröhlich, Östliche Ringstraße 33: Gartenschuppen (nachträgliche Genehmigung)

Rüdiger Licht, Jurastraße 13: Doppelgarage mit Carport (Befreiung wegen Situierung und Länge der Grenzbebauung ) - Das eventuelle Absenken des Gehweges geht zu Lasten des Antragstellers.

Jürgen Mitterhuber, Stammhamer Weg 20: Bauantrag 4 - Gebäudeverkürzung (Freistellungsfall)

Franz Zeller, Schulstraße 8: Dachstuhlerneuerung

Die Zustimmung der Nachbarn liegt in allen Fällen vor.

Zur Erarbeitung eines Bebauungsplans für den Ortskern ist eine Bestandsaufnahme nötig. Deshalb werden zwei Vertreter der Architektengruppe 4, Ingolstadt, Bewohner des alten Dorfes befragen und Zutritt zu ihren Grundstücken erbitten.



Böhmfelder Gruppe schließt 1997 Sanierung ab

Haushalt einstimmig verabschiedet - Umfangreiche Trinkwasseruntersuchungen

22.04.97 (sdr)

Der Verbandsausschuß des Böhmfelder Wasserzweckverbandes beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung mit drei Schwerpunkten: dem Haushalt 1997, der Auswertung umfangreicher Trinkwasseruntersuchungen und dem Abschluß des 1984 begonnen Sanierungsprogramms.

Einstimmig verabschiedeten die Verbandsräte aus Böhmfeld, Hitzhofen, Hofstetten und Lippertshofen den Haushalt 1997, den Vorsitzender Alfred Ostermeier und Geschäftsführer Reiner Sedlmeier erläuterten. Der Verwaltungshaushalt beläuft sich dabei in Einnahmen und Ausgaben auf jeweils 886.085 Mark. Dabei bringen die Wassergebühren (1,80 Mark pro Kubikmeter) 500.000 Mark in die Kasse, und das Finanzamt erstattet

etwa 140.000 Mark Umsatzsteuer zurück. Auf der Ausgabenseite schlagen die Personalkosten mit 120.000 Mark zu Buche, die Energiekosten belaufen sich auf 45.000 Mark, und die umfangreichen Untersuchungen des Trinkwassers und der Äcker im Wasserschutzgebiet kosten 30.000 Mark. Demnach erwirtschaftet der Verband noch knapp 200.000 Mark als Zuführung an den Vermögenshaushalt. Dieser beinhaltet 1997 1,1 Millionen Mark (Wasserversorgung im Hitzhofener Baugebiet "Hochstraße" und Förderleitung von den Brunnen zum Erdbehälter). Finanziert werden diese Maßnahmen aus laufenden Beiträgen und einer kurzfristigen Kreditaufnahme. Die Schulden betrugen zum 01. 01. 1997 88.000 Mark.

"Das Wasser der Böhmfelder Gruppe ist in mikrobiologischer, toxikologischer und korrosionschemischer Hinsicht einwandfrei. Probleme ergeben sich unter Umständen dann, wenn in der Hausinstallation verzinkte Stahlrohre minderwertiger Qualität verwendet werden." Auf diese Formel brachte Diplomingenieur Otto Theobald vom Ingolstädter Institut für Umweltschutz, Wasser, Altlasten und Geotechnik IFUWA die Ergebnisse umfangreicher Trinkwasseruntersuchungen der letzten Monate im gesamten Verbandsgebiet. Das Wasser sei keimfrei, Schwermetalle seien überhaupt nicht oder in ganz geringen Mengen weit unter dem Grenzwert nachweisbar. Kopfzerbrechen bereitet jedoch der erhöhte Nitratgehalt von 28 bis 38 Milligramm pro Liter. Er liege zwar deutlich unter dem erlaubten Grenzwert von 50 Milligramm,aber er könne im Zusammenwirken mit anderen Faktoren unter Umständen zu Korrosionsschäden führen, falls verzinkte Stahlrohre schlechter Qualität in Häusern installiert würden. Vorsitzender Alfred Ostermeier stellte hierzu ergänzend fest: "Es ist nach der rechtlichen Lage nicht die Aufgabe des Wasserversorgers zu entscheiden, welcher Werkstoff in der Hausinstallation nach der Trinkwasserverordnung verwendet werden darf. Diese Entscheidung liegt ausschließlich beim Installateur. Der Zweckverband liefert jedenfalls Trinkwasser, das die Auflagen der Trinkwasserverordnung erfüllt."

Anlaß zur Panikmache besteht deshalb nach Alfred Ostermeier nicht. Vielmehr werde der Verband den vor Jahren eingeschlagenen Weg eines präventiven Trinkwasserschutzes beharrlich weitergehen: "Wir haben unser Wasserschutzgebiet erheblich erweitert und die Auflagen verbessert. Erste Erfolge zeigen sich bereits in einem Rückgang der Überdüngung auf vielen Äckern." Allerdings müßten Landwirte, die ständig überdüngen, in Zukunft durch das Landratsamt Eichstätt zur Rechenschaft gezogen werden.

Abschließend vergab der Verbandsausschuß den Auftrag für eine neue Förderleitung von den Brunnen zum Erdbehälter auf dem Reisberg an eine Neumarkter Firma. Sie lag mit dem niedrigsten Angebot um cirka 300.000 Mark unter der Kostenschätzung. Ein sichtlich zufriedener Vorsitzender Alfred Ostermeier zog ein vorläufiges Resümee: "Mit dieser Förderleitung beenden wir 1997 die Gesamtsanierung mit einem Umfang von cirka 16 Millionen Mark. Wir haben 1984 rechtzeitig und umfassend begonnen und eine gute staatliche Förderung erzielt, welche die beitragspflichtigen Anschlußnehmer entlastet." Der Verband hoffe, die Endabrechnung im Jahre 1999 durchführen zu können.



Würfel für neuen Friedhofsbrunnen sind gefallen

19.04.97 (sdr)

Für die bevorstehende Erneuerung des Friedhofsbrunnens in Böhmfeld wurden an den Osterfeiertagen fünf Brunnen-Modelle und Zeichnungen von Bildhauern aus der Region der interessierten Öffentlichkeit präsentiert. Fünfundvierzig Prozent der Besucher sprachen sich dabei mittels Stimmzettel für den Entwurf des Schrobenhausener Bildhauers Karl-Heinz Torge aus, der auch bereits den Brunnen am Dorfplatz gestaltet hat. Dieser Bewertung schloß sich der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung an und vergab den Auftrag an Torge. Nicht minder ansprechend in Material, Form und Symbolik waren, wie Bürgermeister Alfred Ostermeier betonte, die Brunnenideen der Künstler Bernd-Holger Emmler, Neuburg, Günter Lang, Eichstätt und Rupert Fieger, Eichstätt. Viele Betrachter konnten sich daher auch nicht für einen der Vorschläge entscheiden. Das Brunnen-Original, das bereits Mitte Juni 1997 den bisherigen Waschbetontrog im Friedhof ersetzen soll, möge, gemäß den Vorstellungen des Bürgermeisters und der Räte, mit seinem Material und seiner Gestaltung zukünftigen Grabdenkmälern als Vorbild dienen. Symbolik-Variationen im Stein und an den Bronze-Armaturen behalte sich der Gemeinderat vor. Leitgedanke bleibe allerdings "schlichte, zeitlose Schönheit".

Als Zuschuß für die Anschaffung neuer Medien erhält die öffentliche katholische Pfarrbücherei einen Betrag in Höhe von 400 Mark.

Die neuen Schulmöbel und Tafeln für die generalsanierte Grundschule sind mittlerweile eingetroffen und an Ort und Stelle aufgestellt worden. Das ausrangierte Mobiliar solle in Böhmfelder Bürgerfamilien weiterhin gute Dienste leisten, so die Anregung Alfred Ostermeiers. Ein Verkaufstermin wird rechtzeitig bekanntgegeben.

In den von hiesigen Kindergartenkindern und ihren Betreuerinnen unlängst sonnig-bunt bemalten Bushäuschen läßt sich's kurzweilig warten. Für jugendliche Künstler hat der Gemeindechef auf Wunsch anderweitige Freiflächen parat.

Vereine bringen ihr Dorf auf Hochglanz

Nicht nur zur Dorfverschönerung soll die Ortsrandbegrünung, die von der Kommune Böhmfeld seit 1994 auf privaten Flächen mit einer Bezuschussung in Höhe von 50 Prozent der Pflanzmaterialkosten (maximal 350 Mark pro Grundstück) gefördert wird, beitragen. Im Frühjahr 1997 bepflanzt der FC Böhmfeld die Böschung des Sportgeländes am westlichen Dorfeingang mit ökologisch wertvollen heimischen Wildgehölzen. Jugendbeauftrager und Gemeinderat Martin Nadler verwies dazu während der letzten Gemeinderatssitzung auf die diesbezügliche Absprache mit dem Kreisfachberater Peter Hecker, LRA Eichstätt, und auf ein Kostenangebot der Firma Peter Meier, Hitzhofen. Bürgermeister Alfred Ostermeier und die Gemeindevertreter stellten dem Verein für dieses Vorhaben 50 Prozent der Kosten des Pflanzmaterials (maximal 1.050 Mark) in Aussicht.

Gleichfalls als "Aufpolierer" fungierten die Feuerwehrler an der Gemeindekanzlei und am Feuerwehrgerätehaus und sicherten sich dafür Lob und Dank des Gemeindeoberhauptes.

Eine besondere Anerkennung Alfred Ostermeiers ernteten der Verein für Gartenbau und Landschaftspflege (Ludwig Wilhelm) und die Ortsgruppe Bund Naturschutz (Gerhard Halsner) für ihren vorbildlichen Einsatz beim Frühjahresputz im Dorf. Insgesamt dreizehn fleißige Helferinnen und Helfer schnitten Bäume und Sträucher und lasen Unrat auf. Ostermeier: "So sollte es sein, daß Bürgerinnen und Bürger Verantwortung für ihr Dorf zeigen!"

Dieses Verantwortungsbewußtsein legen leider nicht alle Einwohnerinnen und Einwohner an den Tag. Der Bürgermeister mahnte deshalb nachdrücklich zu mehr Ordnung und Sauberkeit auf den Kinderspielplätzen, dem Allwetterplatz und den Container-Standorten: "Wer auf einem Spielplatz mutwillig Glasflaschen zertrümmert, handelt kriminell!"

Die Frühjahrs-Häckselaktion wird nach Reparatur des defekten Gerätes fortgesetzt.



Bürgerentscheid "Friedhofsbrunnen" in Böhmfeld

Bildhauerwettbewerb und Ausstellung

03.04.97 (sdr)

Sensibilisieren für individuelle und zeitlose Friedhofsdenkmäler soll, Bürgermeister Alfred Ostermeiers Worten zufolge, die Neugestaltung des Friedhofsbrunnens in der Gemeinde Böhmfeld die Bürgerinnen und Bürger.

Vier Bildhauer boten dazu ihre Ideen dar. Eine umfassende symbolische Einheit offenbarte sich im Zeitpunkt der Ausstellung (Osterfeiertage), im Ausstellungsraum (Aussegnungshalle) und in der Gestaltung der Künstlermodelle: Die Vergänglichkeit als unerschöpfliche Quelle neuen Lebens und Daseins - Basis des religiösen Hoffnungs- und Zukunftsgedankens. Ebenso gemeinsam sind allen Vorschlägen das einheimische Material und die behutsame Bearbeitungsweise.

Bildhauer Bernd-Holger Emmler, Neuburg, entschied sich für eine Messiasstatue auf einer Jura-Kalkstein-Stele und Friedenstauben in Halb-Relief-Technik in der Beckenwand. Dem Betrachter verdeutlicht er damit Friede und Auferstehung.

Gleich zwei Säulenformen aus Jura-Kalkstein präsentierte Rupert Fieger, Eichstätt: die eine rund, die andere mit quadratischem Grundriß und diagonal getrennt, beide handwerklich fein bearbeitet, jedoch ohne Statuen. Die fehlenden Wasserbecken können hinzugefügt werden. Beide Entwürfe spiegeln in ihrer filigranen Ornamentik die personifizierte Lebensquelle Christus wider.

Eine andersgeartete, aber recht funktionelle Möglichkeit stellte der Schöpf- und Quellbrunnen Günter Langs, Eichstätt, dar. Das aus goldgelbem Jura-Travertin gearbeitete halbrunde Becken - teils naturbelassen, teils vorsichtig bearbeitet - mit schwenkbarem Hahn, einem künstlichen Quellabfluß und Motiven soll den allumfassenden, heilbringenden Lebensborn als Charakteristikum der Ewigkeit vor Augen führen.

Der Schrobenhausener Künstler Karl-Heinz Torge zeigte ein allseits harmonisches, rundes Brunnenbecken aus Gundelsheimer Marmor mit variabler christlicher Symbolik im Stein und in der Armaturen.

Diese werden bei allen Originalen aus Bronze oder Edelstahl gefertigt.

Sympathieträger war offensichtlich eine Ruhebank, die einem Modell zugeordnet war. Sie kann selbstverständlich als "Kommunikationsinsel" im Friedhof neben jeder Brunnenvariante aufgestellt werden.

Bürgermeister Ostermeier als Urheber des Brunnen-Erneuerungsgedankens, des Bildhauerwettbewerbs und der Präsentation und dessen Stellvertreterin Seraphina Regensburger begleiteten die Ausstellung und standen für sachbezogene Fragen zur Verfügung.

Obwohl die Wahl angesichts der zwar unterschiedlichen, jedoch allesamt sehr ansprechenden Brunnenmodelle nicht leicht war, entschieden sich doch viele Besucher auf bereitliegenden Handzetteln für "ihren" Brunnen.

Nach Auswertung der "Stimmzettel" wird das Gemeindegremium in der nächsten Gemeinderatssitzung darüber beraten und schließlich das letzte Wort sprechen, da der Brunnen bis Juni 1997 fertiggestellt werden soll.



Seltenes Jubiläum im Kriegerverein Böhmfeld

Johann Brosinger seit 60 Jahren Mitglied - Karl Schneider Interimskassier

11.03.97 (sdr)

Fünfzehn Vereinsjubilare standen im Mittelpunkt der diesjährigen Hauptversammlung des Böhmfelder Krieger-, Kameraden- und Reservistenvereins e. V., zu der erster Vorsitzender Adolf Schneider neben zahlreichen Vereinskameraden und Reservisten auch Bürgermeister Alfred Ostermeier und einige Gemeinderäte im hiesigen Sportheim begrüßen konnte.

Angeführt wurde der Reigen der langjährigen und verdienten Kameraden von Johann Brosinger, dessen 60-jährige Mitgliedschaft weit über das alltägliche Maß hinausrage, so die anerkennenden Worte des Vorsitzenden. Eine nicht mindere Ehrung gebühre den "45-jährigen" Leonhard Adlkofer, Ludwig Graf, Sebastian Gratzer sen., Ferdinand Laumeyer, Martin Meyer, Martin Nadler sen., Franz Ostermeier (Ehrenvorsitzender), Michael Pauleser, Johann Schneider sen., Bartholomäus Schreiber und Anton Zeller sen.. Auf 35-jährige Kameradschaft blicken Johann Birkl, Martin Peierl und Johann Strauß zurück. Adolf Schneider ehrte die treuen Kameraden mit Urkunden und Anstecknadeln.

Der 1879 gegründete und nach dem zweiten Weltkrieg im Jahre 1952 neu belebte Verein zählt z. Zt. 136 Mitglieder. Vorsitzender Schneider ließ mit seinem Bericht ein vielfältiges Programm des abgelaufenen Vereinsjahres Revue passieren. Höhepunkt auf Ortsebene war das große Engagement der Vereinsmitglieder bei der Ausrichtung des Böhmfelder Bürgerfestes 1996 zugunsten der Elterninitiative krebskranker Kinder. Bürgermeister Ostermeier sprach dem Verein dafür seinen Dank und seine Anerkennung aus. Eine "Glanznummer" innerhalb der letztjährigen Veranstaltungen könne man, so Schneider, die Teilnahme am Schanzer Pokalschießen nennen: die "Schützen-Vierer-Truppe" bescherte ihrem Verein einen 8. Platz bei einer Beteiligung von 59 Mannschaften! Drei 70. Geburtstage sowie ein 85. Wiegenfest im Kameradenkreis zählten ebenso wie ein 50-jähriges Ehejubiläum zu den erfreulichen Anlässen des vergangenen Jahres. Von zwei verdienten Freunden (Adam Pfaller und Sebastian Pfaller) mußte die Kameradschaft 1996 Abschied nehmen.

In seinem Ausblick auf das laufende Jahr wies der Vorsitzende u. a. auf die anstehende Erneuerung des Gefallenenkreuzes einschließlich der Schrifttafeln im örtlichen Friedhof hin und erinnerte dabei an eine Spende in Höhe von 500 Mark einer Böhmfelder Bürgerin für diese Maßnahme.

Kassier Dirk Fecht stellte einen sehr detaillierten Kassenbericht vor. Da er diese Aufgabe aus beruflichen Gründen für längere Zeit nicht wahrnehmen kann, sprang Karl Schneider als Interimskassier ein.

Kameraden und Reservisten haben, laut den Ausführungen des Vorsitzenden der Reservisten Werner Bäuerlein, auch heuer wieder Gelegenheit, an einer Frankreichfahrt nach Verdun unter dem Motto "Auf den Spuren bayerischer Regimenter" teilzunehmen, Termin ist der 1. bis 4. Mai 1997.

Schriftführer Manfred Wild berichtete über die von ihm initiierte Darstellung des Vereins im Altmühlnet. Die von Gemeinderat Karlheinz Nieberle zu betreuende Patenschaft der Gemeinde Böhmfeld mit der Technischen Spezialkompanie 600 Ingolstadt befindet sich momentan noch in der Vorbereitungsphase. "Vereinskrawatten" zu einem Preis von je 20 Mark stellt die Firma Jakob Grad den Mitgliedern zur Verfügung.

Bürgermeister Ostermeier erläuterte in der Versammlung die im Raume stehende Partnerschaft Böhmfelds mit der mittelitalienischen Kommune Grottammare. Allein die ideellen Aspekte dieses Vorhabens reichten für eine Verwirklichung und Praktizierung auf Dauer nicht aus, gab Alfred Ostermeier zu bedenken. Auf die Gemeinde und auch auf die ortsansässigen Vereine kämen nicht zu unterschätzende Kosten-, Haftungs- und Versicherungsfragen zu, ganz zu schweigen von dem Arbeits- und Zeitaufwand für die laufende Organisation. Ostermeier regte die Gründung eines "Partnerschaftskomitees vor Ort" als für alle Belange der Partnerschaft verantwortlichen Träger an, zumal die Kontakte zu den Familien in Grottammare nicht von der Gemeinde Böhmfeld, sondern von den "Böhmfelder Bergbläsern" geknüpft worden seien. Adolf Schneider teilte die Meinung des Bürgerchefs und sprach sich - in Übereinstimmung mit ihm - für die Pflege und gegebenenfalls eine Erweiterung der freundschaftlichen Beziehungen zu den italienischen Familien aus. Der Bürgermeister lud den Verein zur Teilnahme an den Einweihungsfeierlichkeiten für die neue Schulturnhalle und die renovierte Grundschule am 19. 4. 1997 ein. Auch für die am 18. 6.1997 im Dorf anwesende Bewertungskommission für den oberbayerischen Bezirksentscheid 1997 "Unser Dorf hat Zukunft" sei eine angemessene Repräsentation des örtlichen Vereinslebens von Bedeutung. Abschließend unterbreitete der Gemeindechef dem Kriegerverein den Vorschlag, im Rahmen des diesjährigen Ferienprogramms, das künftig maßgeblich von den Ortsvereinen mitgestaltet wird, Kindern und Jugendlichen Einblick in die Gewohn- und Gepflogenheiten der Kindheit und Jugend der älteren Kameraden zu gewähren, ihnen die Bedeutung des Kriegerdenkmals vor Augen zu führen und über einzelne Soldatenschicksale zu berichten.



Mittelfristige dritte Kindergartengruppe im Gespräch

09.02.97 (sdr)

Die katholische Kirchenstiftung Böhmfeld hat ihre grundsätzliche Bereitschaft zur Trägerschaft einer dauerhaften dritten Kindergartengruppe für den Kindergarten Sankt Marien in Böhmfeld erklärt; derzeit ist bis zum Herbst 1998 eine dritte Gruppe nur provisorisch untergebracht.

Nach Auswertung des bevorstehenden Architektenwettbewerbs für die zukünftige Nutzung der Gebäude "Alte Schule" und "Kotteranwesen" soll über den Standort beraten und entschieden werden. Bürgermeister Alfred Ostermeier bekräftigte in diesem Zusammenhang seine Bitte, für die kommenden Kindergartenjahre die Gruppeneinteilung (momentan drei verlängerte Vormittagsgruppen) nochmals zu überlegen. Dabei sei eine enge Kooperation zwischen dem Träger, der Kindergartenleitung, dem Elternbeirat und der Gemeinde wünschenswert.

"Jedes Kind soll einen Kindergartenplatz erhalten, aber nicht um jeden Preis. Die Gruppen sollen deshalb so gestaltet werden, daß die Wünsche der Eltern weitgehend Berücksichtigung finden, das Ganze aber auch finanzierbar bleibt", gab der Bürgermeister nachdrücklich zu verstehen.

Am 18.06.97 erwartet die Gemeinde Böhmfeld die Bewertungskommission für den oberbayerischen Bezirkswettbewerb 1997 "Unser Dorf hat Zukunft". Die dafür vorher anstehenden Maßnahmen werden in einer "Dorfrunde" am 21.02.97 zusammen mit den Vereinen erörtert.

Ebenfalls in dieser Runde soll über die angestrebte Partnerschaft mit der mittelitalienischen Gemeinde Grottammare gesprochen werden.

Kostenangebote von einige Kirchenmalern und Restauratoren werden für die zwei renovierungsbedürftigen Ortskapellen ("Neißl"- und "Schneider"-Kapelle) eingeholt.

Für Böhmfelds neuen Friedhofsbrunnen soll ein Bildhauerwettbewerb stattfinden.



Kreissieger stellt sich der Jury ein zweites Mal

Dorfrundgang für den oberbayerischen Bezirksentscheid 1997

03.01.97 (sdr)

Als voller Erfolg für die Gemeinde Böhmfeld entpuppte sich die diesjährige Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft". In der Gruppe der Gemeinden mit 600 bis 3000 Einwohnern wurde Böhmfeld Sieger im Landkreis Eichstätt (DK 21./22.09.1996).

In hohem Maße ausschlaggebend für die Entscheidung der Preisrichter waren die Bau- und Sanierungsmaßnahmen der letzten Jahre, sowie die Bepflanzungen. Zusätzlich rückten die zukünftigen Vorhaben und Pläne die Ortschaft ins richtige Licht.

Als Vertreter des Landkreises Eichstätt rüstet sich Böhmfeld jetzt für die "zweite Runde": den oberbayerischen Bezirksentscheid 1997.

Dafür nahmen vor kurzem Bürgermeister, Gemeinderäte, die Vorstände des Vereins für Gartenbau und Landschaftspflege und der Ortsgruppe Bund Naturschutz sowie engagierte Bürger ihren Wohnort Straße für Straße genau unter die Lupe.

Beim Abschluß des Dorfrundganges listeten die Teilnehmer eine ganze Reihe wünschenswerter Verbesserungen im öffentlichen und privaten Bereich auf.

Gemeindekanzlei und Dorfplatz kämen mit einer zusätzlichen Bepflanzung besser zur Geltung. Ein Vordach beim Eingang der Kanzlei könne bei schlechter Witterung wartenden Busbenutzern Schutz bieten. Jugendlichen solle die Gelegenheit gegeben werden, ein tristes Bushäuschen phantasievoll zu gestalten. Auch die Wiedereröffnung des sog. Förstergassls als Verbindungsweg von der Schambacher zur Schelldorfer Straße sei denkbar. Mit der Umgebung der Grundschule war man auch nicht ganz zufrieden. Fassadenbegrünung an Nachbargebäuden und Kopfweidenbildung würden das Areal bereichern. Ein Grundstück an der Bonifatiusstraße wäre der ideale Platz für einen Schul- und Bauerngarten. Im Friedhof gefielen der alte Brunnen und die Einfriedungseindeckung nicht mehr. Ein ganz besonderes Augenmerk lag auf der Gestaltung bzw. Aufwertung der öffentlichen Freiflächen.

All diese Vorhaben werden nach weiteren Besprechungen relativ problemlos zu bewältigen sein, zumal sie nicht nur für den Wettbewerb nützlich sind, sondern der Gemeinde und allen Bürgern zukünftig zugute kommen.

Im privaten Bereich will man einige Hauseigentümer bitten, Laubbäume als Hausbäume zu pflanzen und Wände zu begrünen. Nadelbäume sollen nicht durch Kappung oder Beschneidung verunstaltet, sondern durch Laubbäume oder Sträucher ersetzt werden. Einig waren sich die Teilnehmer des Rundgangs, daß einzelne Straßen durch dezente farbige Fassaden an Ausstrahlung gewinnen würden.

Bürgermeister Ostermeier zeigte sich sehr zuversichtlich: "Wenn Gemeinde, Ortsvereine und Bürger an einem Strang ziehen, können wir das Ortsbild schon im nächsten Frühjahr weiter verbessern."


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© 1998; AdamO
Stand: 19. Januar 2000