Böhmfeld online

Ausstellung von Herbert Arnold und Toni A. Schmid
im Kotterhof Böhmfeld 2005

anklicken für Vergrößerung   anklicken für Vergrößerung

 
Kotterhof Böhmfeld
Hofstetter Straße 3

19. bis 27. November 2005
 

 

"Farb-Eruptionen" aus Acryl und ruhig-bunte "Wasserspiele" laden zu optischer Erkundungstour

anklicken für Vergrößerung

A. Arnold

anklicken für Vergrößerung
Toni A.Schmid

 

Böhmfeld, 18.11.2005 (sdr)  "Es gibt Maler, die aus der Sonne einen gelben Fleck machen. Und es gibt Maler, denen gelingt es, aus einem gelben Fleck eine Sonne zu machen." Die beiden Künstler und Autodidakten Herbert Arnold und Toni A. Schmid aus Oberhaunstadt zählen unzweifelhaft zu den Letzteren. Zum ersten Mal fanden sie sich zu einer gemeinschaftlichen Ausstellung zusammen und zeigen im Kotterhof in Böhmfeld ihre Werke.  Groß war das Interesse der zahlreichen Gäste an den Künstlern und ihren Schöpfungen bei der Vernissage, die die "Stub'n-Musi Eder" musikalische umrahmte.

Das besondere Ambiente des Kotterhofs habe die beiden Maler angelockt, ließ Herbert Arnolds Tochter, Susanne Pieper, wissen. "Aus vollem Herzen" gratulierte Laudator Dr. Siegfried Hofmann, ehemaliger Kulturreferent der Stadt Ingolstadt, der Gemeinde Böhmfeld zu ihrem "Kulturzentrum" Kotterhof. Es sei sehr erfreulich, dass am Rande von Ingolstadt eine eigene kulturelle Welt entstanden sei - in Oberhaunstadt mit dem besonderen künstlerischen Schaffen der beiden Malerkollegen und in Böhmfeld mit der erstaunlichen Veranstaltungsvielfalt.

"Eine ganz große Überraschung war es für mich, als ich vor zwei Jahren in Oberhaunstadt erstmals Bilder von Herbert Arnold zu Gesicht bekam", verriet Dr. Hofmann. Der Installateurmeister mit eigenem Betrieb habe aufgrund eines gesundheitlichen Handikaps im Jahr 1998 mit dem Malen begonnen. Aufgefallen seien ihm damals wie heute die "Wahrhaftigkeit", der "mitreißende Schwung" sowie die "unglaubliche Frische und Ursprünglichkeit" sowohl der Aquarelle als auch der Acrylbilder. Herbert Arnold, der zugibt, dass Malen "sein Leben" sei und einräumt, der Rackertshofener Malerin Hanni Goldhardt über die Schulter geguckt und einige wenige Wochenendkurse besucht zu haben, ansonsten aber reiner Autodidakt zu sei, brauche zum Malen weder Lehrmeister noch Schule, meinte der Kunstexperte. Vielmehr setze er seine eigene Persönlichkeit, sein Lebensschicksal um und finde damit zu sich selbst. Eruptive Kraft, Farbenrausch von berückender Intensität, existenzielle Farberlebnisse, disziplinierte Farbtonigkeit, aber auch Monochromität, all das spreche aus seinen vielgestaltigen Werken. Eine Besonderheit unter den nichtgegenständlichen Werken sei das im Kotterhof-Stadel hängende großformatige Nachtbild "Blau und Silber" mit seinen kontrastierenden hellen Lichtfenstern, schwärmte der Laudator. Optisch erkunden solle man auch Arnolds "fantastische Landschafts- und Ortsbilder", zu denen unter anderem Ingolstädter Motive, die Oberhaunstädter Kirche und Ansichten aus der Toskana gehörten. Regelrecht "angesprungen", so Dr. Hofmann voller Begeisterung, werde man von den von farblicher Vehemenz strotzenden Blumen- und Pflanzenbildern wie "Blütensinfonie", "Blumenfeuer" und "Tulpen", die im Stadel und im Gewölberaum auf ihre Bewunderer warten.

"Im Kopf habe ich noch zwei bis drei Meter hohe Sportler-Skulturen aus Stahl. Mit ihnen will im nächsten Frühjahr anfangen", sprüht Herbert Arnold vor Schaffensenergie und zeigt seinen randvollen Skizzenblock. "Und a bisserl was Verrücktes, Abstraktes." Leider könne man nicht alles auf einmal machen.

"Mit Toni A. Schmids Aquarellen tauchen wir in eine völlig andere Bildwelt ein", gab Dr. Siegfried Hofmann zu verstehen. Auch Schmid, der sagt, dass er das Malen schon immer "im Kopf" gehabt habe, sich ebenfalls von Goldhardt inspirieren ließ, "Farben und Formen" bevorzuge und ein Kandinsky-Fan sei, habe ein reiches Berufsleben als Prokurist hinter sich gebracht und 1997 fast gleichzeitig mit Arnold mit dem Malen begonnen. In seinen Schöpfungen spüre man die Begegnung mit großen Malern des 20. Jahrhunderts, erklärte Dr. Hofmann. Entstanden seien aber keine Kopien, sondern eigenständige, außerordentlich reizvolle Bilder, die inneren Reichtum, Nachdenklichkeit und Abgeklärtheit ausstrahlten. Im Gegensatz zu Arnolds Werken verbreiteten Schmids Aquarelle "im Spiel des Wassers" Ruhe und Gelassenheit. Die klaren, exakt gerahmten Farbflächen erinnerten an Hinterglasbilder, der mutige Farbenreigen spiegele mitunter deutliche Effekte des eigenwilligen Farben- und Formen-Genies Friedensreich Hundertwasser. Abstraktes und Gegenständliches geben sich in den Farbgeschöpfen Toni A. Schmids die Hand und ergänzen sich in wohltuender Einigkeit. Harmonie pur in Farben, Formen und Motiven begegnet man in den Collagen des Künstlers, die er - wie seine übrigen Werke - im Ausstellungsraum präsentiert. Voller Buntheit und Spaß ist die ideenreich eingerichtete "Kinderecke", die der Künstler, bei dem auch eine poetische Ader zum Vorschein kommt, mit fröhlichen Gedichten vervollkommnet.

"Ich bin froh, dass ich so gut weggekommen bin", war "Ausstellungsneuling" Toni A. Schmid angesichts des dicken Lobes, das er von dem renommierten Kunstkenner Hofmann erntete, sichtlich erleichtert. Er male nichts ab, sondern gebe seiner Fantasie freie Bahn. Was die Betrachter in seinen Bildern, die allesamt keine Namen haben, zu erkennen glauben, das überlasse er ihnen selbst.

Text zum Foto (sdr)

Kurze Fachsimpelei im Kotterhof-Stadel am Rande der Vernissage: Herbert Arnold (re.) und sein Freund Toni A. Schmid verstehen sich trotz unterschiedlicher Stilrichtungen seit Beginn ihrer künstlerischen Tätigkeiten prächtig.
 

Fotos: adamo

Klicken Sie die Bilder zum Vergrößern an

 

Fotos von der Ausstellung

Klicken Sie die Bilder zum Vergrößern an

Werke von Toni A. Schmid
 

 

Werke von Herbert Arnold
 

anklicken für Vergrößerung   anklicken für Vergrößerung
     
anklicken für Vergrößerung   anklicken für Vergrößerung
     
anklicken für Vergrößerung   anklicken für Vergrößerung
     
anklicken für Vergrößerung   anklicken für Vergrößerung
     

 

zur Homepage
von Böhmfeld

 

Böhmfeld-online
        © 2005; adamo
Stand: 27. November 2005