Böhmfeld online

Ausstellung von Renate und Jürgen Geritz
im Kotterhof Böhmfeld 2005

 
Bilder in Aquarell und Acryl

Skulpturen aus Edelstahl


Ausstellung im Kotterhof Böhmfeld
Hofstetter Straße 3

25. September bis 9. Oktober 2005
geöffnet Samstag und Sonntag 14:00 bis 18:00 Uhr
 

 

"Schokominza" und Riesenlibelle buhlen im Kotterhof um die Gunst ihrer Bewunderer

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Böhmfeld (sdr) "Uii san de schee! Uii san de groß!" Staunen und leuchtende Augen allenthalten im Ausstellungs- und Gewölberaum sowie im Stadel des Kotterhofes in Böhmfeld bei der Eröffnung der Gemeinschaftsausstellung des Böhmfelder Künstlerehepaares Renate und Jürgen Geritz, dessen bisherige Ausstellungen im Kotterhof stets als Publikumsmagneten galten. Begeisternder Ideenreichtum und berückende Farbenpracht, von Renate Geritz mit Acrylfarben, Misch- und Spachteltechnik auf Leinwand gebannt, sowie personifizierte Monumentalität, Spitzfindigkeit und Sorgfalt, von Jürgen Geritz in schimmerndem Edelstahl zu künstlerischem Leben erweckt, fesselten die Blicke der Vernissage-Gäste. Sichtlich Freude bereitete dem zahlreichen Publikum auch das Rahmenprogramm aus Musik und Lyrik, das die Rhythmusgruppe "Mamaia" aus Buxheim auf die Beine stellte.

"Die Bilder von Renate Geritz strahlen großen Optimismus und Lebensfreude aus und haben an Reife, Tiefe und Farbenvielfalt gewonnen", lobte Bürgermeister Alfred Ostermeier in seiner Begrüßungsansprache. Auch die beeindruckenden Skulpturen von Jürgen Geritz seien nicht nur "in die Höhe gegangen", sondern dokumentierten zudem noch mehr Formenreichtum. Wie ihr Schöpfer seien sie gleichermaßen rational, zurückhaltend, wortkarg, fast ein wenig unnahbar. Ebenso wie bei ihm verstecke sich dahinter jedoch eine gute Portion Schalk und Ironie.

"Gemessen an der Einwohnerzahl, gibt es in Böhmfeld die größten und schönsten Ausstellungsflächen im Landkreis Eichstätt." Obwohl der Ingolstädter Kunstexperte Helmut Kaiser bereits zum vierten Mal bei einer Kunstausstellungseröffnung im Kotterhof als Laudator agierte, brachte er wiederum gleich am Anfang seine hohe Anerkennung für die diesbezügliche Leistung der Gemeinde Böhmfeld zum Ausdruck.

Eine "Sondersituation" stelle die eheliche Gemeinschaft von Renate und Jürgen Geritz dar, meinte der Kunstkenner. Unterschiedlich und spannungsgeladen seien sowohl ihre verschiedenartigen Temperamente als auch ihre Kunstrichtungen, verbindend ihr Eifer, ihr Fleiß, ihre Vielseitigkeit, ihre schöpferische Freude und ihre Kreativität.

Renate Geritz, Schülerin renommierter Kunstprofessoren, beherrsche eine Vielzahl an Maltechniken und -stilen meisterhaft. Ihr Repertoire reiche von abstrakter bis gegenständlicher Malerei. "Viele Künstler wagen sich nicht an Gesichter heran, weil sie schwierig sind. Renate Geritz kann es. Sehr flink muss man sein, wenn man die rasch trocknenden Acrylfarben in solcher Fülle verwendet", bewunderte Kaiser die Fähigkeiten und den Arbeitsstil der Künstlerin. Sehr originelle Effekte erziele Renate Geritz auch mit schlanken, eleganten Bildformaten. Paradebeispiele dafür und für Geritz' hervorragenden Farbsinn sind unter anderem die in graziler Pose verharrende junge Schönheit in "Erwartung", "Im Gegenlicht", ein in warmen Brauntönen zerfließendes, scherenschnittartiges Mädchenprofil, die abstrakten, fein nuancierten "Köstlichkeiten" sowie die in wunderbaren Blautönen schwelgenden Bauwerke und Figuren in "Antik". Mit "Toskana", "Italien", "Venedig" sowie mit dem Trio "Rom - Paris - Malaga" verrät die Künstlerin eines ihrer Lieblingsthemen: die mediterrane Landschaft mit viel Sonne und Lebenslust. Naturverbundenheit und herausragende Beobachtungsgabe stecken in ihren floralen Motiven wie "Mohnwiese" und "Granatäpfel". "Was ihr doch alles einfällt, wenn sie vor der noch nackten Leinwand sitzt", lachte Helmut Kaiser und verwies auf die von Satire und Pepp überquellen Acrylkreationen "Hörig", "Schokominza" und "Mein kunterbunter Schweinehund".

Als Hintergründigkeit in Person entpuppt sich auch Ehemann Jürgen Geritz mit seinen stählernen Tieren, Pflanzen und Personen, die sich einträchtig im Kotterhof-Stadel versammeln: Da schickt sich eine behäbige, rund angefressene, mit einer "Schwanz-Augen-Überraschung" ausgestattete Raupe "Nimmersatt" an, eine tragende Holzsäule des Stadels zu erklimmen, während nebenan Kollege Holzwurm angriffslustig die Nagezähne bleckt. "Vor euch bin ich sicher!" scheint die flugsauriergleiche Libelle auf ihrer Startrampe in schwindelnder Höhe zu frohlocken, und die monumentale Bettwanze im Picknick-Tisch-Format zeigt ihre grüne Zunge und schäkert den vorbeiflanierenden Besuchern einen gehörigen Schreck in die Knochen. Wohl um sich vor dem Ausblasen zu schützen, ist die überdimensionale Pusteblume bis unters Stadelgebälk emporgewachsen. In Augenhöhe geblieben ist dagegen der aufbrechende silbrige Blütenkelch mit seinen samtig goldenen Staubgefäßen. Und da ist da noch das riesenwüchsige Paar, das seine Betrachter zur Verträglichkeit animieren möchte.

"Jürgen Geritz ist Autodidakt und kommt aus dem technischen Bereich. Er ist es gewohnt, präzise zu arbeiten. Mit Rost à la Alf Lechner hat er wenig am Hut", klärte Laudator Kaiser auf. Seine Schöpfungen beinhalteten eine Mischung aus einzigartigen künstlerischen Ideen und vielerlei ausgeklügelten technischen Raffinessen. Abstrakte Werke mit den drei Elementen Dreieck, Kreis und Quadrat der konkreten Kunst zählten ebenso zu seinen Stärken.

Die Ausstellung ist für Besucher noch bis Sonntag, 9. Oktober 2005, geöffnet, und zwar jeweils samstags und sonntags zwischen 14 und 18 Uhr.

Fotos: adamo

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Fotos von der Vernissage

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        © 2005; adamo
Stand: 03. Oktober 2005