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 09.12.2005  19:30 Uhr
im Böhmfelder Hof,  Böhmfeld
 


Tagesordnung:

1. Bericht des Bürgermeisters

  • Rückblick 2005
  • Vorschau 2006

2. Erörterung gemeindlicher Angelegenheiten durch die Teilnehmer und Teilnehmerinnen

3.  Empfehlungen der Bürgerversammlung

4. Schlusswort


Die Bürgerversammlung stellt eine wichtige Möglichkeit zur Beteiligung der Bürger in der Gemeinde dar. Sie dient der Information der Gemeindebürger, der Erörterung gemeindlicher Angelegenheiten und der Verabschiedung von Empfehlungen an den Gemeinderat.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.

 

Alfred Ostermeier

1. Bürgermeister

 

Bericht von der Bürgerversammlung:

 

Böhmfelds Herkulespensum in 2005: Ortskernpläne - neues Baugebiet - Abwasser nach Ingolstadt

Bürgerversammlung spiegelte positives Bild der Gemeinde wider / Satte Rücklagen und fast keine Schulden

Böhmfeld, 09.12.05 (sdr) Mit Rücksicht auf die Fußballfans, die dem Auslosungsverfahren für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 entgegenfieberten, beeilte sich Bürgermeister Alfred Ostermeier bei der recht gut besuchten Bürgerversammlung im Gasthaus "Böhmfelder Hof" mit seinen Informationen und beschränkte sich auf die wichtigsten Themen.

anklicken für VergrößerungGering angewachsen sei die Bevölkerung auf nunmehr 1.713 Einwohner, berichtete er. Das Standesamt registrierte im ablaufenden Jahr 14 Geburten und acht Sterbefälle. "Zurzeit können wir noch aus dem Vollen schöpfen, weil wir 430.000 Euro auf dem Rücklagenkonto haben, bei einer Pro-Kopf-Verschuldung von 6,01 Euro weit unter dem Landesdurchschnitt von 703 Euro liegen und folglich fast kein Geld für Zinsen und Tilgung ausgeben müssen", zeigte sich der Gemeindechef zufrieden. Ein Mosaikstein des guten Gesamtbildes sei die umsichtige Bewirtschaftung des Gemeindewaldes durch den Waldbeauftragten Michael Hackner im Zusammenwirken mit Revierförster Peter Hofweber vom Forstamt Kipfenberg. Seit langer Zeit werden jedes Jahr Überschüsse erwirtschaftet.

Erleichtert blickte Ostermeier zurück: "Im diesem Herbst sind die 1997 begonnenen Bebauungspläne "Ortskern West" und "Ortskern Südost" endlich in Kraft getreten." Im nächsten Jahr wolle man die noch offenen Bereiche nördlich der Hofstetter- und westlich der Schambacher Straße sowie ein Areal zwischen der Bonifatius- und der Frühlingsstraße in Angriff nehmen.

Gemeinde bietet ab Sommer 2006 Bauplätze an

In der Schlussphase befinde sich das Aufstellungsverfahren für den Bebauungsplan des neuen Baugebietes "Ziegelstadelweg", machte der Bürgermeister aufmerksam. Während der öffentlichen Monatsauslegung des Planentwurfs bis zum 23. Januar 2006 haben die Bürger und Behörden letztmals Gelegenheit, Meinungen, Anregungen und Kritik dazu zu äußern. Bereits im Februar 2006 solle der Bebauungsplan rechtsverbindlich werden, kündigte Ostermeier an. Man müsse Tempo machen, weil zwischen dem Bebauungsplan und der Erschließung die Umlegung der jetzigen Felder und Wiesen in Bauparzellen durch das Vermessungsamt Eichstätt vonstatten gehen müsse und vertragsgemäß erst danach die Grundstücksverkäufer ihr Geld von der Gemeinde erhielten. Im Frühsommer 2006 beginne dann, so Ostermeier weiter, die Erschließung und gleichzeitig der Verkauf des ersten Schwunges von gemeindlichen Bauplätzen an ortsansässige Bauwillige, die in Böhmfeld noch keinen Grund- oder Hausbesitz haben. Interessenten könnten sich ab diesem Zeitpunkt für Bauplätze von der Gemeinde bewerben. Wesentlich günstiger als auf dem privaten Markt würden die gemeindlichen Baugrundstücke angeboten, sicherte der Bürgermeister zu. Der Preis ohne Erschließung werde jedoch über dem bisherigen von 95 Euro pro Quadratmeter liegen.

"Die Gemeinde braucht Grundstückskäufer, weil sie weit über eine Million Euro für Kanal, Wasserleitung, Straßen, Gehwege etc. vorfinanzieren muss", betonte Ostermeier. Sonst entstehe totes Kapital, das zur Verschuldung der Kommune führe. Sollte das Interesse aus dem Dorf über einen längeren Zeitraum zu gering ausfallen, werde die Gemeinde ihre Bauplätze auch auswärtigen Interessenten anbieten.

anklicken für Vergrößerung"Die wichtigste Maßnahme im Jahr 2005 war der Anschluss der Böhmfelder Abwasserentsorgung an die Zentralkläranlage Ingolstadt", klärte der Bürgermeister auf. Die Umbauten in der Kläranlage dienten nicht mehr der Reinigung, sondern der Rückhaltung des Abwassers. Bei heftigen Niederschlägen laufe das Wasser in das bestehende Regenrückhaltebecken, in das umgerüstete Belebungsbecken und schließlich in den bisherigen Schönungsteich, werde von dessen Retentionsbodenfilter geklärt und fließe dann weiter in einem Graben zu den Feuchtbiotopen im Katzental. Ansonsten beförderten die neu installierten Pumpen das Schmutzwasser seit Ende November 2005 unverzüglich mit maximal 13 Litern pro Sekunde durch die Druckleitung über Echenzell und Rackertshofen zum Kanalsystem des Abwasserzweckverbandes Ingolstadt-Nord.

Rund 1,4 Millionen Euro muss die Gemeinde für Druckleitung, Umbauarbeiten, die Durchleitung beim Abwasserzweckverband und die Mitgliedschaft bei der Zentralkläranlage Ingolstadt vorab berappen. 700.000 Euro davon übernimmt der Staat. Der Rest teilt sich auf in Verbesserungsbeiträge und Kanalbenutzungsgebühren. Die Vorauszahlungsbescheide für die Verbesserungsbeiträge sind bereits seit einigen Wochen verteilt. Für vergessliche Zahler beginne in Kürze das Mahnverfahren mit Säumniszuschlägen, ließ der Gemeindechef wissen. Zur Begleichung der restlichen Kosten muss die Gemeinde zunächst einen längerfristigen Kredit aufnehmen, den sie dann allmählich über die Kanalbenutzungsgebühren tilgt. Damit die Bevölkerung Einblick in die neue Abwasserentsorgung bekommt, ist im Frühsommer 2006 ein "Tag der offenen Tür" in der Kläranlage geplant.

Ab Januar 2006 wird die Entsorgerfirma Alco aus Bad Waldsee den Restmüll in Böhmfeld abholen. Der Wechsel vom bisherigen, zur Zufriedenheit arbeitenden Müllentsorger Braun entstand dadurch, weil der Landkreis Eichstätt gemäß EU-Vorschrift eine europaweite Ausschreibung tätigen musste. Dabei kam für den Landkreis Eichstätt die Firma Alco aufgrund des kostengünstigen Angebotes zum Zuge. Der Landkreis werde deshalb 2006 die Müllgebühren nicht erhöhen, sagte Ostermeier. Beim gelben Sack und bei den Abgabemodalitäten im Böhmfelder Wertstoffhof bleibt alles beim Alten. Um dem "Sperrmülltourismus" Einhalt zu gebieten, werden die Sperrmülltermine künftig erst eine Woche vor der Abholung bekannt gegeben.

"Böhmfeld in alten Bildern" braucht noch alte Fotos

Einem Ziel des Leitbildes "Böhmfeld 2020", der Erstellung des Bildbandes "Böhmfeld in alten Bildern", widmet sich eine spezielle Projektgruppe. Bis zum Weihnachtsmarkt 2006 im Kotterhof soll das Buch zum Verkauf fertig sein. Circa 450 alte Fotos und Postkarten sind dafür schon zusammengetragen. Viele wertvolle Bildschätze ruhen wohl noch in den Bürgerhäusern. Projektleiter Helmut O. Adam wandte sich an die Bevölkerung mit der Bitte, Fotos bis spätestens 1970 mit sonn- und werktäglich gekleideten Personen bei Festen und bei der Arbeit, mit Häusern, Dorf-, Straßen- und Fluransichten usw. bald "auszugraben" und sich damit bei den bekannten Fotosammlern zu melden. "Böhmfeld in alten Bildern" will verhindern, dass Bildunikate beim Generationswechsel für immer verloren gehen. Adam wies darauf hin, dass die Fotos zur Archivierung nicht aus der Hand gegeben werden müssten. Es werde die Möglichkeit des Einscannens vor Ort angeboten.

anklicken für VergrößerungVeranstaltungen zur Stärkung der Erziehungskompetenz von Eltern

Die "Stärkung der Erziehungskompetenz von Eltern" hat sich die Gemeinde im Jahre 2006 auf die Fahne geschrieben. Sie folgt damit ebenfalls ihrem Leitbild. Den Auftakt bildet der Vortrag "Kinder brauchen Wurzeln und Flügel" des bekannten Erziehungswissenschaftlers Professor Peter Paulig (Ingolstadt), beim Neujahrsempfang am 8. Januar 2006 im Kotterhof. "Weil nicht nur Körper und Geist des Trainings bedürfen, sondern auch die Erziehungsarbeit", folgt ein mehrteiliges, von einer Sozialpädagogin geleitetes Seminar für Eltern mit dem Motto "Starke Eltern - starke Kinder", an dem maximal 12 Erziehungsberechtigte von Kindergarten- und Grundschulkindern teilnehmen können. "Wir wollen Eltern keine Vorschriften, sondern positive Angebote machen", sagte der Bürgermeister. Er erwarte auch noch Vorschläge und Themen, die den Leuten in Vereinen zugute kommen, die sich mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen.

Feldgeschworene gesucht

"Wir suchen zur Unterstützung des Vermessungsamtes Eichstätt vor Ort für das Ehrenamt des gemeindlichen Feldgeschworenen mindestens drei zuverlässige Männer mit guter Ortskenntnis", meldete sich Bürgermeister Ostermeier bei den älteren Mitbürgern an. Nützlich wäre es, wenn auch ein Traktor mit Anhänger zur Verfügung stünde.

Am Schluss der Versammlung dankte Bürgermeister Alfred Ostermeier allen ehrenamtlich Tätigen für ihre Einsatzbereitschaft. "Wir müssen aufpassen, dass wir bei der Mitverantwortung nicht ins Defizit geraten", mahnte er aber auch. Mehr Bürger als Triebfedern, Mitwirkende und Ideenträger in Vereinen und bei Veranstaltungen stehen auf seiner Wunschliste fürs neue Jahr.
 

 

 


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© 2005 AdamO
Stand: 21. Dezember 2005