Böhmfeld und die Lokale Agenda 21

Arbeitskreis Wasser und Abwasser

Untersuchung des Böhmfelder Wassers nach der Trinkwasserverordnung

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Der Wasserzweckverband Böhmfelder Gruppe beauftragt das Institut IFUWA (Institut für Umweltschutz, Wasser, Altlasten und Geotechnik GmbH; Ingolstadt) mit der turnusmäßigen Überwachung der Trinkwassergewinnung.

Die tabellarischen Untersuchungsergebnisse werden jeweils durch textliche Beschreibungen kommentiert.

 

Beschreibung der Ergebnisse der Rohwasseruntersuchung vom 16.02.2000

 

"Die Wässer von Brunnen II und Brunnen III entsprechen, bezüglich der untersuchten chemischen Parameter, den rechtlichen Vorgaben. Lediglich der Atrazin-Metabolit Desathyatrazin war mit 0,05 µg/l (= 50% de Grenzwertes der Trinkwasserverordnung) bei beiden Brunnenwässern zugegen. Der Grenzwert für Nitrat wird bei Brunnen II zu 68% ausgeschöpft, bei Brunnen III zu 78%.

Im Mischwasser (Bereich Hitzhofen) waren nach Anlage 2 TrinkwV keine anorganischen oder organischen Schadstoffe nachweisbar. Eisen und Mangan waren im Mischwasser ebenfalls nicht nachweisbar. Aus dem pH-Wert nach Calciumcarbonatsättigung ergibt sich ein delta-pH-Wert von +0,11 d.h., das Wasser befindet sich weitgehend im Kalk-Kohlensäuregleichgewicht. Entsprechend dem niedrigen Permanganatindex von 0,3 mg/l ist keine nennenswerte organische Belastung des Wassers feststellbar."

 

Anmerkung der Redaktion: der Brunnen I ist bereits seit 1989 still gelegt. Atrazin war ein in der Landwirtschaft eingesetztes Pflanzenschutzmittel, das zwar seit einigen Jahren verboten und aus dem Markt genommen ist, aber dessen Spuren immer noch im Boden sind.

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Beschreibung der Ergebnisse der Rohwasseruntersuchung vom 04.04.2001

 

ZV zur Wasserversorgung
Böhmfelder Gruppe
Hofstetter Str. 24

Trinkwasseruntersuchungen 2001 Ingolstadt 18.07.2001 – th/hm

Sehr geehrte Herr Sedlmeier,
sehr geehrter Herr Lindner,

anbei erhalten Sie die Ergebnisse der im Rahmen der Trinkwasser- und Eigenüberwachungsverordnung geforderten Untersuchungen. Die Ergebnisse wurden Ihnen durch die Prüfberichte aus unserer Labordatenbank bereits zugestellt. Die jetzt vorliegende Fassung ist die gewohnte Zusammenstellung nach EÜV und WO. Bitte entschuldigen Sie die, aufgrund der hohen Auftragslage, verspätete Übermittlung. ...

1. Trinkwasseruntersuchung nach Anlage 2, Nr. 1-12 TrinkwV

(Probe vom Hochbehälter, Kammer 3 (Mischwasser), Prüfbericht-Nr. 102/353

Alle untersuchten Parameter verweisen auf eine einwandfreie Wasserqualität. Der Nitratgehalt lag bei 38 mg/l, entsprechend 76% des Grenzwertes.. Das Wasser war auch in mikrobiologischer Hinsicht einwandfrei.

2. Rohwasserkurzuntersuchungen nach EÜV

Die Rohwasser-Kurzuntersuchungen zeigten, bis auf die etwas erhöhte Basenkapazität und den erhöhten Nitratgehalt, keine Auffälligkeiten. In mikrobiologischer Hinsicht waren die Rohwässer einwandfrei.

Aufgrund des Gehaltes an freier Kohlensäure (Basenkapazität) in Verbindung mit der etwas erhöhten Nitratkonzentration errechnet sich nach DIN 50930 ein Zinkgerieselquotient von 1,5. Die Empfehlung der DIN nach einem Zinkgerieselquotienten von >2 ist somit nicht erfüllt.

Die Berechnung der Parameter des Kalk-Kohlensäure-Gleichgewichts (siehe wasserchemische Berechnungen nach DIN 38404 in der Anlage) aus den Analysenergebnissen ergibt für die Rohwässer einen Sättigungsindex von ca. 0,06. Die Wässer befinden sich entsprechend im Kalk-Kohlensäuregleichgewicht, so dass Schutzschichtausbildung zu erwarten ist.

Bei neuen verzinkten Rohrleitungsmaterialien besteht, bis zur Ausbildung einer entsprechenden Schutzschicht, dennoch eine gewisse Korrosionsgefahr, insbesondere bei stagnierendem Wasser.

3. Mikrobiologsche Untersuchungen

Alle durchgeführten mikrobiologischen Untersuchungen (Brunnen II, Brunnen III, Hochbehälter Kammer 1, 2 und 3) erbrachten einwandfreie Ergebnisse.

4. Pestizidrückstände Brunnen II und Brunnen III

Die Konzentration des Atrazin-Metaboliten Desethylatrazin lag bei Brunnen II mit 0,06 pg/l bei 60 % des Grenzwertes für die einzelne Substanz. Für die Pestizdsumme sind 18% des Grenzwertes erreicht.

Dagegen lag die Konzentration des Atrazin-Metaboliten Desethylatrazin bei Brunnen III mit 0,09 µg/l bei 90 % des Grenzwertes für die einzelne Substanz. Für die Pestizidsumme sind 26% des Grenzwertes erreicht.

Wir hoffen Sie hiermit ausreichend informiert zu haben und bedanken uns für Ihre Auftragserteilung. Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

O. Theobald, Dipl.-Ing. (FH)
 


Geschichtliches zum Schmunzeln:

Anforderungen an die Qualität von Trinkwasser

Der antike Baumeister VITRUV, ca. 25 n. Chr., über die Prüfung der Güte des Wassers:

"Die Untersuchungen und Prüfungen der Güte des Quellwassers sind folgendermaßen zu bewerkstelligen. Wenn die Bäche aus dem Erdreich frei hervorquellen und in offenem Bette dahinließen, so soll man, ehe deren Fassung begonnen hat, vorerst genau in Augenschein nehmen und in Erwägung ziehen, welche Körperbeschaffenheit die in der Umgegend des Bornes wohnenden Leute besitzen, und wenn bei diesen ein kräftiger Körperbau, frische Gesichtsfarbe, keine schwächlichen Beine, noch Triefäugigkeit sich vorfindet, so wird das Wasser sich als vortrefflich erweisen."

Quelle: De architectus libri decem; 8. Buch, Kapitel 4

 

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Stand: 03. November 2003