Böhmfeld online

Petra Süßmeier

 

Ausstellung im Kotterhof Böhmfeld
Hofstetter Straße 3

Öffnungszeiten:

04.06. bis 26.06.2005
samstags von 13:00 bis 18:00 Uhr
sonntags von 11:00 bis 16:00 Uhr
 

 

"Prinzen" und "Prinzessinnen" aus Farbe geben sich im Kotterhof ein Stelldichein

Kunstmalerin Petra Süßmeier aus Manching präsentiert erstmals ihre jüngsten Werke

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Stolz auf die Ausstellung von Petra Süßmeier (li.) und auf den Kotterhof stand im Mittelpunkt der Begrüßungsansprache von Bürgermeister Alfred Ostermeier (Mitte).

Böhmfeld (sdr, 03.06.05) Prinzen und Prinzessinnen feiern Geburtstag, und die Königin lädt dazu ein. Es kommen viele Gäste, und sie freuen sich über die schönen Geburtstagskinder, über die herrliche Musik und den bezaubernden Gesang, greifen bei Tisch kräftig zu und bleiben bis tief in die Nacht. Was einem Märchen entnommen scheint, war die Eröffnung der Gemäldeausstellung "Einblick - Meinblick" von Petra Süßmeier (Manching) im Kotterhof in Böhmfeld. Warum Geburtstag? Für die Künstlerin war es der Auftakt zur ersten größeren eigenständigen Präsentation, für ihre jüngsten Werke der erste Auftritt in der Öffentlichkeit.

Die Idee, in der abstrakten, farblich wunderbar arrangierten Acrylmalerei auf Leinwand und Holz adelige Abkömmlinge zu sehen, stammte von Dr. Gudrun Klein aus Rodalben bei Kaiserslautern, die das künstlerische Schaffen von Petra Süßmeier würdigte. Bürgermeister Alfred Ostermeier freute sich über die Vielzahl der Gäste aus Nah und Fern, die einen Anreiseweg von bis zu zwei Stunden hinter sich gebracht hatten, stellte ihnen das Böhmfelder Kulturzentrum Kotterhof vor und forderte sie in seiner Begrüßungsrede auf, die Formen, Farben und den Geist der Werke auf sich wirken und sich von ihnen inspirieren zu lassen. Akustisch verarbeitete Kunst vom Feinsten bot Komponistin, Gitarristin, Liedermacherin und Sängerin Judith Hammerschmidt mit ihren, von der Zuhörerschaft begeistert aufgenommenen Darbietungen.

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 "Ich lade sie ein zu einer sehr spannenden Bildbetrachtung!" Voller Elan pries Dr. Gudrun Klein (li.) die Werke von Petra Süßmeier (Mitte) und redete sich dabei in die Herzen des Publikums.

"Ich schaue mich überall um, merke mir bestimmte Ansichten, Dinge und Details, lasse sie in Gedanken wirken und setze sie schließlich auf meine Weise künstlerisch um", gab Petra Süßmeier zu verstehen. Den Betrachtern sei dann die Interpretation auf ganz individuelle Weise selbst überlassen. Die in Geisenfeld geborene und aufgewachsene Künstlerin studierte an den Sommerakademien Berlin, München und Neuburg unter Christoph Kern bzw. Florentine Kotter. Sie besuchte die Freie Kunstakademie in Ingolstadt und lernte von dem Biennale-Künstler Rene Chacon. Ein Intensivstudium für Malerei absolvierte sie an der Europäischen Kunstakademie Trier unter Joe Allen und Christine Henn. Bekannt ist die Künstlerin Petra Süßmeier seit fünf Jahren in Ingolstadt und Umgebung unter anderem durch Ausstellungen bei "Kunst-Werk", "The Artist SIX", "Miba-ART", "Zeitgeist", "action painting" und "Nah Dran".

"Petra Süßmeier ist die Königin, die alle diese Geschöpfe im letzten Jahr hervorgebracht und in sie ihre Fantasie und Lebenserfahrung hineingelegt hat", sprach Dr. Klein ihre große Bewunderung aus. Man müsse sich den Bildgeschöpfen nähern, sie an sich herankommen lassen, neugierig auf sie sein, ihnen Fragen stellen, sich in sie vertiefen, dann fände man den Schlüssel zu den Rätseln, die Petra Süßmeier in sie hineingelegt habe, bestärkte die Kunstexpertin den Drang der Besucher, den warmen, samtig weichen, Zufriedenheit und Ruhe ausstrahlenden, aber auch den offensiv Beachtung erzwingenden Farbspielen ihre Geheimnisse zu entlocken. Leitfarbe sei Rot in all seinen Nuancen, auch wenn es auf den ersten Blick nicht immer gleich auszumachen sei, verriet Dr. Klein und nahm die Gäste mit zu einer "Wanderung" zu den drei Ausstellungsräumlichkeiten, wo sich "Neben-Sachen", "Licht", "Tanz" und "Im Vorbei-Gehen" jeweils in mehreren Variationen zur Schau stellen. Dem Publikum bereitete dies ganz offensichtlich beachtliches Vergnügen, zumal die Fachfrau ihre Erläuterungen so allgemein verständlich fasste, dass nicht nur Kunstkenner davon profitierten.

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Vertiefendes Dreiergespräch vor einem markanten Werk der Künstlerin: Petra Süßmeier (li.) half den Gästen gerne auf die Sprünge, wenn die Faszination für die Bilder allein nicht mehr genügte.

Mit grellem Zinnoberrot, lässig drapiert und zur Schleife geschlungen, erheischt gleich neben der Eingangstür zum Gewölberaum das zierliche, auf Holz gemalte Dreiergespann "Licht" die volle Aufmerksamkeit. Die nicht ganz identischen Drillinge "Im Vorbei-Gehen" an der Fensterwand sind zurückhaltender und verstecken ihre eher leisen Rottöne dezent. Offenherziger zeigen sich die Mehrlinge "Neben-Sachen" im Ausstellungsraum und geben sogar Lieblingsbetrachtungsorte der Künstlerin preis. Dynamik, Farbstürze vom Hellen ins Dunkle, aber auch Gleichgewichtigkeit verkörpert Petra Süßmeiers imposantestes "Licht"-Geschöpf, das den Kotterhofstadel beherrscht. Wer ein recht zweckmäßiges, in farbgedankliche Verklärung gehülltes Haushaltsgerät entschlüsseln möchte, sollte ebenfalls im Stadel optisch auf die Suche gehen.

Die Ausstellung ist noch bis 26. Juni 2005 geöffnet, jeweils samstags von 13:00 bis 18:00 Uhr  und sonntags von 11 bis 16 Uhr.

(Text: A. Siebendritt; Fotos: adamo)

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Stand: 22. August 2005