Böhmfelder Pressespiegel 2000-5

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Altes Gebälk erhält farbigen Rahmen: Kalkweiß, Lichtgrau und Mattblau

Gemeinderat beriet im Kotterhof über Details der Innenausstattung

DK (sdr)

Der Kotterhof, das künftige Dorfzentrum Böhmfelds, beschäftigte Gemeinderat und Bauausschuss sowie den federführenden Architekten Peter Braun (Ingolstadt) auch während der Feiertagspause zwischen Weihnachten und Neujahr. Der Grund waren Ausschreibungen für die restlichen Arbeiten im Zuge des Umbaus und der Sanierung, die Bauleiter Diplomingenieur Leonhard Schlagenhaufer gleich zu Beginn des neuen Jahres auf den Weg bringen will.

Bei einem zweistündigen Ortstermin im Hauptgebäude, in dem die Erdwärmeheizung trotz der Weitläufigkeit des Hauses und der noch fehlenden Innentüren bereits für ein angenehmes Raumklima sorgt, ging es zunächst um Farbenentscheidungen. Hilfestellung leistete dabei Architekt Braun: "Alle verputzten Innenwände werden weiß gekalkt. Die alten Holzbalken wollen wir nur säubern und mit Bienenwachs einlassen." Weil "Neues stets eigenständig gestaltet werden sollte", sei ein transparenter oder deckender Farbanstrich auch bei Holz angebracht, riet der Baufachmann. Zudem solle, so der Architekt, "Farbharmonie" am und im Gebäude herrschen.

Deshalb verwende man das Mattblau der Hauseingangstüren, das Lichtgrau der Holzfensterrahmen und das gebrochene Weiß der Faschen und Gesimse auch im Inneren des Gebäudes.

Einverstanden waren die Räte damit, dass die neuen Holzzwischenfelder im Gebälk des Veranstaltungsraumes im Erdgeschoß und des darüber liegenden Sitzungssaales transparent weiß lasiert werden. Die mächtigen neuen Stützhölzer in der ehemaligen Scheune im Stallscheunentrakt sollen in dezentem Blau hervorstechen. "Sehr zufrieden" ist Peter Braun mit dem Jurakalkstein-Fußbodenbelag des Veranstaltungs- und des Gewölberaumes.

Etwas Besonderes sind die wuchtigen Eichenblindstöcke in den Zimmertüröffnungen. Sie ersetzen die heute üblichen Türstürze aus Beton. "Aus Respekt vor der Historie" wollte sie der Architekt nicht antasten. Passend zu den zartgrauen Türblättern, werden sie mit mattblauer Farbe gestrichen. "Eine schöne Türe aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bekommt im Obergeschoß wieder ihren angestammten Platz", gab Braun zu verstehen.

 

GRS-Ortstermin im Kotterhof    GRS-Ortstermin im Kotterhof

"Von hier oben herab werden dekorative Lampen hängen. Sie versorgen das Gemeindegremium in der vorgesehenen Hufeisensitzordnung mit optimalem Licht", machte Architekt Peter Braun (Mitte) seine Vorstellungen im Sitzungssaal deutlich.

Fotos: adamo

  

Unschlüssigkeit unter historischem Kreuzgratgewölbe: Wie schwierig es ist, für einen außergewöhnlichen Raum genau passende Beleuchtungskörper, die auch noch nach allen Seiten und für alle Erfordernisse optimales Licht spenden, zu finden, merkten Bürgermeister Alfred Ostermeier (4. v. links), Gemeinderäte und Bauausschussmitglieder, als es um die Lampen für den Gewölberaum des Kotterhofes ging.
 


Behutsam entfernten die rüstigen Rentner vor Beginn der Sanierungsarbeiten Geländerteile der stabilen, formschönen Eichentreppe, die ins Obergeschoß führt, um sie bis zur späteren Wiederverwendung zu lagern, und deckten die Stufen sorgfältig ab, um sie vor Beschädigungen zu schützen. Nun will man auf Wunsch einiger Gemeinderäte die dunkle Farbe der Treppenanlage vorsichtig abtragen lassen, um zu sehen, was optisch vorteilhafter ist: die Maserung mit farbloser Lasur zu betonen oder sie mit durchscheinender blauer Farbe zu überdecken.

Einen grauen Anstrich werden die Treppe vom Sitzungssaal ins Dachgeschoß und das Geländer der kleinen Plattform vor dem Archivraum erhalten. Dagegen wird die Außentreppe aus Stahl zum Sitzungssaal an der Südfassade in gebrochenem Weiß gefasst werden.

Während es bei den Farben kaum mehr Abweichungen geben wird, will man für die richtigen Beleuchtungskörper und deren Anordnung noch einen Elektrofachmann zu Rate ziehen. Lediglich bei den Amtsräumen des Bürgermeisters ist man sich ziemlich sicher: schlichte Formen mit Messingfassungen, die zu den Beschlägen von Türen und Fenstern passen. Eine effektive Grundbeleuchtung und zusätzliche, getrennt schaltbare Strahler, sollen eine vielfältige Nutzung des Veranstaltungsraumes gewährleisten.

Das Kreuzgratgewölbe erfordert Wandlampen, die es ins richtige Licht setzen und den Besuchern obendrein genügend Helligkeit bieten. Der "im weiten Umkreis einzigartige Sitzungssaal" bedürfe einer wohl durchdachten Beleuchtung mit Wand- und Deckenstrahlern sowie Hängelampen, die sowohl dem Gemeindegremium an den Arbeitstischen als auch dem rundum sichtbaren Kalkbruchsteinmauerwerk und dem imposanten Balkensystem in großer Höhe gerecht werde, betonte der Architekt.

Hauptbestandteile der Einrichtung des Sitzungssaales werden Tische für jeweils zwei Personen sein, die nicht nur zu der bei Sitzungen üblichen Hufeisenformation zusammengestellt werden können, sondern auch für verschiedene Veranstaltungszwecke geeignet sind. Mit einem selbstgefertigten Modell will Braun den Bürgervertretern die Entscheidung über die erforderliche Anzahl erleichtern. Während der Gartenbauverein schon konkretere Vorstellungen von der Ausstattung seines Vereinsraumes zu haben scheint und beabsichtigt, dafür selbst einen Schrank anfertigen zu lassen, bedarf es bei den übrigen Räumlichkeiten noch einiger Überlegungen. Anzustreben sei eine in sich harmonierende Möblierung der Amts-, Veranstaltungs- und Vereinsräume, machte Bürgermeister Ostermeier vorsorglich aufmerksam. Mehrheitlich sprachen sich die Räte dafür aus, für den separat stehenden Stadel vorerst keinerlei Einrichtungsgegenstände anzuschaffen, sondern bei Veranstaltungen diesbezüglich den jeweiligen Organisatoren freie Hand zu lassen.


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Das Christkind beschenkte die KIMBA-Kinder in der Schule

DK (sdr)

Zu den Kindern, die die Kindermittagsbeaufsichtigung (KIMBA) an der Grundschule Böhmfeld besuchen, kam das Christkind heuer gleich zweimal mit prallvoller Geschenketüte: zuerst in den Kimba-Raum in der Schulturnhalle und später nach Hause.

Im Rahmen einer kleinen Weihnachtsfeier mit Plätzchen und Punsch bescherte es die neun Erst- und Zweitklässler schon vor dem Heiligen Abend in der Schule mit Spielsachen und Überraschungssäckchen. 

Unterstützt hatten es dabei die politische Gemeinde Böhmfeld, die für die interessanten Legobausätze und die übrigen tollen Dinge ins Gemeindesäckel gegriffen hatte, und von den Kimba-Betreuerinnen Ingrid Schlamp und Barbara Wild sowie der Beauftragten des Elternbeirates der Grundschule Böhmfeld für die KIMBA-Gruppe, Susanne Gelbmann, die die Feier vorbereiteten und gestalteten. Die Mädchen und Buben revanchierten sich ihrerseits mit Weihnachtsliedern, Blockflötenspiel und ganz viel Freude beim sofortigen Spielen und Bauen.

 


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Kinder, Kollegen und Kommunen verabschieden "Kultusminister vom Reisberg"

Buntes Abschiedsfest für Rektor Herbert F. Mayer

DK, 23.12.00 (sdr)

Im Rahmen eines adventlichen Festes in der Böhmfelder Turnhalle verabschiedete die Grundschule Böhmfeld-Hitzhofen ihren langjährigen Rektor Herbert F. Mayer in den Ruhestand.

 Nach dem Vorbereitungsdienst als Lehramtsanwärter kam er im September 1965 nach Böhmfeld und legte 1967 sein zweites Staatsexamen ab. Von 1974 bis 1985 war er stellvertretender Schulleiter, anschließend von 1985 bis 1991 Hauptlehrer und schließlich ab 1991 Rektor der Grundschule Böhmfeld-Hitzhofen. Mit Wirkung zum 30.09.2000 trat er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand.

Der Schulamtsdirektor lobte Herbert Mayer als fachkompetenten Lehrer, als einfühlsamen und konsequenten Erzieher sowie als engagierten und zuverlässigen Schulleiter: "Sein Unterricht zeichnete sich durch eine stark umwelt- und heimatbezogene Ausrichtung der Lerninhalte aus. Die Vermittlung kultureller Werte und vor allem die engagierte Pflege des musischen Bildungsauftrages hatten einen besonderen Stellenwert in seinem pädagogischen Konzept."

 

Er habe zu allen am Schulleben Beteiligten ein offenes Vertrauensverhältnis aufgebaut und so seiner Schule zu großem Ansehen in der Öffentlichkeit verholfen.

Nach der Begrüßung durch den Schulverbandsvorsitzenden Bürgermeister Andreas Dirr (Hitzhofen) folgte ein bunter Reigen abwechslungsreicher Beiträge, die von allen Schulklassen und den Lehrkräften gestaltet wurden. Der Bogen spannte sich von Schnadahüpfl über Gesang, Tanz und Instrumentalmusik bis zur szenischen Ausgestaltung von Gedichten und Geschichten.

Schulamtsdirektor Josef Richter ging in seiner Würdigung zunächst auf die berufliche Laufbahn des Pädagogen Herbert Mayer ein, der auf eine 36-jährige Berufstätigkeit zurückblicken könne. Der gebürtige Nürnberger legte 1960 das Abitur an der Oberrealschule in Eichstätt ab. Das Studium an der dortigen Pädagogischen Hochschule schloss er 1963 mit der ersten Lehramtsprüfung ab und unternahm dann eine neunmonatige spektakuläre Reise durch Afrika, die ihm im Volksmund den Beinamen "Wüstenfuchs" eintrug.

 

Dia-Streifen von Rektor-Mayer-Verabschiedung

Bürgermeister Alfred Ostermeier (Böhmfeld) beleuchtete die Beziehung zwischen dem Schulleiter und den Mitgliedsgemeinden Böhmfeld und Hitzhofen. Beide Gemeinden hätten durch die grundlegende Erneuerung und Erweiterung der Schulgebäude optimale äußere Bedingungen für einen effektiven Unterricht geschaffen: "Rektor Mayer hat es in vorbildlicher Weise verstanden, einen Schulbetrieb zu organisieren, der ganz der Förderung der Kinder gewidmet war und in dem unnötige Spannungen präventiv vermieden wurden." Der scheidende Rektor habe die Schulen in Hitzhofen und Böhmfeld mit großer Sparsamkeit und hohem Organisationsgeschick sowie mit liberaler Autorität geführt nach dem Grundsatz "Führung soweit nötig, Freiheit soweit möglich". Ostermeier hob besonders das Fingerspitzengefühl des Schulleiters hervor, der sich den manchmal gegensätzlichen Wünschen der beiden Gemeinden entzogen und statt dessen immer schulorganisatorische Lösungen zum Wohl der Kinder gefunden habe.

Konrektor Franz Graf attestierte eine lange und gedeihliche Zusammenarbeit: "Wir bedanken uns für Dein Vorbild an Ordnungsliebe und Sachlichkeit und für die Unterstützung in Problemfällen. Du warst und bist bei Deinen Schülern sehr beliebt und geschätzt." Die Kolleginnen und Kollegen würden seine aufmunternde und hilfsbereite Art vermissen.

Pfarrer Franjo Skok (Hitzhofen) und sein evangelischer Kollege Dr. Christian Weitnauer (Gaimersheim) dankten für die vielen Stunden der liebevollen Zuwendung zu den Kindern. Mayer habe die Schulen wie ein verstehender Vater geführt und sei den Belangen des Religionsunterrichtes stets aufgeschlossen begegnet. Die Kontaktoffenheit und das Bemühen um eine harmonische Zusammenarbeit mit den Eltern und der Elternvertretung betonte die Elternbeiratsvorsitzende Margarita Müller (Hitzhofen).

Der sichtlich gerührte Schulleiter, mit kleinen und großen Geschenken überhäuft, dankte allen, die ihn auf seinem Berufsweg begleiteten, insbesondere seiner Frau Gisela, und bekannte: "Ich war Lehrer mit Leib und Seele; der Abschied fällt mir schwer". Wie es seiner humorvollen Art entspricht, verabschiedete er sich mit einem Zitat, das schlaglichtartig seine Rolle als Lehrer und Schulleiter beleuchtet. Der alte Buchberger-Wirt aus Hofstetten habe ihn einmal mit folgendem Satz charakterisiert: "Sie, Herr Mayer, san da Kultusminister vom Reisberg." Mit einem gemeinsamen Kanon klang die heiter-besinnliche Feier aus.

Ebenso vergnügt wie die Kinder verfolgten die Erwachsenen die Darbietungen beim Abschiedsfest in der Böhmfelder Turnhalle: v.l.n.r. Pfarrer Dr. Weitnauer, Pfarrer Zeilbeck, Schulrat Dr. Miedaner, Schulamtsdirektor Richter, Gisela und Herbert Mayer, Bürgermeister Ostermeier und Pfarrer Skok.

Bilder: adamo

Rektor-Mayer-Verabschiedung

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Große Ehre für insgesamt 90 Jahre SPD-Mitgliedschaft in Böhmfeld

Gastreferent MdB Hans Büttner hatte bei Jahresversammlung "volles Haus"

DK, 19.12.00 (sdr)

Eine große Teilnehmerschaft, bestehend aus Sozialdemokraten und Freien Wählern, erlebte eine außergewöhnliche Jahreshauptversammlung des SPD-Ortsvereins Böhmfeld. Außergewöhnlich deshalb, weil drei besonders verdiente Genossen aufgrund ihrer jahrzehntelangen Vereinstreue im Mittelpunkt standen und weil sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Hans Büttner eingefunden hatte, um über die bisherige Arbeit der rot-grünen Bundesregierung zu berichten.

Josef Sterzl, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Böhmfeld, gedachte zu Beginn der Versammlung des im September verstorbenen langjährigen Freundes der Böhmfelder Sozialdemokraten, Adolf Schneider, und des erst unlängst ebenfalls verstorbenen Ehrenvorsitzenden der Bayern-SPD, Josef Felder.

Anschließend ließ er das abgelaufene Vereinsjahr Revue passieren: Glücklicher Gewinner des letzten Weihnachtsrätsels war Erwin Escherle, viel Zuspruch fand die traditionelle Winterwanderung im Januar. Im März trafen sich die Genossen mit den Freien Wählern, um sich von Gemeinderat Martin Nadler jun. über die Gemeindefinanzen, den kommunalen Haushalt und die Baumaßnahmen "Kotterhof", "Sportheim" und "Anbau für dritte Kindergartengruppe" informieren zu lassen. Fünf Böhmfelder Bürger verbrachten auf Einladung von MdB Hans Büttner im April vier Tage im neuen Regierungssitz in Berlin. Man unterstützte die Unterschriftenaktion gegen die flächendeckende Abschaffung der vierstufigen Realschule und das Bürgerbegehren "Mehr Demokratie zur Wahl der Verfassungsrichter". 

 

Großer Beliebtheit erfreute sich im August wieder die nunmehr zehnte Fahrradtour von SPD/FW, deren Ziel diesmal das Köschinger Freibad und der dortige Minigolfplatz waren.

Gastredner Hans Büttner fesselte die Besucher mit einer eindrucksvollen "Halbzeitbilanz der Bundesregierung". Darin machte er deutlich, dass die Versprechungen, die im Wahlkampf 1998 gegeben worden waren, eingehalten wurden: Man habe begonnen, die vorgefundenen hohe Staatsverschuldung zu reduzieren und die Ungerechtigkeit am Arbeitsmarkt zu beseitigen; bei Rente, Gesundheit und Steuern seien überfällige Reformen eingeleitet bzw. beschlossen worden. So führe eine fünfprozentige Haushaltseinsparung in den nächsten vier Jahren dazu, dass man ab 2004 bei Investitionen keine neuen Kredite mehr aufnehmen müsse. Durch Schuldentilgung mit Lizenzgewinnen könne der Bund jährlich einen beträchtlichen Betrag an Kreditzinszahlungen einsparen. Mehr Geld gebe es, so Büttner, für die Familien, für Bildung, Forschung und Entwicklung sowie für die Ausbildungsförderung. Auch sei die Arbeitslosenzahl seit Regierungsantritt um eine Million gesunken. Lob erteilte der Bundestagsabgeordnete dem Praxisnetz "GO-IN", zu dem sich erst jüngst Ingolstädter Ärzte aller Fachrichtungen zur Vermeidung von unnötigen Mehrfachdiagnostiken und zur Optimierung der Patientenversorgung zusammengeschlossen haben. Ausführlich äußerte sich Büttner auch zum Thema "BSE" mit dem Resüme: "Zum Schutze des Verbrauchers müssen wir der Agrarindustrie den Rücken kehren und zurückkommen zu artgerechter Tierhaltung und zum Kreislauf der Natur".

SPD-Jubilare mit MdB Hans Büttner

 

Ob ihrer Verdienste und Erfolge haben alle gut lachen: (von links) Ortsvereinsvorsitzender Josef Sterzl, der ehemalige Vorsitzende Max Glossner, MdB Hans Büttner, Bürgermeister Alfred Ostermeier, der derzeitig dienstälteste Gemeinderat Johann Schimmer und Unterbezirksvorsitzender Hermann Hochrein.

Foto: adamo

Heiterkeit kam auf bei der Ehrung der drei Vereinsjubilare mit Urkunden und silbernen Anstecknadeln, denn der Unterbezirksvorsitzende Hermann Hochrein hatte sich dazu mit Blick auf den Kalender in einen "roten" Nikolaus verwandelt:

An der Spitze stand der frühere Ortsvereinsvorsitzende Max Glossner mit 40 Jahren Zugehörigkeit. Glossner habe, so Hochrein anerkennend, "mit seiner Einsatzbereitschaft den Grundstein für den Erfolg der SPD in Böhmfeld gelegt".

Aus dem Studenten Alfred Ostermeier, den Glossner vor einem Vierteljahrhundert seiner Mannschaft stolz als neues Parteimitglied und jugendlichen Nachfolger im Vereinsvorsitz präsentierte, wurde 1978 ein Böhmfelder Gemeinderat und "dank seiner überdurchschnittlichen Fähigkeiten", wie der Unterbezirksvorsitzende betonte, bereits 1984 der erste Bürgermeister des Dorfes. Neben seiner "nach wie vor ortspolitischen Größe", habe sich Ostermeier auch auf Kreisebene als Fraktionssprecher der SPD im Kreistag und 1996 als Landratskandidat einen Namen gemacht, so die Würdigung.

Gleichzeitig mit dem heutigen Bürgermeister hatte sich Johann Schimmer der Orts-SPD angeschlossen. Ebenfalls 1978 wählten ihn die Böhmfelder Bürger in den Gemeinderat. Bis heute ist er Bürgervertreter geblieben. Gleichzeitig fungiert er als Fraktionssprecher. "Er kämpft immer in vorderster Linie und ist sich für keine Arbeit zu schade", lobte Hermann Hochrein den treuen Mitstreiter.

Förmlich wurde es wieder, als Kassier Karl Schneider einen tadellosen Finanzbericht auflistete. Helga Behrendt erntete Dank und Respekt für ihren unermüdlichen Einsatz bei der AG 60 plus.

Zum Schluss kündigte Ortsvereinsvorsitzender Sterzl das diesjährige Weihnachtsrätsel der Genossen an, bei dem wieder tolle Preise winken. "Auf geht's zur Winterwanderung der Sozialdemokraten und der Freien Wähler" heißt es dann am 20. Januar 2001.


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"Erdwärmeheizung im Kotterhof macht schon angenehm warm!"

Resüme bei der letzten Gemeinderatssitzung im alten Jahr: "Räte haben viele gute Entscheidungen fürs Dorf getroffen."

DK, 18.12.00 (sdr)

Zu den "guten Entscheidungen für's Dorf in ablaufenden Jahr", auf die man in der letzten Sitzung des Gemeinderates in Böhmfeld vor Jahresschluss zurückblickte, zählt Bürgermeister Alfred Ostermeier vor allem die Sanierung des alten Kotterhofes.

Es ist nicht zu übersehen: Das zarte Graugrün der Außenfassade, das gebrochene Weiß der Faschen und Gesimse, der hellgraue Fensterrahmenanstrich und die mattblauen Eingangstüren verleihen dem ehrwürdigen Wohnstallhaus ein "dezent nobles Äußeres, ohne seinen überlieferten Charakter anzutasten", so der Architekt Peter Braun (Ingolstadt). Weil die Erdwärmeheizung in Böhmfeld ein Novum ist, beschlichen den einen oder anderen Bürgervertreter ab und zu Zweifel, ob man es in dem stattliche Gebäude im Winter ohne Jacke aushalten könne. "Die Heizung läuft, und drinnen wird's angenehm warm", räumte der Bürgermeister nun alle Bedenken beiseite.

Für heuer sei alles erreicht, was man sich im Zuge der Sanierung vorgenommen habe, stellte Ostermeier zufrieden fest. Damit die restlichen Arbeiten im Januar ausgeschrieben und im Februar vergeben werden können, muss der Gemeinderat in einer Sondersitzung kurz nach Weihnachten eine Reihe von Entscheidungen treffen, z. B. über die Möblierung und die genaue Gestaltung der Außenanlagen: "Wir müssen Tempo machen, um die Arbeiten im April bis Mai 2001 abschließen und den Kotterhof im Juni einweihen zu können."

Bis dahin findet in der Nische über dem Haupteingang eine Bildhauerfigur, ein Unikat, 55 Zentimeter hoch, 25 Zentimeter breit und rundum handwerklich fein bearbeitet, ihren Stammplatz. 

 

Dafür liegen dem Gemeinderat bereits drei eindrucksvolle Vorschläge vor. Ob es schlussendlich der Heilige Bonifatius aus Jurakalkstein mit Insignien - mit oder ohne Blattgoldverzierung - sein wird, darüber müssen sich die Gemeinderäte noch einigen.

Die veranschlagten Kosten für die Außenanlagen werden vor allem durch die Grundstückserweiterung um rund 310 Quadratmeter infolge eines Grundstückstausches mit den südlichen Anlieger um schätzungsweise 145.000 Mark ansteigen. Auf einen staatlichen Zuschuss dafür könne man hoffen, meinte Ostermeier. Ursache der Mehrkosten sind neben einem Mehraufwand für die Grundstückseinfriedung der Zuwachs bei den Pkw-Parkplätzen, der nun ermöglichte überdachte Fahrrad- und Motorradunterstand, optisch ansprechende Dolomitsteinumrahmungen und -entwässerungsrinnen auf dem unbefestigten Hofareal, eine auf Grund des Geländeausgleichs notwendige Treppenanlage am Stadeleingang, eine erhöhte Natursteinumrandung des Schöpfbrunnes und die ursprünglich nicht vorgesehene Fahnenmasthalterung.

Weitere größere Projekte, an denen zur Zeit gearbeitet wird, die in 2001 vollendet werden und die die politische Gemeinde mit hohen Beträgen bezuschusst, sind: die Erweiterung des Sportheims und der An- und Umbau am Pfarrheim für die dritte Gruppe des kirchlichen Kindergartens Sankt Marien. Außerdem steht zumindest die Grundsicherung der Alten Schule an, die "auf jeden Fall erhalten und bald saniert werden soll". Besonderes Augenmerk im kommenden Jahr gilt der Einrichtung eines offenen Jugendtreffs im Dachgeschoß der jetzigen Gemeindekanzlei.

Kotterhof

 

Das dezent noble Wohnstallhaus von Süden und links davor der Ostgiebel des Stadels samt Sanitäranbau: Architekt Peter Braun (2. v. links) erläutert einem Anlieger die geplante Außenbereichsgestaltung.

Bild: adamo

Über die ausreichende Beleuchtung des Aufgangs zu Kirche und Friedhof entstand eine lange Diskussion. Schließlich kamen die Räte zu dem Schluss, dass es eigentlich "Sache der Kirche ist", ihre Gelände so zu erhellen, dass die Gottesdienstbesucher bei Dunkelheit keine Treppenstufe übersehen. Deswegen sei es notwendig, dass sich die Kirchenverwaltung mit einem Elektrofachmann in Verbindung setzt. Sollten hohe Kosten anfallen, ließe die politische Gemeinde natürlich mit sich reden, ließ der Bürgermeister durchblicken.

Ein Antrag auf Erstaufforstung mit 30 Prozent Rotbuche und 70 Prozent Fichte auf Flur Nr. 1996/8 "Kohlschlag" in den nördlichen Dorfflur stieß auf keine Gegenliebe, zumal es sich bei dem Grundstück um eine der mittlerweile rar gewordenen Waldwiesen handelt. Diese ökologisch wertvollen Biotope sollten nicht nur wegen des von der Gemeinde beschlossenen Landschaftsplans von forstwirtschaftlicher Bepflanzung freigehalten werden.

Im kommenden Sommer begeht die Freiwillige Feuerwehr Böhmfeld ihr 125-jähriges Gründungsfest. Nicht allein dafür, sondern hauptsächlich deswegen, weil die bisherigen Uniformjacken und Schirmmützen schon ein stolzes Alter auf dem Buckel haben, seien Neuanschaffungen fällig, nämlich 27 blaue Dienstjacken und 22 dazu passende Kopfbedeckungen, klärte der FFW-Vorsitzende Michael Schödl auf. Zusammen kosten sie 5.096 Mark. Die Rechnung begleicht in voller Höhe die Gemeinde. "Ihre adretten Diensthemden und -krawatten kaufen sich die Feuerwehrler übrigens selbst", machte Schödl aufmerksam.

Damit schon die Kindergarten- und Grundschulkinder anschaulich lernen können, wie man Brände löscht bzw. verhütet, plädierte Bürgermeister Ostermeier für die Anschaffung eines sogenannten "Brandschutzkoffers" im Wert von 990 Mark. Der Koffer enthält vielerlei Gerätschaften und Anschauungsmaterialien, die eine dem jeweiligen Alter der Kinder entsprechende Unterweisung ermöglichen. Aufbewahrt wird der Ausbildungskoffer in den Räumen der Ortsfeuerwehr, die ihn bei Bedarf den Erzieherinnen bzw. den Lehrkräften zur Verfügung stellt.

Für die Bürgerinnen ab 60 Jahre und die Bürger ab 65 Jahre, die in Böhmfeld an Seniorennachmittagen teilnehmen, greift die Kommune ebenfalls ins Gemeindesäckel und steuert pro Person und Veranstaltung vier Mark bei. Auf Anregung des Sozialhilfeausschusses des Landkreises Eichstätt, der sich ebenfalls mit vier Mark pro Teilnehmer beteiligt, sind künftig pro Jahr drei Altennachmittage zu bezuschussen.

Mit dem neuen Vorsitzenden des Krieger-, Kameraden- und Reservistenvereins Dirk Fecht vereinbarte die Gemeinde, dass sie künftig alljährlich für die Gestaltung der Feier anlässlich des Volkstrauertages am Kriegerdenkmal einen pauschalen Zuschuss von 700 Mark gewährt. Bisher beglich die Kommune die jeweils anfallenden Kosten für die Böhmfelder Bergbläser und die Bewirtung der Abordnung der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt.


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Ganz Böhmfeld ist ein riesiger Adventskalender mit wunderschönen Überraschungsfenstern

DK, 09.12.00 (sdr)

Vielerlei Formen, bunte Bilder, manchmal mit Glitzerstaub und 24 Fensterchen zum Aufmachen - so sehen die bei Klein und Groß beliebten Adventskalender aus, die alljährlich vom 1. bis 24. Dezember in den meisten Wohnungen hängen und Tag für Tag eine neue Überraschung preisgeben. Wer sich die Mühe macht, seinen Kalender selbst zu basteln, kann darauf besonders stolz sein.

Stolz kann auch der Katholische Frauenbund Böhmfeld sein, denn er hat sich für die Adventszeit des Jahres 2000 einen außergewöhnlichen Adventskalender für alle Bürgerinnen und Bürger Böhmfelds ausgedacht: Er heißt "wandernder Adventskalender", ist ein Unikat und heuer erstmalig in Böhmfeld zu sehen und zu erleben. Seine Fenster sind im gesamten Dorf verstreut, und er zieht täglich, vor allem allabendlich, Jung und Alt magisch an. Dafür haben engagierte Erwachsene und kreative Kinder, darunter vorrangig Neubürger, viel Zeit geopfert und in liebevoller Detailarbeit 24 Fenster in Privathäusern, der Gemeindekanzlei, der Grundschule und der Kirche als "Adventsfenster" mit unterschiedlichsten Ideen herausgeputzt. Jeden Tag treffen sich zahlreiche Dorfbewohner jeden Alters bei Einbruch der Dunkelheit vor einem anderen geschmückten Fenster. Kindliche Neugier und gespannte Erwartung schlagen um in ein "Oh, das ist schön!", wenn die Fensterläden erstmals aufgehen oder der Rollladen hochgezogen worden ist.

 

 Die "Kalenderbegeisterten" hören dann eine zum jeweiligen Motiv passende Geschichte, singen zusammen Adventslieder und erhalten kleine Geschenke.

Das 13. Fenster befindet sich an der Grundschule, es wird zum Unterrichtsbeginn um 8.00 Uhr morgens geöffnet. Festlicher Höhepunkt ist am Heiligen Abend das Öffnen des Weihnachtsfensters an der Pfarrkirche Sankt Bonifatius im Rahmen der Kinderchristmette.

Auch das breite Fenster des Sitzungszimmers in der Gemeindekanzlei hat sich in ein schmuckes Adventsfenster verwandelt. Zweite Bürgermeisterin Seraphina Regensburger und die Familie des Bürgermeisters Alfred Ostermeier legten dafür Hand an und schufen eine sehenswerte Miniatur-Dorfidylle mit Pfarrkirche, Kotterhof, Mariensäule sowie Dorf- und Friedhofsbrunnen. Am Abend des Öffnens dieses Adventsfensters spielten die Böhmfelder Bergbläser unter Leitung von Klaus Koller feierliche Weisen zur Einstimmung auf die Vorweihnachtszeit. Bürgermeister Ostermeier las dem großen Publikum eine Geschichte aus Ghana vor und verteilte nach dem gemeinschaftlichen Singen an die Kinder Lebkuchen. Der anschließende Verkauf von heißem Glühwein an die Erwachsenen brachte 853 Mark zu Gunsten der Mukoviszidose-Hilfe.

Adventsfenster in der Gemeidnekanzlei Wenn am Abend im Adentsfenster an der Gemeindekanzlei Licht hinter den Fensterchen von Kirche und Kotterhof brennt, sind die Miniaturgebäude ihren markanten Originalen verblüffend ähnlich.

Foto: adamo


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Staunen gab’s beim Kotterhof und viel Engagement beim "Entschleunigen"

Böhmfelder Bürgerversammlung im großen Saal des "Böhmfelder Hofes" fand außerordentlich gute Resonanz

DK, 05.12.00 (sdr)

Knappe drei Stunden lang Informationen en masse, viele von Webmaster Helmut O. Adam erstellte Statistiken, ein voller Saal mit 110 Besuchern im Alter zwischen 18 und 87 Jahren und zahlreiche Wortmeldungen - das war jüngst die Bürgerversammlung in Böhmfeld, die diesmal im Gasthaus "Böhmfelder Hof" stattfand.

Zunächst trug Bürgermeister Alfred Ostermeier einen ausführlichen Rechenschaftsbericht vor: Nach 88 Zuzügen, 58 Wegzügen, 15 Geburten und 5 Sterbefällen, also einem Gesamtzuwachs von 40 Personen, hat Böhmfeld momentan 1667 Einwohner. 79 Prozent der Bürgerschaft sind röm.-kath., 12, 4 Prozent evang.-luth. und 8,7 Prozent gehören einer anderen oder keiner Glaubensrichtung an. Ältester Einwohner ist mit 92 Jahren der Ehrenbürger und frühere Ortsgeistliche Franz Federl, älteste Bürgerin ist die 95-jährige Anna Maschka. In diesem Jahr traf sich das Gemeindegremium zu 15 Sitzungen. Von den 139 Gemeinderatsbeschlüssen waren 131 einstimmig. CSU-Gemeinderat Klaus Koller schied aus dem Gemeinderat aus, Andrea Ponschab rückte nach. Die Bürgervertreter entschieden über 18 Bauanträge, und die Verwaltungsgemeinschaft Eitensheim stellte für Böhmfeld 107 Reisepässe, 180 Personal- und 27 Kinderausweise aus. 26 Geburts- und Hochzeitsbäume wurden verschenkt; seit Einführung dieses von Bürgermeister Ostermeier ins Leben gerufenen Brauches wurden 239 einheimische Bäume in Böhmfelder Privatgärten gepflanzt.

Denkwürdige Veranstaltungen waren die erste Gelöbnisfeier mit der Spezialpionierkompanie 600 Ingolstadt, die Marienwallfahrt des Kreiskriegerverbandes Eichstätt, die 30- bzw. 90-Jahrfeier der örtlichen Rotkreuzbereitschaft bzw. des Schützenvereins und der 50. Geburtstag des Wasserzweckverbandes Böhmfelder Gruppe.

 

 Im Juli 2001 steht die 125-Jahrfeier der Freiwilligen Ortsfeuerwehr ins Haus. Auf 15 bereits benannte Bürgerinnen und Bürger wartet die gemeindliche Ehrung und Verleihung der Bürgermedaille. Festlicher Höhepunkt aber wird im Sommer 2001 die feierliche Einweihung des Dorfzentrums sein.

"Die Böhmfelder Bürger verbrauchen immer weniger Trinkwasser, 38 Kubikmeter pro Einwohner im Jahr", lobte der Bürgermeister. Diese erfreuliche Entwicklung sei auch auf die 41 im Dorf vorhandenen Regenwasserzisternen zurückzuführen, die die Gemeinde mit 500 Mark pro Anlage fördere, meinte er. Leider steige der Nitratgehalt des Böhmfelder Wassers trotz der ergriffenen Schutzmaßnahmen wieder an, monierte Ostermeier als Vorsitzender des Wasserzweckverbandes: "Wir streben eine freiwillige Kooperation mit den Landwirten an." Ins Auge gefasst sei eine erneute Überprüfung des Wassereinzugsgebietes und eine finanzielle Belohnung der Landwirte, die sich grundwasserschonend verhalten. Angesichts der aktuellen Erkenntnisse hält der Zweckverbandschef ohnehin ein generelles Umdenken in der Landwirtschaft für dringend angebracht. "Schärfere Kontrolle auch bei der Spritzmittelanwendung" forderten zusätzlich Diskussionsteilnehmer.

Das zuletzt ausgewiesene Baugebiet "Lehenäcker" sei nunmehr fast vollständig bebaut, teilte Ostermeier mit. Nachdem Böhmfeld von 1987 bis 1999 mit einer Bevölkerungszunahme von 44 Prozent den höchsten Einwohnerzuwachs im Landkreis Eichstätt zu verzeichnen hatte, strebe man künftig einen harmonischen, gebremsten Bevölkerungsanstieg an, so dass - gemäß dem Leitbild "Böhmfeld 2020" - mit rund 2.000 Einwohnern in 20 Jahren die dörfliche Struktur noch gewährleistet sei.

 


Aufgrund der örtlichen Altersstatistik sei, so Bürgermeister Ostermeier, mittelfristig mit einem Rückgang der Geburten und mit einer größeren Anzahl von über 60-Jährigen zu rechnen, was sich auch auf die Gemeindepolitik auswirke: "Wir wollen unseren Senioren Angebote machen für ihre körperliche und geistige Fitness, vermehrt auf ihren reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen und sie voll ins Dorfleben einbinden."

Die Gemeinde Böhmfeld stehe finanziell gut da und habe zur Zeit so gut wie keine Schulden, erklärte der Gemeindechef, trotzdem sei sie keine reiche Kommune. Umso erfreulicher sei es, dass, obwohl die Steuerkraft der Gemeinde mit 693 Mark pro Kopf im Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden liege, sich die Pro-Kopf-Verschuldung von derzeit 75 Mark weit unter dem Landesdurchschnitt von 1.341 Mark bewege. "Dank überlegter Baulandpolitik, rechtzeitiger Ausschöpfung staatlicher Fördermaßnahmen, zügiger Gebühren- und Beitragserhebung und konsequenter Sparsamkeit über lange Jahre haben wir Dorferneuerung, Schulturnhallenneubau und Grundschulgeneralsanierung ohne langfristige Kreditaufnahmen bewerkstelligen können. Alle Erträge der letzten 12 Jahre aus den neuen Baugebieten wurden in die Infrastruktur des Dorfes reinvestiert", resümierte Ostermeier zufrieden. So stehe jetzt die Bezuschussung des Umbaus und der Erweiterung des Sportheimes, der Räumlichkeiten für die dritte Kindergartengruppe des katholischen Kindergartens Sankt Marien und des Umbaus des Pfarrsaales und der kirchlichen Jugendräume an.

 

Anerkennung zollte er Michael Hackner, dem Betreuer des Gemeindewaldes, der seit 1995 daraus insgesamt 152.000 Mark Gewinn erwirtschaftet habe.

"Vernunft und Sparsamkeit" bescheinigte der Bürgermeister den Ortsvereinen, Gruppen und der Ortskirche. Besonders freute sich der Bürgermeister über die zehn Jungfeuerwehrler, die unlängst ihren ersten Leistungstest bestanden haben. Im kommenden Jahr ist für den Gartenbauverein ein Zuschuss für eine Obstpresse samt Abfüll- und Erhitzungsanlage vorgesehen.

Rüstige Rentner bewerkstelligten seit Januar 2000 die Eigenleistungen am Kotterhof, renovierten das Leichenhaus, das Dach der Schulgarage und schufen einen Bühnendurchbruch im Wertstoffhof, so dass dieser auch als Festhalle nutzbar ist. Sechs Böhmfelder Familien bildeten eine Schäfergemeinschaft, bauten den gemeindlichen Schafstall und pflegen nun mit ihren Tieren ökologisch wertvolle und sonstige gemeindlichen Grünflächen. Die Umsetzung des Landschaftsplans geht weiter. "Helfer, die selbstverständlich entlohnt werden, sind herzlich willkommen", ermunterte Ostermeier. Das Schambacher Kreuz an der Schambacher Straße wurde zur Restaurierung abgebaut.

Zur Zeit ordnet eine ABM-Fachkraft Aktenberge aus den früheren Jahrzehnten für das künftige Gemeindearchiv, das im Dachgeschoß des Kotterhofes untergebracht werden soll.

 


Für die Sanierung und den Umbau des Kotterhofes habe die Regierung von Oberbayern einen Zuschuss von 958.000 Mark zugesagt, das seien fast 50 Prozent der Gesamtkosten, berichtete der Bürgermeister, zeigte Lichtbilder aus allen Perspektiven des Kottergehöftes und seiner Außenanlagen, erläuterte den bisherigen Werdegang und hatte auch schon viele Ideen für die kreative Nutzung gesammelt. Sparen müsse man weiterhin eisern, zumal die Finanzquelle aus der Baulandbereitstellung nicht mehr zur Verfügung stehe, mahnte er, schließlich seien heuer an die Schulverbände 100.000 Mark, an den Landkreis 600.000 Mark, für Personalkosten einschließlich Landschaftsplanumsetzung, Schafstallbau und Eigenleistungen für den Kotterhof 350.000 Mark sowie für das Kindergartenpersonal 136.000 Mark zu entrichten. Außerdem habe die evangelische Kirchengemeinde Gaimersheim für die neue Orgel in der Friedenskirche 5.000 Mark erhalten.

"Kreative Köpfe für den Kotterhof" heißt das Thema des Tagesseminars am Samstag, 9. 12., im Kloster Plankstetten, an dem 20 Bürgerinnen und Bürger teilnehmen und wo Ideen für die Nutzung des künftigen Dorfzentrums zusammengetragen werden. 

 

Zwei Neubürgerinnen, die nach 1990 zugezogen sind, können noch dazustoßen und sich dafür beim Bürgermeister anmelden.

Nach Abschluss der Sanierung des Kotterhofes im Sommer 2001 wolle man mit der Grundsicherung der Alten Schule beginnen, denn "das geschichtsträchtige, markante Gebäude soll", klopfte der Bürgermeister leise an, "für kirchliche Zwecke wie Pfarrbücherei, Kantorei, Kirchengremien, kirchliche Gruppen etc. saniert und an die katholische Kirchenstiftung vermietet werden." Eine andere sinnvolle Nutzung sehe er derzeit nicht.

Nach dem Umzug der Gemeindeverwaltung und des Archivs in das Dorfzentrum beginnen die Arbeiten für den offenen Jugendtreff im circa 80 Quadratmeter großen Dachboden der Gemeindekanzlei. Die Hausordnung solle so gestaltet werden, dass auch die Nachbarn gut damit leben können, ist Ostermeier zuversichtlich. Er wolle selbst gut aufpassen, dass keine Unannehmlichkeiten entstehen, sagte er zu.


Beim Lichtbild "128 km/h auf einer Böhmfelder Innerortsstraße", regte sich Entrüstung in der Zuhörerschar, und der Tagesordnungspunkt "Stoppt die Raser im Dorf" war im Nu Höhepunkt der Versammlung. "Deutlich mehr Todesopfer auf Bayerns Straßen" zitierte der Bürgermeister einen Zeitungsartikel und berichtete, dass in den ersten zehn Monaten auf bayerischen Straßen 1.203 Menschen gestorben sind. Hintergrund dazu bildeten die im Oktober erfolgten Geschwindigkeitsmessungen an zwei Ortseineingängen und in zwei 30 km/h-Zonen im Dorf, die jeweils 24 bzw. 72 Stunden in Betrieb waren. Heraus kam damals, dass von 5.146 passierenden Fahrzeugen 70 Prozent die zulässige Geschwindigkeit deutlich bis krass überschritten. Die ärgsten Temposünder durchrasten 30 km/h-Zonen mit mehr als doppelter Geschwindigkeit und schossen mit bis zu 130 km/h in die Ortseinfahrten. "Was können wir zur Entschleunigung tun?" war des Bürgermeisters Frage. Die vielen Bürgerinnen und Bürger, die sich zu Wort meldeten, stimmten überein, dass jeder auf sich selber aufpasse müsse und Radarkontrollen unbedingt notwendig seien. Einige dachten an straßenbauliche Maßnahmen wie Fahrbahnverengungen und Asphaltwellen. Andere wollten Vernunft und Vorbildverhalten der Verkehrteilnehmer wecken mit Vorträgen und einer Wiederholung der Messungen. "Warum müssen immer größere und schnellere Autos gebaut und angepriesen werden?" warf einer der Autoindustrie vor. 

Rotkreuzersthelfer Frank Wild kündigte einen Diavortrag an, "damit die Leute schockiert sind, wenn sie sehen, wie schlimm Menschen und Fahrzeuge aussehen, die in Temposünder-Unfälle verwickelt waren."

Abhilfe schaffen könne "kein Entweder-oder, sondern ein Maßnahmenmix", bestehend auch aus Radarkontrollen, ist sich Ostermeier sicher. Dafür bekam er spontanen Beifall. Vorhanden seien bereits Schulweghelfer an der Hauptstraße und Transparente zum Schulbeginn. Außerdem sollte nach Möglichkeit der Bus benützt und im Dorf Rad gefahren oder zu Fuß gelaufen werden. Zusätzliche straßenbauliche Maßnahmen kämen, so der Bürgermeister, eventuell in den östlichen Wohnstraßen bei deren Erneuerung in ein paar Jahren in Betracht. Dazu müssten sich allerdings die Anwohner Gedanken machen bzw. dann auch dafür in den Geldbeutel greifen. Info-Veranstaltungen zu Drogen und Alkohol am Steuer seinen eingeplant. A und O für künftige motorisierte Verkehrsteilnehmer sei aber das gute Vorbild der Eltern.

Mit Dankesworten und dem chinesischen Sprichwort "Es ist besser, ein Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen" geleitete der Bürgerchef die Bürgerschaft hinüber in das neue Jahrtausend, beginnend mit dem 1. Januar 2001.


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VdK-Jahresversammlung glänzte durch Rekordbesuch und sachliche Information

Mitgliederzahlen zeigen steigende Tendenz

DK, 21.11.00 Böhmfeld/Hofstetten (sdr)

Über eine Rekordteilnehmerzahl bei der Jahreshauptversammlung im Gasthaus Beckerwirt in Böhmfeld konnten sich der Vorsitzende des VdK-Ortsverbandes Hofstetten-Böhmfeld, Manfred Bauer (Hofstetten), sein Stellvertreter Ludwig Spressler sen. (Böhmfeld) und Ehrenvorsitzender Hans Miehling (Hofstetten) freuen. Immerhin war nahezu die Hälfte aller 120 Mitglieder aus beiden Ortschaften erschienen. "Davon können andere Verbände und Vereine nur träumen", meinte VdK-Kreisgeschäftsführer Werner Böll (Ingolstadt) und lobte "die gute Arbeit und das Engagement" der Führungsmannschaft sowie "den regen Zulauf und das große Interesse" der Mitglieder.

Mit einer Gedenkminute für die jüngst verstorbenen Mitglieder Maria Küspert (Hofstetten) und Monika Moritz (Böhmfeld) eröffnete Vorsitzender Bauer seinen Rückblick auf das vergangene Verbandsjahr: "Unser Kassier Franz-Xaver Nißl ist seit November 1976 ununterbrochen im Amt", hob Bauer hervor. Dafür sei er im Januar 2000 von der Gemeinde Hitzhofen-Hofstetten geehrt worden. Ortsverbandsmitglieder nahmen im Mai an einem Wohltätigkeitskonzert mit dem Audi-Werksorchester zu Gunsten des Hospizvereins teil, zu dem der VdK-Kreisverband eingeladen hatte.

 

Es folgten im Juli eine Tagesfahrt mit vielen Interessenten nach Waldsassen und Konnersreuth und im September eine Mitarbeiterschulung in Bamberg-Vierzehnheiligen sowie die Teilnahme am Kreisarbeitstag des VdK-plus im Sportheim in Gaimersheim. In der zweiten Oktoberwoche habe er auf der Buchenhöhe in Berchtesgaden eine Schulung für Verbandsführungskräfte besucht, bei der man sich neben aktuellen Sachthemen auch mit einem Video über den VdK beschäftigt habe, berichtete Bauer. Zur Zeit läuft in Hofstetten und Böhmfeld die alljährliche Straßensammlung "Helft Wunden heilen", bei der Manfred Bauer seit zehn Jahren aktiv ist. Vier neue Ortsverbandsmitglieder ließen den Ortsverband wachsen. Steigende Tendenz zeichne sich auch in den Kreis- und Landesverbänden ab, gab der Vorsitzende zu verstehen. Mit 410.000 Mitgliedern allein in Bayern sei der VdK der stärkste Verband in Deutschland.

Der Vorsitzende überreichte drei verdienten und langjährige Mitgliedern Urkunden und Treueabzeichen des VdK Bayern: Silber erhielt Anton Sippl (Böhmfeld) für zehn Jahre Mitgliedschaft. Gold wartete auf Katharina Laumayer (Hofstetten) für 25 Jahre und auf Johann Piontek (Hofstetten) für 50 Jahre Treue.

 


Franz-Xaver Nißl präsentierte einen einwandfreien und recht erfreulichen Kassenbericht.

"Noch heuer wird der VdK-Kreisverband Eichstätt sein 12.000. Mitglied aufnehmen", überraschte Gastreferent Werner Böll seine Zuhörer. Der VdK, so der Kreisgeschäftsführer, sei auch angesichts der komplexen, für Laien schwer überschaubaren Themen wie "Renten" und "Gesundheit" aus der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Um Irrtümer und Versäumnisse auszuschließen, seien fachkundige Beratung vor Beantragung einer Rente, wie der VdK sie allen Mitgliedern anbiete, und später Zuhilfenahme von Fachleuten beim Ausfüllen der umfangreichen Antragsformulare unerlässlich. Widersprüche oder Klagen führe der VdK für Mitglieder, die ihn dazu bevollmächtigten, auf dem Rechtsweg vielfach zum Erfolg. Mehr als eine Million Mitglieder legten gegen die Rentenanpassung an die Inflationsrate Widerspruch ein. Nicht zuletzt auch die Intervention des VdK habe dazu geführt, dass ab 2001 die Nettolohnanpassung zum Tragen komme.

"Momentan gibt es in Deutschland 17 Millionen Rentner und 38 Millionen Beitragszahler, zusammen bilden sie drei Viertel der Bevölkerung; deshalb ist die Rente ein so zentrales Thema", klärte der Kreisgeschäftsführer auf und fuhr fort: "Wir stehen erst am Anfang eines Umbruchs unserer Sozialsysteme." Notwendigkeit dazu bestehe, weil die letzte Rentenreform 43 Jahre zurückliegt, die Beitragszahler in Zukunft weniger und die Rentenempfänger älter werden.

Das von der Regierungskoalition vorgelegte Rentenmodell mit einbezogener privater und stärker ausgebauter betrieblicher Altersvorsorge gehe in die richtige Richtung, stimmte Werner Böll, der das 254-seitige Rentenreformwerk gelesen hat, zuversichtlich.

Einige Nachbesserungen und vor allem ein Parteien übergreifender Konsens seien jedoch dringend angezeigt. Als Erfolg sei es anzusehen, dass der Besitzstand der heutigen und mit dem Drei-Säulen-Modell auch der der zukünftigen Rentner gewahrt bleibt, jetzt auch Langzeitarbeitslose im Rentennetz aufgefangen werden und die Fremdleistungen nicht mehr aus dem Renten-, sondern zu 100 Prozent aus dem Steuertopf beglichen werden. "Lesen sie ihre Tageszeitung und die VdK-Zeitung, dann wird ihnen die komplizierte Rentengeschichte verständlicher", riet der Experte.

"Unser Gesundheitssystem ist eines der modernsten und besten der Welt", überzeugte Kreisgeschäftsführer Böll - und das, obwohl es zur Zeit Jahresbudgets für Medikamente, Ärzte und Krankenhäuser gibt, die mancherorts Ärzte verärgern und Patienten verunsichern. Es seien aber, so glaubt Böll, auch im Hinblick auf Berge von teuren Medikamenten, die Jahr für Jahr auf dem Müll landen, durchaus noch Reserven im System vorhanden, die es lediglich zu nutzen gelte. Beispielsweise sollten Pharmakonzerne therapiegerechtere Arzneimittelpackungen anbieten und Medikamente mit zweifelhaftem Nutzen aus dem Verkehr ziehen. Sehr viel Geld könne man durch Vermeidung von Mehrfachdiagnostik eingesparen.

Wegen des zu erwartenden Defizits bei der Pflegeversicherung, die sich "im Großen und Ganzen bewährt" habe, macht sich Werner Böll keine Sorgen. Es seien nachweislich genügend Finanzreserven vorhanden, so dass bereits in drei bis vier Jahren trotz der steigenden Beanspruchung wieder schwarze Zahlen geschrieben werden könnten.

 


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von
Böhmfeld

Böhmfeld-online
© 2000/01; AdamO
Stand: 15. April 2001